Die Thyreoiditiden - Deutsches Ärzteblatt

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M E D I Z I N
DIE ÜBERSICHT
Armin E. Heufelder
Lorenz C. Hofbauer
Die Thyreoiditiden
Aktueller Stand der Pathogenese, Diagnostik und Therapie
ZUSAMMENFASSUNG
Stichwörter: Thyreoiditis, Hyperthyreose,
Hypothyreose, Pathogenese, Diagnostik, Therapie
Zu den Thyreoiditiden zählen eine Reihe ätiologisch heterogener Krankheitsbilder mit unterschiedlichen Manifestationsformen. Eine exakte Differentialdiagnose ist
Voraussetzung für die richtige Therapiewahl und progno-
stische Einschätzung. Je nach Thyreoiditisform umfaßt die individuelle Behandlung neben dem Einsatz von anti-thyreoidalen
Substanzen und Betablockern oder Levothyroxin eine antiphlogistische, immunsuppressive oder antimikrobielle
Therapie.
Key words: thyroiditis, hyperthyroidism,
hypothyroidism, pathogenesis, diagnostics, therapy
The spectrum of thyroiditis includes various acute, subacute and chronic thyroid disorders of infectious, autoimmune or drug-related etiology. A careful differential
diagnosis is needed to guide appropriate treatment. While most forms of thyroiditis are selflimiting, some may require specific therapy with antibiotics, antiinflammatory drugs, betablockers, thionamides,
or levothyroxin.
D
ie Bezeichnung Thyreoiditis
stellt einen Sammelbegriff für
eine Vielzahl von Erkrankungen der Schilddrüse mit variablen klinischen Symptomen dar (21, 54). Die
ätiologisch höchst unterschiedlichen
Krankheitsbilder lassen sich entsprechend ihrem klinischen Verlauf
in akute, subakute und chronische
Thyreoiditiden (Textkasten: klinischer
Verlauf) sowie anhand ihrer Pathogenese in Thyreoiditiden mit und ohne
primär immunogene Ursachen einteilen (Textkasten: Ätiologie). Das Spektrum der Thyreoiditiden umfaßt die
akute infektiöse Thyreoiditis (5, 6),
die subakute granulomatöse Thyreoiditis de Quervain (30, 45), die
subakut-lymphozytäre Thyreoiditis
(29), die chronisch-lymphozytäre Immunthyreoiditis vom Typ Hashimoto
(9) sowie die sehr seltene invasiv-fibrosierende Riedel-Thyreoiditis (21,
70). In den letzten Jahren werden
zunehmend medikamentös induzierte
Thyreoiditiden nach Applikation von
Interferon-a2a (39, 52) und Amiodaron (20) sowie Pneumocystis-cariniiThyreoiditiden bei HIV-infizierten
Patienten (24) beobachtet. Als klinisches Leitsymptom tritt bei einigen
Thyreoiditisformen ein Druck- oder
Spontanschmerz im Schilddrüsenlager auf (Textkasten: Differentialdiagnosen), der Folge der lokalen Entzündungsreaktion im Schilddrüsengewebe (Kapseldehnungsschmerz) ist.
Im Verlauf von Thyreoiditiden kommt
es häufig zu transienten SchilddrüsenA-466
funktionsstörungen (Hyperthyreose
oder Hypothyreose), doch bleibt nach
überstandener Thyreoiditis meist eine
euthyreote Stoffwechsellage erhalten.
Nur nach ausgedehnter Zerstörung
des Schilddrüsenparenchyms tritt eine persistierende, substitutionspflichtige Hypothyreose auf. In dieser
Übersicht stellen wir die neuen immunologischen und molekularen Erkenntnisse zur Pathogenese der einzelnen Thyreoiditis-Formen vor und
geben praktische Hinweise zu deren
Diagnostik und Therapie. Die Immunthyreopathie vom Typ Morbus
Basedow wurde bereits ausführlich
dargestellt (25) und ist nicht Gegenstand dieser Übersicht.
Akute Thyreoiditiden
Infektiöse Thyreoiditis
Infektiöse Thyreoiditiden sind
aufgrund der guten Blutversorgung
und Lymphdrainage sowie der bakterizid wirkenden hohen intrathyreoidalen Jodkonzentration selten. Eine
akut eitrige Entzündung der Schilddrüse kann durch hämatogene oder
lymphogene Streuung aus einem bakteriellen Fokus im Halsbereich (zum
Beispiel Tonsillitis, Otitis, Parotitis,
Pharyngitis, Mastoiditis, odontogene
Medizinische Klinik, Klinikum Innenstadt
(Direktor: Prof. Dr. med. Dr. h. c. Peter C. Scriba), Ludwig-Maximilians-Universität, München
(34) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998
SUMMARY
Infektionen, Fisteln, embryonale Zysten, persistierender Ductus thyreoglossus, penetrierende Verletzungen)
(19, 59), bei bakterieller Sepsis (5, 6)
oder einer entfernten Infektionsquelle (Urogenitaltrakt, Darm, Lunge,
Haut) (26) resultieren. Eine akut infektiöse Thyreoiditis wurde auch bei
Patienten mit vorbestehender Erkrankung der Schilddrüse (zum Beispiel Hashimoto-Thyreoiditis) (50),
bei Autoimmunerkrankungen (systemischer Lupus erythematodes) (38)
sowie Vorliegen prädisponierender
Faktoren (Immunsuppression, Ösophagusfistel,
Ösophaguskarzinom)
(47) beschrieben. Grampositive Kokken wie Streptococcus pyogenes, Staphylococcus aureus und Pneumococcus pneumoniae bilden die häufigsten
Erreger, aber auch Escherichia coli,
Haemophilus influenzae, Salmonella
enteritidis, Meningokokken, Bacteroides species und andere Anaerobier,
Mykobakterien sowie Pilze, Parasiten
und opportunistische Keime werden
mitunter als infektionsauslösende Mikroorganismen beobachtet (Textkasten: infektiöse Thyreoiditiden) (5, 6,
50, 59–62, 64). Akute Thyreoiditiden
werden mitunter auch in enger zeitlicher Assoziation zu Virusinfektionen
(Herpes-, Masern-, Mumps-, Influenza-, Adeno- und Echoviren) beobachtet, doch konnte ein direkter Zusammenhang, beispielsweise durch den
Nachweis von Viren oder Einschlußkörperchen im Schilddrüsengewebe, bislang nicht bewiesen werden.
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DIE ÜBERSICHT
Neben ausgeprägten Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schweißausbrüchen, Tachykardie und generalisiertem schweren Krankheitsgefühl
imponiert als Lokalbefund eine akutschmerzhafte, umschriebene oder diffuse, fluktuierende Raumforderung
im Schilddrüsenlager mit Hautrötung,
Überwärmung, Schluckbeschwerden,
Heiserkeit, zum Unterkiefer, Ohr
oder Hinterkopf ausstrahlenden
Schmerzen und zervikaler Lymphknotenschwellung. Bei tuberkulöser
oder syphilitischer Beteiligung sowie
Pilzinfektionen der Schilddrüse ist der
Verlauf eher chronisch und weniger
schmerzhaft. Die Schilddrüsenfunktion bleibt während und nach Ausheilen der Infektion nahezu immer euthyreot. Die thyreoidale Radiojodaufnahme ist meist normal und nur bei
ausgedehnter und diffuser Organbeteiligung vermindert. Die selten indizierte Schilddrüsenszintigraphie zeigt
typischerweise einen Speicherdefekt
(kaltes Areal) im betroffenen Gewebebezirk. Differentialdiagnostisch kommen eine subakute granulomatöse
Thyreoiditis, die Einblutung in ein
Adenom oder eine Zyste, eine rasch
auftretende Schilddrüsenvergrößerung bei Immunthyreoiditiden (Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow) sowie ein rasch wachsendes Malignom in Betracht (Textkasten: Differentialdiagnosen). Nach der Feinnadelpunktion zur Identifikation des Erregers und Resistenztestung bildet die
hochdosierte intravenöse Antibiotikagabe, gegebenenfalls in Kombination mit chirurgischer Inzision und
Drainage, die Therapie der Wahl. Eine Substitution von Schilddrüsenhormon ist nur sehr selten erforderlich.
Perineoplastische Thyreoiditis
Schilddrüsentumoren und Metastasen im Schilddrüsenlager können
zu einer reaktiven lymphozytären
Entzündungsreaktion im benachbarten Schilddrüsengewebe führen, das
sich bei der Palpation als schmerzhaft
erweisen und zu Fehlinterpretationen
führen kann (Textkasten: Differentialdiagnosen) (37), zumal Patienten mit
perineoplastischer Thyreoiditis häufig auch niedrige Titer schilddrüsenspezifischer Antikörper gegen
Thyreoglobulin (Tg-Ak) und SchildA-468
drüsenperoxidase (TPO-Ak) aufweisen. Da Klinik und Laborbefunde bei
der Differentialdiagnostik kaum weiterhelfen, bildet die Feinnadelaspiration den wichtigsten Schritt zur Entscheidungs- und Therapiefindung.
Bleiben bei der mitunter schwierigen
zytologischen Differenzierung reaktiv
veränderter, atypischer und maligner
Klassifikation der Thyreoiditiden
aufgrund ihres zeitlichen
klinischen Verlaufs
akute Thyreoiditis
(Tage bis Wochen)
c infektiöse Thyreoiditis
c perineoplastische Thyreoiditis
c
c
c
c
c
subakute Thyreoiditis
(Wochen bis Monate)
granulomatöse Thyreoiditis de
Quervain
lymphozytäre (stumme)
Thyreoiditis
Postpartum-Thyreoiditis
Amiodaron-induzierte
Thyreoiditis
Interferon-a2a-induzierte
Thyreoiditis
chronische Thyreoiditis
(Monate bis Jahre)
c chronisch-lymphozytäre Thyreoiditis vom Typ Hashimoto
c chronisch-fibrosierende Thyreoiditis (Riedel-Thyreoiditis)
Zellbefunde oder bei der Unterscheidung zwischen lymphozytärer Thyreoiditis und Lymphom Zweifel an
der Einordnung eines Befundes, sollte
eine histologische Klärung erfolgen.
Störungen der Schilddrüsenfunktion
im Rahmen einer perineoplastischen
Thyreoiditis sind selten und gewöhnlich nicht behandlungsbedürftig (37).
Iatrogene Thyreoiditis
Gelegentlich ist nach Radiojodtherapie oder Feinnadelaspiration
der Schilddrüse sowie nach Strahlentherapie im Halsbereich (Karzinome und Lymphome im HNO-Bereich) eine akute Thyreoiditis zu beobachten (35), die sich mit Druckempfindlichkeit,
Spontanschmerz,
(36) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998
Schwellung im Schilddrüsenlager und
einer passageren Hyperthyreose manifestieren kann. Aufgrund der selbstlimitierenden Beschwerden (Tage bis
Wochen) sind therapeutische Maßnahmen (Antiphlogistika, Glukokortikoide) meist entbehrlich. Auch nach
allzu intensiver palpatorischer Befunderhebung sowie nach operativen Eingriffen an Nachbarorganen (Nebenschilddrüsen, Hypopharynxtumoren)
kann passager eine durch Mikrotraumen verursachte Thyreoiditis auftreten, die sich histologisch als lymphoplasmazelluläre Entzündung mit Mikrohämorrhagien im Schilddrüsengewebe darstellt (36).
Subakute Thyreoiditiden
Subakute granulomatöse
Thyreoiditis
Die subakute granulomatöse
Thyreoiditis de Quervain stellt einen
transienten, meist spontan ausheilenden Entzündungsprozeß der Schilddrüse dar. Frauen in der dritten bis
fünften Lebensdekade sind häufiger
betroffen (21, 30, 56, 58, 61). Pathogenetisch wird eine virale Triggerung
des thyreoidalen Entzündungsprozesses durch Infektionen der oberen
Atemwege bei genetisch prädisponierten Individuen (HLA-Bw35,
HLA-B67) angenommen. Das Vorliegen des HLA-Bw35-Haplotyps
scheint die Immunantwort auf ein infektiöses Agens zu verstärken, so daß
bei Trägern ein bis zu 50fach erhöhtes
Risiko für eine subakute granulomatöse Thyreoiditis besteht. Sie tritt
häufig im Zusammenhang mit Virusinfektionen (Coxsackie-, Mumps-, Influenza-, Echo-, Adenoviren) auf,
doch ist ein direkter Virusnachweis im
Schilddrüsengewebe bislang nur vereinzelt gelungen (42, 67). Das klinische Spektrum der subakuten Thyreoiditis ist variabel und kann von
asymptomatischen Verlaufsformen
über vage Beschwerden im Schilddrüsenlager bis hin zu ausgeprägtem Lokalschmerz in der Halsregion mit
schwerem allgemeinen Krankheitsgefühl reichen und von Myalgien, Arthralgien und sepsisartigem Fieber
begleitet sein (30, 45, 56, 69). Klinisch
imponiert typischerweise eine spon-
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DIE ÜBERSICHT
tan oder auf Druck schmerzhafte,
leicht vergrößerte und konsistenzvermehrte Schilddrüse mit Ausstrahlung
der Beschwerden in die umgebenden Halsweichteile sowie die Kieferund Ohrregion. Das symptomatische
Krankheitsstadium variiert von wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten, wobei die Beschwerden im
Schilddrüsenlager wandern und auch
auf den kontralateralen Lappen überwechseln können.
Mitunter wird ein äußerst hartnäckiger Verlauf der Thyreoiditis de
Quervain beobachtet, Rezidive treten
in bis zu 20 Prozent der Fälle auf.
Während des aktiven Erkrankungsstadiums finden sich meist eine starke
Senkungsbeschleunigung (über 50
mm in der ersten Stunde), ein erhöhter Interleukin-6-Serumspiegel sowie
ein erhöhtes C-reaktives Protein bei
normaler oder gering erhöhter Leukozytenzahl (47, 71). Schilddrüsenspezifische Antikörper (Tg-Ak häufiger als TPO-Ak, selten TSH-Rezeptor-Ak) lassen sich im aktiven
Krankheitsstadium bei 10 bis 20 Prozent der Patienten vorübergehend
nachweisen. Sie reflektieren lediglich
die Immunantwort auf entzündungsbedingt freigesetzte Schilddrüsenantigene, helfen aber differentialdiagnostisch kaum weiter und sind ohne prognostische Relevanz, so daß sich Verlaufskontrollen erübrigen (69). Sonographisch ist meist ein inhomogenes,
fokal echoarmes Schallmuster nachzuweisen (Abbildung 1a) (7).
Die Radiojodaufnahme in die gesamte Schilddrüse ist aufgrund des gestörten thyreoidalen Jodtransportes,
der geringen oder supprimierten TSHStimulation und des erhöhten Jodpools im Serum meist stark reduziert
(< ein Prozent in 24 Stunden). Bei typischer Klinik ist die quantitative Schilddrüsenszintigraphie nicht erforderlich,
sie kann jedoch im Einzelfall differentialdiagnostisch nützlich sein. Bei atypischen Verläufen sichert der zytologische Befund nach Feinnadelaspiration
(mehrkernige histiozytäre Riesenzellen) die Diagnose. Die Schilddrüsenfunktionsparameter folgen häufig einem dreiphasigen Verlauf. Zunächst
kann es durch die Zerstörung von
Schilddrüsenfollikeln und Thyreoglobulin-Proteolyse zur Freisetzung von
präformierten Schilddrüsenhormonen
A-470
(T4>T3) und Thyreoglobulin in den
Blutkreislauf kommen, so daß klinisch
und laborchemisch eine transiente Hyperthyreose auftritt, die jedoch im allgemeinen keine spezifischen Therapiemaßnahmen erfordert. Thyreostatika
sind nicht indiziert, weil sie keinen Einfluß auf das Hormonleck nehmen und
nur das Risiko einer Hypothyreose
Klassifikation der Thyreoiditiden
nach ihrer Ätiologie
c
c
c
c
c
Thyreoiditiden mit immunogener Pathogenese
chronisch-lymphozytäre Thyreoiditis vom Typ Hashimoto
lymphozytäre Thyreoiditis,
Sonderform: PostpartumThyreoiditis
Amiodaron-induzierte
Thyreoiditis (Typ I)
Interferon-a 2a-induzierte
Thyreoiditis
chronisch-fibrosierende Thyreoiditis (Riedel-Thyreoiditis)
Thyreoiditiden ohne primär
immunogene Pathogenese
c infektiöse Thyreoiditis
c granulomatöse Thyreoiditis de
Quervain
c Amiodaron-induzierte
Thyreoiditis (Typ II)
verstärken. Zur Kontrolle der transienten hyperthyreosebedingten Beschwerden (Tachykardie, Nervosität)
kann ein Betarezeptorenblocker (zum
Beispiel Propranolol) verabreicht werden. Mit Abklingen der Thyreoiditis ist
auch die Hyperthyreose rückläufig, die
Schilddrüsenparameter normalisieren
sich, und die Fähigkeit zur thyreoidalen Radiojodaufnahme kehrt zurück,
wobei ein unregelmäßiges Speicherungsmuster bestehen bleiben kann.
Je nach Umfang und Schweregrad
der entzündungsbedingten Zerstörung
von Schilddrüsengewebe kann eine
passagere, meist asymptomatische Hypothyreose auftreten, die jedoch selten
substitutionspflichtig ist. Nur zwei bis
fünf Prozent der Patienten bedürfen
wegen einer persistierenden Schilddrüsenunterfunktion auf Dauer einer
L-Thyroxinsubstitution (34, 69). Bei
der Mehrzahl der Patienten heilt der
(38) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998
thyreoidale Entzündungsprozeß folgenlos aus. Bei geringer entzündlicher
Aktivität der Thyreoiditis genügt die
Gabe von Salicylaten (1 bis 3 g/d) oder
anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (zum Beispiel Ibuprofen 1 bis 2
g/Tag). Bei ungenügendem Ansprechen und schwereren Verlaufsformen
sind Glukokortikoide indiziert, die den
Entzündungsprozeß und die Hyperthyreose rascher und effektiver kontrollieren als nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR). Eine Therapie
mit Prednison in einer täglichen Dosis
von 40 bis 60 mg/d über zwei Wochen,
gefolgt von einer schrittweisen Dosisreduktion (5 bis 10 mg/Woche), führt
meist zu einer zügigen Besserung der
Lokal- und Allgemeinbeschwerden
(69). Tritt eine deutliche Besserung der
Beschwerden nicht binnen 48 bis 72
Stunden ein, sollte die Richtigkeit der
Diagnose überprüft werden. Eine
langsame Reduktion der Steroiddosis
im niedrigeren Dosisbereich (2,5 mg
pro Woche bei Dosierung unter 15 bis
20 mg/Tag) kann dazu beitragen, das
Auftreten von Rezidiven zu verhindern.
Granulomatöse Thyreoiditis
Infiltrative Prozesse wie die Sarkoidose oder das eosinophile Granulom können sich auch im Schilddrüsengewebe manifestieren und dort zu
nicht verkäsenden Granulomen mit
reaktiver lymphozytärer Thyreoiditis
führen. Bei entsprechender Grunderkrankung ist an die Möglichkeit einer
thyreoidalen Mitbeteiligung zu denken. Der meist zufällige Nachweis eines einschlägigen histologischen Befundes in einem Schilddrüsenresektat
sollte zur Suche nach anderen Manifestationen dieser Systemerkrankungen
veranlassen.
Subakute lymphozytäre
Thyreoiditis
Zwischen fünf und 25 Prozent aller subakuten Thyreoiditiden verlaufen klinisch stumm (schmerzlose „silent“ Thyreoiditis) und zeigen histologisch nicht die typischen Merkmale einer granulomatösen Entzündung, sondern ein der Hashimoto-Thyreoiditis
ähnliches Bild mit überwiegend lymphozytärer Infiltration, Zeichen der
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DIE ÜBERSICHT
Follikeldestruktion und Ausbildung
von Lymphfollikeln (12, 29). Der
HLA-DR3-Haplotyp sowie Triggerfaktoren (Lithium, IL-2, Interferon-a)
begünstigen das Auftreten einer subakuten lymphozytären Thyreoiditis,
die zudem eine Assoziation zu anderen Autoimmunerkrankungen (Morbus Basedow, systemischer Lupus
erythematodes, systemische Sklerodermie, rheumatoide Arthritis und andere) aufweist. Die subakute lymphozytäre Thyreoiditis verläuft im allgemeinen symptomarm und ohne systemische Entzündungszeichen, was sie
bereits klinisch von der subakuten granulomatösen Thyreoiditis abgrenzt.
Fließende Übergänge bestehen jedoch
zu den klassischen Immunthyreoiditiden (Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus
Basedow) und zur Postpartum-Thyreoiditis, die heute als Sonderform der
subakuten lymphozytären Thyreoiditis
gilt (12, 29, 40, 68). Im Unterschied zur
Hashimoto-Thyreoiditis finden sich
bei der subakuten lymphozytären Thyreoiditis jedoch niedrige Titer an
schilddrüsenspezifischen Antikörpern
(TPO-Ak häufiger als Tg-Ak, selten
TSH-Rezeptor-Ak), die Schilddrüsenfunktion bleibt meist ohne Einschränkung erhalten. Die subakute lymphozytäre Thyreoiditis präsentiert sich klinisch stumm oder mit gering ausgeprägter Hyperthyreose bei normal
großer oder leicht vergrößerter, konsistenzvermehrter, schmerzloser Schilddrüse. Sie kann ähnlich wie die subakute granulomatöse Thyreoiditis in mehreren Phasen (leichte Hyperthyreose
über zwei bis acht Wochen, gefolgt von
einer Hypothyreose über vier bis zehn
Wochen, dann Euthyreose) verlaufen.
Sonographisch findet sich eine mäßiggradige, diffuse Echoarmut. Die quantitative Schilddrüsenszintigraphie zeigt
einen erniedrigten Gesamt-Uptake.
Therapiemaßnahmen sind in der Regel nicht erforderlich. Die Symptome
einer milden und transienten Hyperthyreose lassen sich durch Betablocker
gut kontrollieren. Während der hypothyreoten Phase ist selten eine passagere Substitution von L-Thyroxin erforderlich. Da bei einem Teil der Patienten mit subakuter lymphozytärer
Thyreoiditis langfristig eine Hypothyreose auftreten kann, sind Kontrollen
des basalen TSH-Spiegels in jährlichen
Abständen zu empfehlen.
Postpartale lymphozytäre
Thyreoiditis
Etwa zehn Prozent der subakuten lymphozytären Thyreoiditiden
treten postpartal auf. Neueren Befunden zufolge ist postpartal bei etwa
drei bis 16 Prozent aller Schwangeren
mit einer lymphozytären Thyreoiditis
Differentialdiagnosen
bei schmerzhaftem
Schilddrüsenlager
1 Subakute Thyreoiditis de
Quervain
1 Akute Einblutung in Schilddrüsenzyste oder Adenomknoten (zum Beispiel unter Antikoagulation, nach Radiojodtherapie oder spontan)
1 Rasch wachsendes Schilddrüsenkarzinom/-lymphom mit
oder ohne Einblutung oder
perineoplastischer Entzündung
1 Akute infektiöse Thyreoiditis
1 Schmerzhafter Verlauf bei
chronisch-lymphozytärer Thyreoiditis Hashimoto (selten)
1 Schmerzhafter Verlauf bei subakuter lymphozytärer Thyreoiditis (selten)
1 Infizierte Ductus-thyreoglossus- oder Kiemengang-Zyste
1 Entzündungsprozesse, Thrombosen und Tumoren in benachbarten Halsorganen (zum Beispiel Kutis, Subkutis, Muskeln,
Gefäße, Lymphknoten, Schildknorpel)
zu rechnen, die zu einer vorübergehenden, häufig nur biochemisch
nachweisbaren Schilddrüsenfunktionsstörung führt (1, 13, 14). TPO-Antikörper sind bei bis zu zehn Prozent
der Wöchnerinnen nachweisbar. Bei
Nachweis signifikanter TPO-Antikörpertiter vor oder während einer
Schwangerschaft (16. Schwangerschaftswoche) liegt das Risiko einer
postpartalen Thyreoiditis bei bis zu
40 Prozent (9). Es besteht eine Assoziation mit anderen Autoimmunerkrankungen (zum Beispiel Morbus
Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis,
Morbus Addison, systemische Skle-
rodermie, Lupus erythematodes).
Die Pathogenese der postpartalen
lymphozytären Thyreoiditis ist noch
ungeklärt. Die Assoziation mit bestimmten HLA-Antigenen, Veränderungen der T-Zell-Subpopulationen
und der Nachweis relevanter Titer
schilddrüsenspezifischer Antikörper
machen jedoch eine immunogene
Ursache wahrscheinlich (27, 32, 41,
43, 57, 63). Einen charakteristischen
Befund bei der postpartalen Thyreoiditis, der die destruktive Komponente dieser Thyreoiditisform erklären
kann, bildet die Aktivierung der
Komplementkaskade durch Komplement-fixierende TPO-Antikörper
mit Ablagerungen von IgG sowie von
Komplementkomponenten (C1q, C3,
C9 sowie C5-9 MAC) (44). Histologisch zeigt sich das Bild einer ausgeprägten mononukleären Zellinfiltration mit Follikeldestruktion. Sonographisch fällt wie bei anderen Immunthyreopathien eine diffuse Echoarmut auf.
Bei erheblicher klinischer Symptomatik und diagnostischer Unklarheit kann bei nicht stillenden Frauen
die quantitative Schilddrüsenszintigraphie hilfreich sein: als Ausdruck
der destruktiven Komponente dieser
Thyreoiditisform ist der TechnetiumUptake typischerweise niedrig. Mitunter wird initial (zwei bis vier Monate postpartal) eine vorübergehende
Hyperthyreose beobachtet, die durch
ein kurzzeitiges Schilddrüsenhormonleck zustande kommt und nach
zwei bis sechs Wochen spontan abklingt (1). Durch vorübergehende
Gabe eines Betablockers (zum Beispiel Propranolol dreimal 20 bis 40
mg/d) lassen sich die Symptome der
Hyperthyreose befriedigend kontrollieren. Antithyreoidale Substanzen
sind unwirksam und nicht indiziert.
Eine passagere Hypothyreose tritt im
allgemeinen drei bis neun Monate
postpartal auf und ist meist binnen
zwei bis sechs Wochen spontan reversibel. Ob langfristig eine Substitution
mit L-Thyroxin erforderlich wird,
hängt vom Ausmaß der Follikeldestruktion ab. In Einzelfällen kann bis
zur kompletten Erholung der Schilddrüsenfunktion eine passagere Substitution mit L-Thyroxin indiziert
sein. Die Wahrscheinlichkeit einer
definitiven substitutionspflichtigen
Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998 (39)
A-471
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DIE ÜBERSICHT
Hypothyreose korreliert mit der Persistenz signifikanter TPO-Antikörpertiter.
Eine langfristige L-Thyroxinsubstitution sollte nur bei nachgewiesener persistierender Hypothyreose erfolgen. Da bis zu 25 Prozent der Patientinnen mit postpartaler Thyreoiditis nach zwei bis vier Jahren eine Hypothyreose entwickeln, sind langfristige Funktionskontrollen erforderlich.
on, Komplement-fixierende Antikörper). Neuesten Befunden zufolge
könnte auch eine von infiltrierenden
Lymphozyten über das Fas-Molekül
vermittelte, gesteigerte Apoptose von
Schilddrüsenfollikelzellen von Bedeutung sein (15). Charakteristischerweise finden sich bei der Hashimoto-Thyreoiditis im Serum hohe Titer an
Ursachen, Erregerspektrum
und Häufigkeitsverteilung bei
infektiösen Thyreoiditiden
Chronische Thyreoiditiden
Chronische lymphozytäre
Thyreoiditis
Neben der Immunthyreopathie
vom Typ Morbus Basedow bildet die
von Hashimoto beschriebene chronische lymphozytäre Thyreoiditis die
häufigste immunogene Schilddrüsenerkrankung (9, 11, 49). Sie ist die häufigste Ursache einer Hypothyreose
und kann in allen Altersgruppen auftreten, betrifft jedoch typischerweise
Frauen im mittleren Lebensalter. In
ihrer klassischen Form führt die Hashimoto-Thyreoiditis zu einer diffusen, schmerzlosen Vergrößerung und
Konsistenzvermehrung der Schilddrüse mit fortschreitender Funktionseinbuße (hypothyreote Struma). Demgegenüber führt die atrophische Variante der Hashimoto-Thyreoiditis zu einer progredienten Zerstörung von
Schilddrüsengewebe mit Organverkleinerung und allmählich nachlassender Schilddrüsenhormonsynthese
(„primäres Myxödem“). Neben einer
genetischen Prädisposition (Assoziation mit HLA-DR5, bei atrophischer
Hashimoto-Thyreoiditis mit HLADR3, ferner HLA-B8 und HLA-DR4
[3]) dürften Alter, Geschlecht, Umweltfaktoren wie Jodid- und Virusexposition sowie Dysregulationen im
zellulären Immunsystem, bei der Antigenpräsentation sowie im Thyreozytenmetabolismus eine Rolle spielen
(9, 11, 49, 67). An der Pathogenese der
Hashimoto-Thyreoiditis sind sowohl
zelluläre als auch humorale Mechanismen beteiligt (Suppressor-T-Zelldefekt, dadurch unkontrollierte HelferT-Zellaktivität mit Zytokinfreisetzung
und Stimulation von B-Zellen und
Plasmazellen zur AntikörperproduktiA-472
c
c
c
c
c
c
c
c
c
c
Bakterielle Erreger (68 %)
Staphylococcus aureus
Streptococcus pyogenes
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus mitis
Brucella species
Clostridium septicum
Haemophilus influenzae
Pseudomonas aeruginosa
Escherichia coli
Salmonella enteritidis
Mycobakterien (9 %)
c Mycobacterium tuberculosis
c Mycobacterium avium-intracellulare
Spirochäten (3 %)
c Treponema pallidum
c
c
c
c
c
c
c
c
Pilze (5 %)
Pneumocystis carinii
Cryptococcus neoformans
Aspergillus fumigatus
Coccidioides immitis
Candida albicans
Actinomyces naeslundi
Histoplasma capsulatum
Allescheria boydii
Parasiten (15 %)
c Echinococcus species
c Strongyloides species
c Taenia solium
schilddrüsenspezifischen Antikörpern
(>90 Prozent TPO-Ak, 20 bis 50 Prozent Tg-Ak). Seltener lassen sich auch
TSH-Rezeptor-Antikörper nachweisen (9, 11, 49, 58).
Der Einfluß dieser unterschiedlichen Antikörperpopulationen auf die
Schilddrüsenfunktion von Patienten
(40) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998
mit Hashimoto-Thyreoiditis ist strittig: Im Gegensatz zu Patienten mit
klassischer Form (hypothyreote Struma) postulieren einige Autoren bei
Patienten mit atrophischer Variante
blockierende Antikörper, die den
TSH-Rezeptor auf Schilddrüsenfollikelzellen blockieren und so die von
der cAMP-Bildung abhängige Schilddrüsenhormonsynthese hemmen. Ungeklärt ist ferner, ob TPO-Antikörper
lediglich Folge des intrathyreoidalen
Immunprozesses sind oder durch
Blockade des Enzyms TPO zur Hypothyreose beitragen können. Histologisch zeigt sich eine ausgeprägte polyklonale lympho-plasmazelluläre Infiltration des Schilddrüsengewebes mit
Follikeldestruktion, Fibrose, Kolloiddepletion, eosinophilen Epithelzellen
(„Hürthle“- oder „Askanazy“-Zellen) und Ausbildung von Germinalzentren (9, 11).
Die diffuse Echoarmut des
Schilddrüsenparenchyms im Ultraschallbild ist in den meisten Fällen
diagnostisch wegweisend und bezüglich Sensitivität dem Antikörpernachweis mindestens gleichwertig (Abbildung 1b) (18).
Die Schilddrüsenszintigraphie,
die bei der Hashimoto-Thyreoiditis
ein fleckiges Speicherungsmuster bei
erniedrigtem Gesamt-Uptake zeigt,
hat diagnostisch keine Bedeutung.
Gelegentlich findet man im aktiven
Initialstadium der lymphozytären Immunthyreoiditis eine passagere hyperthyreote Phase. Pathophysiologisch sind hierfür eine akute, immunvermittelte Zerstörung von Schilddrüsenfollikeln mit Freisetzung präformierter Schilddrüsenhormone, die
Produktion lokaler Schilddrüsenstimulatoren (Zytokine, Prostaglandine) sowie die Bildung TSH-Rezeptorstimulierender Immunglobuline verantwortlich (9). Differentialdiagnostisch kann in diesem Stadium die Abgrenzung eines Morbus Basedow oder
anderer lokal infiltrierender Prozesse
(Beispiel: schmerzloser Verlauf einer
subakuten granulomatösen Thyreoiditis) Probleme bereiten.
Die Symptome einer vorübergehenden Hyperthyreose sind meist
gering und können gegebenenfalls
durch Betarezeptorenblockade (zum
Beispiel Propranolol) behandelt werden.
!
M E D I Z I N
DIE ÜBERSICHT
Ganz überwiegend wird jedoch,
von einer euthyreoten Schilddrüsenfunktion ausgehend, ein schleichender, progredienter Auflösungsprozeß der Schilddrüse beobachtet, der
zunächst als subklinische Hypothyreose (nur TSH im Serum erhöht, fT4
und fT3 normal) noch asymptomatisch bleiben kann, später aber in
eine klinisch manifeste Hypothyreose (TSH erhöht, fT4 und/oder fT3
erniedrigt) mündet. Frauen mit positivem Antikörpernachweis gegen
Schilddrüsenperoxidase zeigen eine Hypothyreose-Inzidenz von fünf
Prozent pro Jahr. Mit fortschreitendem Verlust an funktionsfähigen Schilddrüsenfollikeln kommt es
nach und nach zur Strumaschrumpfung und schließlich zur Schilddrüsenatrophie. Andere autoimmun bedingte Endokrinopathien und nichtendokrine Autoimmunerkrankungen (Morbus Addison, Diabetes
mellitus, Hypogonadismus, Hypoparathyreoidismus, perniziöse Anämie, Morbus Werlhof, Myasthenia
gravis, Vitiligo, Candidose) treten in
Verbindung mit der Hashimoto-Thyreoiditis gehäuft auf (9). Auch eine
erhöhte Inzidienz primärer Schilddrüsenlymphome sowie die Möglichkeit der Koexistenz eines Schilddrüsenkarzinoms mit einer HashimotoThyreoiditis ist zu berücksichtigen.
Bei gesicherter Diagnose sollten Patienten bereits im subklinischen, das
heißt noch asymptomatischen Stadium einer Hypothyreose mit L-Thyroxin (25 bis 50 µg/Tag) substituiert
werden. Neuere Erkenntnisse lassen
die möglichen nachteiligen Folgen
eines auch nur geringfügigen Schilddrüsenhormonmangels auf die kardiale Muskelproteinexpression sowie den Lipoproteinstoffwechsel erkennen. Vor Beginn einer Substitutionsbehandlung ist eine Nebenniereninsuffizienz auszuschließen oder
hinreichend zu behandeln. Die
L-Thyroxin-Substitutionsdosis sollte so titriert werden, daß die TSHSerumkonzentration im mittleren
Normbereich angesiedelt ist. Mit
fortschreitender Erkrankung steigt
im allgemeinen auch der individuell
erforderliche L-Thyroxinbedarf, bis
schließlich die volle, lebenslang erforderliche Substitutionsdosis (100
bis 150 µg/Tag) erreicht ist. Gele-
gentlich ist die Hypothyreose spontan reversibel, beispielsweise durch
das Verschwinden blockierender
TSH-Rezeptor-Antikörper. Die Substitutionsbehandlung von Patienten
mit Hashimoto-Thyreoiditis sollte
deshalb nie pauschal erfolgen und
erfordert eine regelmäßige Überwachung der Schilddrüsenfunktion
on bei Hashimoto-Thyreoiditis ist
außer bei Schwangeren (200 µg Jodid/Tag) nicht sinnvoll.
Invasiv-fibrosierende
Riedelsche Thyreoiditis
Die invasiv-fibrosierende und
lokal destruierende Riedel-Thyreo-
a
b
Abbildungen 1a, 1b: Typische sonographische Befunde bei subakuter Thyreoiditis de Quervain (a: inhomogenes Schallmuster mit fokaler Echoarmut des rechten Schilddrüsenlappens) und bei atrophischer HashimotoThyreoiditis (b: diffuse Echoarmut des beidseits kleinvolumigen Schilddrüsenparenchyms)
(65). Bei jüngeren Patientinnen mit
Hashimoto-Thyreoiditis ist zu berücksichtigen, daß der Bedarf an
Schilddrüsenhormon während einer
Schwangerschaft um zirka 50 Prozent ansteigt. Eine Jodid-Substituti-
iditis (eisenharte Struma) ist eine klinische Rarität (16, 21, 70). Sie betrifft
überwiegend Frauen (Frauen:Männer = 3:1) mittleren Alters (im Mittel
51 Jahre) und führt regelmäßig zu
einer kompletten Zerstörung des
Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998 (41)
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M E D I Z I N
DIE ÜBERSICHT
Schilddrüsengewebes mit fibrosierender Proliferation in die umliegenden Halsweichteile (21, 54). Typischerweise präsentiert sich die Riedel-Thyreoiditis unter dem Bild eines
kontinuierlich und häufig asymmetrisch wachsenden, derben Kropfes
mit zunehmender lokaler Kompressionssymptomatik und Gewebefixie-
Gewebebiopsie erforderlich ist (21,
54, 70). Die Behandlung der invasivfibrosierenden Thyreoiditis erfolgt
primär chirurgisch durch partielle
Resektion der Fibrosemassen. Ein
aggressives operatives Vorgehen ist
wegen der schwierigen anatomischen
Verhältnisse und der damit verbundenen intra- und postoperativen Ri-
Tabelle 1
Klassifikation und Charakteristika der Amiodaron-induzierten Thyreoiditiden (AIT) vom Typ I und
Typ II (nach Bartalena et al., 1996)
lokale Kompression der großen Gefäße (Thromboembolien) und der
Trachea (rezidivierende Pneumonien) zurückzuführen (16). Je nach
Umfang des noch verbleibenden
funktionstüchtigen Schilddrüsengewebes wird meist eine Substitutionsbehandlung mit L-Thyroxin erforderlich. In seltenen Fällen kann, insbesondere postoperativ, ein substitutionspflichtiger Hypoparathyreoidismus resultieren.
AIT I
AIT II
Sonderformen
Alter
30 bis 70 Jahre
30 bis 70 Jahre
Zytokin-induzierte Thyreoiditis
Frauen/Männer
1:2–5
1:2–5
Schilddrüsenvorerkrankungen
Morbus Basedow
Knotenstruma
keine
Sonographie
echoarme/echoreiche Areale
mit oder ohne Knoten
normal
51 Monate
24 Monate
Interleukin-6 (Serum)
normal/leicht erhöht
(150 bis 200 fmol/l)
deutlich erhöht
(>250 fmol/I)
Radiojod-Uptake
normal/erhöht
erniedrigt/
supprimiert
Therapie
Kaliumperchlorat
Thionamide
Glukokortikoide
Dauer der
Amiodarontherapie
rung in der Halsregion. Druckempfindlichkeit oder Schmerzen sind selten, doch können Schluckstörungen
und Heiserkeit auftreten. Es besteht
eine Assoziation mit extrazervikalen
Fibroseprozessen (Mediastinum, Retroperitoneum, hepatobiliäres System, Orbita). Pathogenetisch läßt
die Präsenz relevanter Schilddrüsenautoantikörper-Titer bei knapp der
Hälfte der Patienten und die jüngst
dokumentierte Assoziation mit dem
Morbus Basedow auf einen vorangehenden Autoimmunprozeß mit überschießender, Zytokin-induzierter Fibrosereaktion schließen (23). Differentialdiagnostisch sind in erster Linie maligne Prozesse der Schilddrüse
(anaplastisches Karzinom, Lymphom, Sarkom) sowie die fibröse Variante der chronisch lymphozytären
Hashimoto-Thyreoiditis abzugrenzen, wozu in aller Regel eine offene
A-474
siken nicht zu empfehlen. Peri- und
postoperativ kann die Gabe von Glukokortikoiden in therapeutischen
Dosen (zum Beispiel initial 60 mg/die
Prednison, nachfolgend schrittweise
Dosisreduktion und niedrigdosierte
Erhaltungstherapie) Drucksymptome lindern und eine Größenabnahme des proliferierenden Gewebes erreichen. Vereinzelt sind in der Literatur beeindruckende klinische Remissionen unter Glukokortikoidgabe
dokumentiert (21, 23). Zu rasches
Ausschleichen oder Absetzen der
Steroidmedikation kann zum Rezidiv oder zu einer vorher nicht bekannten extrazervikalen Fibrosemanifestation führen. Der Zerstörungsprozeß des Schilddrüsengewebes
verläuft im allgemeinen chronisch
progredient und kommt nur selten
spontan zum Stillstand. Letale Verlaufsformen sind vor allem auf eine
(42) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998
Exogene Einflüsse wie eine Jodkontamination durch Nahrungsmittel,
Röntgenkontrastmittel und Medikamente sowie bestimmte immunmodulatorische Therapieverfahren können
eine Thyreoiditis hervorrufen. Durch
den zunehmenden therapeutischen
Einsatz von Zytokinen (Interferona2a, Interleukin-2), hämatopoetischen Wachstumsfaktoren (Granulozyten-Makrophagen colony stimulating factor) und Lymphokin-aktivierten Killerzellen bei diversen viralen
und malignen Erkrankungen (Hepatitis B und C, Morbus Hodgkin, NonHodgkin-Lymphom, Nierenzellkarzinom) hat das Problem der Zytokin-induzierten Thyreoiditis an Bedeutung
gewonnen (22, 46, 55). Insbesondere
bei Frauen mit latenter Immunthyreopathie und erhöhten Schilddrüsenautoantikörpern kann sich eine Thyreoiditis unter Interferontherapie manifestieren (39). In einer prospektiven
Studie an 32 Patienten (26 Männer,
sechs Frauen) mit chronischer Hepatitis-C-Infektion entwickelten unter
Interferon-a2a (mittlere Dosis 14 Millionen U/Woche über sechs Monate)
vier Patienten eine klinisch relevante,
therapiepflichtige Hyperthyreose, bei
einem Patienten mit erhöhten mikrosomalen Antikörpern kam es unter der Interferontherapie zu einer
andauernden substitutionspflichtigen
Hypothyreose (52). Die pathogenetischen Mechanismen der Entstehung
Zytokin-induzierter Thyreoiditiden
sind erst unzureichend bekannt, dürften jedoch auf Zytokin-induzierte
Veränderungen der zellulären Immunregulation zurückzuführen sein. Un-
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DIE ÜBERSICHT
geklärt ist, ob bestimmte Zytokine
eine Thyreoiditis bei zuvor völlig
normaler Schilddrüse auslösen können oder ob dies nur bei latenter
Immunthyreopathie beziehungsweise
bei genetischer Prädisposition der
Fall ist (46, 55). Bei Auftreten einer
Hyperthyreose unter Gabe von Interferon-a2a ist meist eine Beendigung
der Therapie erforderlich, bei Hypothyreose kann die Behandlung unter L-Thyroxinsubstitution fortgesetzt
werden.
Amiodaron-induzierte
Thyreoiditis
Neben
Veränderungen
der
Schilddrüsenfunktion werden unter
Behandlung mit dem Antiarrhythmikum Amiodaron, welches zu 37 Prozent Gewichtanteilen aus organischem Jod besteht, Thyreoiditis-ähnliche Phänomene beobachtet, die histologisch das Bild einer zellulären
thyreoidalen Entzündungsreaktion
mit thyreozytotoxischen Effekten
zeigen (20, 28, 31). Etwa die Hälfte
aller langfristig mit Amiodaron behandelten Patienten entwickelt unter
Therapie abnorme Schilddrüsenfunktionsparameter. Mit einer Amiodaron-induzierten Hyperthyreose ist
bei bis zu 23 Prozent, mit einer Hypothyreose bei bis zu 32 Prozent der behandelten Patienten zu rechnen (20).
Zu den wahrscheinlichen Entstehungsmechanismen zählen die mit
der Amiodarongabe verbundene exzessive Jodbelastung, die die Autoregulationsmechanismen der Schilddrüse überfordert, die Hemmung des
Enzyms Typ-I-Iodothyronin-5’-Deiodase sowie direkte zytotoxische Effekte von Amiodaron (20). Schwere
Amiodaron-induzierte Hyperthyreosen erweisen sich mitunter als weitgehend therapierefraktär, so daß in
Einzelfällen eine Thyreoidektomie
erforderlich werden kann. Neueren
Befunden zufolge lassen sich zwei
Typen der Amiodaron-induzierten
Hyperthyreose unterscheiden (Tabelle 1). Für den Typ I, bei dem bereits vor der Applikation von Amiodaron eine latente Autonomie der
Schilddrüse oder eine Immunthyreopathie vom Typ Morbus Basedow
vorliegt, wird therapeutisch die Gabe
von Methimazol in Verbindung mit
Kaliumperchlorat empfohlen, während beim Typ II ohne vorbestehender Schilddrüsenerkrankung eine
Therapie mit Glukokortikoiden favorisiert wird (4). Differentialdiagnostisch kann die quantitative Schilddrüsenszintigraphie hilfreich sein, die
bei der Amiodaron-induzierten Hyperthyreose Typ I eine normale oder
tienten mit Down-Syndrom weisen eine erhöhte Inzidenz für eine Hashimoto-Thyreoiditis auf (9).
Infizierte, persistierende embryologische Fisteln (Ductus thyreoglossus, Sinus-piriformis-Fistel) und
Zysten (der dritten und vierten Kiementasche) sowie lokale Infektionen
im HNO-Bereich (Otitis, Parotitis,
Tabelle 2
Differentialtherapie der Thyreoiditiden
Hypothyreose
L-Thyroxin (50 bis 150 µg/Tag)
Hyperthyreose
Betablocker (zum Beispiel Propranolol 3x 20 bis 40
mg/Tag)
(antithyreoidale Substanzen meist ineffektiv)
Entzündungshemmung
Acetylsalicylsäure (1 bis 3 g/Tag) oder
nichtsteroidale Antiphlogistika (zum Beispiel
Diclofenac 2 bis 3x 50 mg/Tag, Ibuprofen 1 bis 2
g/Tag)
Glukokortikoide (zum Beispiel Prednison 40 bis 60
mg/Tag oral
initial über 1 bis 2 Wochen, dann langsame Dosisreduktion über 4 bis 6 Wochen)
Infektion (diverse Erreger)
Antibiose nach Erregernachweis und Resistenztestung, gegebenenfalls Abszeßdrainage
erhöhte, beim Typ II eine erniedrigte
oder supprimierte Radiojodaufnahme zeigt.
Thyreoiditis bei Kindern
und Jugendlichen
Die häufigste Thyreoiditisform
bei Adoleszenten ist die HashimotoThyreoiditis, die in Regionen ohne
endemischen Jodmangel für 40 Prozent aller Strumen bei Jugendlichen
verantwortlich ist (51). Hinsichtlich
Diagnose und Therapie empfiehlt sich
ein Vorgehen wie bei erwachsenen
Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis. Bei früher Manifestation einer
Hashimoto-Thyreoiditis sollte durch
sorgfältige Anamnese, körperliche
Untersuchung und gezielte Laboruntersuchungen nach assoziierten Erkrankungen wie einem Diabetes mellitus Typ I sowie einer latenten Nebennierenrindeninsuffizienz (Morbus
Addison) gefahndet werden (9). Ein
Turner-Syndrom, insbesondere mit XIsochromosom, kann in bis zu 50 Prozent der Fälle mit einer HashimotoThyreoiditis assoziiert sein. Auch Pa-
Mastoiditis, Tonsillitis, Pharyngitis)
sind für die Häufung akutinfektiöser
Thyreoiditiden bei Kindern unter fünf
Jahren verantwortlich (5, 19, 51).
Wird die der Infektion zugrundeliegende anatomische Struktur nicht erkannt (in 90 Prozent der Fälle eine
linksseitige Fistel des Sinus piriformis), sind Thyreoiditisrezidive häufig.
Erst die operative Sanierung gewährleistet in diesen Fällen eine dauerhafte Heilung (19).
Thyreoiditis beim
HIV-infizierten Patienten
Thyreoiditiden werden bei HIVPatienten in fortgeschrittenen Stadien
der HIV-Erkrankung beobachtet und
sind meist Folge einer Mitbeteiligung
der Schilddrüse im Rahmen disseminierter opportunistischer Infektionen. Aufgrund der hohen Prävalenz
von Pneumocystis-carinii-Infektionen
bei HIV-Patienten ist dieser Erreger
für die Mehrzahl der infektiösen Thyreoiditiden verantwortlich (24). Eine
Pneumocystis-carinii-Thyreoiditis präsentiert sich als rasch progrediente
Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998 (43)
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M E D I Z I N
DIE ÜBERSICHT/FÜR SIE REFERIERT
Struma oder Raumforderung mit lokalem Spontanschmerz sowie den
Symptomen einer Hyperthyreose
(Freisetzungshyperthyreose) beziehungsweise Hypothyreose (bei ausgedehnter Gewebsdestruktion) (5, 24).
Die Diagnose läßt sich durch eine
Feinnadelaspiration mit anschließender Methenamin-Silber-Färbung des
Aspirats nach Gomorri sichern. Die
prophylaktische Behandlung mit topisch wirksamem Pentamidin-Aerosol bietet zwar einen ausreichenden Schutz gegenüber einer P.-cariniiPneumonie, kann jedoch extrapulmonale Manifestationen nicht verhindern (24). Sonstige bei HIV-infizierten Patienten nachgewiesene, seltene
Erreger einer Thyreoiditis umfassen
Salmonella enteritidis (33), Mykobakterien und Pilze (5, 24). Bei HIV-infizierten Patienten mit schmerzhafter,
rasch an Größe zunehmender Schilddrüse ist differentialdiagnostisch auch
an ein Kaposi-Sarkom oder Lymphom der Schilddrüse oder benachbarter Organe zu denken (17, 24).
Verbesserungen in
Diagnostik und Therapie
Die Sonographie der Schilddrüse
(diffuse oder fokale Echoarmut) und
die Bestimmung von Antikörpern gegen Schilddrüsenperoxidase (TPO),
Thyreoglobulin und den TSH-Rezeptor haben initial bei der Abklärung einer Thyreoiditis differentialdiagnostische Bedeutung und reflektieren bis
zu einem gewissen Grad die Aktivität
des destruktiven oder autoimmunen
Schilddrüsenprozesses. Routinemäßige Verlaufskontrollen der schilddrü-
senspezifischen Antikörper sind jedoch nicht indiziert, da ihre prognostische Relevanz gering ist und ihr häufig schwankender Verlauf nur zur Verunsicherung führt.
Dank hochsensitiver TSH (Thyreotropin)-Assays läßt sich die Schilddrüsenfunktion im Verlauf akuter und
chronischer Thyreoiditiden heute wesentlich genauer erfassen und überwachen. Tritt im Verlauf einer Thyreoiditis eine persistierende Hypothyreose auf, sollte die L-Thyroxin-Substitutionsdosis so titriert werden, daß
ein normaler TSH-Wert resultiert. In
Abhängigkeit von der Körpermasse
und anderen individuellen Gegebenheiten (Begleitmedikation, gastrointestinale Operationen) liegt die erforderliche tägliche L-Thyroxin-Substitutionsdosis je nach Funktionsreserve
der Schilddrüse zwischen 50 und 150
µg. Bei normalem Körpergewicht
kann die Substitution mit einer Anfangsdosis von 50 bis 75 µg pro Tag begonnen werden. Liegt der TSH-Wert
nach etwa vier bis sechs Wochen noch
oberhalb des Normbereichs, sollte die
L-Thyroxin-Dosis schrittweise erhöht
werden, bis der TSH-Spiegel im mittleren Normbereich zu liegen kommt.
Von älteren Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren und Begleiterkrankungen werden L-ThyroxinSubstitutionsdosen besser toleriert,
die den TSH-Spiegel lediglich in den
oberen Normbereich (3 bis 5 U/l) absenken. Eine chronische Übersubstitution, die zu ungünstigen Effekten
auf den Knochenstoffwechsel, das
Herz-Kreislauf-System und neurologische Funktionen führt, läßt sich
durch periodische Kontrollen des basalen TSH-Spiegels ebenso leicht ver-
Omeprazol, H2-Blocker und Polyarthralgie
Eine akute Polyarthralgie ist bei
fünf Patienten unter der Einnahme
des Protonenpumpenblockers Omeprazol beobachtet worden.
Bei diesen Patienten lagen weder eine rheumatoide Arthritis noch
konkurrierende Infektionskrankheiten oder Cholanginosen vor, und ihre
Symptome verschwanden nach Absetzen der Medikation. Die Autoren
führten eine Fallkontrollanalyse in
A-476
Großbritannien durch und analysierten die Daten von 80 000 Patienten,
die insgesamt 90 000 Rezepte für
Omeprazol, 170 000 für Ranitidin
und 120 000 für Cimetidin erhalten
hatten.
Weder unter dem Protonenpumpenblocker Omeprazol noch unter
den H2-Blockern Ranitidin und Cimetidin fand sich ein erhöhtes Risiko
einer Polyarthralgie.
(44) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 9, 27. Februar 1998
meiden wie das Persistieren einer Hypothyreose unter L-Thyroxinsubstitution (beispielsweise durch Unterdosierung bei progredienter immunogener Destruktion der Schilddrüse).
Eine im Initialstadium von Thyreoiditiden selten auftretende, transiente Hyperthyreose läßt sich durch
vorübergehende Gabe eines Betarezeptorenblockers (zum Beispiel
Propranolol dreimal 20 bis 40 mg/Tag)
kontrollieren. Antithyreoidale Substanzen sind bei Thyreoiditiden meist
unwirksam und selten indiziert (Ausnahme: Amiodaron-induzierte Thyreoiditis Typ I) (Tabelle 2). Der Einsatz von Natriumipodat zur Hemmung der Konversion von T4 zu T3
war in kleineren Untersuchungen zur
Kontrolle der hyperthyreoten Phase
bei destruktiven Thyreoiditiden unterschiedlicher Ätiologie erfolgreich
(2, 8), kann jedoch aufgrund fehlender gesicherter Erkenntnisse noch
nicht pauschal empfohlen werden.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärztebl 1998; 95: A-466–476
[Heft 9]
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf
das Literaturverzeichnis, das über den Sonderdruck beim Verfasser und über die Internetseiten (unter http://www.aerzteblatt.de)
erhältlich ist.
Anschrift für die Verfasser
Priv.-Doz. Dr. med.
Armin E. Heufelder
Medizinische Klinik
Klinikum Innenstadt
Ludwig-Maximilians-Universität
Ziemssenstraße 1
80336 München
Allerdings kann aufgrund dieser
Studie nicht ausgeschlossen werden,
daß es in Einzelfällen unter der Einnahme antisekretorisch aktiver Pharmaka zu unerwünschten Wirkungen
im Bereich des Skelettsystems kommen kann.
w
Meier ChR, Jick H: Omeprazole, H2
blockers, and polyarthralgia: case-control study. Brit Med J 1997; 315: 1283.
Boston Collaborative Drug Program,
Boston University Medical Center, 11
Muzzey Street, Lexington MA, 02173,
USA.
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