1. Hochschuljahr 08/09 - Universität Bremen

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ERASMUS‐Erfahrungsbericht Università degli Studi di Firenze Facoltà di Psicologia WS 08/09 & SS 09 Universität Bremen FB11: Psychologie Vorbereitungen Bevor es los nach Florenz geht, lohnt es sich im Internet schon einmal die Seite der Universität (www.unifi.it) zu besuchen, wo es auch in Englisch Informationen für ERASMUS‐Studenten gibt. Über „facoltà“ gelangt man auf die Seite der psychologischen Fakultät (oder man gibt gleich www.psico.unifi.it ein), wo auch die Vorlesungsverzeichnisse und die Zeiten der Veranstaltungen – zumindest der letzten Jahre –zum Download zur Verfügung stehen. Auf das aktuelle Verzeichnis muss man allerdings etwas länger warten und es erscheint meist erst wenige Tage vor Unibeginn. Zum Ausfüllen des Learning‐Agreements kann man jedoch das Vorlesungsverzeichnis des vergangenen Jahres benutzen, da sich in der Regel nur die Zeiten ändern, die Veranstaltungen selbst aber gleich bleiben. Ansonsten ist es wichtig zu beachten, ob diese im Sommer‐ oder Wintersemester angeboten werden (SS = II, WS= I). Weiterhin gibt es im Internet zahlreiche Seiten, auf denen sich ERASMUS‐Studenten aus ganz Europa austauschen (dort trifft man auch auf jene, die wie man selbst nach Florenz gehen). Wie auch in denen Jahren zuvor, wurde im letzten Jahr bei studi.vz eine Gruppe gegründet („ERASMUS Florenz WS 08/09“). Diese bot eine gute Möglichkeit um erste Informationen zu bekommen, Fragen zu stellen oder aber auch ein erstes Treffen in Florenz zu organisieren (viele haben z.B. auf diesem Weg eine Schlafmöglichkeit für die ersten Tage nach der Ankunft gesucht und gefunden). Außer studi.vz, was den Nachteil hat, dass man dort hauptsächlich auf zukünftige deutsche ERASMUS‐Studenten trifft, ist es sinnvoll auch nach englischsprachigen Internetseiten zu schauen, wo sich ERASMUS‐Studenten aus ganz Europa austauschen (z.B. facebook oder www.erasmusfriends.com). Diese Seiten können auch hilfreich beim Finden einer Unterkunft sein. So passiert es häufig, dass man durch Zufall in den Foren von jemandem hört, der noch ein Zimmer frei hat oder aber, dass man sich mit anderen europäischen Austauschstudenten, die auch auf Wohnungssuche in Florenz sind, zusammentut und eine „multinationale“ WG zu gründet. Generell lohnt es sich also im Internet ein wenig zu schauen und auf diesem Weg erste Kontakte zu anderen ERASMUS‐Studenten zu knüpfen. Sprache Auch wenn es richtig ist, dass man eine Sprache am leichtesten in dem Land lernt, in dem sie gesprochen wird, ist es meiner Ansicht nach sinnvoll und sehr hilfreich, sich vor Beginn des ERASMUS‐Aufenthaltes intensiv mit der Sprache des Ziellandes zu beschäftigen. Das gilt unabhängig davon, welches Land man für sein ERAMUS‐Studium gewählt hat. Im Falle Italiens ist es allerdings tatsächlich äußerst empfehlenswert gute Grundkenntnisse der italienischen Sprache zu besitzen, wenn man sich verständigen möchte. Denn wie in vielen südlichen Ländern (Spanien, Griechenland, …) ist Englisch in der Bevölkerung weniger verbreitet oder hat zumindest einen anderen Stellenwert, als in den mittel‐ und nordeuropäischen Ländern. Natürlich müssen die Italiener wie wir in der Schule Englisch lernen und besitzen daher auch Grundkenntnisse, aber diese sind deutlich begrenzt und es ist oft sehr schwer sich zu verständigen (diese Erfahrung musste ich gleich zu Beginn bei der Suche nach einer Wohnung machen). Während es aber ‐ wenn auch nicht ganz leicht – zumindest einigermaßen möglich ist sich mit Gleichaltrigen auszutauschen, so wird in den älteren Generationen oft kein Wort Englisch gesprochen. Das erschwert die Verständigung im Alltag in vielen Bereichen erheblich und macht sie nicht selten unmöglich. So war ich sehr glücklich im Jahr zuvor Italienischkurse und ein Sprachtandem gemacht zu haben, als ich in der zweiten Woche auf der Suche nach einem Fahrrad in einer officina gelandet bin, die einem älteren und sehr netten Italiener gehörte, der nur leider kein Wort Englisch verstand, geschweige denn sprach. Das soll jetzt niemanden vollkommen abschrecken und natürlich ist es so, dass in den Büros der Universität Englisch gesprochen wird. Dass heißt bei der Ankunft und wenn es um die Einschreibung und weiteren Formalitäten geht, gibt es wenig Verständigungsprobleme. Trotzdem ist es für den Alltag und auch das Studium aus meiner Sicht unbedingt notwendig, zumindest die grundlegenden Kenntnisse der Sprache zu besitzen, auf denen man dann im Laufe des Semesters aufbauen kann. Ich habe oft gesehen, dass diejenigen, die ganz ohne oder nur mit sehr geringen Italienischvorkenntnissen in Florenz angekommen sind, es anfangs in der Uni und im Alltag sehr schwer hatten. Aufgrund der Sprachprobleme haben sie es dann vorzogen, das gesamte Auslandssemester mit anderen deutschen ERASMUS‐Studenten zu verbringen, um dann schließlich nach Deutschland zurückzukehren, ohne ihre Sprachkenntnisse wesentlich verbessert zu haben. Ich kann also nur noch einmal wiederholen, dass die Sprache unerlässlich ist, um an der Universität die Vorlesungen zu verfolgen (und am Ende des Semesters Prüfungen abzulegen), aber vor allem auch um neue Kontakte zu knüpfen (nicht nur zu anderen ERASMUS‐Studenten, sondern auch zu Italiener und Italienerinnen) und am italienischen Alltag teilhaben zu können. Eine sehr gute Möglichkeit Italienisch zu lernen bietet das Fremdsprachenzentrum der Universität Bremen (www.fremdsprachenzentrum‐bremen.de ). Dort werden jedes Semester Italienischkurse verschiedener Sprach‐Niveaus (von A.1 bis C.1) angeboten und in den vorlesungsfreien Zeiten finden außerdem Intensivkurse statt. Besonders für diejenigen, die bisher keine oder ganz wenig Sprachkenntnisse besitzen (und sich wie ich sehr kurzfristig zu einem Studium mit ERASMUS in Italien entscheiden), bieten die Intensivkurse eine gute Gelegenheit in sehr kurzer Zeit erste Italienischgrundlagen zu erwerben, um dann während des folgenden Semesters einen Kurs mit einem höheren Sprachniveau besuchen zu können. Neben dem Besuch von Sprachkursen ist es außerdem empfehlenswert sich einen Tandem‐
Partner zu suchen und auf diese Weise auch praktische Erfahrungen zu sammeln. Denn es ist eine Sache die Vokabeln und Grammatik einer Sprache zu pauken und sie dann lesen und schreiben zu können, aber eine andere, sie aktiv zu benutzen und im Alltag anzuwenden. Deswegen ist ein Sprach‐Tandem eine super Möglichkeit Erfahrungen in der Sprachpraxis zu sammeln (also z.B. auch um die italienische Umgangssprache und Redewendungen kennenzulernen) und die anfänglichen Hemmungen zu überwinden, die fast jeder zuerst hat, wenn er sich in einer anderen als seiner Muttersprache ausdrücken soll. Ich habe durch Zufall über meine Italienischlehrerin einen Tandem‐Partner gefunden und kann jedem nur sagen, dass das wirklich eine tolle Sache ist und das Ergebnis nicht nur verbesserte Sprachkenntnisse sind, sondern auch neue Freundschaften sein können (so wie es bei mir der Fall war). Abgesehen von diesen Möglichkeiten sich vor Beginn des Auslandaufenthaltes sprachlich vorzubereiten, biete das ERASMUS‐Programm die sogenannten EILC‐Sprachkurse an. Im letzten Jahr fanden die Kurse in Siena und Perugia statt und es war erforderlich sich frühzeitig zu bewerben (Anmeldeformular und Fristen findet man auf der Seite des International Office Bremen). Leider ist es aufgrund der hohen Bewerberzahl nicht möglich, dass jeder einen Platz bekommt und so hatte auch ich das Pech eine Absage zu erhalten. Trotzdem empfehle ich jedem es dennoch zu versuchen und eine Bewerbung abzuschicken. Denn es hat nicht nur den Vorteil seine Sprachkenntnisse schon vor Beginn des Studiums in Florenz zu verbessern, sondern bietet auch eine sehr gute Möglichkeit erste Kontakte zu anderen ERASMUS‐Studenten zu knüpfen, sich im italienischen Alltag zu Recht zu finden und außerdem eine weitere Stadt (Siena oder Perugia) näher kennenzulernen. Vor Ort in Florenz werden außerdem vom Fremdsprachenzentrum der Universität (Centro Linguistico) Italienisch‐Kurse in drei Sprachniveaus (A2, B1, B2) angeboten. Diese finden während des Semesters einmal in der Woche statt und man bekommt abhängig vom jeweiligen Niveau nach Bestehen der Prüfung zwischen drei und neun Creditpoints angerechnet (A2 = 3 Punkte, B1 = 6 Punkte, B2 = 9 Punkte). Das Centro Linguistico hat seinen Sitz im Zentrum in der Via degli Alfani sowie etwas außerhalb in der Viale Morgagni, wo auch die Kurse stattfinden. Im Internet unter www.cla.unifi.it findet man weitere Informationen und kann sich das Anmeldeformular herunterladen (dies sollte man möglichst frühzeitig tun, also noch vor Abreise, da es bestimmte Anmeldefristen einzuhalten gilt). Anreise Was die Anreise betrifft, so gibt es die folgenden drei Möglichkeiten um nach Florenz zu gelangen: das Flugzeug, das Auto oder die Bahn. Ich musste letzteren Weg wählen, weil unglücklicherweise gerade niemand aus meiner Familie Zeit hatte, mich mitsamt meiner Vielzahl von Koffern nach Italien zu fahren. Ich würde aber jedem empfehlen, wenn möglich mit dem Auto runter zu fahren, da die Menge an Gepäck, selbst wenn man sich auf das nötigste beschränkt hat, am Ende doch mehr als erwartet ist (besonders für diejenigen, die sich entscheiden im Wintersemester nach Florenz zu gehen, kommen noch mal gut ein bis zwei Taschen mehr dazu. Denn auch, wenn es Italien ist, so kann es im Winter doch sehr kalt werden und Temperaturen unter Null waren im letzten Jahr keine Seltenheit. Es empfiehlt sich also wirklich dicke Kleidung einzupacken). Eine dritte Möglichkeit wäre die Anreise mit dem Flugzeug, was natürlich auch der schnellste Weg wäre. Neben dem für die Toskana wichtigsten Flughafen in Pisa (Galileo Galilei), besitzt Florenz selbst einen kleinen Flughafen (Firenze‐Peretola oder auch Amerigo Vespucci), der u.a. von der Lufthansa angeflogen wird. Leider ist gibt es besonders bei Billigfliegern wie Ryanair (z.B. Lübeck‐
Pisa) Höchstgrenzen bei dem Gewicht des Gepäcks, die das Gepäck für ein Auslandssemester meist deutlich überschreitet. Abschließend lautet meine Empfehlung also sich mit dem Auto nach Florenz bringen zu lassen. Das ist auch der Weg, den der Großteil der anderen deutschen ERASMUS‐Studenten gewählt hat. Wohnungssuche Die Suche nach einer günstigen Unterkunft in Florenz ist zwar nicht sehr leicht und kann einen anfangs verzweifeln lassen (so wie auch mich), aber schließlich findet jeder etwas Passendes. Es braucht nur etwas Geduld und Ausdauer, besonders wenn man nach einem Einzelzimmer in Nähe des Zentrums sucht, dass nicht allzu viel kosten soll. Denn man stellt schnell fest, dass die Mieten deutlich höher sind, als in Bremen und in anderen deutschen Städten und ein Einzelzimmer in einer WG unter 300 € schwer zu finden ist. Abgesehen davon ist aufgrund der hohen Mieten und der großen Zahl an Studenten, das Wohnen in Doppelzimmern in Italien etwas ganz Gewöhnliches, so dass sich viele mit jemand ein Zimmer teilen. Wer nicht auf ein eigenes Zimmer verzichten möchte, muss also in Kauf nehmen, dass die Wohnungssuche etwas länger dauern kann und muss außerdem bereit sein, etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen. Ich hatte Glück und habe über das Büro („Azienda Regionale per il Diritto allo Studio Universitario di Firenze“) in der Viale Gramsci 36 ein Einzelzimmer in einer 4‐WG gefunden, für das ich monatlich „nur“ 300€ (ohne Nebenkosten) zahlen musste und das bloß 5 Minuten zu Fuß von der psychologischen Fakultät entfernt war. Ein anderer Weg um eine Wohnung zu finden und auch der, den die meisten wählen, ist der über das schwarze Brett in den Fakultäten der Universität. Für diejenigen, die gerne in der Nähe der Uni wohnen möchten, empfiehlt es sich an den Aushängen der Fakultät für Psychologie in der Via della Torretta zu suchen, da dort viele Zimmer im Viertel „Campo di Marte“, also in der Umgebung der Uni angeboten werden. Ansonsten lohnt es sich in der Via degli Alfani im Zentrum vorbeizuschauen. Dort befindet sich die Fakultät für…, wo auch sehr viele Zimmerangebote ausgehängt werden. Weitere Hilfe bei der Wohnungssuche biete das Internet. Abgesehen von den bereits erwähnten Möglichkeiten über studi.vz und ähnliche Seiten eine Unterkunft zu finden, kann man z.B. auf www.affittistudenti.it oder www.easystanza.it (hier ist allerdings eine Registrierung erforderlich) gehen, wo andere Studenten Wohnungsangebote hochladen oder man selbst auch ein Gesuch reinstellen kann. Weiterhin ist es auf jeden Fall sinnvoll die Ohren offen zu halten und im Gespräch – sei es mit anderen ERASMUS‐Studenten oder abends in der Bar – zu erwähnen, dass man auf Zimmersuche ist. Denn gerade in Italien ist es so, dass vieles über Beziehungen läuft und sich Probleme oft ganz zufällig und unverhofft lösen, weil der eine jemanden anders kennt, der wiederum jemanden kennt, usw. und einer hat dann z.B. gerade eine Zimmer zu vergeben. Da die Suche nach einer Unterkunft etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, bleibt natürlich die Frage, nach einem vorübergehenden Schlafplatz. Wenn sich niemand findet (wie bereits erwähnt kann studi.vz hilfreich sein), ist die günstigste Möglichkeit die erste Zeit in einem Hostel unterzukommen (z.B. Ostello „Luna Rossa“ in der Via Nazionale 7, ganz in der Nähe des Bahnhofs Santa Maria Novella). Dort trifft man meist auch gleich auf andere Studenten, die sich in der gleichen Situation wie man selbst befinden und auf Zimmersuche sind. Abschließend kann ich was die Frage nach einer Unterkunft betrifft nur aus eigener Erfahrung sprechen und jedem empfehlen möglichst in eine WG mit anderen Italienern zu ziehen. Denn so benutzt man nicht nur die Sprache viel häufiger (und lernt sie dementsprechend schneller), sondern bekommt auch die Möglichkeit die italienischen Lebensgewohnheiten und die Kultur näher kennenzulernen, als wenn man ausschließlich mit anderen deutschen ERASMUS‐Studenten zusammenwohnt. Universität Anders als in Bremen ist die Universität in Florenz keine Campus‐Uni. Zwar befinden sich Novoli und in der Viale Morgagni mehrere Fakultäten zusammen, ansonsten aber sind diese sowie auch die Bibliotheken der einzelnen Fachbereiche und viele Verwaltungsgebäude der Uni über die ganze Stadt verteilt. Die Fakultät für Psychologie liegt westlich des Zentrums in der Via della Torretta 16 (Stadtteil Campo di Marte nahe dem Fußballstadion). Sie ist relativ klein und leider nicht wie andere Fachbereiche, die sich in der Stadt befinden, in einem der schönen historischen Gebäude untergebracht. Die psychologische Fakultät in der Via della Torretta ist auch das erste Ziel nach der Ankunft in in Florenz. Dort wird im ERASMUS‐Büro auf dem Certificat of Grant das Datum der Ankunft vermerkt und die beiden Anmeldeformulare abgestempelt (diese sollte man jedoch schon zuvor zusammen mit dem Learning‐Agreement nach Italien geschickt haben). Das Büro ist vor Kurzem umgezogen und befindet sich nun gleich wenn man durch das „Tor“ der Fakultät kommt auf der linken Seite. Es ist an zwei Tagen der Woche (Dienstag und Donnerstag) von 15.00 bis 16.30 Uhr geöffnet. Von der Via della Torretta wird man weiter in die Via Valori geschickt, wo die eigentliche Einschreibung und die Ausstellung des „libretto“ erfolgt (dieses ist wie ein Studentenausweis und muss zu allen Prüfungen mitgebracht werden, da die Professoren hierdrauf die Noten vermerken). Während man im ERASMUS‐Büro der Fakultät meist nicht allzu lange warten muss, so kann es in der Via Valori – gerade zu Beginn des neuen Semesters – schon mal etwas länger dauern bis man an die Reihe kommt. Hier müssen sich nämlich nicht nur die Psychologiestudierenden, sondern die zukünftigen ERASMUS‐Studenten aller Fachrichtungen einschreiben. Es empfiehlt sich daher schon möglichst früh am Morgen dort zu sein und seinen Namen in der Liste einzutragen, da man ansonsten das Pech haben kann am nächsten Tag erneut kommen zu müssen. Das Büro befindet sich in der Via Valori 9 und ist Montag, Dienstag und Donnerstag von 9.00 bis 12.30 Uhr geöffnet. Ansonsten findet man diese so wie weitere nützliche Informationen auch im „Handbook for SOCRATES/ERASMUS Students“, das online auf der Seite der Universität zum Download bereit steht oder im „Servizio relazioni internazionali“ ausgehändigt wird. Studium Wie auch in Deutschland hat in Italien die Umstellung von Diplom‐ auf Bachelor und Masterstudiengänge stattgefunden, die dort laurea trienale und laurea magistrale bzw. specialistica heißen. Im Unterschied zu hier müssen sich die Studenten bereits zu Beginn des Psychologie‐Studiums für eine der vier Richtungen (psicologia clinica e di comunità, psicologia del lavoro e delle organizzazioni, psicologia dello sviluppo e dell’educazione, psicologia generale e sperimentale) festlegen und diese dann bis zum Ende des Studiums beibehalten. Als ERASMUS‐
Student ist es aber möglich seine Veranstaltungen frei und unabhängig von den vier genannten Schwerpunkten zu wählen. Das einzige Problem, was sich häufig ergibt, wenn man beispielsweise Vorlesungen sowohl in klinischer als auch in pädagogischer Psychologie besuchen möchte, sind Überschneidungen im Stundenplan. Da jede Veranstaltung zudem noch dreimal in der Woche stattfindet (Dauer je 2 Stunden), kann man oft nicht immer bei allen Vorlesungen anwesend sein und muss sich für oft für eine von zwei Vorlesungen entscheiden. Das ist jedoch kaum ein Problem, wenn es sich nur um einen Tag handelt. Es ist trotzdem sinnvoll sich über Kommilitonen auf dem Laufenden zu halten, um den verpassten Stoff nachholen zu können. Außerdem ist es gut (gerade bei geringer Teilnehmerzahl) auch den Professor von diesem Problem in Kenntnis zu setzten. Generell lassen sich Fragen bezüglich des Lernstoffes oder der Prüfungen in den Sprechstunden der Professoren klären. Die jeweiligen Zeiten findet man auf der Internetseite der Fakultät (unter Menù > Didattica > Ricevimento studenti). Fast alle Veranstaltungen der trienale, also der ersten drei Studienjahre, werden in Form von Vorlesungen abgehalten. Das sieht dann ein wenig wie in der Schule aus: der Professor spricht vorne, während die Studenten mehr oder weniger interessiert zu hören und mitschreiben. Fragen werden kaum gestellt und Diskussionen, wie man sie vielleicht aus Seminaren kennt, habe ich selbst nur in einem Kurs der höheren Semester (laurea specialistica) miterlebt. Auch das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studenten ist etwas distanzierter und von relativ großem Respekt gekennzeichnet (ich habe es z.B. kein einziges Mal beobachtet, dass ein Professor mit Vornamen angesprochen oder jüngere Lehrende geduzt wurden). Ansonsten ist in der trienale die Anwesenheit bei den Veranstaltungen nicht verpflichtend (erst in den höheren Semestern gibt es Anwesenheitslisten), das heißt theoretisch ist es möglich die vorgeschriebene Lektüre zu Hause durchzuarbeiten und am Ende des Semesters eine Prüfung abzulegen. Trotzdem empfehle ich jedem die Vorlesungen regelmäßig zu besuchen, da es in vieler Hinsicht von Vorteil ist. Zunächst einmal wird das Lernen vor den Prüfungen deutlich erleichtert, weil der Stoff nicht vollkommen neu ist und man außerdem in den Veranstaltungen schnell merkt, auf welche Themen der Professor besonderen Wert legt. Für die Prüfungen, die größtenteils mündlich sind, ist es außerdem oft von Vorteil, weil die Professoren das eigene Gesicht doch aus den Vorlesungen wiedererkennen und es viele unter Ihnen gibt, die die regelmäßige Anwesenheit bei der Benotung honorieren. Abgesehen davon bringt einem der Besuch der Uni aber auch sprachlich enorm voran (die ersten Wochen mögen vielleicht alles andere als leicht sein und es ist gut möglich, dass man bei manchen Professoren fast gar nichts versteht und beim gleichzeitigen Zuhören und Mitschreiben in Verzweiflung gerät. Man darf jedoch nicht aufgeben, denn schließlich geht es mit dem Verstehen doch zunehmend besser und man gewöhnt sich immer schneller an die italienische Sprache. Auch mir erging es anfangs so und ich hätte nie geglaubt, dass es möglich ist, am Ende tatsächlich alle Vorlesung so gut wie problemlos mit verfolgen zu können). Neben dem sprachliche Aspekt, bietet die Universität außerdem eine gute Möglichkeit Leute kennenzulernen – sei es andere ERASMUS‐Studenten oder italienische Studenten. Was die Prüfungen betrifft, so erfolgt die Anmeldung online über die Internetseite der psychologischen Fakultät (s. „Esami di profitto“) und man kann zwischen drei Terminen (Appellen) wählen. Wichtig hierbei zu beachten ist, dass die Wiederholung einer Prüfung nur möglich ist, wenn der erste Versuch im ersten Appell gewesen ist. Dann kann man sich erneut für den dritten Appell anmelden. Ansonsten gilt im Falle eines Nichtbestehens den nächsten Prüfungsblock , dass heißt bis zum Sommer, abzuwarten (was also unmöglich ist, wenn der Aufenthalt nur ein Semester umfasst). Es gibt zwei Wege sich die für die Prüfungen nötige Literatur zu beschaffen. Entweder man kauft sich die Bücher neu (z.B. in der Libreria in der Via P. F. Calivi, nahe der Fakultät) oder man fragt in den Copy‐Shops nach, ob es Material zu der jeweiligen Veranstaltungen gibt (einer befindet sich gleich links, wenn man die Fakultät verlässt, ein weiterer wäre in der Via Gioberti). Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit in der Bibliothek nachzuschauen, die sich seit Anfang des Jahres in San Salvi befindet (das ist eine ehemalige psychologische Anstalt, die ein sehr großes Gelände umfasst und nicht weit von der Fakultät entfernt liegt). Allerdings habe ich selbst nie ein Buch in der Bibliothek ausgeliehen, sondern diese nur genutzt um in den psychologischen Datenbanken nach Artikeln zu suchen. Und auch bei den italienischen Studenten habe ich nie jemand mit einen ausgeliehenen Buch gesehen. Die meisten nutzen die Copy‐Shops um sich die erforderlichen Lernmaterialen zu besorgen, da dies auch der kostengünstigste Weg ist. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, in den Veranstaltungen zu schauen, welche Unterlagen die Kommilitonen bei sich haben und dann einfach nachzufragen, welche Literatur für diese Vorlesung gebraucht wird und wie man sie sich am besten beschaffen kann. Mensa Eine günstige Möglichkeit zu Mittag (und auch zu Abend!) zu Essen, bietet die Mensa. Für 2,20 € bekommt man hier schon ein Gericht inklusive Beilage, Brot und Nachtisch sowie Getränk (kann man sich selbst am Automaten nachfüllen). Für 2,80 € gibt es ein anständiges Dreigänge‐Menu, also primo (meist Pasta oder Reis), secondo (Fleisch oder Fisch) sowie Beilage, Brot, Nachtisch und Getränk. Das einzige was man zuvor benötigt, ist eine Mensakarte mit Foto, die man aber ganz leicht gegen Vorlage des libretto in der Viale Morgagni erhält (die Karte ist kostenlos und gilt für das die gesamte Dauer des Aufenthalts). Das zuständige Büro heißt „Azienda Regionale per il Diritto allo Studio” und ist Montags, Mittwochs und Freitags von 9.00 – 13.00 Uhr sowie Donnerstags von 15.00 – 17.00Uhr geöffnet. Die beiden größten Mensen befinden sich etwas außerhalb in der Viale Morgagni und in Novoli (das ist nicht nur die neuste Mensa, sondern soll auch die beste sein). Für alle die im Zentrum wohnen ist die Mensa in der Via Santa Reparata zu empfehlen. Die Öffnungszeiten sind in der Regel von Montag bis Samstag (!) von 12.00 bis 14.15 Uhr und von 19.00 – 21.00 Uhr (abhängig von der jeweiligen Mensa können sie leicht abweichen). Seit letztem Jahr gibt es außerdem für Psychologiestudenten die Möglichkeit mittags in der Mensa in San Salvi zu essen, die anfangs nur für die Mitarbeiter der dortigen Einrichtungen gedacht war. Ich selbst bin sehr oft in die Mensa gegangen – nicht nur weil es wirklich günstig ist, sondern für Mensaverhältnisse auch sehr gut schmeckt – und kann jedem nur empfehlen dieses Angebot zu nutzen. Unisport Auch wenn das Kursangebot des Sportzentrums der Universität (Centro Universitario Sportivo) deutlich weniger umfangreich ist als hier in Bremen, so findet man zumindest gängige Sportarten wie Volleyball, Basketball oder Tennis. Bevor man an den Kursen teilnehmen kann, muss man sich allerdings in der Via V. della Rovere 4 eine Karte (tessera) ausstellen lassen, die 10 € kostet. Neben dem libretto und zwei Passbildern ist dazu noch die Vorlage eines ärztlichen Artests erforderlich (dieses bekommt man nach einer kurzen Untersuchung von einem Arzt beim CUS gegen eine Gebühr von 18€ ausgestellt). Die Anmeldung zu den Kursen kann dann online (www.cus.firenze.it) oder direkt beim CUS erfolgen. Leben und Alltag Einkaufen Generell sind die Lebensmittel in Florenz (nach Venedig die zweitteuerste Stadt Italiens) etwas teurer als in Deutschland. Besonders bei einigen Produkten wie Milch oder Käse merkt man einen deutlichen Preisunterschied nach oben. Dafür gibt es aber auch einige Produkte, wie Kaffee, die günstiger sind als bei uns und was die Qualität der Lebensmittel betrifft, so können wir Deutschen bei vielen Produkten nicht mithalten. Besonders die Auswahl an frischem Obst und Gemüse, aber auch an der Wurst‐ und Käsettheke ist riesig und man sollte die landestypischen Produkte unbedingt probieren. Die am weitest verbreiteten Supermärkte sind Coop und Esselunga (was Angebot und Preis betrifft mit deutschen Märkten wie REWE oder Edeka vergleichbar), die in der Regel von 8.00 bis 20.30 Uhr geöffnet sind. Es haben aber vereinzelt auch Discounter wie Penny oder Lidl in Florenz aufgemacht (z.B. Lidl in der Via G. D’Annunzio, zu Fuß ca. 10 Minuten von der psychologischen Fakultät entfernt), wo es sich günstiger einkaufen lässt. Was die Öffnungszeiten generell angeht, sollte man wissen, dass fast alle Läden in Italien Montagvormittag sowie allgemein über Mittag geschlossen bleiben. Ansonsten empfehle ich jedem den Einkauf nicht ausschließlich in den Supermärkten zu erledigen, sondern Dinge wie z.B. Obst und Gemüse auf den kleinen Märkten zu kaufen, von denen es in Florenz jede Menge gibt. Dort findet man neben Lebensmitteln meist auch andere Produkte, wie Schuhe und Kleidung oder Sachen für Küche und Haushalt. Der größte Markt findet jeden Dienstag (von frühmorgens bis ca. 13Uhr) außerhalb des Zentrums hinter dem Cascine‐Park entlang des Arnoufers statt. Wer im Zentrum wohnt kann seine Einkäufe auf dem Markt S. Ambrogio vor der Fakultät für Architektur erledigen. Außerdem gibt es bei der psychologischen Fakultät noch einen kleineren Markt, der während der Woche den Vormittag über geöffnet hat. Neben einem Besuch auf den Märkten, lohnt es sich auch einmal in die kleinen Geschäfte zu schauen. Sei es der Schuhmacher (calzolaio), die Wäscherei (lavanderia), der Obst‐ und Gemüsehändler oder der Metzger (marcellaio), anders als in Deutschland, wo man mittlerweile alles in Kaufhäusern und riesigen Supermärkten wie Real findet, gibt es in Italien noch eine Vielzahl kleiner Läden für jeden Wunsch und Bedarf. (Ansonsten wäre ein kleiner Tipp – wenn man mit dem Auto runterfährt und den Platz hat – die nötigsten Dinge für Haushalt und Bad in Deutschland zu kaufen. Denn anders als hier, gibt es z.B. in Florenz keine Drogerie‐Märkte wie Rossmann, wo man günstig an diese Sachen kommen kann.) Verkehrsmittel In Florenz gibt zwar keine Straßen‐ oder U‐Bahn, dafür aber ein relativ gut funktionierendes Bus‐
Netz (man sollte sich allerdings umhören, gerade wenn man auf den Bus angewiesen ist, da immer wieder mal gestreikt wird und dann gar keine Busse verkehren). Unter www.ataf.net gibt es nähere Informationen zum Liniennetz, Abfahrtszeiten und Preisen. Diese sind deutlich niedriger als z.B. in Bremen und eine Einzel‐Fahrkarte kostet nur 1,20€ und ist 70 Minuten gültig. Ansonsten besteht für Studenten die Möglichkeit sich eine Monatskarte (23€) oder ein Jahresabonnement (185€) zu holen. Da ich weder das eine noch das andere besessen habe und mit dem Fahrrad gefahren bin, weiß ich leider nichts Genaueres zu Art und Weise des Erwerbs. Am Bahnhof S. M. Novella, gleich gegenüber dem Eingang, befindet sich jedoch das Ataf‐Büro, wo sie einem weiterhelfen und Fragen diesbezüglich beantworten können. Ein weiteres Fortbewegungsmittel wäre das bereits erwähnte Fahrrad, was auch ich gewählt habe und daher nur empfehlen kann. Für die Anschaffung zahlt man zwischen 40 und 80€ und kann problemlos fast ganz Florenz erreichen (am besten fragt man in einer officina nach oder schaut im „Il Pulce“ die Anzeigen nach Angeboten durch). Inzwischen gibt es auch erste Radwege und die Stadt macht auf Plakaten sogar Werbung für die Fahrradnutzung. Ein weiterer Vorteil des Rades ist es unabhängig von den öffentlichen Verkehrsmitteln zu sein, auf die aufgrund von Baustellen oder Streiks nicht immer Verlass ist, und außerdem hat man so die Möglichkeit auch in der Woche zu später Stunde noch nach Hause zu kommen (die letzten Busse fahren um circa 0.30 Uhr und am Wochenende gibt es zwei Nachtlinien, die die ganze Nacht über jeweils stündlich verkehren). Zuletzt bliebe noch das Auto als Möglichkeit. Ich selbst hab mein Auto das erste Semester zu Hause gelassen und erst als ich beschlossen habe noch ein weiteres Semester zu bleiben, nach Weihnachten nach Florenz geholt. Da hatte ich auch bereits die Straßen mit dem Fahrrad so weit kennengelernt, dass ich mich problemlos in der Stadt zurecht finden konnte. Ansonsten sind der italienische Verkehr und seine Regeln sowie Parksystem eine Sache für sich, an die ich mich erst gewöhnen musste. Ich kann sagen, dass ich es zwar nicht bereue mein Auto mitgenommen zu haben (trotz mehrerer Strafzettel und einer dicken Beule), da nicht nur ich, sondern auch mein Freund es ständig genutzt haben. Generell kann man aber wunderbar ohne Auto in Florenz zu Recht kommen. Außerdem lassen sich fast alle Ausflugsziele schnell und günstig mit dem Zug erreichen (im Vergleich zu Deutschland ist das Zugfahren in Italien wesentlich günstiger, besonders mit den Regionalbahnen). Wer sein Auto mitbringen möchte, sollte Einiges beachten. Er muss sich auf jeden Fall im Klaren sein, dass es sicherlich mit einigen Beulen und Kratzern zurückkommt (wer sich die parkenden Autos in Florenz anschaut, wird kaum eines in perfektem Zustand vorfinden). Was das Parken betrifft, so ist es unbedingt erforderlich sich eine Parkerlaubnis (residenza contemporanea) zu besorgen, die 25€ kostet und für ein halbes Jahr gilt (erhältlih im Uffico Rilascio Contrassegni, Piazza della Libertà 12). Nach Erwerb darf man dann kostenlos auf allen speziell gekennzeichneten Parkplätzen in seinem Stadtteil für ein Jahr parken. Ansonsten ist es wichtig zu beachten, dass es nur zu bestimmten Zeiten erlaubt ist mit dem Auto ins Zentrum zu fahren (der Bereich um den Dom ist generell nur für die Busse befahrbar und für den anderen Verkehr ständig gesperrt). Außerdem werden an einem Tag in der Woche (der Tag ist von Viertel zu Viertel verschieden) die Straßen gereinigt, so dass es notwendig ist, sein Auto um zu parken. Abschließend kann ich also empfehlen sich ein günstiges Fahrrad zuzulegen (und ein sehr gutes Schloss, da Fahrräder in Florenz gerne geklaut werden) und das Auto – falls vorhanden – lieber zu Hause zu lassen. Ärztliche Versorgung Jeder ERASMUS‐Student muss vor Antritt des Aufenthaltes eine Krankenversicherung für das Ausland abschließen, um so die Kosten eines eventuellen Arztbesuches oder Krankenhausaufenthaltes zurückerstattet zu bekommen. Leider ist es in Italien alles andere als einfach schnell einen Arzttermin zu bekommen. In dringenden Fällen würde ich daher empfehlen eine „Azienda Sanitaria“ aufzusuchen, von denen es mehrere gibt, die nach Zuständigkeitsgebieten für die verschiedenen Stadtviertel aufgeteilt sind (z.B. in der Via dei Malcontenti oder in der Via di San Salvi). Am besten ist es sich einfach in einer der Apotheken nach der zuständigen „Azienda Sanitaria“ zu erkundigen. Diese sind zwar erst ab abends (circa 20Uhr) geöffnet, man wird dort jedoch sofort behandelt und zahlt, wenn man eine europäische Krankenversicherungskarte besitzt, nichts für die Behandlung (ansonsten ist eine Gebühr von 15 € zu entrichten und die Kosten für die Medikamente müssen selber getragen werden). Freizeit Das Leben spielt sich in Italien vor allem draußen ab. Dies gilt besonders für die Sommermonate, wo die Temperaturen auch nachts noch relativ hoch sind. Dann trifft man sich „in piazza“, wo man bei Wein oder Bier, oft auch bei Musik, bis spät in die Nacht zusammensitzt. Sehr beliebte Plätze sind Santa Croce und Santo Spirito, eine Kirche mit einem großen Vorplatz, die sich auf der anderen Seite des Arnos befindet. Dort gibt es nicht nur mehrere kleine Trattorien und Bars, wo man noch spät leckere Pizza bekommt, sondern oft finden hier abends auch Veranstaltungen und Konzerte im Freien statt. Eine andere typisch italienische Sache ist der Aperitivo. Dieser wird in vielen Bars ab ca. 18 Uhr angeboten und besteht aus einem mehr oder weniger umfangreichen Buffet, an dem man sich nach Bestellung eines Getränks frei bedienen darf. Ein besonders große Auswahl an verschiedenen Antipasti, Gemüse‐, Reis und Pastagerichten wird im „Kitsch Pub“ angeboten, von denen es zwei im Zentrum gibt (Piazza Beccaria und Via S. Gallo). Ansonsten lohnt es sich auch tagsüber einmal die Gegend rund um Santo Spirito zu erkunden (da es auch eine wunderbare Möglichkeit ist, um den Touristenmassen zwischen Dom und Ponte Vecchio zu entfliehen). In den engen Gassen entdeckt man außer kleinen Cafés und Läden vor allem viele alte Handwerkerbetriebe. Und wenn man zurück in Richtung Arno geht, so sollte man an der Ponte Carraia in der Gelateria „Carraia“ unbedingt das Eis probieren (meiner Meinung nach das beste in Florenz). Bei schlechtem Wetter (und vor allem in den kühleren Herbst‐ und Wintermonaten) gibt es eine Straße weiter im Borgo S. Frediano ein sehr schönes Cafè, wo man es sich auf Sofas und Sesseln bei einem Stück torta gemütlich machen kann (die Regale dort sind voll mit Büchern, die zum Lesen zur Verfügung stehen oder man macht es wie viele andere Studenten und bringt seinen Laptop zum Arbeiten mit). Wer den Werdersee und das Grüne in Florenz vermisst und auf der Suche nach einem ruhigeren Plätzchen in dieser eher lauten Stadt ist, dem kann ich den Cascine Park empfehlen. Gerade bei schönem Wetter (und besonders an den Wochenenden) fahren viele Italiener mit ihrer Familie hierher, um ein wenig ins Grüne zu kommen. Ein weiterer Tipp ist ein Ausflug nach Fiesole, das in den Hügel hoch über Florenz liegt und mit den Linienbus (Linie 7) vom Bahnhof in ca. 20 Minuten zu erreichen ist. Man sollte allerdings möglichst einen Tag wählen, an dem der Himmel klar ist, um so von oben den einmaligen Ausblick über die gesamte Stadt genießen zu können. Ansonsten sollte man es nutzen, dass das Zugfahren in Italien deutlich weniger als in Deutschland kostet und für Ausflüge die Bahn nehmen. So kommt man schon für nur 6,60 € nach Viareggio ans Meer oder für 5,10 € in 90km entfernte Städtchen Lucca. Weitere Ausflugsziele, die sich lohnen, sind Siena oder San Gimignano. ERASMUS‐Organisationen Leider werden von der Universität aus keine Treffen für die neuen ERASMUS‐Studenten angeboten. Es gibt aber eine Reihe von Organisationen die Veranstaltungen verschiedener Art sowie Feste und Ausflüge an den Wochenenden organisieren. Im letzten Jahr trafen sich die frisch eingetroffenen ERASMUS‐Studenten z.B. jeden Dienstagabend im Luna Rossa in der Via Ghibellina und am Mittwoch zum Aperitivo im Kitsch in der Via San Gallo. Weitere Informationen findet man im Internet auf den Seiten: www.eseg.it, www.internationalweek.it, www.cittadinidelmondo.net, www.aegeefirenze.it sowie bei facebook). 
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