Insulinpumpentherapie Qualitätsforum Diabetes 26.05.2009 Bernadette Reinsch Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Physiologie der Insulinspiegel Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was kann eine Insulinpumpe? • Sie gibt die Basalrate ab – bedarfsgerecht (individuelle Programmierung) – automatisch Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was kann eine Insulinpumpe? • Außerdem kann der Diabetiker mit der Insulinpumpe – das Mahlzeiten- und das Korrekturinsulin als Bolus abrufen – bei Bedarf die Basalrate zeitweise erhöhen oder senken (ohne zeitaufwendige Umprogrammierung) – die Basalrate selber neu programmieren Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was kann sie nicht? • Selbständig den Blutzucker messen • automatisch auf Blutzuckerschwankungen reagieren Die Blutzuckerkontrolle und die Anpassung der Insulindosis müssen vom Pumpenträger beherrscht und vorgenommen werden! Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Geschichte • 1922 Entdeckung des Insulins • 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke, Mehnert et al.) Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch 1966 • Behandlung der Ketoazidose bis dahin mit Insulinboli i. v., jetzt kontinuierlich i. v. • Deutliche therapeutische Besserung, da Plasmahalbwertzeit von Insulin 5 Minuten beträgt Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Geschichte • 1922 Entdeckung des Insulins • 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke, Mehnert et al.) • 1974 One to Five Days of Continuous Intravenous Insulin Infusion on Seven Diabetic Patients (Slama, Hautecouverture, Assan et al.) Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch 1974 • Probleme: – Sepsis – venöse Thrombosen Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Geschichte • 1922 Entdeckung des Insulins • 1966 Glucose homeostasis under continous intravenous insulin therapy in diabetics (Hepp, Renner, Funcke, Mehnert et al.) • 1974 One to Five Days of Continuous Intravenous Insulin Infusion on Seven Diabetic Patients (Slama, Hautecouverture, Assan et al.) • 1978 Continuous subcutaneous insulin infusion: an approach to achieving normoglycaemia (Pickup, Keen, Parson et al.) Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch 1978 • Aufwendiges Legen des subcutanen Katheters, „Untertunnelung“ Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Technische Probleme 1 • Insulin wurde entsprechend den DosisErfordernissen mit Kochsalz verdünnt • darüber basale Infusionsrate von 0,9 bis 3,2 IE/h bei konstanter Fördergeschwindigkeit • vor den Mahlzeiten 8fache Geschwindigkeit Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Lösungen Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Lösungen Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Technische Probleme 2 • Interaktion zwischen Normalinsulin und Plastik-Katheterschläuchen – Zweischichtenaufbau • Kanülen – Stahlkanüle – Teflonkanüle Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Welche Körperregionen sind für Infusionssets am besten geeignet? Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was Sie über Infusionssets wissen sollten ... (I) • Weiche Teflonkanülen vollständig und ohne Stauchungen/Knicke einführen • Infusionssets alle 1 bis 2 Tage (Stahl) bzw. alle 2 bis 3 Tage (Teflon) wechseln, sonst Risiko von: – Verhärtungen und Entzündungen – Verschlechterung der Insulinaufnahme • Mehrmals täglich die Infusionsstelle und das Infusionsset überprüfen Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Was Sie über Infusionssets wissen sollten ... (II) • Bei starkem Schwitzen Infusionsset zusätzlich mit einer haut- und atmungsaktiven Klebefolie fixieren – Vorteil: Kanüle kann nicht herausrutschen • 1 bis 3 Stunden nach dem Wechsel eines Infusionssets die Insulinabgabe mittels Blutzuckermessung überprüfen Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Vorzüge der Insulinsubstitution mit CSII • • • • • • • Homologie von Bedarf und Angebot Unabhängige Insulinisierung differenter Bedarfsabschnitte Vermeidung des Über-/Unterinsulinisierungskompromisses Akute Absenkung der Insulinzufuhr Genaue Dosierung auch kleinster Dosen Geringer Variationskoeffizient Kausale Therapie unterschiedlicher Stoffwechselprobleme (Glukoneogenese, pp-Spitzen) • Gleitende Anpassung an wechselnde zirkadiane Rhythmen Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen • • • • • • • • • Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Dawn-Phänomen • Anstieg des BZ in den frühen Morgenstunden, der durch Erhöhung des Basalinsulins zur Nacht nicht beherrschbar ist, ohne dass es zu nächtlichen Hypoglykämien in den frühen Nachtstunden kommt • mindestens 1 Quartal lang Langzeit-Analoga ausprobieren, bevor Dawn-Phänomen als Argument für eine Pumpentherapie verwendet wird Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen • • • • • • • • • Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Lebensumstände • Zählt mittlerweile eher nicht als Argument, da „Wellness“ Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen • • • • • • • • • Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Brittle-Diabetes • „Instabiler“-Diabetes • schnell in Neurohypoglykämie mit dann auch schneller Gegenregulation über die Glukagonspeicher der Muskulatur • Adrenalinausschüttung, Wirkung hält 4 Stunden • nur 1/2 Korrektur spritzen, nach 2 h 2. Hälfte, falls BZ dann noch hoch ist Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen • • • • • • • • • Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Hypo-Unawareness • Liegt je nach Studie bei 20-30 % aller Typ 1 Diabetiker vor • Verbesserung der Glykämie von schlecht eingestellten Typ1-Diabetikern unter der CSII – die HbA1c-Werte verbesserten sich deutlicher unter der CSII als unter der ICT, ebenso nahm die Hypoglykämierate unter der CSII sehr deutlich ab (J.H.DeVries et al., EASD Budapest 2002, Abstract 47, Diabetologia (2002) 45 Supp. 1, A18) 2,5 9,4 9,2 9 8,8 8,6 8,4 8,2 8 7,8 7,6 7,4 7,2 2 1,5 0. Woche 16. Woche 0. Woche 16.Woche 1 0,5 0 CSII ICT Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch CSII ICT Indikationen • • • • • • • • • Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Folgeschäden 35 30 25 20 Beginn Ende 15 10 5 0 n.a. Pat n=37 alle Pat n=52 • Bei mikroalbuminurischen Pat. kam es zur sign. Regression der Albuminexkretion, die umso deutlicher ausfiel, je höher die Ausgangswerte waren • abgesehen von 2 Pat. mit schlechter Glykämie (HbA1c: 7,6 %) kam es zu keiner Progression der Albuminurie HJ Lübbeke et al; DDG-Kongress Dresden 2002, P11-12, Diabetes und Stoffwechsel 11, Suppl. 1, (2002) S. 115 Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen • • • • • • • • • Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Schwangerschaft Veränderung der HbA1c-Werte unter ICT und CSII Veränderung der Insulindosis unter ICT und CSII 1,4 9 1,2 8 7 1 6 0,8 Beginn 3. Trimenon 0,6 0,4 0,2 5 4 Beginn 3. Trimenon 3 2 1 0 0 CSII ICT CSII ICT JP Frias et al; 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 1771-P, Diabetes 51 Suppl. 2 (2002) A431 Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Indikationen • • • • • • • • • Dawn-Phänomen Pat. mit wechselnden Lebensumständen, z. B. im Beruf „Brittel“-Diabetiker Pat. mit „Hypo-Unawareness“ Pat. mit schmerzhafter sensorischer Polyneuropathie Pat. mit anderen Diabetes-bedingten Folgeschäden Z. n. Pankreas- und Nierentransplantation Prä-Schwangerschaft und Schwangerschaft Prolongation der Remissionsphase Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Einsatz der CSII bei beginnendem Typ1-Diabetes: IMDIAB 8-Studie • 0,4 0,35 0,3 • 0,25 0. Monat 0,2 24. Monat 0,15 0,1 0,05 • • 0 CSII ICT Die C-Peptid-Spiegel waren unter der CSII nach 2 Jahren höher, was eine höhere endokrine Insulinsekretion beweist das bedeutet, dass unter der CSII die ß-Zellfunktion länger erhalten bleibt langfristig ist eine bessere Glykämie zu erwarten mit einer besseren Diabetesprognose die HbA1c-Werte waren in beiden Gruppen vergleichbar (6,2% vs. 6,3%) R. Amin et al. 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 7-OR, Diabetes 51 Suppl. 2 (2002) A2 S. Manfrini et al. 62th ADA Scientific Session 2002 San Francisco, 14-OR, Diabetes 51 Suppl. 2(2002) A4 Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Kontraindikationen der CSII • Unzureichende Intelligenz • Mangelnde Motivation • Mangelnde Zuverlässigkeit, z. B. Drogenabhängigkeit • Psychisch labile Patienten (Anorexie, Psychose usw.) • Mangelnde Bereitschaft zur BZ-Selbstkontrolle Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Kostenübernahmeverfahren Indikation und Entscheidung für CSII Einreichung von Blutzucker-Tagebüchern für das Gutachten Erstellung eines Gutachtens zur Insulinpumpenerprobung Erstellung eines Rezeptes Einsendung von Gutachten, Rezept und BZTP an Krankenkasse oder Hersteller Nach Genehmigung der Erprobung Bestellung der Pumpe bei Firma Pumpen-Einweisung und Schulung des Patienten Einsendung der Empfangsbestätigung Einreichung von BZTP für das Gutachten Erstellung und Einsendung eines Gutachtens nach abgeschlossener Erprobung Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Gesetzliche Voraussetzungen • Die Versorgung in der GKV muß entsprechend § 12 SGB V (Wirtschaftlichkeitsgebot) und § 70 SGB V (Qualität, Humanität und Wirtschaftlichkeit) ausreichend und zweckmäßig sein, darf das Maß des Notwendigen nicht überschreiten und muß wirtschaftlich sein bzw. wirtschaftlich erbracht werden. • SGB I § 60 Mitwirkung des Leistungsberechtigten Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Kostenvergleich ICT/CSII • Insulinpumpe: ca. 3000 bis 3700 €, Betriebsdauer je nach Modell mind. 4 Jahre, Verbrauchsmaterialien: ca. 1230 bis 2080 € pro Jahr je nach verwendetem Pumpentyp und Wahl des Verbrauchsmaterials, Herstellerangaben; Insgesamt ca. 3000 € pro Jahr • ICT: Insulinpen ca. 80 bis 280 €, Betriebsdauer mind. 2 Jahre, Kanülen ca. 550 € pro Jahr; Insgesamt ca. 700 € pro Jahr • Bei beiden Behandlungsformen kommen zusätzlich Kosten für BZ-Selbstmessungen und Insulin hinzu Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch SGB V § 275 Begutachtung und Beratung • Die Krankenkassen können in geeigneten Fällen durch den MDK prüfen lassen – 1. vor der Bewilligung eines Hilfsmittels, ob das Hilfsmittel erforderlich ist (§ 33); der MDK hat hierbei den Versicherten zu beraten; er hat mit den Orthopädischen Versorgungsstellen zusammenzuarbeiten, .... • Die Ärzte des MDK sind bei der Wahrnehmung ihrer medizinischen Aufgaben nur ihrem ärztlichen Gewissen unterworfen. Sie sind nicht berechtigt, in die ärztliche Behandlung einzugreifen. Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch MDK Sozialmedizinische Begutachtung • Zwei Fragebögen des MDK: Arztanfrage und Versichertenanfrage (www.diabetes-technologie.de) • eine strukturierte Anforderung der für die sozialmedizinische Beurteilung erforderlichen Unterlagen beim behandelnden Arzt und beim Versicherten erleichtern die Begutachtung • zur Beantwortung der Fragebögen sind Arzt und Versicherter im Zusammenhang mit dem Antrag auf Kostenübernahme durch die GKV gesetzlich verpflichtet Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch MDK Sozialmedizinische Begutachtung • Der MDK-Gutachter hat im Einzelfall zu prüfen, – ob ein nachvollziehbares Therapiekonzept vorliegt – alle Möglichkeiten der ICT mit Mehrfach-Spritzen-Regime zum Erreichen der individuellen Therapieziele ausgeschöpft und – dies objektiv nachvollziehbar dokumentiert wurde Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Inhalt des ärztl. Gutachtens • Diabetologisch-fachärztliche erweiterte Begründung – konkrete Einstellungsproblematik unter ICT – Welche Maßnahmen wurden zur Lösung des Problems im Rahmen der ICT durchgeführt • Angabe von Diabetestyp und -dauer • Datum der letzten ICT-Schulung • letzte 4 HbA1c-Werte unter ICT mit Datum und Normbereich • Mitteilung der individuell vereinbarten Therapieziele Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Inhalt des ärztl. Gutachtens • Angabe der Häufigkeit von Hypoglykämien mit Fremdhilfe unter ICT (inkl. Datum) in den letzten 12 Monaten, z. B. als Kopie der ärztl. Praxis-Dokumentation • Welche Insulinpumpe soll eingesetzt werden? Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Dokumentation des Patienten • Blutzuckertagebücher der letzten 3 Monate unter ICT mit – – – – – – Blutzuckerwerte mit Datum und Uhrzeit (mind. 4x am Tag) Basis-/Bolus-Insulindosis Konsumierte KE/BE BE-Faktoren Korrekturfaktoren, Zielblutzucker Welche Maßnahmen wurden bei welchen Ereignissen (z. B. Sport, Krankheit) ergriffen? – Welche Basal-/Verzögerungsinsuline wurden unter ICT eingesetzt? Wie oft am Tag und zu welcher Uhrzeit wurden diese jeweils gespritzt? • Kopie des „Gesundheitspass Diabetes“ Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Tabelle für die Auswertung der BZTP BZ-Wert Vor Pumpe Unter Pumpe Kleiner oder gleich 40 mg/dl 41 – 50 mg/dl 200 – 300 mg/dl Über 300 mg/dl Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalrate Berechnung: Summe des gesamten durchschnittlichen Tagesinsulinbedarfs unter ICT : 2 = errechneter Basalratenbedarf (EBB) bei CSII EBB - 10 % = initiale Basalratenmenge bei befriedigender BZEinstellung Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalrate Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalratentest Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalratentest Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Basalratentest Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Änderung der Basalrate • Es werden immer Zeitintervalle und nicht einzelne Stunden verändert. Folgende Blöcke sind empfehlenswert: 23-02 Uhr 02-06 Uhr 06-10 Uhr 10-14 Uhr 14-18 Uhr 18-23 Uhr • Änderungen der Basalrate in 0,1 E-Schritten pro Stunde, maximal 2 IE pro 24 Stunden • Bei Verwendung von Normal-Insulin erfolgt die Änderung bereits 1 Stunde vor dem als nicht korrekt eingestuften Zeitintervall Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Temporäre Änderung der BR Eine temporäre Erhöhung der BR ist erforderlich bei... • Fieberhaften Infekten • verminderter körperlicher Aktivität, z. B. Bettlägerigkeit • Beginn der Menstruation • Verwendung von Corticoiden, Saluretika, Schilddrüsenhormonen oder oralen Kontrazeptiva Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Temporäre Änderung der BR Eine temporäre Senkung der BR ist erforderlich bei... • Geplanten körperlichen Aktivitäten wie Sport • sinkenden BZ-Werten im Vorfeld einer Hypoglykämie • Verwendung von Salicylaten, ß-Blockern oder ACEHemmern Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Der Bolus • Übernahme der BE- und Korrektur-Faktoren aus der ICT • Kontrolle der BEF durch Messung des BZs 2 Stunden nach einer Mahlzeit: der BZ sollte maximal um 40 mg/dl über dem Ausgangswert und maximal bei 140 mg/dl liegen • 4 Stunden postprandial sollte der Ausgangswert wieder erreicht sein Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Risiken der CSII Ketoazidose Hyperglykämie Hypoglykämie Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Ketoazidose-Entstehung • Erhöhter Insulinbedarf – fiebrige Erkrankung – Medikamenteneinnahme (Corticoide) • Unterbrechung der Insulinzufuhr – – – – – herausgezogene Kanüle Leckage oder Knick im Infusionsset Ausfällung von Insulin oder Blutkoagulation im Inf.Set Undichtigkeit zwischen Inf.Set und Adapter Haarriss in der Glasampulle Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Ketoazidose-Entstehung • Verringerte Insulinwirkung – zu lange Liegedauer des Infusionssets – Entzündung an der Einführungsstelle – Lipodystrophien an der Einführungsstelle Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Behandlung der DKA • Keine körperliche Aktivität, aber nicht schlafen gehen • Verabreichung des doppelten Korrekturbolus oder 20 % des Tages-Insulinbedarfs mit der Pumpe • Kontrolle des BZ und des Azeton nach 1-2 Stunden Ziel: Normalisierung des Azetons und BZ unter 200 mg/dl nach 2 Stunden • Bei Nicht-Erreichen des Zieles Wiederholung der o. g. Punkte unter Verwendung eines Pens und kompletter Austausch des Pumpen-Equipments Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Behandlung der Hyperglykämie Messung von Azeton bei unklaren Werten über 250 mg/dl • Gabe des einfachen Korrekturbolus mittels Insulinpumpe • Kontrolle des BZ nach 2 Stunden BZ unter 200 mg/dl • evtl. erneute Korrektur mittels Insulinpumpe • erneute BZ-Kontrolle nach 2 Stunden Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Behandlung der Hyperglykämie BZ weiterhin über 200 mg/dl • Korrektur mittels Pen und Austausch des PumpenEquipments • erneuter Azeton-Test • viel trinken Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Hypoglykämie Ursachen: • identisch mit denen der ICT • Wechsel der Insulinpatrone bei liegendem Infusionsset Behandlung: • identisch mit der der ICT • bei schwerer Hypoglykämie sofortige Entfernung des Infusionssets Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Pumpe im Alltag Urlaub • Flugreisen, Pumpenträgerzertifikat, Zeitverschiebung Sport • Art, Dauer, Intensität, Trainingszustand, Tageszeit, aktueller BZ, Art und Menge der zugeführten KE, Menge des im Körper vorhandenen Insulins Wasser • Sauna und Tauchen: Pumpe ablegen • ggf. Einstichstelle mit Folie abdecken Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Pumpe im Alltag Krankenhaus • Arzt und Personal informieren (Bedienungsanleitung mitbringen) • Therapie kann meist fortgeführt werden • Schema zum Umstieg auf ICT mitnehmen Einige Untersuchungsmethoden können die Funktion der Pumpe stören (Röntgen, CT) oder die Pumpe zerstören (MRT) • Pumpe ablegen, Pen verwenden Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Die Eigenverantwortung des Patienten ist unter eine Insulinpumpentherapie mindestens so groß wie unter einer ICT, wenn nicht sogar noch größer. Der Arzt kann nur versuchen den Pat. durch eine gute Schulung optimal vorzubereiten und im Verlauf unterstützend zu begleiten. Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Gemeinschaftspraxis Dres. med. Gäckler/Jäkel/Fricke/Reinsch