Therapiestation Radiojodtherapie

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Therapiestation
Radiojodtherapie
Informationen für Patienten
mit Schilddrüsenerkrankungen
Klinik für Nuklearmedizin
Radiojod
Klinikum Chemnitz gGmbH
Klinik für Nuklearmedizin
Flemmingstraße 2
09116 Chemnitz
Chefarzt: PD Dr. med. Dirk Sandrock
Telefon: 0371/333 33100
Fax: 0371/333 33519
E-Mail: [email protected]
n Was ist Radiojod?
Es handelt sich hierbei um die radioaktive Form des Jods. Es
wird genauso wie nicht strahlendes Jod vom Körper aufgenommen und in der Schilddrüse zur Hormonproduktion verwendet.
n Was bewirkt radioaktives Jod in der Schilddrüse?
Das als Kapsel verabreichte Jod gelangt vom Darm ins Blut
und wird dann von der Schilddrüse aufgenommen. Die sogenannte Betastrahlung des Jods mit einer durchschnittlichen
Reichweite von 0,4 mm zerstört somit ausschließlich Schilddrüsengewebe.
Die außerdem ausgesendete Gammastrahlung des Jods mit
einer wesentlich größeren Reichweite hat kaum einen therapeutischen Effekt, ermöglicht aber eine Messung von außen
und Aufnahmen an einer Gammakamera.
Chefarzt PD Dr. med. Sandrock (rechts) mit Dr. vom Scheidt (links) während
der Visite auf Stationsrundgang.
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Radiojod
nWelche Schilddrüsenerkrankungen
werden mit Radiojod behandelt?
n funktionelle
Autonomie (unkontrollierte Hormonproduktion in sog. heißen Knoten oder der gesamten Schilddrüse, die zur Überfunktion führt)
n Basedow‘sche Krankheit
n Verkleinerung von deutlich vergrößerten Schilddrüsen
n Anschlussbehandlung bei bösartigen Schilddrüsen erkrankungen nach der Operation
n Behandlung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) bei Schilddrüsenkrebs
n Warum wird eine Radiojodtherapie
stationär durchgeführt?
In Deutschland ist in der Strahlenschutzverordnung eine stationäre Durchführung der Therapie gesetzlich vorgeschrieben.
Da radioaktives Jod wieder vom Körper ausgeschieden wird,
muss das Abwasser in Abklinganlagen gesammelt werden, um
eine Belastung der Umwelt zu vermeiden. Außerdem werden
Mitmenschen vor einer unnötigen Strahlenbelastung abgeschirmt.
Vorbereitung
n Welche Vorbereitungen sind erforderlich?
Eine umfassende Schilddrüsenuntersuchung (Blutwerte,
Sonografie, Szintigrafie) zeigt, ob der Befund geeignet ist für
eine Radiojodtherapie.
Der Radiojodtest unmittelbar vor der Therapie ist zur Berechnung der individuellen Dosis notwendig.
Die Einnahme von Schilddrüsenmedikamenten muss bei jedem
Patienten auf die Therapie abgestimmt werden. Dazu sind
Kontrollen der Blutwerte erforderlich. Beachten Sie bitte die
Anweisungen Ihres Arztes.
Größere Jodmengen, die vor der Therapie in die Schilddrüse
gelangen (z.B. Röntgenkontrastmittel, Medikamente), verhindern die Aufnahme des radioaktiven Jods und müssen deshalb
unbedingt vermieden werden.
Stationsoberärztin Karin Kempe während der Sonographie
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Behandlung
Nebenwirkungen
n Wie lange dauert die Behandlung?
n Hat die Radiojodtherapie Nebenwirkungen?
Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindestaufenthaltsdauer
auf Station von 48 Stunden. Außerdem darf die Restaktivität in
der Schilddrüse bei der Entlassung einen gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwert nicht überschreiten. Von der verabreichten Dosis, der Größe der Schilddrüse und ihrer Funktion
hängt ab, wie schnell dieser Wert unterschritten wird. Die
voraussichtliche Dauer kann nur geschätzt werden und kann 2
Tage bis 3 Wochen betragen. Tägliche Messungen entscheiden
letztlich über den Entlassungstermin.
Nur bei höheren Radiojoddosen (Therapie von SchilddrüsenKrebs) kann bedingt durch die Strahlenbelastung der Speicheldrüsen eine Mundtrockenheit auftreten. Dem kann durch
eine Anregung der Speichelproduktion z. B. mit Kaugummi oder
sauren Drops vorgebaut werden.
n Wie hoch ist der Erfolg einer Radiojodtherapie?
Die Wirkung der Behandlung setzt verzögert ein und kann erst
nach 3 bis 6 Monaten abschließend beurteilt werden. In ca.
80 bis 90 % normalisiert sich die Stoffwechsellage, bei 15 %
bleibt eine Überfunktion bestehen, so dass eine Wiederholung
der Behandlung erforderlich wird. Bei einem Teil der Patienten
entwickelt sich eine Unterfunktion, die jedoch gut und ohne
Nebenwirkungen mit Schilddrüsenhormonen zu behandeln
ist. Eine lebenslängliche ärztliche Nachkontrolle ist deshalb
unbedingt erforderlich.
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Die Sorge, dass diese Strahlenbehandlung Krebs auslösen
könnte, ist unbegründet. Nach einer weltweit über 50-jährigen
Erfahrung mit Radiojod kann kein erhöhtes Risiko bei der
Behandlung gutartiger Schilddrüsenkrankheiten festgestellt
werden. Bei Tumorpatienten kann die sehr hohe Strahlendosis
in seltenen Fällen eine Leukämie induzieren.
Auf keinen Fall darf eine Radiojodtherapie während der
Schwangerschaft durchgeführt werden. Auch nach der
Behandlung sollte eine Schwangerschaft sicherheitshalber
frühestens nach 6 bzw. erst nach 12 Monaten geplant werden.
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Therapie
Übersicht des Ablaufes einer
funktionellen Radiojodtherapie
Therapie
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Sie wurden von Ihrem behandelnden Arzt zum Radiojodtest
überwiesen
nEs erwarten Sie am ersten Untersuchungstag: ein ausführ-
liches Aufklärungsgespräch, eine Schilddrüsensonografie und das Schlucken der TESTKAPSEL.
n Für die Dauer des Radiojodtestes ermöglichen wir nach vorheriger telefonischer Abklärung die Übernachtung in Appartements innerhalb des Klinikums Chemnitz.
n Am zweiten Untersuchungstag wird der Speicherwert ermittelt.
Birgit Hübler und Anke Knuth (rechts) helfen Ihnen gern bei der
Terminkoordinierung und Anmeldung.
n Abhängig vom Ergebnis dieses Radiojodtestes erfolgt die individuelle Terminabsprache für die stationäre Aufnahme zur Durchführung der Radiojodtherapie
Anke Knuth
Tel.0371/33335 000
Fax0371/33335 040
Christine Siegemund misst den Speicherwert einer Patientin
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Therapie
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Therapie
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Sie werden stationär aufgenommen, dann
Während Ihres stationären Aufenthaltes
nwird besonders viel Augenmerk auf das Aufnahmegespräch mit Untersuchung durch den Arzt gelegt sowie die anschlie-
ßende Erklärung aller Besonderheiten des Stationsbetriebes durch eine Schwester
nerfolgt für Sie berührungslos und von Ihnen unbemerkt die ständige Messung der Strahlungsparameter durch eine Sonde über dem Bett.
nAm Aufnahmetag schlucken Sie die Therapiekapsel
(eine einzige Kapsel).
nsteht ein Fahrradergometer zur körperlichen Aktivierung zur Verfügung.
nführen unsere Ärzte täglich Visiten durch (außer Sa/So).
ndürfen Sie das erste Mal duschen am 3. Tag nach der
Einnahme der Kapsel. Danach alle drei Tage.
nsind das Rauchen und der Genuss von Alkohol nicht gestattet.
nkönnen Sie keinen Besuch empfangen. Bitte nutzen Sie zur Kontaktpflege das an jedem Bett installierte Telefon.
nwerden ihre Mahlzeiten in der modernen Küche der Klinik Catering GmbH zubereitet und selbstverständlich werden
spezielle Kostformen, z.B. Diabetikerkost, Schonkost etc. angeboten.
nist ein Mindestaufenthalt von zwei Tagen aus Strahlen-
schutzgründen vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
nDie Station verfügt über 20 Betten in Ein- und Zweibett zimmern. (Einzelzimmerzuschlag: 50,- € Zuzahlung)
Stationsschwester Ingrid Wenzel bei der Applikation der Therapiekapsel
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Therapie
Vorteile
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Für den persönlichen Bedarf bringen Sie mit:
Welche Vorteile bietet die Radiojodtherapie?
nMedikamente, evtl. Hörgerät, Lesebrille
nvöllig risikolos
nRöntgen-Pass
nkeine Beschwerden
nToilettenartikel (Zahnbürste, Waschutensilien, Rasierzeug...) außer Bademantel, Handtücher
nHeilung ohne Operation und damit auch ohne Narbe
nSchlafanzug, Hausschuhe, Tageskleidung (Jogginganzug o. ä..)
nnach Belieben Dinge zur Beschäftigung
(Bücher, Handarbeiten, Radio mit Kopfhörer ...)
Die Straßenbekleidung wird für die Dauer des stationären Aufenthaltes gesondert aufbewahrt. Alle Zimmer sind mit Telefon,
Fernseher und Kühlschrank ausgestattet. Zwei-Bettzimmer:
Oberhalb der Betten ist die Abdeckung der Strahlungsmesssonde sichtbar. Alle Zimmer verfügen über eine Sanitärzelle. Die
Duschen befinden sich im Stationsbereich.
nsofortige Arbeitsfähigkeit nach der Behandlung
nkomfortables und wohnliches Ambiente in der Station
nMöglichkeit zum Ausspannen durch die angenehme Ruhe
in der Station, da sich diese in einem separaten Gebäude befindet.
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Anreise
nPKW von Autobahnabfahrt Chemnitz-Mitte
Leipziger Straße (B95) stadtwärts, nach Eisstadion rechts
abbiegen zum Krankenhaus Küchwald. An der Einfahrt nach
links dem Straßenverlauf folgen bis zur Ampelkreuzung PaulJäkel-Straße. Dort rechts abbiegen und der Hauptstraße folgen
bis zum Abzweig Krankenhaus Flemmingstraße.
nPKW vom Stadtzentrum
Richtung Limbach über Hartmannstraße und Limbacher Straße
bis zur Ampelkreuzung Barbarossa-/Beyerstraße, rechts abbiegen, an nächster Ampel links abbiegen auf Paul-Jäkel-Straße,
nach Rechtskurve bergauf die Ammonstraße bis zum Abzweig
Krankenhaus Flemmingstraße.
nParkmöglichkeiten
sind (auch für Dauerparker) kostenpflichtig vorhanden. In der
Nähe des Pförtners befindet sich eine Tafel mit dem Lageplan.
nStädtischer Nahverkehr
Buslinie 31, Richtung Flemmingstraße, Haltestelle Frauenklinik oder Klinikum
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Information
Stationäre Aufnahme
Die Aufnahme in ein Krankenhaus ist mit notwendigen Formalitäten verbunden. Alle Auskünfte, um die Sie dabei gebeten
werden, sind wichtig für die medizinische Betreuung und Kostenabrechnung. Die Klinik ist gesetzlich dazu verpflichtet, Ihre
Angaben streng vertraulich zu behandeln. Bei den Aufnahmeformalitäten können Sie sich auch von einem Verwandten oder
Bekannten helfen lassen, bzw. notfalls diese ihm übertragen.
Bitte beachten Sie, dass durch die Aufnahme in das Krankenhaus für beide Seiten ein Vertragsverhältnis entsteht, welches
in den allgemeinen Vertragsbedingungen (AVB) ausführlich
formuliert ist. Diese für Sie nicht unwichtigen Informationen
können Sie entweder in der Aufnahme oder auf der Station
einsehen.
Zur Aufnahme bringen Sie bitte folgende Dokumente mit:
n Einweisungsschein des Arztes
n Personalausweis
n Mitgliedsbestätigung der Krankenversicherung
Kostenbeteiligung
Nach den Bestimmungen des Sozialgesetzbuches ist jeder
Patient verpflichtet, zum stationären Krankenhausaufenthalt
eine Selbstbeteiligung zu leisten, die vom Krankenhaus an die
Krankenkassen weitergegeben wird. Sie ist für insgesamt 28
Tage Krankenhausaufenthalt pro Kalenderjahr zu entrichten.
Die Eigenbeteiligung ist für Kinder bis 18 Jahre und für teilstationäre Leistungen nicht zu entrichten. Die Selbstbeteiligung
bezahlen Sie bitte während Ihres Krankenhausaufenthaltes bar
oder mit EC-Karte an der Kasse im Foyer des Bettenhauses.
Über die allgemeinen Krankenhausleistungen hinaus können
Sie im Rahmen der Möglichkeiten Wahlleistungen mit uns vereinbaren, die dann gesondert berechnet werden. Fragen dazu
stellen Sie bitte den Mitarbeitern der Aufnahme oder später
auf der Station.
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Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Leipzig und Dresden
Zertifiziert nach Joint Commission International
Mitglied im Deutschen Netz Gesundheitsfördernder Krankenhäuser
KLINIKUM CHEMNITZ gGmbH
Flemmingstraße 2
09116 Chemnitz
Telefon: 0371 / 333-0
www.klinikumchemnitz.de
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