Präsentation Borchert

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Die OSI-Protokollhierarchie
Dipl. Ing. Ulrich Borchert
Inhalt
1 ISO-OSI-Referenzmodell
2 Die OSI-Protokollhierarchie
2.1 Service access point und PDU
2.2 Zweck der 7 Schichten
2.3 Informationsfluss und Nachrichtenformat
2.4 Aufgaben der Schichten 1 und 2
2.5 Schicht 3 (network layer)
2.6 Schicht 4 (transport layer)
2.7 Schichten 5-7
2.8 Protocol-stack
OSI-Protokollhierarchie
2
1 ISO-OSI-Referenzmodell
ISO
OSI
International Standardisation Organisation
Open Systems Interconnection
Referenzmodell:
Kein Protokoll, sondern ein “Schema” für konkrete Protokolle und deren
Normierung
 Anzahl der Ebenen (Vorschlag: 7)
 prinzipielle Aufgaben der verschiedenen Ebenen
 Strukturelle Basis („Architekturmodell“) für viele Protokolle und
Normen zur Datenkommunikation
 Einheitliches Vokabular für Normierungszwecke
Offenes System:
- Festlegung spezifischer Normen entsprechend einer vereinbarten
Architektur
- Jeder Anwenderprozess kann mit jedem anderen kommunizieren, sofern
er sich an die vereinbarten Regeln hält (offengelegte Schnittstellen)
OSI-Protokollhierarchie
3
2 Die OSI-Protokollhierarchie
Anwendungsprotokoll
7
Application layer
6
Presentation layer
Darstellungsschicht
5
Session layer
Sitzungsschicht
Transportprotokoll
Anwendungsschicht
4
Transport layer
3
Network layer
Vermittlungsschicht
2
Data link layer
Sicherungsschicht
1
Physical layer
Bitübertragungsprotokoll
OSI-Protokollhierarchie
Transportschicht
Bitübertragungsschicht
4
2.1 Service access point und PDU
-
OSI-Terminologie (ein ganz kleiner Einblick…)
Entity = aktive Einheit („Instanz“) einer Schicht
-
-
realisiert in Hardware oder Software
Peer entities = Instanz der gleichen Schicht auf verschiedenen Rechnern
SAP (Service Access Point) = Stelle, wo der Service angeboten wird
(identifiziert durch eine Adresse)
Interface Data Unit
Interface Control Information
Service Data Unit
Ebene i + 1
Interface
Nutzinformation
Interface Control
Information
Service Date Unit
Steuerinformation für Ebene i,
z.B. Länge der Service Data Unit
Ebene i
(ggf. fragmentiert in viele PDUs)
Header Service Data Unit
- Interface Data Unit geht über einen
SAP von der Ebene i +1 zur Ebene i
Protocol Data Unit (PDU) der Ebene i (“i-PDU”)
OSI-Protokollhierarchie
5
2.2 Zweck der 7 Schichten
7
Kommunikationsabläufe der Applikation
6
Systemunabhängige Datendarstellung
5
Verbindung über längeren Zeitraum aufrecht erhalten
4
Sichere Verbindung zwischen Prozessen herstellen
3
Ende-zu-Ende-Verbindung zwischen Rechnern
2
Datenübertragung zwischen benachbarten Stationen
1
“Physikalische” Übertragung von Signalen
Ebene 4
Ebene 3
Ebene
1001010010
2
Ebene 1
OSI-Protokollhierarchie
6
2.3 Informationsfluss und Nachrichtenformat
7
gesendet
gesendet
6
M
M
5
M
M
4
H4 M1
3
H4 M2
H4 M1
H3 H4 M1
H3 H4 M2
H3 H4 M1
2
H2 H3 H4 M1 T2
H2 H3 H4 M2 T2
H2 H3 H4 M1 T2
1
Rahmen aus
schichtspezifischer
Steuerinformation
Paketisierung
10010111010011101010101101011
OSI-Protokollhierarchie
7
2.3 Informationsfluss und Nachrichtenformat
-
Header Hi und Trailer Ti der Schicht i
 Prüfbits, Sequenzzähler und andere “Verwaltungsdaten” hinzufügen bzw.
entfernen
-
Eigentliche Nutzdaten M
 Gesamtnachricht der Schicht i = Nutzdaten (“payload”) der Schicht i-1
-
Einige Schichten teilen lange Nachrichten auf
 Nachrichtenlänge auf unterer Ebene oft durch Puffergrößen begrenzt
 Zusammenbau („assembly“) auf der Empfangsseite
OSI-Protokollhierarchie
8
2.4 Aufgaben der Schichten 1 und 2
1
Physical Layer
-
Normung von Steckern und Kabeleigenschaften
-
Physikalische Darstellung der Bits
-

z.B. Strom / Spannung (z.B. „0“ = 1V), oder

Licht (mit Vereinbarung der Wellenlänge etc.), oder…
Kodierung von Bitfolgen und gegebenenfalls Taktsignalen

-
Takt zwecks Bitsynchronisation von Sender und Empfänger
Übertragung unstrukturierter Bitfolgen über ein Medium

z.B. Telefonleitung, Lichtleiter, Funkkanal für Radiosignale…
-
Aktivierung / Deaktivierung von Leitungen
-
Beispiele: RS232-C oder X.21 der ITU
OSI-Protokollhierarchie
9
2.4 Aufgaben der Schichten 1 und 2
2
Dafür Aufteilung des
Bitstroms in Pakete!
Data Link Layer
-
Erkennung und Behebung von Übertragungsfehlern


-
-
z.B. mit Sequenznummern und Prüfsummen
Meldung nicht-behebbarer Fehler nach oben
Bei LAN: Aufspaltung in zwei Teilschichten:
2b
Logical Link
Control (LLC)
2a
Media Access
Control (MAC)
Fehlererkennung und Flusssteuerung
Zugangsprotokoll zum phys. Medium
(z.B. CSMA/CD bzw. Tokenverwaltung)
Adapterkarten, die das Protokoll „in Hardware“ abwickeln
OSI-Protokollhierarchie
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2.5 Schicht 3 (Network Layer)
-
verknüpft Teilstreckenverbindung zu
Endsystemverbindungen
Insbesondere bei
Kommunikation von Rechnern
unterschiedlicher Leistung
(Rückkanal notwendig!)
-
Wegewahl (Routing)
-
Multiplexen von Verbindungen
-
ggf. Fehlerbehebung und ggf. Flusssteuerung (u.U. über mehrere
Zwischensysteme hinweg)
Rechner C
Rechner B
?
Rechner A
Ende-zu-Ende
OSI-Protokollhierarchie
11
2.5 Schicht 3 (Network Layer)
-
Beachte: die meisten Aufgaben entfallen in LANs
-
Man unterscheidet:
1) verbindungslos („packet switching“; Datagramm)
-
Jedes Paket wird einzeln geroutet.
2) verbindungsorientiert („circuit switching“)
-
Einrichtung einer virtuellen Verbindung
Wegewahl i.a. nur bei explizitem Verbindungsaufbau
expliziter Verbindungsabbau notwendig
OSI-Protokollhierarchie
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2.6 Schicht 4 (Transport Layer)
„Benutzer“ des TransportDienstes in den Endsystemen
- Aufbau und Abbau
- Multiplexen mehrerer virtueller
-
Logische Verbindung zwischen (adressierten!) Prozessen (bzw. ports,
sockets…) statt Rechnern
Endsystem
Endsystem
Transitsystem
4
3
2
1
Ende-zu-Ende-Verbindung
OSI-Protokollhierarchie
4
3
2
1
13
2.6 Schicht 4 (Transport Layer)
-
Reihenfolgeerhaltende, sichere Ende-zu-Ende-Verbindung
-
Flusssteuerung („flow control“),
z.B. sliding window-Protokoll:
 Anzahl unbestätigter Pakete vereinbaren
 Kontinuierlicher Datenfluss auch bei langen Verzögerungen
-
abstrahiert von der Art und Natur des benutzten Netzes

Erbringung eines Dienstes mit vereinbarter (bzw. „ausgehandelter“) Dienstqualität wie
z.B. Fehlerrate oder Schutz / Sicherheit unabhängig von den Leistungen der darunter
liegenden Schicht
-
bietet daher Transparenz bzgl. Übertragungs- und Vermittlungstechnik
sowie benutzten Teilnetzen
-
Bsp: TCP im Internet
-
Nachrichten beliebiger Länge werden in Pakete aufgeteilt; Adressen des
network layers werden hinzugefügt

Außerdem: Sequenznummern, Prüfsumme (z.B. CRC) für Bitfehler und weitere
Kontrollfelder für die Flusssteuerung etc.
OSI-Protokollhierarchie
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2.7 Schichten 5 - 7
5
Session Layer
-
Wird in konkreten Protokollen selten benutzt
-
Festlegen, wann Teilnehmer A oder B senden darf (simplex,
halbduplex, duplex)
-
Checkpoints festlegen (Kommunikation später, z.B. nach einer
Fehlerbehebung, dort wieder fortsetzen)
-
Sitzungsverwaltung über Phasen (z.B. Login/Logout) hinweg
-
Kopplung mehrerer Transportverbindungen (z.B. Audio und Video) zu
einer Sitzung
OSI-Protokollhierarchie
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2.7 Schichten 5 - 7
6
Presentation Layer
-
Kodierung komplexer Daten (Typ, Wertebereich, Struktur…)

-
7
z.B. ASN.1 („Abstract Syntax Notation“)
Ggf. Komprimierung oder Verschlüsselung sowie inverse Operationen
(aber auch auf anderen Ebenen denkbar!)
Application Layer
-
Protokolle für spezifische Anwendungen, z.B.:






Dateitransfer (z.B. ftp = „file transfer protocol“)
WWW (http-Protokoll)
Electronic Mail
Directory Service (z.B. X500)
Homebanking
…
OSI-Protokollhierarchie
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2.8 Protocol-Stack
-
Menge der in einem gegebenen Fall verwendeten spezifischen Protokolle;
z.B. Internet:
bzw. Protokollimplementierungen (eines Herstellers)
simple mail transfer protocol
ftp, telnet, smtp, snmp,
http, nntp, dns…
7
Domain name system
network news transfer protocol
6
z.B. RPC (remote procedure call)
5
./.
4
TCP und / oder UDP
3
IP
2
1
LLC
MAC
simple network management protocol
user datagram protocol,
schnell aber ohne Sicherheit
z.B. CSMA / CD
z.B. Koax-Kabel…
OSI-Protokollhierarchie
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2.8 Protocol-Stack
Beispiel:
GSMProtokollStack
Wireless Application Environment (WAE)
User interface on the phone, WAE contains the
Wireless Markup Language (WML)
Wireless Session Protocol (WSP)
Wireless Transaction Protocol (WTP)
Runs on top of a datagram service such as User
Datagram Protocol (UDP)
Wireless Transport Layer Security (WTLS)
Wireless Datagram Protocol (WDP)
Bearers
e.g. CSD, SMS, USSD
OSI-Protokollhierarchie
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