Übersicht

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Bernd Abendschein
Dipl.Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut
Systemischer Therapeut (SG), Systemischer Supervisor (hsi)
hsi)
Psychiatrisches Zentrum Nordbaden
Klinik Allgemeinpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie II,
II,
Station 39
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ƒ Eltern-Kind-Behandlung (Station 39)
ƒ Psychoedukation bei Kindern
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ƒ Gemeinsame Aufnahme von Elternteil und Kind
ƒ Aufnahme von Elternteilen mit Persönlichkeits- Störungen,
schizophrenen Störungen, affektiven Störungen
ƒ Fokus auf die Eltern-Kind-Beziehung (Bindung) und auf die
Entwicklung des Kindes
ƒ multimodaler Ansatz und die Kooperation verschiedener Disziplinen
notwendig
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Als einige der wenigen Stationen im deutschsprachigen
Raum:
ƒ
Aufnahme von Elternteilen mit mehr als 1 Kind möglich
ƒ
Mitaufnahme von Kindern im gesamten Vorschulalter (0-7 Jahren) und in den
Schulferien auch > 7 Jahren
ƒ
Aufnahme von Elternteilen mit Persönlichkeitsstörungen mit entsprechender
Behandlungserfahrung und -konzeption
ƒ
Aufnahmen auch überregional (deutschlandweit) möglich
ƒ
Statt „Mutter-Kind-Behandlung“ Terminus „Eltern-Kind-Behandlung“, um
erforderlichen Perspektivenerweiterung auf gesamten Familiensystem
Rechnung zu tragen
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ƒ Systemische Therapie als Schwerpunkt-Psychotherapieverfahren
ƒ Systemische Fall- und Teamsupervision
ƒ Systemische Gesprächssettings (Systemische Einzel-, Paar- und
Familiengespräche, Helferkonferenzen)
ƒ Implementierung systemischer, reflexiver Besprechungskulturen auf
Station (Reflecting Teams)
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ƒ Allgemeinpsychiatrische, psychotherapeutisch ausgerichtete
Station mit sektoriellem Regelversorgungsauftrag übernimt als
zusätzliche Aufgabe die Eltern-Kind-Behandlung.
ƒ Neben einer allgemeinpsychiatrisch-pharmakologischen
Behandlung findet ein systemtherapeutischer Ansatz
schwerpunktmäßig Anwendung.
ƒ Es können maximal 5 Elternteile mit ihren 1-3 Kindern im
Vorschulalter und 16-18 Patienten ohne Kinder Aufnahme
finden.
ƒ Die Station wird offen geführt.
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ƒ Vor Aufnahme Vorgespräch, in dem Behandlungsmodalitäten und
Verantwortlichkeiten abgeklärt werden.
ƒ Die Mutter/ der Vater ist PatientIn, die behandelt wird. Voraussetzung
zur Aufnahme ist die Fähigkeit, das Kind zumindest überwiegend
versorgen zu können.
ƒ Das Kind ist Gast/Begleitperson.
ƒ Elternteil und Kinder erhalten ein eigenes Eltern-Kind-Zimmer mit
entsprechender Ausstattung.
ƒ Übernachtungsmöglichkeit der Beziehungspartner an Wochenenden
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„Der Begriff Psychoedukation fasst systematische didaktischpsychotherapeutische Interventionen zusammen, die dazu
geeignet sind, Patienten und Angehörige über eine
Krankheit und ihre Behandlung zu informieren, ihr
Krankheitsverständnis und den selbstverantwortlichen
Umgang mit der Krankheit zu fördern und sie bei der
Krankheitsbewältigung zu unterstützen“
(DGPE 2003/2008)
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„Psychoedukation ist ein dialogischer Prozess, in dem die
Kinder ermutigt werden, Fragen zu stellen, ihre
Informationsbedürfnisse zum Ausdruck zu bringen und
auf die Mitteilungen zu reagieren.“
(Beardslee & MacMillan, 1993)
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Wissen über die Krankheit erhöht die Widerstandsfähigkeit der
Kinder gegenüber Belastungen (wichtiger Schutzfaktor):
¾ vermittelt Hoffnung und positive Zukunftserwartungen und
¾ befähigt ein Gefühl der Kontrolle und Selbstwirksamkeit zu
entwickeln
Æbei Kindern ist eine kindgerechte Aufklärung von Nöten
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ƒ Vorsicht: schwierig mit Kindern über Erkrankung der Eltern zu
sprechen, weil die Tabuisierung dieses Themas tief in den Köpfen
verankert ist („Darüber spricht man nicht“)
ƒ Je kleiner die Kinder sind, umso tiefgreifender sind sie von der
Störung der Eltern betroffen
ƒ Aufklärung ist wichtig, weil es eine Überforderung für die Kinder ist,
wenn sie nicht verstehen, was los ist
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ƒ Wer spricht mit den Kindern?
Stationspsychologe im Einzel- und Familiensetting, Unterweisung des
Elternteils
ƒ Ab welchem Alter sprechen wir mit den Kindern?
ab dem Alter von ca. 2 Jahren
ƒ Wie kann man mit Kindern sprechen?
Gesprächsdauer ca. 20 - 30 Minuten Æ erklären, dass bei psychischer
Krankheit die „Gefühle krank sind“ und, dass das Kind keinerlei Schuld daran
hat + dass eine Krankheit geheilt werden kann
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Formulierungsvorschläge bei verschiedenen
psychischen Erkrankungen
Depression: Man kann nicht mehr aufhören traurig zu sein, ist furchtbar
müde, mag morgens nicht aufstehen, sich nicht anziehen, nichts
kochen, nichts essen, nichts unternehmen. Man mag nichts sprechen
und nichts hören, weil alles schrecklich anstrengend erscheint.
Persönlichkeitsstörung (Borderline): Man ist ungeduldig, schnell
gereizt, schneller Wechsel von Verhaltensweisen und Gefühlen (mal
gut gelaunt, dann wieder schlecht gelaunt, traurig). Man weint mehr,
tut sich manchmal selbst weh, kann sich selbst nicht leiden.
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Formulierungsvorschläge bei verschiedenen
psychischen Erkrankungen
Schizophrenie: Man hört, sieht, fühlt oder riecht Sachen, die gar nicht
da sind oder hört Stimmen, die sonst keiner hört. Außerdem sagt oder
tut man komische Dinge, die scheinbar keinen Sinn ergeben und
auch Angst machen können.
Phobie: Hier kann man nicht mehr aufhören vor bestimmten Dingen
oder Sachen Angst zu haben, zum Beispiel in eine Kaufhaus zu
gehen oder mit der Straßenbahn zu fahren oder vor Spinnen,
Schlangen oder engen Räumen. Die Angst wird dann riesengroß und
man glaubt, es nicht mehr aushalten zu können.
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¾ Umgang im familiären Alltag: Wie soll ich mich dem kranken Elternteil gegenüber
verhalten? Wie soll ich auf Verhaltensweisen/Worte von Mutter/Vater reagieren?
¾Krankheitsursachen und Verlauf der Krankheit: Was ist mit Mutter/Vater los und
warum ist Mutter/Vater krank geworden? Woher kommt die Krankheit? Ist meine
Mutter/ mein Vater meinetwegen krank? Bin ich schuld, dass Mama wieder in die Klinik
muss? Wird die Krankheit noch schlimmer werden?
¾Unterschiede zwischen psychischer Krankheit und körperlicher Krankheit:
Was heißt denn psychisch krank? Was bedeutet Therapie? Was ist ein Psychiater
oder ein Psychotherapeut? Gibt es Medikamente für Mutter/Vater? Kann Mutter/Vater
überhaupt wieder gesund werden?
¾ Erbeinflüsse: Werde ich auch krank? Werden andere Personen aus meiner Familie
auch krank?
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ƒVertrauensvolle Beziehung zu dem psychisch kranken Elternteil
herstellen und Gelegenheit bieten, alle Sorgen und Ängste über die
Krankheit und die Kinder mitzuteilen
ƒErfragen der Kommunikation über die Krankheit innerhalb der
Familie und des sozialen Umfeldes (erlaubt Rückschlüsse auf die
Informationsvermittlung der Kinder)
Beispiel: Wie und worüber tauschen sich die Eltern in Bezug
auf dir Krankheit aus?
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ƒ Krankheitsinformationen für Kinder bis zum 4. Lebensjahr
Das Kind sollte erfahren:
¾ Mutter oder Vater ist krank.
¾ Es ist nicht schuld. Es hat nichts falsch gemacht.
„Mama geht es heute nicht gut, sie ist müde und traurig. Wenn es ihr
wieder besser geht, spielt sie wieder mit dir.“
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ƒ Buch: Warum ist Mama traurig ? ( von Susanne Wunderer)
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ƒ Krankheitsinformationen für Kinder vom 4. bis zum 7. Lebensjahr
Das Kind sollte erfahren:
¾ Mutter oder Vater ist krank.
¾ Die Krankheit heißt…
¾ Mutter oder Vater ist in Behandlung/ ist in die Klinik gekommen, damit die
Ärzte/Psychologen besser helfen können.
¾ Für mich werden sich momentan diese oder jene Veränderungen ergeben.
Æ Man soll dem Kind helfen eine möglichst realistische Vorstellung der
Krankheit zu entwickeln
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Buch „Mamas Monster“ von E. Mosch:
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Auszug aus dem Buch „Mamas Monster“ von E. Mosch:
Die Mama sagt: „0HLQ6FKDW]GDLVWHWZDVGDVPDFKWGDVVLFKVRPGHXQGQLFKW
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ƒDas Krankheitsgespräch soll an die kognitiven Fähigkeiten des Kindes
angepasst werden (Was weiß das Kind schon über die Krankheit?
Welche eigenen Krankheitserfahrungen hatte das Kind schon?)
ƒHierbei soll dem Kind erläutert werden, dass es auch Krankheiten ohne
körperliche Anzeichen gibt
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ƒFormulierungshilfe: Psychische Erkrankung
Eine psychische Erkrankung ist eine Krankheit wie andere Krankheiten:
zum Beispiel eine Allergie, Fieber oder Windpocken. Alle Krankheiten
werden die Familie beeinflussen.
Wenn Menschen eine psychische Erkrankung bekommen, verändern
sie
sich. Die Menschen können auf unterschiedliche Art und Weise
verändert
sein: im Verhalten, in den Gefühlen oder im Denken. …
ƒ Zu beachten: Sicher und ruhig mit dem Kind sprechen, das Kind für
sein Wissen loben, die Krankheit nicht dramatisieren, einfache Begriffe
verwenden, Symptome beschreiben, welche sich konkret beobachten
lassen, Behandlungsmöglichkeiten/ Schwankungen/ Häufigkeit der
Erkrankung einfach erläutern
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/-
ƒAuch hier das Gespräch an den Wissensstand und die
Krankheitserfahrungen des Kindes anpassen
ƒEingehen auf Fragen, die Kinder emotional bewegen, wie „bin ich
schuld, dass Mama in die Klinik muss?“ oder „habe ich mich zu wenig
um sie gekümmert?“
Zu beachten: Einfache Begriffe verwenden, Symptome
beschreiben, welche sich konkret beobachten
lassen,Behandlungsmöglichkeiten/ Schwankungen/ Häufigkeit der
Erkrankung einfach erläutern, Krankheit klar benennen und im
Gesprächsverlauf verwenden
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ƒAuch hier das Gespräch an den Wissensstand und die
Krankheitserfahrungen des Kindes anpassen
ƒEingehen auf Fragen, die Kinder emotional bewegen, wie „bin ich
schuld, dass Mama in die Klinik muss?“ oder „habe ich mich zu wenig
um sie gekümmert?“
Zu beachten: Einfache Begriffe verwenden, Symptome
beschreiben, welche sich konkret beobachten
lassen,Behandlungsmöglichkeiten/ Schwankungen/ Häufigkeit der
Erkrankung einfach erläutern, Krankheit klar benennen und im
Gesprächsverlauf verwenden
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3V\FKLDWULVFKHV
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Kontaktadresse:
Dipl.- Psych. Bernd Abendschein
Psychiatrisches Zentrum Nordbaden
Klinik Allgemeinpsychiatrie 2
Station 39
69168 Wiesloch
Tel.: 06222-552291
Email: [email protected]
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