praesentation

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DIE HIVINFEKTIONSKRANKHEIT

Zusammenstellung von
Dr. med. Elisabetta Meier-Vismara
z. Hd. von AIDS-Aufklärung Schweiz ©
DIE HIV-INFEKTION
Eigenschaften des HI-Virus


Ursache der HIV-Infektion und der AIDS-Krankheit ist das
HI-Virus
Die Abkürzungen HIV und AIDS stammen aus der
englischen Sprache:



HIV = Human Immunodeficiency Virus
AIDS = Acquired Immune Deficiency Syndrome
Deutsch: erworbenes Immunschwäche-Syndrom
DIE HIV-INFEKTION
Eigenschaften des HI-Virus

HIV ist ein sog. Lentivirus:
 Es besitzt eine ausgeklügelte Anpassungs- und
Überlebensstrategie
 so dass es jahrelang unbemerkt bleibt

Das HI-Virus kann sich nur in Wirtszellen vermehren
Das HI-Virus schmuggelt sein Erbgut in das menschliche
Erbgut hinein: Umwandlung mittels Übersetzungsenzym
(‘reverse transcriptase’)

DIE HIV-INFEKTION
Eigenschaften des HI-Virus

Die zelleigene Werkstatt – d.h. der Kern der
Wirtszelle – wird vom Virus besiedelt und ausgenützt.

Aus dieser “Kommandozentrale” befiehlt das Virus die
Produktion vieler neuer HI-Viren anstelle des normalen
Stoffwechsels der Wirtszelle.
Unterdessen treten häufig “Übersetzungsfehler” auf,
so dass mehrere Virus-Varianten entstehen
das Virus übernimmt somit unterschiedliche biogenetische
Gestalten.



DIE HIV-INFEKTION
Eigenschaften des Erregers

VARIABILITÄT DES VIRUS

Häufiges Auftreten von “Übersetzungsfehlern” bei der
Umwandlung von Virus-Erbgut zu Wirtszellen-Erbgut
Folge: Es entstehen unterschiedliche Virus-Varianten,
auch bei demselben infizierten Menschen
Unmöglichkeit bisher eine Impfung zu entwickeln


DIE HIV-INFEKTION
Eigenschaften des Erregers

FLEXIBILITÄT DES VIRUS

HI-Viren werden schnell gegen Medikamente
widerstandsfähig

Folge: Resistenz-Entwicklung

Aufgrund von Variabilität und Flexibilität kann der
menschliche Körper mit dem HI-Virus nicht fertig
werden
WIE WIRD DAS HIV ÜBERTRAGEN?

Durch Übertragung von Blut oder Körperflüssigkeiten
von HIV-infizierten Menschen auf andere Menschen

Hauptübertragungswege:
 Sexualkontakte: hetero- und homosexuell
 Spritzenaustausch bei Drogensüchtigen
 MutterKind bei infizierter Mutter
 Stich- und Schnittverletzungen: Beruf

Keine Übertragung durch Niesen, Husten (Tröpfchen)
KEINE ÜBERTRAGUNG




in einer treuen Liebesbeziehung (wenn beide HIV-neg.)
im täglichen Leben und in normalen Beziehungen sowie
am Arbeitsplatz
beim Händeschütteln, Wangenküssen
beim Besuch von:
 Toiletten, Restaurants, Schwimmbädern, Sportanlagen
_________________________________________
 gültig unter Beachtung der üblichen Hygieneregeln

LOKALISATION UND KONZENTRATION DES
HI-VIRUS BEI INFIZIERTEN MENSCHEN

IM BLUT


im Blut
Viren frei zirkulierend
+++++
IN KÖRPERFLÜSSIGKEITEN Viren selten frei zirkulierend







in der Samenflüssigkeit
im Scheidensekret
in der Muttermilch
im Speichel
in den Tränen
im Harn
im Schweiss
+++
+++
+++
+
+
+
_
LOKALISATION UND KONZENTRATION DES
HI-VIRUS BEI INFIZIERTEN MENSCHEN
Die in den Körperflüssigkeiten
vorhandenen HI-Viren sind
meistens nicht frei zirkulierend
wie im Blut.
Wo liegen sie denn?
Sie liegen innerhalb von sog.
Wirtszellen:
Fresszellen und weissen
Blutkörperchen
Bildquelle: “Liebe ohne Angst vor AIDS”
AIDS-Aufklärung Schweiz, Uster
ÜBERTRAGUNGSWEGE 1

Sexualkontakte:
 Geschlechtsverkehr, Oralverkehr, Analverkehr
 Zungenküsse: ? ? … nicht auszuschliessen

Obige Ansteckungswege machen 80% der gesamten
Fälle aus. Übertragung v.a. mittels infizierter Zellen.
Bei zusätzlichen Geschlechtskrankheiten:
  ‘Entzündungszellen’ 

 HIV-Übertragungsrisiko 3 bis 5x 
ÜBERTRAGUNGSWEGE 2
ANSTECKUNGSRISIKO

Ansteckungsrisiko pro Sexualkontakt:
 1 : 2 bis 1 : 500





ein einziger Sexualkontakt kann genügen
nach Jahren und wiederholtes Risiko kann keine
Ansteckung stattgefunden haben
Kondom reduziert 5x bis 10x die Ansteckungsgefahr,
schliesst sie aber nicht aus
Restrisiko bei Bluttransfusionen = 1:600’000
Bluttransfusion von infiziertem Blut  Risiko = 100%
ÜBERTRAGUNGSWEGE 3



HIV-infizierte Mutter  Kind: 25% Risiko
Wann und wie:
 Schwangerschaft (via Placenta)
 Geburt
 Stillen
Vorsorgemassnahmen: Risiko wird auf ca. 1% gesenkt
 Antiretrovirale Therapie: ab 14. SSW
 Kaiserschnitt
 Verzicht auf Stillen
AUSSCHLUSS EINER HIV-INFEKTION:
DER HIV-TEST

Eine HIV-Ansteckung merkt man in der Regel
jahrelang nicht.

Ein HIV-Test ist die einzige Möglichkeit,
um herauszufinden, ob man angesteckt ist.

Der HIV-Antikörpertest (HIV-Test) ist sehr
zuverlässig.
AUSSCHLUSS EINER HIV-INFEKTION:
DER HIV-TEST

Schweiz: Die Hälfte der infizierten heterosexuellen
Männer wissen etwa 10 Jahre lang nichts von ihrer
HIV-Infektion.

Schweiz: Die Hälfte der infizierten heterosexuellen
Frauen wissen etwa 8 Jahre lang nichts von ihrer
HIV-Infektion.
DER HIV-TEST: WO?

bei praktizierenden Ärzten

Hausarzt, Frauenarzt usw.

in öffentlichen Spitälern

AIDS-Telefonhilfe von der “AIDS-Aufklärung Schweiz”
 044 261 03 86 (montags/freitags 20.00 bis 21.30)
oder

www.aids-info.ch
HIV-POSITIV



HIV-positiv heisst nicht AIDS-krank zu sein!
HIV-positiv heisst ‘Virusträger für den Rest des Lebens’ zu
sein
Bedeutung des Bewusstwerdens über die eigene HIVInfektion:
 Infektionsverlauf verlangsamen
 Qualität des Lebens verbessern
 niemanden anstecken
HIV-INFEKTION: KRANKHEITSVERLAUF

akute, stumme Infektion


jahrelange stumme Phase (Latenz)


Dauer 1 – 4 Wochen
durchschnittlich 10 Jahre Dauer
Endstadium: AIDS

ACHTUNG: diese klassische Stadieneinteilung ist
heute, dank der antiretroviralen Therapie,
selten zu beobachten
HIV-INFEKTION: KRANKHEITSVERLAUF
–

Die klassische Stadieneinteilung ist heute
dank der antiviralen Therapie– selten zu beobachten
Stadium 1: akute, stumme Infektion



kurz nach der Ansteckung: grippeähnliche
Beschwerden
evtl. Vergrösserung der Lymphknoten (LK)
Dauer: 1–4 Wochen
HIV-INFEKTION: KRANKHEITSVERLAUF
Die klassische Stadieneinteilung ist heute
– dank der antiviralen Therapie– selten zu beobachten

Stadium 2: jahrelange stumme Phase (Latenz)




durchschnittlich 10 Jahre lang
subjektives Gefühl: gesund
objektiv: Die Viren vermehren sich weiter in den
Wirtszellen (LK)  fortschreitende Schädigung des
Abwehrsystems
Messparameter für den Schädigungsgrad: Abnahme
der ‘Helferzellen’ (T4-Lymphocyten)
HIV-INFEKTION: KRANKHEITSVERLAUF
Die klassische Stadieneinteilung ist heute
– dank der antiviralen Therapie– selten zu beobachten

Stadium 3: Endstadium AIDS

Organbefall durch:
 opportunistische Infektionen durch Krankheitserreger
(Viren, Pilze, Bakterien), welche normalerweise für
Menschen harmlos sind
 Krebs: befallen sind v.a. Lymphknoten und Haut
 Zentralnervensystem:
 direkt befallen: Lähmungen; geistige Veränderungen bis
zum Schwachsinn
 indirekt befallen: durch Infektionsherde und Abszesse
Anhang: DIAGNOSTIK EINER HIV-INFEKTION

Suche nach Antikörpern:
 HIV-Test /=Suchtest /=Elisa-Test



diagnostisches Fenster: 3 Wochen bis 3 Monate nach
Risikoexposition
Bestätigungstest /=Western-Blot-Test: Jeder positive
bzw. unklare HIV-Test muss bestätigt werden
Suche nach Antigenen:
 Antigentest: Viren werden direkt nachgewiesen

diagnostisches Fenster um ca. 6 Tage kürzer;
ermöglicht Diagnose einer akuten Primoinfektion;
kann mit HIV-Test kombiniert werden
Anhang: DIAGNOSTIK EINER HIV-INFEKTION

HIV-AK und Viren-AG kombiniert nachgewiesen:





sicher wie ein Suchtest
diagnostisches Fenster um 6 Tage kürzer
Resultat negativ  3 Mt. später (oder 3 Mt. nach der
letzten Risikosituation) wiederholen
HIV-Schnelltest: zuverlässig und schnell (30’)
PCR-Test (‘polymerase chain reaction’); Zweck:
Beurteilung und Verlaufskontrolle bei antiviraler Therapie;
die Viruslast (‘viral load’) wird gemessen
Ausführlichere Angaben finden Sie in der Broschüre
“Liebe ohne Angst vor AIDS”
AIDS-Aufklärung Schweiz
Postfach 26 • 8610 Uster 1
Tel. 044 261 03 86 • Fax 044 261 10 32
www.aids-info.ch • [email protected]
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