Die Entwicklung des Weltbilds

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Die Entwicklung des
Weltbilds
Manuel Erdin
Gym Liestal, 2004
Frühe Kulturen
Der Mensch als Teil des Kosmos
Frühe Kulturen
•
Beobachtungen von
Sonnen- und
Mondpositionen
Himmelscheibe von Nebra
(Deutschland)
Frühe Kulturen
•
Bau von Kultstätten mit
Berücksichtigung der
Himmelskonstellationen
(Verbindung von Himmel/
Gott und Erde/Mensch)
Stonehenge (England)
Frühe Kulturen
•
Kalender (Verbindung
von Himmel und Alltag)
Tikal (Guatemala)
Frühe Kulturen
•
Mythologisch basierte
Weltbilder
Darstellung aus Ägypten
Aristoteles
(384–322 v.Chr.)
Der Mensch und die Erde im Zentrum des Universums
Das Weltbild des Aristoteles
Sonne
Mond
Planetensphären
Erde
Fixsternsphäre
Das Weltbild des Aristoteles
Mond
Erde
sublunar
translunar
Das Weltbild des Aristoteles
Die vier Elemente
Erde
Luft
Feuer
Wasser
Äther
(Quinta essentia)
Vorstellungen in der Antike, die
sich damals nicht durchsetzen
• Heraklit von Pontos (4. Jh. v.Chr.) entwickelt
ein Modell, bei dem Merkur und Venus um
die Sonne kreisen (geoheliozentrisches
Weltbild).
• Aristarch von Samos (310–230 v.Chr.)
entwickelt ein heliozentrisches Weltbild.
Claudius Ptolemäus
(83–161 n.Chr.)
Das geozentrische Weltbild
Das Weltbild des Ptolemäus
Mars
Sonne
Venus
Jupiter
Merkur
Erde
Saturn
Kreisbahn
Mond
Fixsternsphäre
Probleme im geozentrischen
Weltbild
• Einige Beobachtungen lassen sich nicht ohne
Weiteres mit dem geozentrischen Weltbild
erklären.
Warum z.B. zeichnen alle äusseren Planeten jährlich Schleifen
an den Fixsternhimmel?
• Das Modell von Ptolemäus wird ergänzt.
Planetenschleifen
Die Schleife des Planeten Mars
(Januar bis August 1999)
Planetenschleifen
Epizykel
Mars
Erde
Deferent
Planetenschleifen
Bewegung des Planeten
auf
dem Epizykel
Bewegung
des Epizykels
auf dem Deferenten
Der Planet bewegt sich relativ zu den Fixsternen vorwärts
Planetenschleifen
Der Planet bewegt sich relativ zu den Fixsternen rückwärts
Weitere Probleme im
geozentrischen Weltbild
•
Warum gibt es keine Schleifen bei Merkur
und Venus?
•
Warum halten sich Merkur und Venus immer
nahe bei der Sonne auf?
•
Warum sind bei der Venus (und beim
Merkur) Phasen sichtbar, nicht aber bei den
anderen Planeten?
Tycho Brahe
(1546–1601)
Der Korrekturvorschlag eines grossen Beobachters:
Das geoheliozentrische Weltbild
Das Weltbild Tycho Brahes
Venus
Mars
Jupiter
Saturn
Sonne
Merkur
Erde
Mond
Nikolaus Kopernikus
(1473–1543)
Der grossen Revolution erster Teil:
Das heliozentrische Weltbild
Das Weltbild des Kopernikus
Mars
Erde
Mond
Jupiter
Venus
Sonne
Saturn
Kreisbahn
Merkur
Pro und Contra heliozentrisches
Weltbild
•
Die Schleifen der äusseren Planeten und die
Phasen von Merkur und Venus lassen sich
nun einfach erklären.
•
Warum aber stimmen die komplexen
geozentrischen Modelle besser mit den
Beobachtungen überein?
Johannes Kepler
(1571–1630)
Der Revolution zweiter Teil:
Das heliozentrische Weltbild mit elliptischen Planetenbahnen
Die Keplerschen Gesetze
Erde
Sonne
Kreisbahn
Die Keplerschen Gesetze
Erde
Perihel
Der Planet
bewegt sich
schnell
Die Sonne steht in
einem Brennpunkt
Sonne
Elliptische Bahn
Aphel
Der Planet
bewegt sich
langsam
Die Keplerschen Gesetze
• Die Planetenbahnen sind Ellipsen. Die Sonne
steht in einem der beiden Brennpunkte.
• Die Flächen, die von der Strecke Planet–
Sonne in gleichen Zeitintervallen
überstrichen werden, sind gleich gross.
• Das Verhältnis des Quadrats der
Umlaufzeiten und der dritten Potenz der
grossen Bahnhalbachse ist konstant.
William Herschel
(1738–1822)
Das statische Universum mit einer Milchstrasse
Das Weltbild Herschels
Die Position unseres
Sonnensystems
Die Milchstrasse (Galaxis)
Edwin Hubble
(1899–1953)
Das dynamische Universum mit Myriaden von Galaxien
Das Weltbild Hubbles
Die galaktischen Nebel sind eine Anhäufung von vielen
Sternen
Das Weltbild Hubbles
Sind diese Sternhaufen Teil der Galaxis?
Das Weltbild Hubbles
Oder sind diese Nebel eigenständige Galaxien?
Das Weltbild Hubbles
Durchmesser der Galaxis
100’000 Lichtjahre
Das Weltbild Hubbles
Durchmesser der Galaxis
100’000 Lichtjahre
Abstand zur nächsten Galaxie (Andromeda)
2’200’000 Lichtjahre
Das Weltbild Hubbles
Unsere Position im Universum:
Am Rand einer mittleren Galaxie umkreist die Erde einen
durchschnittlichen Stern.
Das Weltbild Hubbles
Alle Galaxien bewegen sich von uns weg
Je weiter sie von uns weg sind, desto schneller entfernen sie
sich von uns
Das Weltbild Hubbles
Folglich:
Alle Galaxien sind früher näher beieinander gewesen!
Das Urknallmodell
Alexander Friedmann
Georges Lemaître
Edwin Hubble
Albert Einstein
• Er formuliert 1915 die allgemeine
Relativitätstheorie.
Bestätigung durch astronomische Beobachtungen:
•
•
•
Drehung des Merkurperihels
Krümmung des Raums durch Massen
Rotverschiebung einer im Schwerefeld emittierten
Strahlung
• Darin postuliert er ein statisches Universum.
Alexander Friedmann
Georges Lemaître
• Friedmann zeigt 1922, dass ein statisches
Universum nicht existieren kann.
• Sie zeigen, dass ein singulärer
Anfangszustand möglich ist:
Ein Universum von geringsten Dimensionen, höchster Dichte und
Temperatur
Raum
Das Urknallmodell
“Thermische Suppe” aus Strahlung
und Elementarteilchen
Big bang
Zeit
0.01 s
100 Mia. K
Raum
Das Urknallmodell
Bildung von Atomkernen aus
Protonen und Neutronen
Zeit
10 s
3 Mia. K
Raum
Das Urknallmodell
Bildung von Atomen,
das Universum wird durchsichtig
Zeit
300’000 a
3’000 K
Raum
Das Urknallmodell
Bildung der ersten Sterne und
Galaxien
Zeit
1 Mia. a
Raum
Das Urknallmodell
Heutiges Universum
Zeit
14 Mia. a
3K
Indizien, die das Urknkallmodell
stützen
• Hubble zeigt 1929, dass die
Fluchtgeschwindigkeit der Galaxien
proportional zu deren Entfernung ist
(Hubble–Konstante).
• Arno Penzias und Robert Wilson entdecken
1964 die 3–K–Hintergrundstrahlung, das
Nachglühen des Urknalls.
• Die Theorie ist heute grundsätzlich
unbestritten.
Die Zukunft des Universums
• Was geschieht in der Zukunft mit dem
Universum?
Ewige Expansion oder Kollaps?
• Entscheidend ist hier die mittlere
Materiedichte im ganzen Universum.
Dabei spielt die sog. dunkle Materie, über die so gut wie nichts
bekannt ist, eine wesentliche Rolle.
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