Organisationsentwicklung - Internationales Institut für Management

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Internationales Institut für Management
Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Veränderung von Organisationen
(Zweiter Teil)
1. Können Organisationen „sich entwickeln“?
2. Woher kommt der Grundgedanke?
3. Welche Ansatzpunkte und
4. ... welche Modelle gibt es?
Definition
„Organisationsentwicklung ist ein
zusammenfassender Begriff für die Bemühungen,
zur Humanisierung der Arbeitsbedingungen sowie
zur Steigerung der Flexibilität und
Veränderungsbereitschaft einer Organisation
beizutragen“
(Gebert, 1974, S.9).
Durch OE wird die Veränderung der gesamten
Organisation angestrebt.
Prof. Dr. Heiner Dunckel
Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Weiteres dazu
Organisationsentwicklung ist eine Beratungsstrategie, mit der Unternehmen und Manager
angeleitet werden, systematisch einen organisationsumfassenden Veränderungsprozess zu
steuern und zu gestalten, der unter Einbeziehung
und Einbindung der Betroffenen, durch aufeinander
abgestimmte Interventionen, ... und die Effektivität
und Effizienz der Unternehmensleistungen erhöht
und die organisationale und individuelle
Lernfähigkeit fördert.
(nach: Elke, 199, S.450)
Prof. Dr. Heiner Dunckel
Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Ursprung
„Der Beruf, die Mächtigen dabei zu beraten, wie sie ihre
Ziele besser erreichen können, ist sehr alt.
Organisationsentwicklung andrerseits ist ein neues
Etikett für ein Konglomerat von Dingen, die eine
wachsende Zahl von Beratern unternehmen, während sie
gleichzeitig darüber schreiben.“
(Kahn, 1977, S. 281)
Prof. Dr. Heiner Dunckel
Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
.. Historisches
 Laboratoriumstraining (zufällige Gruppen, sog.
„strangertraining“) auf Betriebe übertragen (Lewin)
 MIT – Research Center of Group Dynamics (Lewin)
entwickelt speziellen Methodenansatz in der Tradition
der Aktionsforschung: survey-feedback (Untersuchung
des Ist-Zustands, Feedback an alle Beteiligten, nicht nur
„auserwählten“, die hieraus Konsequenzen ableiten)
 Tavistock Institut of Human-Relation: Soziotechnischer
Ansatz
 Partizipationsgedanke
Prof. Dr. Heiner Dunckel
Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
„...die Organisationsmitglieder in die Lage zu
versetzen, ihre Probleme selbst zu erkennen, selbst
interpersonelle Beziehungen experimentell zu
erproben und selbst organisationelle Bedingungen zu
schaffen, die ihren Bedürfnissen und den
Leistungsanfordernissen der Organisation
angemessen sind“
(Kieser et al., 1979, S. 149).
Zwei Anliegen der OE:
(1) Verbesserte Anpassung an gewandelte Umwelt
(2) Grundlegender Wandel, Förderung der Lernfähigkeit („lernende
Organisation“)
Prof. Dr. Heiner Dunckel
Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Ansatzpunkte
Lernende Organisation ????
Single-loop learning: Optimierung des internen
Beratungsprozesses
Double-loop learning: Überprüfung und ggf. Änderung der Ziele
Deutero-learning: Auseinandersetzung mit dem Lernprozeß
selbst
(1) Personaler Ansatz (z.B. Lab)
(2) Struktureller Ansatz (z.B. Segmentierung)
(3) Prozess-Interventionen (z.B. Prozessberatung)
Prof. Dr. Heiner Dunckel
Fachgebiet Arbeits- und Organisationspsychologie
Typische Interventionstechniken
Unmittelbar angestrebte
Ergebnisse
Annahmen über Verhalten in
Organisationen
(1) Laboratoriumstraining
Steigerung sozialer
Geschicklichkeit und
psychischer Belastbarkeit
Im wesentlichen bestimmt
durch Eigenschaften der
Menschen
(2) Änderung von solchen
organisatorischen
Regelungen und
technologischen
Bedingungen, die auf das
Arbeitsverhalten der
Menschen Einfluß haben
Schaffen von (dauerhaften
Bedingungen, in denen
funktionales Verhalten
honoriert wird und
individuelle Bedürfnisse
berücksichtigt werden
Im wesentlichen bestimmt
durch die organisationale
Situation, in der Menschen
tätig sind
(3) Survey-FeedbackMethode, Lab-Training für
Arbeitsgruppen,
Prozeßberatung,
Konfrontationssitzungen
Vertrauen und Offenheit der
Organisationsmitglieder
untereinander, Abbau
dysfunktionalen Konflikts
und Wettbewerbs
Prof. Dr. Heiner Dunckel
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Im wesentlichen bestimmt
durch das Klima in den
Beziehungen der
Organisationsmitglieder
untereinander
Modelle
Es ist sinnvoll, zwischen einzelnen Interventionstechniken (Teamentwicklung, Lab-training oder
Survey-Feedback) und umfassenden Modellen der
Organisationsentwicklung zu unterscheiden.
Als Ablaufmodell bekannt wurde das
Drei-Phasen-Modell von Lewin:
(1) „unfreezing“ Schaffung von Änderungsmotivation,
(2) „moving“ Entwicklung neuer Abläufe o.ä. m. und
(3) „refreezing“ Stabilisierung und Integration in den Alltag
Prof. Dr. Heiner Dunckel
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Grid-Organisation-Development
Quelle: Blake und Mounton (1969)
Ein Grid-Laboratory-Seminar (Führungsstil)
Teamentwicklung
Intergruppenarbeit
Aufbau eines Idealmodells der Organisation
Realisierung des Ideals
Erfolgskontrolle
Prof. Dr. Heiner Dunckel
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Kommerzialisierung
Autorität und Hierarchie
Effizienz ist Absolutkriterium
Niederländisches Pädagogisches Institut (NPI)
Glasl/de la Houssaye (1975)
1. Orientierungsphase
2. Zukunftskonzeption und Situationsdiagnose
3. Operationelle Ziele und operationelle Analysen
4. Planen von experimentellen Situationen
5. Verwirklichung und Auswertung der Erfahrungen
Prof. Dr. Heiner Dunckel
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Das NPI-Modell der Organisationsentwicklung
EntwickLung
Konzeption
Operationelle
Ziele
ExperimentelleProjekte
Ausführung
und
Auswertung
Orientierung
Experimentelle
Situationen
Operationelle
Analysen
SituationsDiagnose
Prof. Dr. Heiner Dunckel
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?.. oder nach Lippert et. al
(1958)
? ..oder nach
Gebert (1974)
1. Entwicklung eines
Bedürfnisses nach Veränderung
1. Orientierung am IstZustand
2. Herstellung einer Beziehung
CA/KS
2. Integration der
Organisationsmitglieder
3. Arbeiten für Wandel:
Identifikation des Ziels
3. Konkretisierung und
Differenzierung der
Maßnahmen
4. Alternativen werden geprüft
5. Wandlungsbemühungen
erprobt
6. Der Wandel wird stabilisiert
und generalisiert
7. Beziehung CA/KS wird
beendet oder neue Beziehung
formuliert
Prof. Dr. Heiner Dunckel
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4. Unterstützung durch
höhere Führungsebene
5. Extensität/Intensität der
Maßnahmen
6. Wahl des Zeitpunktes
7.Stabilisierung der
Maßnahmen
Phasenmodell nach
Sievers (1989)
1. Kontakt
2. Vorgespräche
3. Terminvereinbarung
4. Datensammlung
5. Datenfeedback
6. Diagnose
7. Maßnahmenplanung
und -durchführung
8. Erfolgskontrolle
Prof. Dr. Heiner Dunckel
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Single, double ??
Auf jeden Fall
Rückkoppelungskreise und
Lernprozesse
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