Strahlenklinik - Universitätsklinikum Leipzig

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LIEBE PATIENTINNEN UND PATIENTEN,
die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie ist Teil des Departments für Bildgebung und
Strahlenmedizin und vereint ein ambulantes medizinisches Versorgungszentrum (MedVZ) und
eine Strahlenklinik am Universitätsklinikum Leipzig (AöR) und kann daher uneingeschränkt
ambulante und stationäre Behandlungen durchführen.
Kooperation
Die Entscheidung zur Durchführung einer Strahlenbehandlung muss immer vom
fachkundigen Arzt individuell getroffen werden. Das setzt eine vertrauliche Zusammenarbeit
mit anderen Fachdisziplinen voraus. Durch die regelmäßige Mitarbeit in den
interdisziplinären Tumorkonferenzen können wir gemeinsam eine optimale Behandlung
nach aktuellen Therapiestandards und modernen Konzepten gewährleisten. Dazu stehen uns
neben den herkömmlichen strahlentherapeutischen Verfahren noch zwei sehr spezielle
Strahlentherapiemöglichkeiten zur Verfügung: zum einen die stereotaktische
Hochpräzisionsstrahlentherapie (SRT) am Linearbeschleuniger und zum anderen die
interstitielle Brachytherapie im Nachladeverfahren (Afterloading).
Stereotaktische Radiotherapie (SRT)
Seit dem Jahr 2003 wird in unserer Klinik die intrakranielle Stereotaxie (für Tumoren
innerhalb des Schädels) und seit dem Jahr 2012 die extrakranielle Stereotaxie (für Tumoren
des Körperstammes, inklusive der Leber) erfolgreich angewendet.
Eine SRT ist charakterisiert durch:
•
eine besondere Patientenpositionierung (Lagerung im Vakuumkissen),
•
die Möglichkeit, hohe Einzeldosen in wenigen Behandlungen gezielt im
Tumorgewebe zu applizieren (kurze Gesamtbehandlungszeit),
•
eine
bildgeführte
Kontrolle
des
Therapiestrahls
Linearbeschleuniger vor jeder Behandlung).
(Kegelstrahl-CT
am
Somit wird der Tumor mit einer sehr hohen Dosis belastet, die ausreicht, um an dieser Stelle
mit hoher Wahrscheinlichkeit eine vollständige Rückbildung zu ermöglichen. Das geschieht
unter größtmöglicher Schonung der in der unmittelbaren Nähe des Tumors liegenden
gesunden Gewebe und Organe. Abhängig vom Tumorbefund und den Vorbehandlungen sind
als sogenannte Radiochirurgie eine Sitzung, als hypofraktionierte Behandlung 2–8
Bestrahlungen oder als fraktionierte Therapie einmal täglich und fünfmal wöchentlich bis zu
30 Behandlungen möglich.
Indikationen für eine extrakranielle SRT:
•
inoperable Tumoren der Leber (Leberzell- oder Gallengangskarzinom, Metastase) bis
zu einem Durchmesser von ca. 7 cm
•
einzelne, inoperable Lungenmetastasen, z. B. eines Lebertumors bis zu 5 cm Größe
•
Metastasen anderer Lokalisation, wie z. B. einzelne Knochen-, Nebennieren-, und
Hirnmetastasen.
Durchführung der SRT:
Erstvorstellung in unserer Ambulanz mit
•
ausführlicher Besprechung der Erkrankungssituation, Erläuterung der Therapieziele, Aufklärung über
die Strahlenbehandlung, Darstellung der Wirkung und Nebenwirkungen einer Strahlentherapie
•
Einleitung ggf. zusätzlich notwendiger Bildgebung zur Tumorlokalisierung (PET-CT, MRT mit
Kontrastmittel),
•
Festlegung des Behandlungskonzepts (wieviel Bestrahlungen, welche Einzel- und Gesamtdosis).
1. Planungstermin:
•
Anpassung der Positionierungshilfsmittel (stereotaktische Maske oder Bodyfix-Vakuummatte) zur
Immobilisation und reproduzierbaren Lagerung
•
Durchführung des Planungs-Computertomogramms in der festgelegten Position.
2. Termin (Simulation):
•
Nach Erstellung des physikalischen Bestrahlungsplanes erhalten Sie ggf. einen Termin zur Simulation
(Probe) der Bestrahlung unter Röntgendurchleuchtung.
3. Termin (Bestrahlung am Linearbeschleuniger in der vorher festgelegten Position):
•
Patientenpositionierung mit Überprüfung der Position
Linearbeschleuniger und anschließend Strahlenbehandlung
durch
ein
Kegelstrahl-CT
am
4. Termin:

Radioonkologische Nachsorge
Interstitielle Brachytherapie (Afterloading)
Die Brachytherapie ist eine spezielle Strahlenbehandlung, die mit einer selbststrahlenden
Quelle durchgeführt wird. Damit die Strahlenquelle eingesetzt werden kann, ist zunächst die
Positionierung mehrerer, wenige Millimeter dünner Plastikkatheter (sogenannte
Applikatoren) direkt in den Lebertumor durch einen versierten Interventionsradiologen
unter Sichtkontrolle am Computertomogramm (CT) notwendig. Diese Applikatoren können
nach vorheriger CT-basierter Bestrahlungsplanung mit der Strahlenquelle (Iridium 192) im
Nachladeverfahren (Afterloading) beladen werden.
Die Besonderheiten der Brachytherapie sind:
•
hohe Strahlendosis direkt im Tumorgewebe
•
Minimierung strahlenbedingter Nebenwirkungen durch die physikalischen
Eigenschaften der Dosisverminderung außerhalb des zu behandelnden Bereichs
•
kurze Gesamtbehandlungszeit.
Indikationen für die interstitielle Brachytherapie:
•
Inoperable Tumoren der Leber (Leberzell- oder Gallengangskarzinom, Metastase) bis
zu einem Durchmesser von ca. 10 cm
Durchführung der interstitiellen Brachytherapie:
1. Erstvorstellung in unserer Ambulanz sowie in der Ambulanz der interventionellen Radiologie mit
•
ausführlicher Besprechung der Erkrankungssituation, Erläuterung der Therapieziele, Aufklärung über
die Strahlenbehandlung, Darstellung der Wirkung und Nebenwirkungen einer Strahlentherapie
•
Einleitung ggf. zusätzlich notwendiger Bildgebungen zur Tumorlokalisierung
Emissionstomografie-CT, Magnetresonanztherapie mit Kontrastmittel)
•
Festlegung des Behandlungskonzepts (wieviel Bestrahlungen, welche Einzel- und Gesamtdosis).
(Positronen-
Vor-Planung (virtuell) ohne Patient am Computer:
•
CT-gestützte, virtuelle Planung der Anzahl und Lage der notwendigen Brachytherapieapplikatoren
durch den behandelnden Stahlentherapeuten und Medizinphysikexperten
2. Bestrahlungssitzung (Afterloading):
•
die Behandlung erfolgt stationär
•
Anlage der Brachytherapieapplikatoren am Interventions-CT in der Klinik für Diagnostische Radiologie
durch einen Interventionsradiologen
•
anschließend CT-gestützte Bestrahlungsplanung mit Erstellung einer individuellen dreidimensionalen
Dosisverteilung am Computer
•
Durchführung der Bestrahlung am Brachytherapiegerät in der Klinik für Strahlentherapie
•
noch am selben Tag Entfernung der Applikatoren unter Röntgendurchleuchtung in der Diagnostischen
Radiologie.
3. Termin:
•
Radioonkologische Nachsorge
Wenn Sie weitere Informationen zur stereotaktischen Radiotherapie bzw. zur interstitiellen
Brachytherapie oder eine umfassende strahlentherapeutische Beratung wünschen, können
Sie durch Ihren behandelnden Arzt oder durch direkten Kontakt mit uns einen zeitnahen
Termin vereinbaren.
ORGANISATORISCHES FÜR PATIENTINNEN UND PATIENTEN:
Zur ersten Vorstellung in der Klinik für Strahlentherapie sollten Sie immer mitbringen:
•
Kostenträgerkarte der Krankenversicherung
•
Überweisungsschein vom Facharzt oder Hausarzt
•
Krankenunterlagen, wenn vorhanden, CD mit Bildgebung.
Ansprechpartner für Tumoren des Gastrointestinaltraktes:
Prof. Dr. med. Th. Kuhnt
Sprechstunde für stereotaktische Radiotherapie:
OÄ Dr. med. F. Friedrich/ OÄ Dr. med. K. Papsdorf
Donnerstag: 8:30 bis 14:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Wir bitten immer um vorherige Terminvereinbarung über unsere Anmeldung (0341/ 9718471).
HOMEPAGE: www.radioonkologie.uniklinikum-leipzig.de
Sprechstunde (interstitielle Brachytherapie)
Dr. med. A. Windschall, S. Dangrieß
Mittwoch: 8:30 bis 14:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Wir bitten immer um vorherige Terminvereinbarung über unsere Anmeldung (0341/ 9718471).
HOMEPAGE: www.radioonkologie.uniklinikum-leipzig.de
Dosisberechnung einer stereotaktischen Radiotherapie. CT-Schnitt transversal (links) und coronar (rechts) eines
Patienten mit zentralem HCC. Die rote Linie markiert das zu bestrahlende Volumen. Die gelbe Linie entspricht
der umschließenden Behandlungsdosis von 37,5 Gy und die grüne Isodose zeigt das Dosismaximum von 54,8 Gy
im Zentrum des Tumors.
Dosisberechnung einer interstitiellen Brachytherapie. Transversale Schicht aus dem PlanungsComputertomogramm eines Patienten mit einem zentralen HCC. Grüne gerade Linien zeigen die Lage der
Applikatoren. Die innere rote Linie entspricht dem zu behandelnden Tumorvolumen, die äußere rote Linie zeigt
die umschließende Behandlungsdosis von 20 Gy. Die umgebenden farbigen Isodosen entsprechen den
verschiedenen Dosisstufen (abnehmende Stärke mit zunehmender Entfernung vom Zentrum)
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