Sammut E. / Searle-Barnes P. Osteopathische Diagnose

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Sammut E. / Searle-Barnes P.
Osteopathische Diagnose
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Osteopathische Diagnose
of Sammut E. / Searle-Barnes P.
Publisher: Pflaum Verlag
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Vorwort der Autoren
Dieses Buch wurde in erster Linie für Studenten der Osteopathie geschrieben. Da
wir als Autoren auf eine mehrjährige Lehrtätigkeit auf dem Gebiet der osteopathischen Diagnose an der Britsh School of Osteopathy zurückblicken können,
war uns der Mangel an geeigneten Lehrbüchern bewußt. Wir hoffen deshalb, daß
dieses Buch dazu beitragen möge, die Lücke zu schließen. Es wendet sich aber auch
an andere Angehörige der Heilberufe, die sich für die theoretischen Grundlagen
der Osteopathie sowie für die osteopathische Diagnose und Beurteilung interessieren.
Wir möchten an dieser Stelle unseren Frauen für ihre Geduld während der
letzten zwei Jahre danken und unseren Kindern, die in dieser Zeit oft auf ihre Väter
verzichten mußten. Ferner danken wir Nicola Sammut, lan Whyte und Stephen
Tyreman für die Durchsicht verschiedener Entwürfe und für wertvolle Anregungen. Derrick Edwards und Jill Berthon sei für ihre Ratschläge und ihre Unterstützung gedankt. Nicht zuletzt sind wir Robert Searle-Barnes zu Dank verpflichtet,
dessen sorgfältiges Korrekturlesen gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Emanuel Sammut und Patrick Searle-Barnes
Narayana Verlag, 79400 Kandern, Tel: 0049 (0) 7626 974 970-0
Leseprobe von:
Emanuel Sammut und Patrick Searle-Barnes: Osteopathische Diagnose
Einleitung
Die Kunst der manuellen Therapie von Schmerzen und Erkrankungen des menschlichen Stütz- und Bewegungsapparate wird seit hunderten von Jahren, in China
sogar seit Jahrtausenden ausgeübt. Die Osteopathie selbst wurde vor gut hundert
Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelt und gelangte zu Beginn
des 20. Jahrhunderts nach Großbritannien. Im Verlauf der letzten zwei Dekaden
hat die Zahl der praktizierenden Osteopathen rapide zugenommen, was darauf hinweist, daß die Einstellung von Medizinern und Gesellschaft gegenüber der Osteopathie einem raschen Wandel unterworfen war. Die Osteopathie befaßt sich in
erster Linie mit der Diagnose und Therapie mechanischer Probleme des menschlichen Stütz- und Bewegungsapparates. Derartige Probleme manifestieren sich vorwiegend am muskulo-skelettalen System. Allerdings können auch viszerale Störungen sekundäre Veränderungen an Muskeln oder Gelenken hervorrufen.
Die Osteopathie geht davon aus, daß strukturelle Veränderungen in den muskulo-skelettalen Geweben (zum Beispiel infolge eines Traumas, einer Überbelastung
oder einer Erkrankung) die mechanische Funktion beeinträchtigen können. Voraussetzung ungestörter physiologischer Prozesse in Zellen und Geweben ist eine
adäquate Durchblutung, die die notwendige Nährstoffversorgung und den Abtransport von Abfallprodukten sicherstellt. Ferner wird die Funktion eines Gewebes
durch Hormone aus dem Blut und durch Nervenimpulse gesteuert. Wir werden
zeigen, daß sowohl die Blutversorgung als auch diese Kontrollsysteme durch
mechanische Funktionsstörungen alteriert sein können. Die osteopathische Diagnose verfolgt deshalb zwei Ziele:
> Identifikation des Ausgangspunktes der Symptome und Charakterisierung der Störung
im Gewebe. Wir müssen den pathophysiologischen Status des erkrankten
Gewebes und seine Folgen für den Körper kennen, um die Erfolgsaussichten
der Therapie abschätzen und die geeigneten manuellen Techniken auswählen
zu können. Es ist jedoch nicht so, daß für jede Art von Gewebestörung nur eine
einzige erfolgversprechende osteopathische Therapieform existierte. Im Falle
einer Bandscheibenläsion kann es beispielsweise angezeigt sein, auf kraftvolle
Manipulationen zu verzichten, weil diese die Situation verschlimmern könn
ten. Zudem gibt es verschiedene Arten von Gewebestörungen, bei denen
manuelle Therapie kontraindiziert ist, oder die von anderen Therapieformen
mehr profitieren; hierzu zählen unter anderem schwere Infektionen, maligne
Neubildungen, ausgeprägte Gefäßerkrankungen und Endokrinopathien.
> Beurteilung der mechanischen Struktur und Funktion des Körpers. Hierbei wird unter
sucht, wie der Körper auf das Problem reagiert hat (kurzfristig insbesondere mit
Entzündung und Muskelspasmus, langfristig mit strukturellen Veränderungen
Narayana Verlag, 79400 Kandern, Tel: 0049 (0) 7626 974 970-0
Leseprobe von:
Emanuel Sammut und Patrick Searle-Barnes: Osteopathische Diagnose
Einleitung
sowohl von Weichteilgewebe als auch von Gelenkstrukturen), weil die festgestellten Veränderungen den primären Angriffspunkt der manuellen Therapie
darstellen. Darüber hinaus gilt es mögliche prädisponierende Faktoren zu ergründen, wobei alle Aspekte des menschlichen Wesens zu berücksichtigen sind:
der körperliche Status, die geistigen Funktionen und das Seelenleben. Diagnose
bedeutet in der Osteopathie, wie auch in anderen medizinischen Disziplinen, eine
Krankheit oder Störung auf der Grundlage der beobachteten Symptome und
Befunde zu erkennen. Der osteopathische Ansatz unterscheidet sich jedoch von
anderen in der Beurteilung des Patienten und der daraus resultierenden
Therapie, weil er sich nicht nur auf die lokale Gewebeläsion oder -Störung
konzentriert, sondern auch die Bedeutung der Wechselwirkungen mit anderen
Teilen des Körpers hervorhebt. Die Osteopathie geht davon aus, daß sich eine lokale
Dysfunktion auch auf den Rest des Körpers auswirkt, während gleichzeitig Einflußfaktoren aus anderen Körperteilen die lokale Antwort mitbestimmen. Letztlich
wollen wir dem Patienten dabei helfen, mit seinem Problem umzugehen bzw. es wann immer möglich - zu beseitigen, sofern es einem osteopathischen Behandlungsansatz zugänglich ist.
Für das vorliegende Buch bot sich eine zweiteilige Gliederung an. Der erste Teil
beinhaltet die Grundlagen der Osteopath-Patienten-Beziehung. In den Kapiteln
1-4 sind die theoretischen Aspekte dargestellt. Sie umfassen die »Philosophie« der
Osteopathie (Kapitel 1), mögliche ätiologische Mechanismen der bei der körperlichen Untersuchung erhobenen klinischen Befunde (Kapitel 2), die Bedeutung
von Haltungsanomalien (Kapitel 3) und die verfügbaren Behandlungsformen mit
ihren möglichen Wirkungen (Kapitel 4). Die Kapitel 5 und 6 beschließen den ersten
Teil mit einer Übersicht über die Auswertung der Krankengeschichte und die osteopathische Untersuchung.
Der zweite Teil des Buches ist spezifischeren klinischen Gesichtspunkten gewidmet. Kapitel 7 beschreibt die praktischen Konsequenzen verschiedener Anomalien
der Wirbelsäulenkrümmung. Viele der Prinzipien aus dem ersten Teil werden hier
erneut aufgegriffen, und es wird gezeigt, wie die Folgen der myofaszialen Adaptation Wechselwirkungen zwischen allen Teilen des Körpers bedingen. In den darauffolgenden Kapiteln wird auf die verschiedenen Körperteile einzeln eingegangen
und ihre osteopathische Untersuchung detailliert dargestellt, aber jeweils auch der
körperliche Gesamtkontext aufgezeigt. An jedem Körperteil wird das klinische Bild
von Störungen, denen der Osteopath häufiger begegnet, demonstriert und dabei
insbesondere auf die Beteiligung der Muskulatur und anderer Weichteile sowie auf
Bewegungseinschränkungen in Gelenken eingegangen. Grundlage dieser Kapitel
ist das Wissen um den Zusammenhang zwischen Struktur und Funktion. Obwohl
wir uns in erster Linie darauf konzentrieren, die gestörte Funktion eines Körperteils zu
ergründen und zu beheben, sind wir uns der Bedeutung struktureller Veränderungen und
einer modifizierten neurologischen Kontrolle der Muskulatur für das pathologische Geschehen in diesem Körperteil bewußt
Eine mechanische Funktionsstörung kann das Wohlbefinden eines Individuums erheblich beeinträchtigen, stellt jedoch nicht die einzige Komponente einer
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Emanuel Sammut und Patrick Searle-Barnes: Osteopathische Diagnose
Einleitung
Krankheit dar. Manuelle Therapie sollte deshalb für Patienten reserviert bleiben,
bei denen die mechanische Störung die Problematik prägt.
Die praktische Umsetzung osteopathischer Prinzipien ist eine schwierige Kunst,
die sich auf eine zunehmend breitere wissenschaftliche Grundlage stützt. Wir
haben in den letzten hundert Jahren viel dazugelernt, und doch bleibt noch vieles zu erforschen. Die Notwendigkeit einer exakten Diagnose lokaler Störungen
steht außer Frage; schwierig ist gelegentlich die Gewichtung der verschiedenen
Faktoren, die das aktuelle Problem beeinflussen, was aber sicherlich für jede
Therapie am komplexen menschlichen Organismus gilt. Somit ist es sinnvoll,
zunächst eine Arbeitshypothese aufzustellen und diese anhand der Therapie zu
überprüfen. Neue Forschungsergebnisse werden in naher Zukunft weitere Einsichten gestatten. An der Einzigartigkeit jedes Patienten und seiner Probleme wird sich
jedoch auch künftig nichts ändern, und der diagnostische Ansatz des Osteopathen
muß dieser Individualiät Rechnung tragen.
Zur Beachtung: Da normalerweise ein Behandler einen Patienten therapiert, verwenden wir im folgenden der Einfachheit halber, nicht sexistisch motiviert, für
den Behandler das männliche Geschlecht und für den Patienten das weibliche.
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Emanuel Sammut und Patrick Searle-Barnes: Osteopathische Diagnose
Sammut E. / Searle-Barnes P.
Osteopathische Diagnose
352 pages, pb
publication 2000
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