Kein Folientitel - Prof. Dr. Windbichler (HU Berlin)

Werbung
Gliederungsübersicht
§ 1 Vorspann
§ 2 Aktienrecht (Kapitalerhaltung, Corporate
Governance)
§ 3 GmbH-Recht (Kapitalersatzrecht)
§ 4 GmbH & Co. KG
§ 5 Publikums-KG
§ 6 Gesellschaft Bürgerlichen Rechts
§ 7 Konzernrecht (GmbH-Konzern, Vertragskonzern)
§ 8 Umwandlungsrecht und WpÜG
§ 9 Die Societas Europaea
Gesellschaftsrecht II
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
1
Fall 1 (nach BGHZ 117, S. 323)
A und B wollen eine AG gründen. Nach notarieller
Beurkundung der Satzung bestellen sie A, C und D zu
Aufsichtsratsmitgliedern. Der Aufsichtsrat bestellt B zum
Vorstand. A und B beantragen beim zuständigen Amtsgericht die Bestellung eines Gründungsprüfers und
melden zusammen mit C und D die Gesellschaft zur
Eintragung ins Handelsregister an. Das Registergericht
weist die Anträge zurück. Es handele sich um eine
unzulässige Mantelgründung; es sei nicht damit zu
rechnen, daß eine dem ohnehin nur vage umschriebenen
Unternehmensgegenstand entsprechende Geschäftstätigkeit in absehbarer Zeit aufgenommen werde.
Dagegen legt Rechtsanwalt R “namens und in Vollmacht
des Vorstandes der Gesellschaft” Beschwerde ein. Hat
diese Aussicht auf Erfolg?
Gesellschaftsrecht II
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
2
§ 33 Abs. 3 AktG i.d.F. des TransPuG
In den Fällen des Absatzes 2 Nr. 1 und 2 kann der
beurkundende Notar (§ 23 Abs. 1 Satz 1) anstelle
eines Gründungsprüfers die Prüfung im Auftrag der
Gründer vornehmen; die Bestimmungen über die
Gründungsprüfung finden sinngemäße Anwendung.
Nimmt nicht der Notar die Prüfung vor, so bestellt das
Gericht die Gründungsprüfer. Gegen die
Entscheidung ist die sofortige Beschwerde zulässig.
Gesellschaftsrecht II
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
3
Fall 2: OLG Brandenburg, Vorlagebeschl.
vom 28.1.2002, NZG 2002, 641
Sind die Vorschriften über die registergerichtliche
Kontrolle zur Sicherung des Mindestkapitals und der
Aufbringung der Mindesteinlagen entsprechend
anzuwenden, wenn ein auf Vorrat gegründeter oder
in Folge nachträglicher Einstellung des
Unternehmens „leer“ gewordener Mantel einer
Kapitalgesellschaft verwertet werden soll?
(vgl. §§ 5 Abs.1, 7 Abs. 2, 8 Abs. 2 GmbHG, §§ 6, 36
Abs. 2, 36a, 37 Abs. 1 AktG)
Gesellschaftsrecht II
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
4
Fall 3 (nach BGHZ 118, S. 83 - BuM II)
A-AG
D
B1
B2
B
Krise Vorfinanzierung Drittkredit Ablösung HV, Zeichnung Buchg.
Gesellschaftsrecht II
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
5
Verdeckte Sacheinlage
Tatbestand: Aufspaltung des wirtschaftlich einheitlichen
Vorgangs in rechtlich getrennte Geschäfte, von
denen eines Bareinlage zu sein scheint, das andere
dem Abfluss von Geldmitteln bei der Gesellschaft und
zugleich der Annahme anderer
Vermögensgegenstände als Leistung auf die
Einlageschuld dient.
Rechtsfolge: Keine Erfüllungswirkung,
Bareinzahlungspflicht besteht weiter (vgl. §§ 27 III 3,
54 II, III, 188 II AktG).
Fallgruppen: Hin- und Herzahlen; Umwandlung von
Krediten (abzugrenzen von ausnahmsweiser
Voreinzahlung zu Sanierungszwecken)
Gesellschaftsrecht II
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
6
Harpener/Omni: Lösungshinweise
Anspruch AG ./. A und B
aus § 93 II AktG
• § 93 III Nr. 1., 5.
- Handlung
- Schaden
- Pflichtverletzung
§ 93 II, I i.V.m. § 76
- Handlung, Schaden
- Pflichtverletzung
- Kompetenzverteilung
- business judgement
- Leitungsfunktion
- Verschulden
Gesellschaftsrecht II
Anspruch AG ./. C aus
§ 93 II AktG
• Handlung
• Schaden, Pflichtverletzung
• Verschulden
Ausschluss von
Ansprüchen durch §
311 AktG?
Schadenshöhe
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
7
Geschäftsleiterpflichten
AktG
GmbHG
§ 76: selbständige
Unternehmensleitung
§§ 37, 45:
weisungsgebundene
Geschäftsführung
§ 91: Buchführung,
Bilanzierung, Risikoerkennung
§ 92 I: Verlustanzeige,
Hauptversammlung
§ 92 II:
Insolvenzantragspflicht
§ 41: Buchführung,
Bilanzierung
Gesellschaftsrecht II
§ 49 III: Verlustanzeige,
G.fterversammlung
§ 64 I:
Insolvenzantragspflicht
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
8
zu BGHZ 121, 31 - Lagergrundstück II
B-KG
E-GmbH
Verrechnungskonto - § 488 BGB
Mietzins - § 535 BGB
1995
Gesellschaftsrecht II
1998
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
Nov. 1998
9
Ergänzung zu Harpener-Omni:
Ansprüche gegen Rey aus § 317 Abs. 1 AktG
1. Herrschendes/abhängiges Unternehmen (§ 17 AktG)
2. Kein Beherrschungsvertrag
3. Maßnahme oder Rechtsgeschäft
4. Veranlassung
5. Nachteil
6. Kein Nachteilsausgleich (§ 311 Abs. 1 AktG)
7. Kein Tatbestandsausschluss nach § 317 Abs. 2 AktG
8. Rechtsfolge: Schadensersatz
Merke: § 311 AktG ist keine Anspruchsgrundlage, sondern eröffnet
Handlungsmöglichkeiten
§ 317 AktG nimmt den gesamten Tatbestand des § 311 AktG
in sich auf
Gesellschaftsrecht II
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
10
Fall nach BGHZ 65, 15 - ITT
ITT Inc.
100 %
I Industries
B
85 %
G-GmbH
15 %
K
Vertrag der G-GmbH mit I Industries, 1 % des Umsatzes als
Konzernumlage abzuführen
Gesellschaftsrecht II
Prof. Dr. Ch. Windbichler, LL.M.
11
Herunterladen