Beobachtung - Philosophische Fakultät

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Seminar zur Vorbereitung auf das
Orientierungspraktikum
Universität
Rostock
Traditio et Innovatio
Philosophische Fakultät
Institut für Schulpädagogik
Dr. Martina Fiedler
0
Seminar zur Vorbereitung auf das
Orientierungspraktikum
Schwerpunkte:
1. Hinweise zum Orientierungspraktikum
 Ziele und Aufgaben
 Praktikumsvorbereitung
2. Beobachten im Praktikum
 Arten der Beobachtung
 Beobachtungsschwerpunkte
 Beobachtungsfehler
 Dokumentation
3. Praktikumsbericht
1
Ziele und Aufgaben
Jeder hat eigene Vorstellungen (subjektive Theorie) davon, wie
guter Unterricht aussieht, was richtiges Lehrerverhalten ist,
wie Schüler sich benehmen sollen.
Ziel: Schule als Lernort unter veränderter Sicht kennen lernen.
 Wechsel in die Lehrerrolle anbahnen
Ausgangspunkt:
Auf den Lernprozess haben Personen (Lehrer, Schüler, Schulpersonal)
und Bedingungen
(Gebäude, Klassenräume) Einfluss
Guter Unterricht hängt nicht nur von der didaktischen Kompetenz des Lehrers, sondern auch
vom Schulklima ab (Achtung, Wertschätzung, freundliche Atmosphäre, angstfreie
Lernumgebung)
Aufgaben
1. Erkundung der Institution Schule
2. Hospitation
3. Besuch von Veranstaltungen, Teilnahme an Beratungen usw.
2
Bezugssysteme im Praktikum
Wissenschaft
Praxis
(Erkenntnis)
theoretisches Reflexionswissen
(Erfahrung)
praktisches Handlungswissen
Person
(Entwicklung)
selbst reflektiertes Wissen
Weyland 2010 modifiziert und Bayer et.al. 1997
3
Praktikumsgestaltung
1. Schwerpunkte des Praktikums sind:





die Erkundung der Institution Schule
die Hospitation im Unterricht (fächer- und klassenübergreifend)
das Beobachten von Unterrichtsprozessen
die Teilnahme an außerunterrichtlichen schulischen Veranstaltungen
die Auseinandersetzung mit einem Beobachtungsschwerpunkt.
2. Praktikumseinrichtungen
Das Praktikum wird an einer Schule eines anderen als dem angestrebten Lehramt
absolviert.
3. Anwesenheit
Die Studierenden sind an mindestens vier Tagen in der Schule anwesend.
4. Ableistung des Praktikums im Studienverlauf
Das Orientierungspraktikum ist ein Blockpraktikum im Umfang von 3 Wochen und
kann frühestes in der vorlesungsfreien Zeit des zweiten und muss spätestens in
der vorlesungsfreien Zeit des sechsten Semesters absolviert werden.
4
Praktikumsgestaltung
5. Voraussetzung für die Zulassung zum Praktikum
das erfolgreich absolvierte Sozialpraktikum
die Teilnahme an einem Semesterbegleitenden Vorbereitungsseminar zum
Praktikum, das im Rahmen des Moduls „Grundlagen der Schulpädagogik und
der allgemeinen Didaktik“ des Instituts für Schulpädagogik angeboten wird
oder
die Teilnahme an einer Vorbereitungsveranstaltung zum
Orientierungspraktikum, die am Ende der Vorlesungszeit eines jeden
Semesters von der Praktikumsbeauftragten angeboten wird.
6. Leistungspunkte
Für das Orientierungspraktikum werden 3 Leistungspunkte (90 Arbeitsstunden)
vergeben, die sich wie folgt zusammensetzen:
50 Hospitationen inklusive Protokollierung (55 h)
Teilnahme an außerunterrichtlichen schulischen Veranstaltungen (10 h)
Vorbereitung (5h)
Nachbereitung (Praktikumsbericht) (20 h).
5
Tipps für den Praktikumsbeginn
Tipps:
 Eigeninitiative zeigen, Lehrer ansprechen, Informationen über Studium geben
 langfristig Hospitationswunsch anzeigen
 Beobachtungsempfehlungen erfragen
 eigenen Beobachtungs- und Fragenkatalog entwerfen und transparent machen
 Beobachtungen mitteilen, Fragen stellen
 Wertungen und Urteile wertschätzend mitteilen
 Literatur zum Beobachtungsschwerpunkt lesen
Tipps:
 frühzeitig Kontakt mit der Schule aufnehmen





über die Schule informieren
Bitte um Mentor / Ansprechpartner
sich selbst vorstellen
Lerninteressen benennen – Wünsche äußern
der Schule Hilfe / Unterstützung anbieten
Vorbereitungsfragen
 Welche Vorgaben bestehen (PO, Arbeitshinweise, Bericht)?
 Welche Wünsche habe ich?
 Welche Beobachtungsschwerpunkte möchte ich setzen?
 Wie fühle ich mich fachwissenschaftlich / didaktisch vorbereitet bzw. was müsste ich noch leisten?
 Wer kann mich bei Fragen unterstützen?
6
Beobachtung
Beobachtung stellt die absichtliche, aufmerksam- selektive Art der Wahrnehmung dar,
die ganz bestimmte Aspekte auf Kosten von anderen beachtet.
Gegenüber dem üblichen Wahrnehmen ist das beobachtende Verhalten planvoller,
selektiver, von einer Suchhaltung bestimmt und von vornherein auf die Möglichkeit der
Auswertung des Beobachteten gerichtet.
Die Beobachtung ist eine visuelle Wahrnehmung, die zielgerichtet erfolgt.
Beobachtung ist eine allgemeine Bezeichnung für die aufmerksame und planvolle
Wahrnehmung und Registrierung von Vorgängen an Gegenständen, Ereignissen oder
Mitmenschen in Abhängigkeit von bestimmten Situationen.
Zuverlässigkeit und Genauigkeit hängen u. a. ab:
 von der Beobachtung des Tatbestandes
 der Beobachtungssituation
 der Wiederholbarkeit der Beobachtung zum Zwecke der Kontrolle
 vom Ablauf des zu beobachteten Prozesses
 vom Standort des Beobachters
 dem Ort der Beobachtung
Beobachten zwingt den Beobachter zur Selektion, folgende Fragestellungen spielen eine
Rolle:
 Welche Inhalte sind zu beobachten (selektive Zuwendung)?
 Worauf ist bei den ausgewählten Inhalten zu achten? Wann beginnt die Beobachtung und wie
lange dauert sie (selektive Wahrnehmung)?
 In welcher Form wird die Beobachtung aufgezeichnet (selektive Erinnerung)?
Für die Entwicklung einer Beobachtungsstudie ist es erforderlich,Fragestellungen zu konzipieren, die
7
den Beobachtungsgegenstand klar definieren.
Toman, 2007
Ziele und Aufgaben der Beobachtung
 Wahrnehmung von Unterrichtsprozessen
(fächerübergreifend)
 Unterricht schnell und gezielt erfassen und
einordnen
 Wahrnehmung von Kommunikation- und
Interaktionsprozessen
 Ableitung von eigenen Handlungskompetenzen
 Verbindung von Theorie und Praxis
 Wechsel von der Schüler- in die Lehrerrolle
anbahnen
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Aspekte der Beobachtung
gerichtet
spontan
2
gelenkt
Lenkung
Fremdbeobachtung
1
fortlaufend
Beobachtung
Objekt
Dauer
3
intervalliert
Selbstbeobachtung
5
Deskription
4
Bedingung
formalisiert
teilformalisiert
nicht formalisiert
teilnehmend
nicht teilnehmend
Abb. 3: Aspekte der Beobachtung (nach: Topsch 2002)
9
Formen der Beobachtung - Lenkung
Beobachtung
naive Beobachtung
Alltagsbeobachtung
systematische
Beobachtung
 situativ, zufällig, spontan
von persönlichen Interessen
geprägt
begutachtende Beobachtung
- zielgerichtet, ausschnitthaft gerichtet
auf Vergleich mit norm- bzw. funktionsgerechten
Erscheinungen eines Gegenstandes oder
Ausführung eines Verhaltens
Wie führen Schüler Anweisungen durch?
Wo ergeben sich Schwierigkeiten?
Wie flüssig sind motorische Abläufe?
strukturierte Beobachtung
- folgt einem vorher festgelegten(standardisierten)
Kategoriesystem
- Zuverlässigkeit, Nachvollziehbarkeit,
Gültigkeit
- präzise Dokumentation
wissenschaftliche Beobachtung
- hypothesengeleitet, systematisch
strukturiert bzw. standardisiert
- Auswertung im Rahmen eines
größeren wiss. Zusammenhang
(geschulte Beobachter)
unstrukturierte Beobachtung
- unstrukturiert aber planmäßig
Abklärung eines Forschungsfeldes
(Orientierung im Feld Schule)
- Dokumentation in freier Form
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Formen der Beobachtung
 Formen der Beobachtung - Bedingungen
Beobachtung
Teilnehmende Beobachtung
nicht teilnehmende Beobachtung
(aktive Beobachtung)
(passive Beobachtung)
Beobachter eingebunden im
beobachteten sozialen Feld
(trägt eine soziale Rolle)
offene Beobachtung
beobachtete Personen wissen
von der Absicht und Funktion
des Beobachters
Beobachter nicht eingebunden
verdeckte Beobachtung
beobachtete Personen
haben keine Kenntnis
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Acht Schritte zur Unterrichtsbeobachtung
1. Beobachtungsbereich festlegen
2. Unstrukturierte Beobachtung durchführen
(Informationen sammeln und verarbeiten)
3. Einengung auf bestimmte Kategorien vornehmen
4. Gewählte Kategorie in konkrete Verhaltensformen
aufschlüsseln
5. Ggf. Einengung auf bestimmte Schüler vornehmen
6. Deskriptionsform festlegen
7. Auswertung vornehmen (quantitativ und / oder qualitativ,
inklusive Bewertung und Interpretation)
8. Schlussfolgerungen / Konsequenzen für den eigenen
Unterricht ziehen
12
Checkliste 3: Acht Schritte zur Unterrichtsbeobachtung
Schritt
Beispiel
1. Beobachtungsbereich festlegen
z. B. Mitarbeit im Unterricht
2. Unstrukturierte Beobachtungen durchführen
Überblick über die verschiedenen Ausdrucksformen von
„Mitarbeit“ erkunden
3. Einengung auf eine bestimmte Ausdrucksform
vornehmen (Verhaltenskategorie)
>>Meldehäufigkeit<<
4. Aufschlüsselung der gewählten Kategorie in
konkrete Verhaltensformen mit Klassenlehrer / -in oder
Mitpraktikant/-in vereinbaren
1. Schüler meldet sich zögernd (Arm wird langsam auf eine
mittlere Höhe gehoben)
2. …hebt seinen Arm und schnippt mit dem Finger
3. …schwenkt seine Arm
4. …springt beim Melden von seinem Platz auf
5. …begleitet seine Meldung mit Ausrufen (oh, ich weiß! Hier!
u.a.m.)
6. …ruft bei der Meldung den Namen der Lehrperson
7. …reißt den Arm hoch und ruft die Antwort in die Klasse usw.
(Kategorien in Anlehnung an: Vorsmann 1972, S. 108)
5. ggf. Einengung auf bestimmte Schüler/-innen
vornehmen
z. B. besonders mitarbeitsbereite/ mitarbeitsunwillige Kinder
(nach Einschätzung der Lehrkraft oder nach eigener
unstrukturierter Beobachtung)
6. Deskriptionsform festlegen, Wertungen vermeiden
reine Strichliste?
Strichlisten im Zeitraster?
Weitere Deskriptionsform?
Schätzskalen vermeiden
7. Auswertungen vornehmen
Quantitative und / oder qualitative Auswertung (inkl. begründete
Bewertungen)
8. Schlussfolgerungen / Konsequenzen für späteren
eigenen Unterricht bedenken
Welche Rückschlüsse ziehe ich für meine Unterrichtsplanung?
Worauf sollte ich bei Interaktionen stärker achten?
Welche Konsequenzen sin bei mir selbst erforderlich?
eigene Idee
13
Dokumentation und Auswertung - 1
 Formen
Strichliste:
Protokoll:
Soziogramm:
Interview:
Messen von Häufigkeiten
Messen von Verläufen in der Zeit
Messen von personalen Beziehungen
Selbstauskünfte, Einstellungen, Bewertungen
 Strichlisten
Schüler: N. N.
Lehrer: N. N.
Zeitleiste
keine
Meldung
Aufruf des
Lehrers
Meldung
Aufruf des
Lehrers
Aufruf des
Lehrers
Summe
1.- 5. Min.
6.-10. Min.
11.-15. Min.
usw.
Summe
 Wortprotokoll
Zeit
10.14
Nr.:
Sprecher
Äußerung
92
Lehrerin
Könnte man sich vielleicht überlegen – Peitsche – wofür ist die peitsche ein Zeichen hier? Ganz eindeutig?
93
S (w) 8
Für die Strafe.
94
Lehrerin
Für die Strafe, was meinst du?
95
S (m) 14
Für die Gewalt
96
Lehrerin
Für die Gewalt, ja. Fällt euch noch ein Wort ein?
97
S (m) 3
Brutalität
98
Lehrerin
Brutalität, ja, ganz eindeutig. Was meinst du?
99
S (w) 9
In beiden Fällen quält der Friedrich die Tiere.
10.15
S (m) = Schüler
S (w) = Schülerin
14
Dokumentation und Auswertung - 2
 Narratives Protokoll
Nach der Begrüßung und Anwesenheitskontrolle fordert der Lehrer die Schüler auf,
Mathematikbücher, Mathematikhefte und Schreibzeug bereit zu legen (08.04 Uhr).
Einige Schüler melden sich und sagen, dass sie die Rechenbücher nicht dabei hätten.
L. fordert dazu auf, beim Nachbarn hineinzusehen. Es soll im Kapitel „Prozentrechnung“
Seite 21aufgeschlagen werden. Textaufgabe „D“ wird von der Schülerin Sabine nach
Lehreraufruf vorgelesen. Lehrer: „Wer versucht mal mit eigenen Worten die Problemstellung
der Aufgabe zu formulieren…?
(08.07 Uhr)
15
Dokumentation und Auswertung - 3
 Teilformalisiertes Protokoll
Zeit / Phase
Lehrerhandeln
Schülertätigkeit
Lerninhalte
Medien
 Das Soziogramm
A
Gewählte
Wähler
1. Walter
2. Beate
3. Kai
4. Sophie
5. Manuel
6. Katja
7. Felix
8. Anna
1
Spalte (+)
Spalte (-)
2
-
3
4
-
5
6
7
+
+
+
-
+
+
+
-
0
2
+
2
2
8
+
+
+
+
+
+
+
+
+
+
1
0
2
1
3
0
3
0
4
0
2
1
16
B
C
Anna
2
positive Wahl
negative Wahl
Wechselseitige negative Wahl
Wechselseitige positive Wahl
1
Kai
1
0
Beate
2
2
Walter
D
0
2
Sophie
2
1
Katja
3
0
Kai
Felix
Manuel
3
Anna
2
1
0
4
0
1
0
17
Man kann fünf verschiedene soziometrische
Grundformen unterscheiden:
Igel
Stern
Ein Gruppenmitglied
erhält von vielen anderen
Gruppenmitgliedern eine
negative Wahl
Ein Gruppenmitglied
erhält von vielen anderen
Gruppenmitgliedern eine
positive Wahl
Paar
Zwei
Gruppenmitglieder
wählen sich
gegenseitig
(Zuneigung)
Dreieck
Drei
Gruppenmitglieder
wählen sich
gegenseitig
(Zuneigung)
Kette
Mehrere
Gruppenmitglieder
sind durch einfache
oder gegenseitige
Wahlen miteinander
verbunden.
18
Skalierungen
1. Verbale Skalierungen (Häufigkeit): immer, häufig,
gelegentlich, selten, nie
2. Verbale Skalierungen (Intensität): sehr sicher, sicher,
teilweise sicher, unsicher, sehr unsicher
3. Bipolare Skalierungen:
- 0 +
/
-2
-1
+1
-2
4. Numerische Skalen: 1 - 5; 1 – 7
5. Skalen mit Begriffspolen:
schwach ausgeprägt 1 2 3 4 5 stark ausgeprägt
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Muster: Hospitationsprotokoll
Datum:
Stunde:
Klasse:
Fach:
Stundenthema:
Lehrer/-in
Zeit
Phase
Lehrertätigkeit
Schülertätigkeit
Methode
Bemerkungen
Beispiele für weitere Kategorien:
 Lehrer- Schülerinteraktion
 Sozialformen
 Medien
 Störungen
 Mitarbeit
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Hospitationen
Als Hospitation bezeichnet man in der schulpraktischen Ausbildung von Lehrern
den Besuch von Unterrichtsstunden zu dem Zweck, durch die Beobachtung der Aktivitäten
von Lehrern und Schülern etwas über die Praxis des Unterrichts zu erfahren.
Aufgaben
 Annäherung an Schulpraxis
 Unterricht möglichst objektiv und gründlich erfassen (Problem: es muss von Wahrnehmung
äußerer Erscheinungen auf den Sinn geschlossen werden).
 Unterricht aus Sicht des Lehrers kennenlernen (Problem: Studenten befinden sich
außerhalb des Geschehens, viele Informationen fehlen)
Hilfen
 Kenntnis des Lernstandes der Klasse
 Kenntnis des vorausgegangen und folgenden Unterrichts
 theoretisches Kenntnisse über Unterricht
Schwerpunkte
 Unterrichtsverläufe
 methodisches Vorgehen
 Schüler- und Lehrerverhalten
 Bewertungsstategien
 Unterrichtsmittel usw.
21
Erkundungsfeld Schule - Beobachtungsschwerpunkte
 Handlungsfeld Schule ist sehr komplex
 Vielzahl von Eindrücken und Informationen können
nicht alle zur gleichen Zeit aufgenommen werden
 Auswahl muss getroffen werden
Entscheidung liegt bei Ihnen, welche Schwerpunkte
Sie setzen wollen!
 entscheidend ist nicht Quantität, sondern Qualität
 nicht nur beschreiben, sondern pädagogisch bewerten,
verallgemeinern, Zusammenhänge herstellen,
vergleichen, reflektieren
22
Erkundungsfeld Schule
inhaltliche
Ausgestaltung
Personen
 Lehrerschaft
 Schulprofil
 Schulprogramm
 pädagogische Konzepte
 Freizeitangebote
 Förderprogramme
 Schulklima
- Zusammensetzung
 Lehrervertretung, Klassen-, Fachkonferenz
- Kompetenzen
 Schülervertretung, Schülerrat, Schüler- Interaktion
sprecher, Schülervollversammlung
- Motivation
 Elternvertretung, Klassen- und Schuleltern Schülerschaft
rat
- Zusammensetzung
(Alter, Geschlecht, Nationalität)
- Lern,- Arbeits- und Sozialverhalten
 Schulpersonal
Gesetzliche
- Sozialpädagogen, SchulpsychoBestimmungen
logen, Sekretärin, Hausmeister u.a.
 Schulgesetz
 Eltern
 Rahmenpläne
 Gesetze und Richtlinien
des Ministeriums
 KMK Beschlüsse
Organisation
 Klassenzusammensetzung
 Parallelklassen, Schülerzahl
 Spezialisierung
 Stundenplan
 Tagesablauf (Rhythmisierung)
 Pausengestaltung
 Raumaufteilung
Schulleitung / Selbstverwaltung
 Schulleitung, Schulkonferenz
Schule
Schulgebäude
Umfeld
 bauliche Beschaffenheit
 Ausstattung
 Innengestaltung
 Außenanlagen
 sozio-kulturelles Umfeld
 Außenwirkung (Öffnung von
Schule)
 Außenkontakte (Kooperation):
- andere Schulen
- Betriebe
- Institutionen und
- Einrichtungen
Erkundungsfeld Schüler
Umwelt
Person
 Familie
 Allgemein: Alter, Geschlecht,
 Freizeit
 Freunde
Nationalität
Heterogenität
 Entwicklungsstand:
- kognitive Fähigkeiten:
schöpferische Fähigkeiten, kritisches Denken,
Gedächtnisleistungen, Erkennen von Zusammenhängen, Anwenden und Übertragen von Gelerntem,
Suche nach selbstständigen Lösungswegen
- kommunikative Fähigkeiten
- körperliche Entwicklung (Gesundheit)
- Selbstverständnis, Interessen
Schüler
Lern- und
Arbeitstechniken
 Aufgabenbewältigung
- Selbstständigkeit; Zielgerichtetheit,
Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer
Erfolgsorientierung, Arbeitstempo
 Methodenkompetenz
- Lerntechniken, Arbeitsorganisation
 Freude am Lernen / Motivation
- intrinsische und extrinsische Motivation
- Reaktion auf Verstärker (Lob, Tadel,
Zensuren), Mitarbeit
 Lerntyp
- bevorzugte Sinneskanäle: auditiver,
visueller und haptischer Lerntyp,
Rezeptive, handlungsorientierte
Aufnahme von Wissen
Sozialverhalten
 Stellung in der Klasse
- Integration, eigene Meinung, Einsatz
für die Klasse, Übernahme von Verantwortung, Interaktion mit Mitschüler
 Beziehungsfähigkeit zu Mitschülern
Kontaktaufnahme, Annehmen und Leisten von
Hilfe, Kooperation, Akzeptanz von Regeln,
Achtung, Zurücknahme, Umgangsformen
 Beziehungsfähigkeit zu Lehrern
- Umgangsformen, Kommunikationsverhalten,
Annahme von Hilfe, Akzeptanz von Regeln
(Disziplin)
 Umgang mit Konflikten
Konfliktlösebereitschaft, -kompetenzen,
Akzeptanz von Regeln, Toleranz, Wertevor- 24
stellungen (Gerechtigkeit, Ehrlichkeit)
Erkundungsfeld Lehrer
Aufgaben
Lehrerpersönlichkeit
 Unterrichten
 Erziehen
 Beraten
 Bewerten
 Innovieren
Lehrer
 Kompetenzen (Sach-, Methoden-,
Sozial,- Persönlichkeitskompetenz)
 Alter, Geschlecht, Motivation,
Weiterbildung
 Sprache, Körpersprache
 Kommunikationsverhalten
 Umgang mit Konflikten
 Einhaltung von Regeln, Umgang
mit Lob und Tadel
Einbindung in die Schule
Interaktionsverhalten
 Funktionen und Aufgaben
in der Schule
 Aktivitäten im außerunterrichtlichen Bereich
 Klassen- und
Stundenverteilung
 Schüler
 Kollegen
 Schulleitung
 Eltern
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Erkundungsfeld Unterricht
Unterrichtsmethoden
 geschlossene und offene Unterrichtsform
 Frontalunterricht, Freiarbeit
Wochenplanarbeit, Projektunterricht
Werkstatt- und Stationenlernen
 Wechsel der Sozialformen
- Einzel-, Partner,- Gruppenarbeit
Klassenunterricht
 Aktionsformen (darbietend, erarbeitend,
entdeckend, Spiel)
 Inszenierungstechniken (zuhören, Fragen
Zeigen, Beobachten usw.)
Medieneinsatz
 Tafel, Buch, Arbeitsblatt
 Projektor, Powerpoint
 Bilder, Karten, Modelle, Film
Bewertung und Zensierung
 Was, wird wann wie bewertet und
zensiert?
 Grundsätze, Bewertungskriterien,
Zuverlässigkeit, Einheitlichkeit
Schülerorientierung
Unterrichtsvorbereitung
 Eingehen auf individuelle
 Unterrichtentwurf
Lernpotenziale, Bedürfnisse
 Zieldefinition
und Interessen -> Differenzierung  Begründung des Vorgehens
 Einbeziehung der Schüler in
 Vorbereitung von Materialien
Unterrichtsgestaltung
 Vielfältige Schüleraktivitäten
 Anschaulichkeit und Lebensweltorientierung
 Handlungsorientierung
Unterricht
Unterrichtsverlauf
 Phasengliederung, Motivation,
Differenzierung
 Schüleraktivitäten, Lehreraktivitäten
 Sicherung von Teilergebnissen,
Lernzielkontrolle
Merkmale guten Unterrichts
 vgl. H. Meyer
26
Erkundungsfeld Erziehungshandeln
Umgang mit Konflikten
Auffassungen zur Erziehung
 Erziehungsschwierigkeiten, Unterrichtsstörungen,
Disziplinprobleme, Gewalt, Mobbing, Schulaversion
 Begriffserklärung, Arten, Ursachen, mögliches Schülerverhalten, mögliche Lehrerreaktionen, Prävention,
Intervention
 Erziehungsauftrag der Schule
 Erziehungskonzepte, Erziehungsstile,
Erziehungsprinzipien
 Vermittlung von Werten und Normen
Erziehung
Kommunikation /Interaktion
Erziehungsfelder
 erziehungsförderliches Klima
 Zusammenarbeit mit Schülern, Eltern
und Lehrern
 schulischer Rahmen
 erziehungswirksamer Unterricht
und außerunterrichtliche Aktivitäten
27
Beispiel: Beobachtungsbogen Schüler – Selbstkompetenz (Teil 1)
Klasse:
Stunde:
Schüler:
Fach:
Kategorie/ Verhaltensform
Lehrer:
Tag:
trifft
vollkommen zu
trifft
eher
zu
trifft
eher
nicht
zu
trifft
gar
nicht
zu
Bemerkungen
Stärken und Schwächen erkennen und
einschätzen
sieht seine Fehler ein und versucht sie abzustellen
ist sich seiner Stärken bewusst und nutzt sie im
Unterricht
übernimmt Verantwortung für Fehlleistungen
kann sein Leistungsvermögen gut einschätzen
Selbstvertrauen und Selbstständigkeit entwickeln
es fällt ihm leicht, Entscheidungen zu treffen
ist ängstlich und traut sich wenig zu
steht im Mittelpunkt der Klasse
vertraut den eigenen Fähigkeiten
Verantwortung übernehmen und entsprechend
handeln
setzt sich für seine Mitschüler ein
übernimmt freiwillig Aufgaben
spielt in Gruppenarbeit zentrale Rolle
übernimmt Funktionen innerhalb des
Klassenverbandes
28
Beispiel: Beobachtungsbogen Schüler – Selbstkompetenz (Teil 2)
Kategorie/ Verhaltensform
trifft
vollkommen zu
trifft
eher
zu
trifft
eher
nicht
zu
trifft
gar
nicht
zu
Bemerkungen
Arbeits- und Verhaltensziele setzen
hält sich an die Regeln im Unterricht
versucht Aufgaben gut zu erledigen
arbeitet auf ein bestimmtes Ziel hin
arbeitet an Zusatzaufgaben
Zielstrebig und ausdauernd arbeiten
versucht Aufgaben zuerst allein zu lösen
arbeitet konzentriert an einer Aufgabe
gibt bei Problemen nicht gleich auf
Mit Erfolg und Misserfolg umgehen
kann mit Kritik von Lehrern / Schülern umgehen
sucht die Anerkennung durch Lehrer / Schüler
Lob wirkt sich positiv auf die Unterrichtsaktivität aus
resigniert schnell bei Misserfolgen
lässt sich nicht entmutigen
Hilfe anderer annehmen und anderen Hilfe leisten
hilft Schülern bei der Aufgabenerledigung
hilft Schülern ohne Aufforderung
bittet bei Problemen um Hilfe (Lehrer / Schüler)
nimmt Hilfe nur zögerlich an
29
Beobachtungsfehler
Der Beobachter nimmt hauptsächlich diejenigen Ereignisse
bevorzugt auf, die er am ehesten in sein
persönliches System
einordnen kann.
Wahrnehmung ist immer das Ergebnis eines Kompromisses
zwischen dem, was der
Beobachter erwartet und dem, was objektiv vorliegt.
Untersuchungskonzept
Beobachter
Beobachtungsfehler
Situation
beobachtete Person
30
Bearbeitung von Beobachtungsschwerpunkten
Welchen Fragestellungen möchte ich im Praktikum nachgehen?
Welche Beobachtungsschwerpunkte möchte ich im Rahmen dieser Fragestellungen in den Mittelpunkt
stellen?
Wie werden zentrale Aspekte dieses Schwerpunktes in der Literatur abgebildet?
Wie muss ich mein Vorgehen im Praktikum auf den Schwerpunkt ausrichten?
 Anzahl der zu beobachtenden Lehrer
 Auswahl der Klassenstufen
 Anzahl der zu beobachtenden Schüler
 Fächerauswahl
 Anzahl der hospitierten Stunden
Wie muss mein Beobachtungsbogen, mein Protokoll aussehen, um die wesentlichen Aspekte meines
Schwerpunktes möglichst genau erfassen zu können?
Können Fragebögen an die Schüler bzw. die Lehrer hilfreich für die Bearbeitung meines
Schwerpunktes sein?
Welche Möglichkeiten über den Unterricht hinaus kann ich nutzen, um Informationen zu meinem
Schwerpunkt zu erhalten?
 Gespräche mit Schülern, Lehrern, weiterem Schulpersonal
 Teilnahme an außerunterrichtlichen Aktivitäten
 Teilnahme an Beratungen, Konferenzen u.ä.
 Einsicht in Gesetze, Ordnungen, Schulmaterialien (Schulgesetz,
Schulprogramm, Schulordnung, Rahmenpläne u.ä.)
Wie werte ich meine Beobachtungen und Informationen aus?
Welche Erfahrungen habe ich in Bezug auf mein studiertes Lehramt gesammelt?
31
Psychologische Beobachtungsfehler
Erst- Eindruck
 von Personen, Sachen oder Situationen
 führt zu einem spontanen Urteil, welches die folgenden Beurteilungen
beeinflusst
Vorurteile /
Voreinstellungen
 spontane Zu- oder Abneigung
 Vorinformationen von anderen beeinflussen die Beobachtung
Global- Eindruck
 eine Eigenschaft oder ein Merkmal wird als so markant
wahrgenommen, dass es die Beobachtung beeinflusst
Fehlattribution
 eigene Persönlichkeitsmerkmale bzw. deren Gegenteil werden den
beobachteten Personen zugeschrieben
 von aus der Situation beobachteten Verhaltensweisen wird auf die
Charaktereigenschaften geschlossen
(Vernachlässigung der Lebensumwelt des Schülers)
Logische Fehler
 Verknüpfung eines beobachteten Merkmals mit weiteren
Eigenschaften auf der Grundlage von Alltagstheorien
32
Praktikumsdokumentation
Allgemeine Hinweise
 Praktikumsbericht, Umfang 10 Seiten
 Abgabe 10 Wochen nach Ende des Praktikums
 Inhalte des Berichtes
 Kurzvorstellung der Schule
 Theoriegeleitete Auseinandersetzung mit einer selbst
 gewählten Fragestellung bzw. einem selbst gewählten
Beobachtungsschwerpunkt
 Abschlussreflexion mit Bezug zum studierten Lehramt
 Da die Praktikumsdokumentation eine Prüfungsleistung darstellt,
muss die Abgabefrist unbedingt eingehalten werden, um
prüfungsrechtliche Konsequenzen zu vermeiden
(§ 4 und § 5 Praktikumsordnung).
33
Praktikumsdokumentation
Zum Praktikumsbericht gehören:

Deckblatt

Gliederung

Kurzporträt der Schule (1 Seite)

theoriegeleitete Auseinandersetzung mit einer selbst
gewählten Fragestellung bzw. einem selbst gewählten
Beobachtungsschwerpunkt (8 Seiten)

Abschlussreflexion mit Bezug zum studierten Lehramt (1 Seite)

Literaturverzeichnis

Anhang mit

Muster Beobachtungsbogen, Hospitationsprotokoll

tabellarischer Aufstellung der hospitierten Unterrichtsstunden
sowie der Stunden der Teilnahme an außerunterrichtlichen
schulischen Veranstaltungen mit Bestätigung durch die Schule

Selbstständigkeitserklärung

Bestätigungsschein.
Schlussbemerkung
Anmeldung im Praktikumsbüro nicht vergessen!
https://www.phf.uni-rostock.de/studium/praktikumsbuero-lehramt/
Stand:15.11.2012
35
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