Notruf, Erste Hilfe, Rettung.pps

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Schnell und einfach: Notruf per Handy
„112“ - auch ohne Karte
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Im deutschen Alpenraum haben die beiden
Netzbetreiber T-Mobil und Vodafone in
Zusammenarbeit mit dem
Deutschen Alpenverein die Erschließung durch den Bau
zusätzlicher Versorgungsstationen mittlerweile
abgeschlossen. Aber auch in den restlichen
Alpenregionen ist die Versorgungssituation so weit
fortgeschritten, dass die Mitnahme eines Mobiltelefons
für Notrufzwecke überall empfohlen werden kann,
zumal die Versorgung in den kommenden Jahren noch
kontinuierlich besser werden wird. Bei aller Euphorie
muß jedoch klar sein, dass es eine 100%ige Versorgung
in den Alpen auf Grund der besonderen
geographischen Verhältnisse niemals geben wird.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Rettungsmaßnahmen sind kostspielig
und gefährden unter Umständen auch
das Rettungspersonal. Deshalb dürfen
Rettungsmaßnahmen nur bei einem
tatsächlichen Notfall eingeleitet
werden.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Grundsätzlich gibt es im GSM-Standard
eine europaweite Notrufnummer.
Dies ist die Nummer 112.
Diese Notrufnummer kann ohne den
Einsatz einer benutzerspezifischen
Karte und somit auch ohne Kosten
abgesetzt werden.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Darüber hinaus gibt es die Nummern
der lokalen Rettungsleitstellen, die vor
Antritt der Tour in Erfahrung zu bringen
sind.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Was soll
gemeldet
werden?
Oberstes Gebot nach einem Bergunfall
ist Ruhe bewahren. Nach der
Herstellung der Sprechverbindung zur
entsprechenden Rettungsstelle sollten
folgende Dinge gemeldet werden:
Wer meldet?
Angabe des eigenen Namens und
wenn möglich der Mobiltelefonnummer
Was geschah?
Beschreibung des Unfalls
Wo geschah es?
Genau Angabe des Unfallortes
und des Wetters, gegebenenfalls
Angaben über Hubschrauberlandemöglichkeit
Wieviele Verletzte?
Angabe der Zahl der Verletzten
Welche Verletzungen?
Art der Verletzung, gegebenfalls
lebensbedrohliche Zustände.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Hubschrauberrettung
Die schnellste und schonendste Art
des Abtransportes bei Verletzungen ist
die Hubschrauberrettung.
Ein geeigneter Platz für eine
Hubschrauberrettung ist eine möglichst
große Fläche mit fester
Unterlage und hindernisfreier An- und
Abflugzone oder zumindest ein
Geländevorsprung für eine
Windenbergung. Die Einweisung des
Hubschraubers sollte mit dem Rücken
zum Wind erfolgen.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Lebensrettende Sofortmaßnahmen
Bewusstlosigkeit
Zeichen:
Erstickungsgefahr durch
Fremdkörper, Erbrochenes oder
Zunge.
Maßnahmen:
Freimachen der Atemwege mit
Fingern und Taschentuch,
Überstrecken des Kopfes zum Freihalten
der Atemwege,
stabile Seitenlage, keine
Flüssigkeitszufuhr
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Atembzw. HerzKreislaufstillstand
Eng voneinander abhängig.
Zeichen:
Fehlen von Pulsen (an der Halsschlagader
fühlbar bzw. der Atmung, keine Atemgeräusche bzw.
Brustkorbbewegung im Vergleich zum Bauch),
beidseits weite, reaktionslose Pupillen.
Wiederbelebung:
Atemwege frei machen.
Über Mund zu Mund oder Mund zu Nase mit
überstrecktem Kopf 5mal beatmen, zu Beginn
schnell. Gleichmäßiges Heben und Senken des
Brustkorbes beobachten.
Bei fehlenden Pulsen durch äußere Herzdruckmassage Circulation in Gang bringen.
Bei Rückenlagerung auf harter Unterlage, mit
durchgestreckten Armen und übereinandergelegten
Handballen auf dem unteren Drittel des Brustbeins
kurze Stöße in senkrechter Richtung mit einer
Frequenz von ca. 80 pro Minute durchführen. Bei
Kindern: verminderte Druckkraft mit einer Hand.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Atembzw. HerzKreislaufstillstand
Mit einem Helfer:
5 x beatmen, dann 15 x Herzdruckmassage,
2 x beatmen, 15 x Herzdruckmassage usw.
Mit zwei Helfern:
5 x beatmen, dann 5 x Herzdruckmassage,
1 x beatmen, 5 x Herzdruckmassage, usw.
Erfolgskontrolle:
Pupillenreaktion, rosige Hautfarbe, tastbare Pulse,
Eigenatmung.
Wegen Verletzungsmöglichkeit geeignete Schulung an
Übungspuppe empfehlenswert.
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Schock
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Missverhältnis zwischen Blutangebot
und -bedarf der lebenswichtigen
Organe durch großen Blutverlust
oder fehlgesteuerte Blutverteilung:
z. B. bei
Blutungen,
starkem Schmerz,
Herzinfarkt,
Verbrennung,
Kälteschädigung,
Allergie oder
großer psychischer Belastung.
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Schock
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Zeichen:
Blässe, feuchtkalte Haut, schwacher, kaum tastbarer,
schneller Puls (über 100 pro Min.) und flache,
beschleunigte Atmung, evtl. Lufthunger. Meist
ungewöhnliches Verhalten: erst unruhig, dann
benommen.
Maßnahmen:
Bei Brustschmerzen oder schwerer Atemnot ohne
Unfall (mögliche Herzprobleme) sowie
Brustkorbverletzungen:
halbsitzende Lagerung ansonsten Schocklagerung,
Blutstillung:
Beine hochlagern (ca. 30 Grad), z. B. auf Rucksack
oder hangaufwärts, bei schwerem Schock
Taschenmesserposition: Beine annähernd senkrecht
halten. Evtl. Selbsttransfusion, d.h. hochgehobene
Beine und Arme von der Peripherie her zum Herzen
hin ausstreichen und elastisch einbinden.
Schmerzbekämpfung, Wärmeerhaltung und
Zuspruch.
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Blutungen
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Maßnahmen:
Hochlagern des betreffenden Körperteils.
Bei Schlagaderblutungen (hellrotes, rhythmisch
spritzendes Blut):
Zunächst Abdrücken der Schlagader zwischen
Wunde und Herz am jeweiligen Druckpunkt
(Oberarm, Leistenbeuge, Schlüsselbein), notfalls
Finger direkt in Wunde.
Danach Druckverband: Ungeöffnetes
Verbandspäckchen o.ä. als Druckpolster über
keimfreien Wundverband legen und festwickeln, evtl.
mehrfach übereinander.
Abbinden nur, wenn sonst kein Erfolg, da Gefahr
der Gewebsschädigung. Breit aufliegendes Band
oder Gürtel - keine Schnur - am Oberarm oder
Oberschenkel herzwärts der Wunde schnüren,
maximal 1,5 Stunden, dann (nach vorherigem
Druckverband) wieder für einige Minuten öffnen.
Unbedingt Zeitpunkt notieren!
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Wunden
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Maßnahmen:
Nicht berühren oder auswaschen,
keine Salbe oder Puder!
Fremdkörper in der Wunde belassen
und evtl. umpolstern,
keimfreier Verband,
notfalls sauberes Tuch.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Knochenbrüche
allgemein
Maßnahmen:
Bei offenen Brüchen keimfreie Wundauflage.
Kein Einrichten, sondern nur grobe
Achsenkorrektur unter vorsichtigem Zug, damit die
Bruchenden nicht schmerzhaft aneinander reiben
und von Gewebe bedeckt sind.
Ruhigstellung durch behelfsmäßiges Schienen
(Skistöcke, Pickel, Rucksackversteifungen o.ä., am
besten aufblasbare Luftkammerschiene) in
Mittelstellung unter Einbeziehung der benachbarten
Gelenke in der für den Verletzten angenehmsten
Lage, Fixierung beidseits des Bruches (nie direkt
darüber), Polsterung, Kälteschutz.
Formabweichung bzw. abnorme Beweglichkeit
- etwa Schwellung, Schmerz, Gebrauchsminderung im Zweifelsfall wie Bruch behandeln.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Spezielle
Brüche
Arm:
Dreiecktuch als Armtragetuch verwenden und
zusätzlich am Brustkorb fixieren.
Schlüsselbein:
Polster in die Achselhöhle und Rucksackverband
zur Entlastung.
Rippen:
Fester Verband um den unteren Rippenrand in
Ausatmungsstellung.
Wirbel:
Flache Rückenlage auf harter Unterlage und
schonendster Transport, da sonst Gefahr einer
Querschnittslähmung.
Knöchel:
Schuhe nicht ausziehen, aber Schnürung lockern.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Verrenkungen
Zeichen:
Gelenkkopf unter Kapselzerreißung aus Pfanne
ausgetreten. Gelenk federnd gesperrt, im Vergleich
abnorme Kontur.
Maßnahmen:
Keine gewaltsamen Einrenkungsversuche (nur nach
entsprechender Schulung!), sondern Ruhigstellung in
angenehmster Lage und rascher Abtransport in
ärztliche Behandlung.
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Verstauchungen
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Bänder
Quetschung
Prellungen
Zeichen:
Gelenküberdehnung mit Kapselverletzung.
Maßnahmen:
Feste Bandage mit elastischer Binde,
bei Fußgelenk Schuhe nicht ausziehen, aber
Schnürung lockern.
Auf der Hütte:
Hochlagern und Kühlung durch feuchtkalte
Umschläge bzw. Eis/Schnee.
Bänderzerrung, Bänderriss oder
Meniskusverletzung wie bei Verstauchung.
Ruhigstellen, hochlagern, Kühlung,
bei Blutergüssen zusätzlich elastische Binde und
Salbe.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Muskelverletzung
Muskelkrampf
Zeichen:
Am häufigsten Zerrung durch
Überdehnung, v.a. bei kalten Muskeln.
Maßnahmen:
Ruhigstellung durch Kompressionsverband
und Kühlung (Schnee, Eis).
Maximale Durchblutung durch
passive Dehnung des betroffenen
Muskels erzielen, bei Wadenkrampf
Fußspitze nach oben drücken,
Massage.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Schuhdruckstellen
Maßnahmen:
Vorbeugung durch Hirschtalg,
medizinische Fußcreme oder „second skin“.
Bei Schmerz und leichter Rötung faltenloses
Aufkleben von Leukoplaststreifen.
Bei bereits bestehender Blase:
Desinfektion, Aufstechen mit ausgekochter oder
ausgebrannter Nadel,
keimfreier, faltenloser Wundverband.
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Temperaturschäden
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Allgemeine
Hitzeschäden
Hitzeerschöpfung, -kollaps, -krämpfe:
Meist zusammen, durch ungenügende
Flüssigkeitszufuhr, bzw. durch starken Wasserund Salzverlust sowie unzweckmäßige
Kleidung.
Zeichen:
Durst, Schwäche, Übelkeit.
Maßnahmen:
Flüssigkeits- und Mineralsalzzufuhr
in mehreren kleinen Portionen, Pause
im Schatten mit Kühlung, Oberkörper
hochlagern, Kleidung öffnen.
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Temperaturschäden
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Allgemeine
Hitzeschäden
Hitzschlag:
Bei großer Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit,
Windstille und luftundurchlässiger Kleidung
kommt es zur Wärmestauung im Körper, da
keine Schweißabgabe mehr möglich –
Lebensgefahr!
Zeichen:
Puls und Atmung beschleunigt,
Kopfschmerzen, Übelkeit, Brechreiz,
Bewußtseinstrübung, heiße gerötete Haut,
Anstieg der Körpertemperatur über 41°C
Maßnahmen:
Flüssigkeits- und Mineralsalzzufuhr in
mehreren kleinen Portionen, Pause im Schatten
mit Kühlung, Oberkörper hochlagern, Kleidung
öffnen.
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Temperaturschäden
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Örtliche
Hitzeschäden
Sonnenstich:
Durch intensive, direkte Sonnenbestrahlung des
unbedeckten Kopfes und Nackens.
Zeichen:
Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindelgefühl,
Brechreiz, rotes und heißes Gesicht.
Maßnahmen:
Feuchtkalte Umschläge auf Kopf
und Nacken, sonst wie bei allgemeinen
Hitzeschäden.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Verbrennungen
Grad I (Hautrötung) und Grad II
(Blasenbildung)
sofort kaltes Wasser, Eis oder
Schnee bis zur Schmerzfreiheit
(Nachbrennen verhindern)
Grad III (örtlicher Gewebstod)
keimfreier Wundverband.
großflächige Verbrennungen
Wundverband mit Alufolie, Ruhigstellung,
Schockbekämpfung und
rascher Abtransport in ärztliche
Behandlung.
Sonnenbrand
Feuchtkalte Umschläge, öfters
wechseln, kühlendes Gel.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Augenentzündung
Zeichen:
Augenentzündung durch UV-Strahlen,
Fremdkörpergefühl (Sand)
bis zu Schneeblindheit.
Maßnahmen:
Lichtundurchlässiges Verbinden beider Augen,
Aufenthalt in abgedunkelten Räumen, kühlende
Umschläge.
Vorbeugung:
Notfalls Behelfsbrille aus Karton mit Sehlöchern
(Nadelstiche) oder Sehschlitzen.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Allgemeine
Unterkühlung
Abfallen der Körpertemperatur unter den Sollwert,
vor allem in Verbindung mit Nässe, Wind, großer
Höhe und Wassermangel, Erschöpfung und
Bewegungsarmut.
Zuerst Erregungssteigerung (37-34°C),
dann Erregungsabnahme (34-30°C)
schließlich Bewusstlosigkeit (30-25°C)
und Scheintod/Tod unter 25°C.
Selbstschutz des Organismus:
Durchbluteter warmer Körperkern
(lebenswichtige Organe in Brust- und Bauchraum
sowie Gehirn),
aber kalte Körperschale (Haut, Arme, Beine)
durch Zusammenziehen der Blutgefäße.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Allgemeine
Unterkühlung
Allgemeine
Unterkühlung
vorrangig
behandeln
Allgemeine Unterkühlung ist vorrangig zu
behandeln, da gefährlicher als örtliche
Erfrierung.
Kälteschutz durch Alufolie, zusätzliche Bekleidung
o.ä., allgemeine Wärmezufuhr durch heiße,
gezuckerte Getränke. Kein Alkohol, da er durch
Blutgefäßerweiterung der Haut größere
Wärmeabgabe an die Umgebung verursacht.
Gefahren durch Bergungstod:
Vermischung des kalten Schalenblutes mit dem
warmen Kernblut durch Bewegung, daher keine
Massage oder Eigenbewegungen, sondern passiver
Abtransport (Wiedererwärmung im Gelände kaum
möglich).
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Allgemeine
Unterkühlung
Bei sicherem Herzstillstand:
Herzdruckmassage nur, falls ununterbrochene
Fortführung gewährleistet.
Keine Toterklärung Tiefunterkühlter im Gelände,
sondern baldiger Hubschraubertransport in Klinik
mit Intensivstation bzw. Herz-Lungen- Maschine
zur Wiedererwärmung.
Aufwärmung primär nur des Körperkerns (Rumpf)
mit vorgewärmten Decken, Helferwärme,
Wärmebeutel (über dem Pullover) oder
Wärmepackung: feuchte heiße Tücher auf die
Unterwäsche von Brust und Bauch, nicht jedoch
auf die nackte Haut, darüber Kleidung, dann
Alufolie nur um Rumpf (ohne Arme) sowie
Decken und Biwaksack um ganzen Körper.
Allgemeine Unterkühlung
vorrangig behandeln!
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Örtliche
Erfrierungen
Örtlich begrenzter Kälteschaden und
Durchblutungsstopp mit Absterben von Zellen.
Besonders gefährdet sind Zehen, Finger, Nase,
Ohren durch große Oberfläche und schlechte
Blutversorgung.
Grad I: Blutleere – weißes, kaltes, gefühlloses
Gewebe
Grad II: Blasenbildung – blaurote Verfärbung,
scheinbar wohlige Wärme, Infektionsgefahr
Grad III: Gewebetod – schwarzes, abgestorbenes
Gewebe.
Maßnahmen:
Aufwärmen in der Achselhöhle.
Aktive Bewegungsgymnastik, wenn nicht
gleichzeitig eine allgemeine Unterkühlung vorliegt.
Jedoch:
Kein Einreiben mit Schnee, erfrorene Stellen nicht
in den Mund nehmen, nicht über Feuer oder Ofen
aufwärmen und nicht rauchen!
Seite 28
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Örtliche
Erfrierungen
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Maßnahmen:
Bei schweren Erfrierungen keimfreier lockerer
Verband, druckfreie Lagerung und passiver
Abtransport.
Falls mit gefrorenen Füßen noch einige Stunden
weitergelaufen werden muss, besser nicht auftauen, da
stets Schmerzen und Entzündungen sowie bei
Wiedererfrieren Gefahr von großen Gewebsverlusten
drohen.
In der Hütte:
Am günstigsten rasches Auftauen der erfrorenen
Körperteile in heißem Wasserbad von 40° C. Jedoch
evtl. sehr schmerzhaft, deshalb am besten mit
Schmerzmitteln und max. 30 Minuten wegen
Hautaufweichung. Falls nicht möglich, langsames
Aufwärmen durch zunehmend warmes Wasserbad von
10 auf 40° C (innerhalb einer halben Std.), bzw.
feuchte warme Umschläge allmählich vom Herzen her
auf die Erfrierung zu anlegen (z. B. Oberarm,
Unterarm, Hand, Finger).
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Höhenschäden
Höhenschwindel
Blick zum Horizont, hinsetzen, sichern, ablenken
und ruhig zureden.
Höhenkrankheit durch Doppelbelastung von
körperlicher Tätigkeit (mehr Sauerstoffbedarf)
und großer Höhe (weniger Sauerstoffangebot)
bereits ab 2.500 m für Höhenungewohnte, v.a. bei
schnellem Aufstieg mit Seilbahn.
Zeichen:
Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel
sowie Atem- und Pulsbeschleunigung,
Schlaflosigkeit, Konzentrations- und
Koordinationsstörungen, Selbstüberschätzung,
Euphorie, Reizbarkeit.
Maßnahmen:
Rast, süße Getränke, rascher Abstieg in tiefere
Lagen, notfalls passiver Abtransport.
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Höhenschäden
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Höhenlungenödem.
Wasseransammlung in Lungenbläschen.
Kritische Höhe ab 4.000 m, sehr gefährlich, da am
Anfang schwer erkennbar und Symptome leicht zu
unterschätzen. Rapide Verschlechterung, oft dauert
es nur einen Tag bis zum vollen Krankheitsbild.
Ohne Behandlung akute Lebensgefahr.
Risikofaktoren: Vor allem ungenügende
Akklimatisation (zu schneller Aufstieg) und zu
geringe Trinkmenge (Bluteindickung). Zeichen:
Brodelnde Atmung und rasselnder Husten mit
blutig-schaumigem Auswurf. Vorher oft Durchfälle
und Erbrechen, geringe Urinmenge, Infektion der
oberen Luftwege. Körperliche Leistungsfähigkeit
und Appetit verringert. Unmittelbar vorher: Apathie
und großes Schlafbedürfnis.
Maßnahmen:
Aufsetzen, schnellstmöglicher Abtransport in tiefere
Lagen (2.000 m). Sofern vorhanden:
Sauerstoff ca. 4-5 l pro Minute,
evtl. Medikamente (Nifedipin 10 mg).
Seite 31
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Höhenschäden
Höhenhirnödem.
Veränderte Durchblutung und Drucksteigerung
im Gehirn mit psychischen Veränderungen und
Gleichgewichtsstörungen, bis Bewusstlosigkeit.
Maßnahmen:
Noch gefährlicher als das Höhenlungenödem,
deshalb evtl. Gabe von Kortison auch durch
Laienhelfer.
Sonst wie bei Höhenlungenödem:
Aufsetzen, schnellstmöglicher Abtransport in tiefere
Lagen (2.000 m).
Sofern vorhanden:
Sauerstoff ca. 4-5 l pro Minute,
evtl. Medikamente (Nifedipin 10 mg).
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Blitzschlag
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Zeichen:
Herz-, Kreislauf- bzw. Atemstillstand.
Bewusstlosigkeit oder Erregungszustand,
Lähmungen, Schock, Verbrennungen,
Muskelverkrampfungen.
Maßnahmen:
Exponierte Punkte (Grat, Gipfel, Baum),
Feuchtigkeit und Metall meiden,
Hock-/Kauerstellung auf Rucksack oder Seil in
freiem Gelände, nicht in Höhlen oder Mulden.
Lebensrettende Sofortmaßnahmen,
Schock- und Brandwundenbekämpfung. Bei
Herzstillstand Faustschlag gegen Herzgegend, um
evtl. dadurch das Herz wieder zum Schlagen zu
bringen.
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Erschöpfung
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Zeichen:
Durch Mobilisierung von Leistungsreserven,
zunächst noch erfolgreiche Bekämpfung von Stress
und Notsituationen, dann jedoch allmähliches
Versagen der Anpassungsvorgänge mit Aufbrauch
der Energievorräte bis zum Erschöpfungstod.
Maßnahmen:
Ausgiebige Rast, heiße gesüßte Getränke,
Schokolade etc. Nach Erholung langsamer Abstieg,
evtl. kreislaufanregende Medikamente.
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Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
Lawinenverschüttung
Immer Lebensgefahr.
Ein hoher Prozentsatz der Verschütteten ist sofort
tot (ca. 20%).
Rasch sinkende Überlebenschancen.
Bei 1 m Verschüttungstiefe nach 35 Minuten nur
noch ca. 35 %,
nach zwei Stunden nur noch ca. 15 %.
Maßnahmen:
Unbedingt sofortige Kameradenhilfe.
Lebensrettende Sofortmaßnahmen
unmittelbar nach Ausgraben des Kopfes
Wiederbelebung,
Schock- und Unterkühlungsbekämpfung.
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Wichtige Telefonnummern
für Bergsteiger
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
1. Alpine Auskunftstellen
DAV . . . . . . . . . . . . . . . 089 29 49 40
OeAV . . . . . . . . . . . . . . 0043 512 58 78 28
AVS . . . . . . . . . . . . . . . 0039 0471 99 38 09
OHM . . . . . . . . . . . . . . 0033 450 53 22 08
(Chamonix)
2. Lawinenlageberichte
Bayern Telefonband . . 089 92 14 12 10
Beratung . . . . . . . . . . . 089 92 14 15 55
Telefax-Abruf . . . . . . . 089 92 14 11 30
Österr. Kärnten . . . . . . 0043 463 15 88
Oberösterreich . . . . . . 0043 732 15 88
Salzburg . . . . . . . . . . . . 0043 662 15 88
Steiermark . . . . . . . . . . 0043 316 15 88
Tirol . . . . . . . . . . . . . . 0043 512 15 88
Tirol Faxabruf . . . . . . 0043 512 58 09 15 81
Tirol Beratung . . . . . . 0043 512 58 18 39
Vorarlberg . . . . . . . . . 0043 5522 1588
Italien Südtirol . . . . . . 0039 0471 27 11 77
Südtirol Fax-Abruf . . . 0039 0471 28 92 71
Schweiz . . . . . . . . . . . . 0041 11 87
Frankreich . . . . . . . . . 36 68 10 20
(erhöhte Gebühr, nur in Frankreich möglich)
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Wichtige Telefonnummern
für Bergsteiger
Notruf
Erste
Hilfe
Rettung
3. Alpine Wetterberichte
Wetterbericht des Deutschen Alpenvereins
(für die gesamten Alpen) . . . . . . . . . . . . . . 089 29 50 70
Ansagedienst des Deutschen Wetterdienstes (erhöhte
Gebühr, nur in Deutschland erreichbar) Alpenwetter
(gleicher Text wie AV-Wetter) . . . . . . . . .0190 11 60-11
Französischen Alpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -21
Gardaseer Berge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Schweizer Alpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -17
Ostalpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -18
Regionalwetter Bayerische Alpen . . . . . . . . . . . . . . . .-19
Alpenwetterbericht Österreich (gleicher Text wie
AV-Wetter, nur in Österreich anwählbar
Alpenwetter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .0900 91 15 66-80
Schweizer Alpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .-83
Ostalpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -82
Regionalwetter Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -81
Gardaseer Berge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Persönliche Beratung . . . . . . . . . . . . .0043 512 29 16 00
(auch aus dem Ausland möglich)
Alpenwetterbericht Schweiz
aus dem Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0041 1 162
Inland (nicht vom Ausland)
Alpenwetterbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . .0900 55 21 38
Spezialwetterbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . -11
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