Das Löten

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Das Löten
Das Löten:
Löten ist ein stoffschlüssiges Fügen und Beschichten von Werkstoffen mit Hilfe eines
geschmolzenen Zusatzmetalls, dem Lot.
Die Schmelztemperatur des Lotes liegt unterhalb der Schmelztemperatur der zu verbindenden Grundwerkstoffe. Die Grundwerkstoffe werden vom Lot benetzt, ohne ge-
schmolzen zu werden.
Durch das Löten entstehen unlösbare Verbindungen, die fest, dicht und leitfähig für
Wärme und elektrischen Strom sind.
Durch Löten lassen sich gleiche oder verschiedenartige metallische Werkstoffe miteinander verbinden.
Nach der Arbeitstemperatur unterscheidet man Weichlöten und Hartlöten.
Wir verwenden das Weichlöten und unsere Arbeitstemperatur liegt unter 450°C.
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Grundwerkzeuge und Grundausstattung zum Weichlöten:
1)
Ein kleiner Behälter für das Lötwasser. Dieses macht die Lötstelle metallisch
rein. Dazu ein kleiner Pinsel.
2)
Behälter mit dem Lötwasser
Vorsicht, Lötwasser ist ätzend, Lötwasser von den Augen und Schleimhäuten
fernhalten und nicht schlucken!
3)
Ein Streifen Schleifleinen zum Säubern der Lötspitze oder ein Salmiakstein
4)
Lötfett (aus organischen Ölen und Fetten. Eine zusätzliche Hilfe, um das Lot
besser fließen zu lassen, speziell bei Kupferlötungen)
5)Lötzinn
6)
Die Telefonzange (zum Kürzen oder Biegen des Drahtes)
7) Ein Stück Schamottstein (zum Auflegen des heißen Lotkolben während des
Arbeitens)
8)
Der Lötkolben der an das Stromnetz (230 Volt) angeschlossen wird
9)
Das Holzbrett als Arbeitsunterlage
Dazu noch etwas frischen Ton als „Dritte Hand“
Das Kürzen und Vorbereiten des Drahtes:
Mit der Telefonzange ist es möglich, im hinteren Teil der Zange den Draht abzutrennen. Dieser Arbeitsvorgang ist wichtig, um die Teile herzustellen, die zu unserer
Konstruktion (Knüllistruktur) verlötet werden sollen.
Mit der Zange kann der Draht auch zurechtgebogen oder ausgerichtet werden.
Herstellen der ersten Verbindungselemente mit der Telefonzange. Der Draht kann
in unterschiedliche Längen zurechtgeschnitten werden.
Die Enden des Drahtes an den Verbindungsstellen mit einem Schleifleinen aufrauen,
damit die Oberfläche des Drahtes metallisch rein wird (mechanisches Entfernen
von Fremdstoffen und Verunreinigungen).
Durch die Verwendung eines Ballens frischen Tons ist es möglich eine „Dritte Hand“
zum Löten herzustellen.
Dazu wird der Ton etwas zusammengedrückt und fixiert dadurch das Drahtstück auf
der Unterlage.
So ist es möglich eigenständig zu arbeiten.
Herrichten des Lötplatzes mit den Tonhaltehilfen („Dritte Hand“)
Jetzt die Tonteile um die Drähte zur Stütze herumdrücken. Dabei ist darauf zu achten,
dass die Lötstelle gut zugänglich ist.
Die Drahtteile, die zu fügen sind, müssen sich an der Lötstelle berühren. Dann ist die
Lötstelle für den Lötvorgang vorbereitet. Die Tonhaltestücke sind wichtig, weil das Lot
nur erschütterungsfrei erstarren kann.
Die Lötstelle muss metallisch rein sein, d.h. es sollen sich keine Verschmutzungen
wie Lack oder Farbe auf der Lötstelle befinden.
Das dient dazu, dass der Lötvorgang gut gelingt.
Jetzt wird auf die Lötstelle mit dem Pinsel etwas Lötwasser aufgetragen, damit das
Lot um die Teile an der Lötstelle fließen kann.
In diesem Arbeitsgang müssen die Teile der Lötstelle genügend erwärmt werden.
Dazu wird der vorgeheizte Lötkolben an die beiden Drähte der Lötstelle gehalten.
Ein ruhige Hand ist hier sehr von Vorteil.
Hierbei aufpassen, dass man sich nicht am heißen Lötkolben verbrennt!
Während dem Wärmen das Lötzinn langsam zugeben. Das Lötzinn enthält meistens schon ein Flussmittel, welches die Oberflächenspannung des flüssigen Lotes verringert. Dadurch fließt das Lot besser in den Lötspalt.
Die Löttemperatur ist dann erreicht, wenn das Lötzinn die Lötstelle umfließt.
Wenn das Lötzinn kugelt d.h. nur abperlt und sich keine Verbindung ergibt ist die
Lötstelle nicht metallisch rein, oder die Löttemperatur ist noch nicht erreicht. Dies hat
auch eine schlechte Benetzung der Lötstelle zur Folge.
Während des Lötens ist für eine ausreichende Lüftung des Lötplatzes zu sorgen.
Auch im Winter öfters die Fenster öffnen!!
Der Dampf steigt unter die Zimmerdecke!!
Nach dem Erkalten des Lotes den Lotkolben und das Lot zurückziehen, damit das
Lot erschütterungsfrei erkalten kann.
Wenn der Lötvorgang erfolgreich war, ist nun eine belastbare Verbindung entstanden.
Das Lötzinn hat beide Drahtenden (Lötstelle) gut umflossen.
Das Reinigen der Lötkolbenspitze geschieht durch das Reiben der Lötflächen im
heißen Zustand des Lötkolbens auf einer Schleifleinenfläche oder auf einem
Salmiakstein.
Dadurch wird überflüssiges Lötzinn entfernt.
Bei diesem Vorgang: Vorsicht, Verbrennungsgefahr der Hände!
Nach dem Arbeiten mit dem Lötkolben sind die Hände gründlich unter fließendem
Wasser zu reinigen.
Quelle: Metall Fachkunde, Europa-Fachbuchreihe (Haan-Gruiten), 1996, (S. 212-217)
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