Seldschuken nach Süden getrieben haben. In Westeuropa

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03.03.2010
15:11 Uhr
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festigen. Als ihn jetzt der byzantinische Kaiser Alexios I. um Hilfe gegen
die Seldschuken bat, war der Papst
dazu bereit. Schon sein Vorgänger,
Gregor VII., hatte Byzanz im Kampf
gegen die türkischen Eindringlinge
unterstützen wollen. Die militärischen Erfolge der westlichen Christenheit gegen den Islam – vor allem
in Spanien und Süditalien – stärkten
den Wunsch, die Seldschuken auch
von den heiligen Stätten Palästinas
zu vertreiben.
Am 18. November 1095 eröffnete Urban II. in Clermont eine Versammlung von Bischöfen, die sich
vor allem mit kirchlichen Reformen
beschäftigen sollte. Da dieses Konzil
Zur Ausrüstung eines Seldschukenkriegers gehörten Pfeil
und Bogen, ein langes Schwert
und ein runder Schild.
DIE SELDSCHUKENKRIEGER hatten Pluderhosen
an, darüber einen knielangen
Kaftan, der von einem Gürtel
zusammengehalten wurde.
Auf dem Kopf trugen sie einen
spitzen Helm oder einen Turban. Sie kämpften mit einem
langen Schwert; die feindlichen Hiebe wehrten sie mit
kleinen runden Schilden ab.
Besonders gefährlich waren
ihre hölzernen Bogen: Sie
konnten Pfeile damit 500
Meter weit schießen.
Seldschuken nach Süden getrieben
haben. In Westeuropa setzte diese
Klimaveränderung erst viel später
ein.
Im späten 11. Jahrhundert kam
es in Westeuropa zu einem
Warum rief
Machtkampf
der Papst zum
zwischen Kirche
Kreuzzug auf?
und Staat. Die
Päpste waren
nicht mehr bereit, sich vom deutschen Kaiser bevormunden zu lassen. Sie verstärkten ihren Einfluss
und nahmen Kriege nun selbst in
die Hand.
Seit März 1088 war Urban II., ein
gebürtiger Franzose, Papst. Er beabsichtigte, die römisch-katholische
Kirche zu reformieren, um ihr Ansehen zu stärken. Dadurch wollte er
vor allem seinen Anspruch, „Stellvertreter Gottes auf Erden“ zu sein,
Kaiser Alexios I. von Byzanz (links im Bild)
in Frankreich stattfand, wurde es
vorwiegend von französischen Bischöfen besucht. Am Ende des Konzils hielt der Papst eine öffentliche
Rede. Viele Zuhörer strömten herbei.
Der genaue Wortlaut dieser Rede ist
uns nicht erhalten geblieben, aber
mehrere Ohrenzeugen haben sie
später aus dem Gedächtnis niedergeschrieben. Als zuverlässigste Fassung gilt die des Geschichtsschreibers Fulcher von Chartres:
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