Der Gallische Krieg

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Der Gallische Krieg
1. Was ist der Gallische Krieg?
Als Gallischer Krieg wird die Eroberung des „freien Galliens“ durch den römischen Feldherrn
(und späteren Alleinherrscher) Gaius Julius Caesar in den Jahren 58 bis 51/50 v. Chr.
bezeichnet.
2. Der Auslöser
Die Helveten (Schweizer), wollten nach Gallien auswandern. Dazu müssen sie aber die
Provinz Gallia Narbonensis durchqueren. Dies verweigerte Caesar aber, und baute sogar
einen Limes zwischen Jura und Genfersee.
Dennoch zog Caesar Truppen zusammen, verließ die Grenzen der römischen Provinz
Narbonensis und verfolgte die Helvetier, schlug sie in der Schlacht bei Bibracte und zwang sie
zur Umkehr.
3. Die Eroberung Galliens
Im Frühjahr 57 v. Chr. begann Caesar einen Feldzug gegen das freie Gallien mit 8 Legionen,
doch davon kämpften nicht alle auf einmal. Bei seinem Vorgehen konnte Caesar sich auf
gallische Bündnispartner stürzen (Haeduer).
In den darauf folgenden Sommern führte Caesar mehrere Unterwerfungsfeldzüge gegen die
Gallier, die unterbrochen wurden durch:
1x einem Rheinübergang
2 Flottenexpeditionen nach Britannien (55&54 v. Chr.)
Bei seiner Rückkehr musste Caesar wieder Aufstände der Gallier niederschlagen, die über die
Steuern erzürnt waren. Doch durch die Eburonen fielen eine Legion und 5 Kohorten.
Doch 53 v. Chr. Gaben die Gallier nach und stimmten der Hinrichtung der Anführer zu. Doch
die Germanen schickten Truppen über den Rhein, sodass Caesar einen 2. Rheinübergang
unternahm.
4. Der gallische Aufstand
Der große Aufstand der Gallier, der das Eroberungswerk Caesars in ernsthafte Gefahr
brachte, nahm in Cenabum (Orléans) seinen Anfang: Die Stadt wurde von den Karnuten
erobert. Doch Caesars Truppen überschritten die verschneiten Cevennen und eroberten
Cenabum zurück.
Dennoch waren die Römer nicht besiegt. Caesar gelang es, die Gallier unter Vercingetorix in
der Nähe von Dijon am Armançon noch einmal zu schlagen. Nun folgte der etwas rätselhafte
Rückzug des Vercingetorix nach Alesia. Der Ort war gut befestigt. Doch Caesar handelte
rasch: Er legte einen gewaltigen doppelten Belagerungsring um die Stadt, der die Gallier
drinnen hielt.
Bei den folgenden Angriffen erlitten die Gallier hohe Verluste, während die römischen
Verluste begrenzt blieben. Weder dem Ersatzheer noch den ausgehungerten Galliern in
Alesia gelang der Durchbruch. Das gallische Heer zog schließlich ab, die eingeschlossenen
Gallier ergaben sich Ende September 52 v. Chr.
5. Das Ende des Krieges
Caesar ließ seine Truppen nach der Eroberung Alesias Winterquartiere beziehen. Das
folgende Jahr war zwar von weiteren Feldzügen gekennzeichnet; die Gallier hofften wohl, bis
zum baldigen Ende von Caesars Statthalterschaft durchhalten zu können. Doch ging Caesar
auch aus diesem Grund noch einmal teilweise mit größter Härte vor. In anderen Fällen
jedoch schonte er bewusst den Gegner
Da die Gallier vom langen und verlustreichen Kampf ohnehin ermüdet waren, nahmen sie
nun die römische Herrschaft an, zumal Caesar geschickt führende Adlige für seine Sache
gewann. Dennoch war die Bilanz des gallischen Krieges furchtbar.
Gallien wurde in der Folgezeit rasch romanisiert und zu einem Kernland des Imperiums, in
dem sich die entwickelte gallo-römische Kultur in der Spätantike sogar noch Jahre nach dem
Fall des weströmischen Reiches halten sollte.
6. Rezeption des Gallischen Kriegs
Der Gallische Krieg, insbesondere der gallische Widerstand unter Vercingetorix, der in der
Niederlage bei Alesia endete, wurde vor allem im 19. Jahrhundert ein nationaler Mythos in
Frankreich, vergleichbar der Heroisierung des Arminius in Deutschland.
In der heutigen Populärkultur wird der Gallische Krieg u. a. in folgenden Werken erwähnt:
der Comicreihe Asterix;
zahlreichen historischen Romanen, z. B. Colleen McCullough: Rubikon (1997).
dem Film Vercingétorix mit Christopher Lambert aus dem Jahr 2001 oder der Fernsehserie
Rom.
Sven Dyhr
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