CCD in der E-10 und E-20 - oly-e.de

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CCD´s in der E-10 und E-20
Klaus Schräder
Dipl. Ing.
oly-e 4. Usertreffen Mallorca
Klaus Schräder
Aufbau von CCDs
= Charge Coupled Devices, Ladungsträgergekoppelte Bauelemente
Fotodiode
Photonen treffen auf Fotodiode,
lösen Elektronen & Löcher aus,
die als Strom I den Kondensator Q
aufladen, an diesem entsteht die
Spannung U, die weiterverarbeitet
wird.
hv
Kondensator
Q
Photonen
I
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Spannung
U
CCD Spektrale Eigenschaften
Spektrum Auge/ Silizium Sensoren
Silizium hat das Maximum der spektralen
Empfindlichkeit bei ca 800 nm –nahes Infrarot
und, verglichen mit dem Auge, eine geringe
Empfindlichkeit im grünen Bereich
Bayern Pattern
Auf dem CCD sitzt ein Mosaikfilter mit dem
Bayern-Pattern: jedes Pixel genau 1 Farbe
25% rot, 25 % blau, 50 % grün
Grün häufiger, weil hier das Maximum der
Augenempfindlichkeit liegt. Blau muss
elektronisch verstärkt werden
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CCDs Funktionsweise
früher auch „Eimerketten-Prinzip“ genannt
Viele (bei der E-10 4 Mio, bei der
E-20 5 Mio) Photodioden und
gleichviele Speicherkondensatoren
werden Matrixförmig auf einem
CCD chip angeordnet. Geeignete
Transfer-Mechanismen bewegen
die Ladungsmengen der Kondensatoren sequentiell in horizontaler
und vertikaler Richtung, bis sie den
Ausleseverstärker erreicht haben.
Dessen Signal wird dann digitalisiert
und liegt als Bit-Strom zur Weiterverarbeitung vor
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Frame Transfer CCD
1
2
3
Out
1 Belichten
2 Alle Ladungen in den abgedunkelten Speicherbereich schieben
3 Zeile für Zeile seriell auslesen
Nachteil: grosse Chipfläche
Vorteil: kein Verschluss notwendig
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Full Frame CCD Sensor
Der Full-Frame Sensor besitzt keinen eigenen Speicherbereich
wie die Frame Transfer oder Interline CCDs. Die Daten werden
direkt ausgelesen.
Vorteil: geringe Fläche- geringste Kosten
Nachteil: mechanischer Verschluss benötigt, da sonst
während des Auslesens weiter belichtet würde
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Interline Transfer CCD
Belichten
Speicher schieben
Vertikal schieben
Horizontal schieben
und seriell auslesen
Vorteil: benötigt keinen mechanischen Verschluss
Nachteil: grosse Chipfläche
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E-10/E-20 Sensor
Der CCD Sensor der E-xx ist ein
Interline-Transfer, der 2 Halbbilder
nacheinander ausgibt: „Interlaced“
Da das 2. Halbbild nicht im Register
gespeichert wird: Verschluss im IS!
Kein Verschluss im PS nötig. (E-20)
Blockdiagramm des E-10 CCDs
Vorteil: 2 Modi möglich (nur E-20)
ökonomische Chipfläche,
Kombination Frame Transfer/IL
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Farbinterpolation
Zunächst ist jedem Pixel auf dem CCD genau eine Farbe nach dem Bayern Pattern
zugeordnet. Die Kamera interpoliert nun Nachbarpixel in der Art und Weise, dass jedem
Pixel ein Triplett aus R,G,B mit je 8 bit Farbtiefe zugeordnet wird, zusammen also pro Pixel
24 bit=3 byte. Das Beispiel unten ist nur exemplarisch, nicht „Truepic“
R=150
G=100
R=180
G=160
R=220
G=120
B=80
R=180
G=140
G=200
R=240
B=140
G=180
G=160
R=200
G=140
B=100
R=210
G=200
B=110
G=220
B=180
G=140
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R=240
G=185
B=125
Farbinterpolation (2)
Durch diese Farbinterpolation wird das CCD Bild in 3 Dingen grundsätzlich geändert:
• die Dateigrösse steigt an : CCD Daten 4,915 MPixelx10 bit= 6,14 MB
jedoch werden die RAW Daten im 16 bit Modus ausgegeben, also
beträgt die Raw Dateigrösse 4,915 x 16 bit = 9,8 MB
im TIFF Mode 14,745 MB plus EXIF Daten Total 15,616 MB
• die Farbtiefe wird von 10 bit auf 8 bit reduziert in TIFF und JPEG
• die Schärfe nimmt ab, da nicht reale Zwischenwerte gerechnet werden.
Hinweis:
Wenn eine Bildbearbeitung vorgenommen wird, sollten die Einstellungen
der Kamera wie folgt sein: Contrast:“Low“, Sharpness „Soft“.
Photoshop und andere können besser „tonwertkorrigieren“und „schärfen“
als die Kamera! Ohne Bildbearbeitung: Contrast „normal“ oder „high“,
Sharpness „normal“ oder „sharp“. Jedes interpolierte Bild sollte geschärft
werden.
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E-20 Sensor Sony ICX 282
24 PIN Gehäuse
Spektrale Empfindlichkeit
Die gleichmässige spektrale Empfindlichkeit wird
erreicht durch:
•Verstärkungserhöhung des Blaukanals (Rauschen!)
•Doppelte Anzahl grün empfindlicher Dioden (weil
hier das Maximum der Augenempfindlichkeit liegt)
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Sony‘s Super HAD
Hole Accumulation Diode,
soll die Empfindlichkeit
erhöhen durch Micro-Linsen,
die das Licht genau auf die
Fotodiode fokussieren
E-20 Sensor Sony ICX 282 (2)
Interessante Daten
•
•
•
•
•
•
•
•
Chipgrösse: 9,74 mm x 7,96 mm
Bilddiagonale 11 mm (2/3 Zoll in Fototechnologie)
Gesamtpixel: 5,24 Mio, Aktive Pixel 5,02 Mio
Pixelgröße 3,4 micrometer x 3,4 micrometer
Horizontale Taktfrequenz 22,5 MHz (0,25 sec/Bild)
Max. Übertragungsrate 3,57 frames/sec
Empfindlichkeit 365 mV/Full well
Dunkelsignal max 16 mV (4,4%), Rauschen 8 mV (2,2%)
(bei 60 °)
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Vergleich CMOS/CCD
CMOS
CCD
Direkte Adressierung wie bei DRAM
Höhere Integration
Standard DRAM Prozess-kostengünstig
Kein Blooming
Schnelles Auslesen 18 Frames/sec
Geringe Stromaufnahme
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Keine Adressierung, sequ. Auslesen
ökonomische Chipfläche
Spezieller Analog/Digital Prozess
Blooming Gefahr durch Überlaufen
Relativ langsam 4 Frames/sec
Höhere Stromaufnahme
Bild eines CMOS Sensors
LM 9648, National Semiconductor
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Foveon X3 Sensor
Foveon (National) hat eine 3dimensionale Struktur in den
Chip gegraben, je 3
Fotodioden pro Pixel. Ihr 3 MP
CMOS Sensor benötigt daher
keine Farbinterpolation. Die
Auflösung soll damit einem
9 MP Sensor entsprechen
?
Aber: sehr schwer zu beherrschende Technologie wegen unterschiedlicher Eindringtiefe (Energie) der Photonen. Trotz lang
zurückliegender Ankündigung noch keine Massenfertigung.
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Foveon X3 Sensor (2)
Wenn es funktioniert und fertigbar wäre, könnte dies in der Tat
viele Schärfeprobleme, die durch
die beschriebene Interpolation
auftreten, eliminieren.
Aber: der Chip wird von National
Semiconductor exklusiv für Foveon
gefertigt, und die haben einen
Vertrag mit Sigma.
Andere Hersteller können frühestens
in 3 Jahren darauf zugreifen.
Vergleichsbilder: Foveon
Standard mit Mosaik
Filter
Foveon X3
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JPEG
1.Konvertierung des Bildes in den Y,Cb,Cr-Farbraum
2.Farb-Subsampling
3.Diskrete Kosinustransformation (DCT)
4.Quantisieren der DCT-Koeffizienten
5.Codieren der Koeffizienten
Alles klar????
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JPEG (2)
Etwas vereinfacht, und nicht ganz korrekt: (die Vereinfachung liegt
Im Ignorieren der Frequenzumwandlung der Diskreten Cosinus Transformation)
•Das Bild wird in 8x8 Pixel Blöcke unterteilt (daher die komischen Formate
wie 2560x1920 Pixel = 320x240 64er Blöcke = 76800 Blöcke)
•Es wird ein Mittelwert gebildet, (DC) der steht oben links
•In einer Zick-Zack Kurve werden die Abweichungen von DC festgehalten
und in eine Matrix geschrieben
•Diese Matrix wird durch eine Quantisierungsmatrix geteilt. Mit der Angabe
vom Kompressionsfaktor (1:2,7….1:8) bestimmen wir die Werte der
Quantisierungsmatrix. Die neuen Werte werden als Integer abgelegt
•Dabei entstehen viel kleinere Werte, z.B. nur 3 bit Werte, und viele Nullen
•Dadurch wird die Datei viel kleiner,
aber leider auch ein bisschen
ungenauer beim Rekonstruieren
•Je stärker komprimiert wird, desto
mehr Nullen entstehen, und damit
sehen die Werte gleich aus =
JPEG Artefakte (Blockbildung)
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JPEG
Beispiel an einer 4x4 Matrix
Dies sei eine Original 4x4 Pixel Tabelle
Resultat nach Mittelwertbildung und
Zick-Zack
Eine Quantisierungsmatrix, links
mit niedriger Komprimierung,
rechts mit höherer
Die entstehenden Resultate in
Integer Format. Das wird gespeichert.
Das rekonstruierte Bild. Blockbildung
und Überhöhung zu erkennen
Absolutfehler zwischen Original
und Rekonstruktion
Niedrige
Hohe
Komprimierung
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JPEG (3)
•
Aus dem vorigen Beispiel ergeben sich folgende Dateireduzierungen für ein
8x8 Pixel Feld (nur eine Farbe!)
Original:
64 x 8 bit = 512 bit
Gesamt E-20
76800 x3x512/8= 14,9 MB
8 bit + (63 x 3 bit) =
197 bit
8 bit + (63 x 2 bit) =
134 bit
76800x3x197/8= 5,7 MB
76800x3x134/8= 3,8 MB
Niedrige Komprimierung
Höhere Komprimierung
Eine weitere Datenreduzierung findet in beiden Fällen durch die Huffmann
Kodierung statt, bei der viele Nullen zusammengefasst werden.
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JPEG Vergleich
jeweils 10x10 Pixel
B
B
TIFF unkomprimiert
JPEG niedrig kompr
JPEG hoch kompr
Man erkennt, wie auch schon bei JPEG mit niedriger Komprimierung
die Strukturen eingeebnet werden und bei hoher Komprimierung die
Blockbildung einsetzt : „JPEG Artefakte“
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JPEG
sieht man es denn?
TIFF 400% Ausschnitt
JPEG 1:8 400% Ausschnitt
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JPEG
sieht man es denn wirklich?
Der vorhergehende Ausschnitt ist der Stecknadelkopf
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