Der jüdische Aufstand - Universität des Saarlandes

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Universität des Saarlandes
FR 3.8: Institut für Alte Geschichte
WS 2005/06
Proseminar: Optimus princeps – das römische Reich unter Kaiser Trajan
Leitung: Christine van Hoof
Referent: Christoph Dansauer
18.01.2006
Literatur:
- Baltrusch, Ernst A.: Pax Augusta versus bellum Iudaicum: Rom und Judäa im frühen
Prinzipat, in: Althistorisches Kolloquium aus Anlass des 70. Geburtstages von Jochen
Bleicken: 29.-30. November 1996 in Göttingen, hrsg. v. Theodora Hantos und Gustav
Adolf Lehmann, Stuttgart 1998, S. 213-224.
- Bringmann, Klaus: Geschichte der Juden im Altertum. Vom babylonischen Exil bis
zur arabischen Eroberung, Stuttgart 2005.
- Siegert, Folker: „Nicht in einem Winkel “: Das Judentum und die Öffentlichkeit der
griechisch- römischen Welt, in: Antike Randgesellschaften und Randgruppen im
östlichen Mittelmeerraum: Ringvorlesung an der Westfälischen Wilhelms- Universität
Münster, hrsg. v. Hans- Peter Müller und Folker Siegert, Münster 2000, S. 87-101.
Bitte lesen Sie zu dieser Sitzung:
- Christ, Karl: Geschichte der römischen Kaiserzeit. Von Augustus bis zu Konstantin,
München 1992, S. 577-586.
Der jüdische Aufstand
1. Die Privilegien der Juden zu Beginn der römischen Herrschaft ( ab 63 v.Chr. )
Jos. Ant. XVI, 6, 2
2.„Der Caesar Augustus, Pontifex maximus mit Tribunengewalt, tut hiermit kund und zu
wissen: In Erwägung, dass das Volk der Juden [...], sich dem römischen Volke treu und
ergeben bewiesen, hat es mir [...] gefallen, zu verordnen, dass die Juden bei ihren
Einrichtungen und dem Gesetze ihrer Väter zu belassen sind, [...] dass ferner ihre
Tempelgelder nicht angetastet werden dürfen, sondern, dass es ihnen frei stehen soll,
dieselben nach Jerusalem zu schicken, [...] dass sie am Sabat [...] nicht mehr zu
Bürgerschaftsleistungen gezwungen werden können. [...] Zuwiderhandlungen gegen dieses
Edikt sollen mit schwerer Strafe belegt werden.“ [...]
2. Der erste jüdische Krieg ( 66- 74 n.Chr. )
2.1 Anlass und Ursachen des Krieges: Der Prokurator Gessius Florus
Jos. bell. Iud. II, 14, 2 und 4
2.Gleichwohl erschien Albinus noch als Muster von Rechtschaffenheit im Vergleich zu
seinem Nachfolger Gessius Florus. Während nämlich der erstere die meisten seiner
Schandtaten wenigstens noch im geheimen und mit einer gewissen Vorsicht verübte, trug
Gessius seine Frevel gegen das Volk prahlerisch zur Schau und schreckte, wie wenn er als
Henker zur Bestrafung Verurteilter gesandt worden wäre, vor keiner Art von Raub und
Misshandlung zurück.[...]
4.Unterdessen hatten die Griechen zu Caesarea es bei Nero durchgesetzt, dass sie als Herren
der Stadt anerkannt wurden, und erschienen nun mit der Urkunde, die diese Entscheidung
verbriefte. Damit nahm der Krieg seinen Anfang im zwölften Jahre von Neros Regierung [...]
Tac. hist. V, 10, 1
1.Duravit tamen patientia Iudaeis usque ad Gessium Florum procuratorem: sub eo bellum
ortum.[…]
1
2.2 Die Eroberung Jerusalems ( September 70 n.Chr. ) und der Triumph ( 71 n.Chr.)
Jos. bell. Iud. VI, 10, 1
1.So fiel Jerusalem im zweiten Jahre der Regierung des Vespasianus, am achten des Monats
des Gorpiaios.[...], bis zur Zerstörung durch Titus, [...]. Dies war das Ende der Belagerung
Jerusalems.
CIL VI, 944
Senatus populusq(ue) Romanus/ Imp(eratori) Tito Caesari divi Vespasiani f(ilio)
Vespasian[o] Augusto/ pontif(ici) max(imo) trib(unicia) pot(estate) X imp(eratori) XVII
[c]o(n)s(uli) VIII p(atri) p(atriae) principi suo/ quod praeceptis patri[is] consilisq(ue) et
auspiciis gentem/ Iudaeorum domuit et urbem Hierusolymam omnibus ante/ se ducibus
regibus gentibus aut frustra petitam/ aut omnino intemptatam delevit
2.3 Das Ende des Aufstandes durch den Fall von Masada ( 74 n.Chr. )
Jos. bell. Iud. VII, 10, 1
1.Als Masada auf diese Weise erobert war, ließ der römische Feldherr eine Besatzung in dem
Kastell zurück [...]. Denn kein Feind war in Judaea übrig geblieben , sondern das land war
nunmehr durch den langen Krieg in seiner ganzen Ausdehnung völlig unterjocht.[...]
3. Der Aufstand der Diasporajuden unter Trajan ( 115- 117 n.Chr )
3.1 Das Diasporajudentum
3.2 Die blutige Niederwerfung durch Lusius Quietus
Cass. Dio LXVIII, 30, 1- 2
1.[…] Auf Nachricht von dem Aufstand hin schickte nun der Kaiser Lusius und Maximus
gegen die Empörer. 2.[...], Lusius hingegen gewann neben zahlreichen anderen Erfolgen her
Nisibis zurück und eroberte durch Belagerung Edessa, worauf er die Stadt zerstörte und
niederbrannte. Ebenso wurde Seleukeia [...] eingenommen und in Asche gelegt.
Cass. Dio LXVIII, 32, 1- 4
1.[…] Die Juden in der Landschaft Kyrene [...] waren dabei, Römer und Griechen zu töten.
Sie verspeisten ihr Fleisch, fertigten sich aus ihren Eingeweiden Gürtel,[...]. 2.[...] In Ägypten
verübten die Juden gleichfalls zahlreiche Untaten ähnlicher Art, nicht minder in Zypern,[...].
3.[...] Doch Lusius, neben anderen von Trajan entsandt, unterwarf die Juden. 4. Lusius
Quietus war ein Maure und hatte[...] als Befehlshaber einer Reiterabteilung gedient [...].
Euseb. hist. eccl. IV, 2, 2- 5
2.In Alexandrien wie im übrigen Ägypten auch in der Cyrene ließen sie sich, [...], dazu
herbei, sich gegen ihre griechischen Mitbürger zu erheben.[...] 3.Im ersten Treffen siegten die
Juden über die Griechen, welche nach Alexandrien flohen, wo sie die daselbst wohnenden
Juden gefangennahmen und niedermachten. Die Juden in Cyrene fuhren, [...], fort, [...]
Ägypten zu plündern [...]. Der Kaiser entsandte daher gegen sie Marcus Turbo [...].4.Dieser
[...] vernichtete zu Zehntausenden die cyrenischen Juden, aber auch ägyptische Juden, [...].
5.Da der Kaiser befürchtete, es möchten sich auch die Juden Mesopotamiens gegen die
Mitwohnenden erheben, befahl er dem Lusius Quietus, die Provinz von diesen Leuten zu
reinigen . Dieser rüstete und vernichtete eine sehr große Zahl der dortigen Juden. [...] erhob
ihn der Kaiser zum Statthalter von Judäa.
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