Aktuelle Aspekte für die Therapie der pleomorphen Adenome der

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Aus der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung
unter Leitung von Prof. Dr. H. Maier
Bundeswehrkrankenhaus Ulm
Aktuelle Aspekte für die Therapie der
pleomorphen Adenome der Glandula parotis
Dissertation zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm
von Miriam Lange
geboren in Donaueschingen
vorgelegt 2010
Amtierender Dekan: Prof. Dr. Thomas Wirth
1. Berichterstatter: Prof. Dr. Heinz Maier
2. Berichterstatter: Prof. Dr. Dr. Alexander Schramm
Tag der Promotion: 10.11.2011
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
III
1 Einleitung
1
1.1
Epidemiologie und Morphologie des pleomorphen Adenoms . . . . . . . . . .
1
1.2
Diagnostische Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
1.3
Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
1.4
Prognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
1.5
Ziel der retrospektiven Studie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
2 Material und Methoden
9
2.1
Patientenkollektiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
2.2
Statistische Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
3 Ergebnisse
11
3.1
Soziodemographische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12
3.2
Operationstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
3.3
Tumorcharakteristika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
3.3.1
Tumorsubtypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
3.3.2
Tumorgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
3.3.3
Maligne Entartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
3.3.4
Häufigkeit von Satellitenknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15
Rezidive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
17
3.4.1
17
3.4
Rezidivhäufigkeit in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter . . . . .
I
Inhaltsverzeichnis
3.4.2
Operationstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4 Diskussion
21
22
4.1
Soziodemographische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
4.2
Operationstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23
4.3
Tumorcharakteristika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
4.3.1
Tumorsubtyp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
4.3.2
Tumorgröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
4.3.3
Maligne Entartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
4.3.4
Satellitenknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
Rezidive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
27
4.4
5 Zusammenfassung
30
6 Literaturverzeichnis
32
Abbildungsverzeichnis
37
Tabellenverzeichnis
39
Danksagung
41
Lebenslauf
42
II
Abkürzungsverzeichnis
cm
Zentimeter
Max
Maximum
Min
Minimum
n
number, Anzahl
N. facialis
VII. Hirnnerv, Gesichtsnerv
Q1
25. Quantil
Q3
75. Quantil
±s
Standardabweichung
x
Mittelwert
1 Einleitung
1.1
Epidemiologie und Morphologie des pleomorphen
Adenoms
Tumoren der großen Kopfspeicheldrüsen sind selten. Ihre Inzidenz beträgt circa 1-2 Tumore
pro 100.000 Einwohner [4; 10; 41]. Damit nehmen diese Tumoren einen Anteil von circa 0,3%
aller Neoplasien beim Menschen [10] und etwa 1-3% aller Tumoren im Kopf-Hals Bereich ein
[15; 16]. Im Hinblick auf die Dignität kann festgestellt werden, dass circa 70% der Tumoren
der großen Kopfspeicheldrüsen gutartig sind. Speicheldrüsentumoren sind überwiegend, das
heißt zu mehr als 80%, in der Glandula parotis lokalisiert [10; 35; 44]. Mit circa 50% ist der
häufigste gutartige Tumor der Glandula parotis das pleomorphe Adenom [3; 14; 35].
Der Altersgipfel für das Auftreten von pleomorphen Adenomen der Glandula parotis liegt
zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr [4]. Frauen sind mit 67% deutlich häufiger betroffen
als Männer [58]. Die Pathogenese des pleomorphen Adenoms ist ähnlich wie für die meisten
anderen Parotistumoren weitgehend unklar. Allgemein werden für diese Tumore als Risikofaktoren Virusinfektionen, eine genetische Prädisposition, eine Strahlenexposition, sowie
Ernährungs- und Umweltfaktoren diskutiert [6; 7; 35].
Pleomorphe Adenome sind überwiegend im äußeren Anteil der Glandula parotis lokalisiert
[12]. Betrachtet man die Morphologie dieses Tumors so finden sich im Wesentlichen drei
unterschiedliche Typen. Conley beschreibt den sphärischen Typ als die häufigste Variante,
während das Auftreten von pseudopodienartigen Ausstülpungen oder Satellitenknoten um
1
1 Einleitung
den Tumor eher selten klassifiziert wird [8].
Abbildung 1: Morphologische Typen pleomorpher Adenome [8]
Histologisch werden nach Seifert vier Subtypen unterschieden [42]:
Subtyp 1:
Klassischer Typ mit einem Stromaanteil von 30-50%
Subtyp 2:
Stromareich (Stromaanteil 80%), zellarm
Subtyp 3:
Stromaarm (Stromaanteil von kleiner oder gleich 20-30%) und
vielgestaltiger Epitheldifferenzierung
Subtyp 4:
Stromaarm mit einer relativ monomorphen Epithelstruktur
(Ähnlichkeit zu monomorphem Adenom)
Beim pleomorphen Adenom handelt es sich insgesamt betrachtet um einen gutartigen Tumor. Nur selten, das heißt in 2-4% der Fälle [3], kommt es zu einer malignen Entartung.
In der Literatur finden sich Hinweise, dass offenbar die zellreiche, stromaarme histologische
Variante dieses Tumors somit nach jahrelangem Wachstum besonders zur malignen Entartung zu neigen scheint [40].
Klinisch imponiert der Tumor meistens als langsam wachsende, schmerzlose, derbe, gut
abgegrenzte, verschiebliche Raumforderung im Bereich der Glandula parotis. Eine Fazialisparese oder eine Infiltration des benachbarten Drüsengewebes bzw. anderer benachbarter
Strukturen finden nicht statt.
2
1 Einleitung
a)
b)
c)
d)
e)
f)
Abbildung 2: Histologische Schnittbilder pleomorpher Adenome vom Subtyp 1 mit Satellitenknoten
(Hämalaun-Eosin-Färbung, Objektiv: 2,5, Adapter: 0,63, Pathologie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm): a-c: fokaler Nachweis von Satellitenknoten eines 3,5 cm großen pleomorphen Adenoms, a:
abgekapselter Satellitenknoten, b: mehrere fokale Satellitenknoten, c: an Hauptumor anliegender
abgekapselter Satellitenknoten und d-f: Ausbildung von Satellitenknoten eines 1,5 cm großen pleomorphen Adenoms, d: an Hauptumor direkt anliegender Satellitenknoten, e: vier Satellitenknoten
miteinander verbunden, f: kleiner abgekapselter Satellitenknoten
3
1 Einleitung
1.2
Diagnostische Verfahren
Alle im tiefen Drüsenanteil lokalisierten Tumore weisen aufgrund des versteckten Wachstums
bei der Diagnose häufig eine nicht unerhebliche Größe auf. An bildgebender Diagnostik steht
die B-Scan Ultraschalluntersuchung im Vordergrund. Hierbei zeigt sich meist ein glattbegrenzter gut vom umgebenden Gewebe differenzierbarer Tumor. Bei Tumoren der tiefen
Parotisanteile empfiehlt sich neben dem Ultraschall als bildgebendes Verfahren eine Kernspintomographie bzw. eine Computertomographie. Da letztendlich auch maligne Tumoren
ein derartiges klinisches Erscheinungsbild aufweisen können, sollte grundsätzlich präoperativ eine Feinnadelpunktion mit anschließender histologischer Untersuchung des Punktates
erfolgen. Dieses Verfahren ist wenig invasiv und weist eine hohe Treffsicherheit auf [23]. Eine
weiterführende Diagnostik ist in der Regel nicht erforderlich.
1.3
Therapie
Die Therapie der Wahl beim pleomorphen Adenom ist nach wie vor die laterale Parotidektomie mit Fazialispräparation. In einzelnen Fällen kann eine partielle Parotidektomie erfolgen.
Bei erheblicher Ausdehnung des Tumors vor allem in den tiefen Drüsenanteil kann auch eine
totale Parotidektomie erforderlich werden. Diese Eingriffe sollten grundsätzlich mithilfe des
Einsatzes eines elektrophysiologischen Monitorings (Neuromonitorings) erfolgen (Abbildung
3).
Der Zugang zur Glandula parotis wird von einzelnen Autoren unterschiedlich dargestellt.
Die häufigste Schnittführung ist in den Abbildungen 4 und 5 dargestellt. Sie verläuft von
präaurikulär bogenförmig um den Lobus auriculae nach retroauriculär, um dann nach submandibulär weitergeführt zu werden.
Bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wurden anstelle der vorbeschriebenen Operationsverfahren pleomorphe Adenome häufig enukleiert. Bei diesem Vorgehen wird lediglich der
Tumor aus der Drüse ausgeschält. Hierbei kann es insbesondere beim Vorliegen von Pseudopodien bzw. Satellitenknoten zu Tumorrezidiven kommen (siehe Abbildung 5). Deswegen
lag die Rezidivrate bei derartig behandelten Patienten teilweise über 30% [3; 13; 32]. Ein
ähnlich hohes Rezidivrisiko ist zu erwarten, wenn im Rahmen des Eingriffes bei der Präparation des Tumors die Kapsel verletzt wird und es zu einer Aussaat von Tumorzellen in das
4
1 Einleitung
Abbildung 3: Ableitelektroden für das intraoperative Neuromonitoring: Elektroden sind an der
zu operierenden Seite, jeweils eine oberhalb und unterhalb des Mundwinkels und des Auges, die
Nullelektrode ist an der Glabella angebracht
Abbildung 4: Schnittführung bei der Parotidektomie
5
1 Einleitung
umgebende Gewebe kommt [52]. Neben der Operationstechnik ist ein weiterer Risikofaktor
der histologische Subtyp. Vor allem die zellarme, stromareiche Variante besitzt häufig eine
dünne, nicht selten unterbrochene Kapsel. Gelegentlich fehlt die Kapsel bei diesem Tumortyp
komplett [46]. Auch pleomorphe Adenome die sich im jugendlichen Alter erstmanifestieren
gehen mit einer höheren Rezidivrate einher [5; 11; 24; 27]. Weitere Risikofaktoren sind eine
Lokalisation des Tumors im tiefen Drüsenanteil, eine Tumorgröße von mehr als 2 cm, sowie
ein enger Kontakt des Tumors mit Ästen des Nervus facialis.
1.4
Prognose
Die Prognose des pleomorphen Adenoms ist insgesamt sehr gut. Bei sachgerechter Operation und richtiger Operationsmethode liegt die Rezidivquote bei circa 2%. In der Folge der
Operation kann es jedoch zu Komplikationen mit bleibenden Folgezuständen kommen. Als
schwerwiegendste Komplikation ist hierbei eine Verletzung des Nervus facialis mit konsekutiven kosmetischen und funktionellen Einschränkungen zu nennen. Bleibende Fazialisparesen sind hierbei vergleichsweise selten (unter 2%), während temporäre Paresen unmittelbar
postoperativ insbesondere dann, wenn eine Neurolyse des Nervens erforderlich wird, bei 10
bis 20% der Patienten auftreten können. Im Falle einer Fazialisparese kann es postoperativ
zu Sensibilitätsstörungen im Wangen- und Ohrbereich, Speichelfisteln, Infektionen und kosmetischen Defiziten kommen. Eine häufige Operationsfolge ist das Auftreten des Frey‘schen
Syndroms (Gustatorisches Schwitzen). Hierbei handelt es sich um eine operativ bedingte
Fehlinnervation von Schweißdrüsen sekretorischer Nervenfasern. Während und nach dem
Essen kommt es dann zu einer Schweißsekretion und Hautrötung im präaurikulären Wangenbereich.
1.5
Ziel der retrospektiven Studie
In den letzten Jahren wurde immer wieder auf die Möglichkeit der Enukleation als schonende, den Patienten wenig belastende Möglichkeit pleomorphe Adenome der Glandula parotis
zu operieren hingewiesen. Die hohen Rezidivquoten der Vergangenheit wurden dabei außer Acht gelassen. Auch wurde der Aspekt, dass pleomorphe Adenome nicht selten mit
6
1 Einleitung
a)
b)
c)
d)
e)
Abbildung 5: Rezidive: a: pleomorphes Adenom am unteren Parotispol, b: Schnittführung, c: großes
Rezidiv, d: operativ aufgedecktes pleomorphes Adenom, e: oberflächlich entferntes pleomorphes
Adenom
7
1 Einleitung
Pseudopodien bzw. Satellitenbildung einhergehen, nicht berücksichtigt. Ziel der vorliegenden Studie war es an einem großen Kollektiv von pleomorphen Adenomen die Häufigkeit
von Satellitenknoten in unmittelbarer Umgebung der Drüsenkapsel insgesamt zu untersuchen. Zudem wurde analysiert inwieweit Alter, Geschlecht, Tumorgröße und histologische
Subtypen mit dem Auftreten von Satellitenknoten korrelieren. Darüber hinaus wurde am
Krankengut der Abteilung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Kopf- und Halschirurgie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm die Häufigkeit von Rezidiven in Abhängigkeit vom Subtyp des
pleomorphen Adenoms analysiert und ferner wurde die Anzahl der malignen Entartung beim
pleomorphen Adenom in diesem Patientenkollektiv eruiert.
8
2 Material und Methoden
2.1
Patientenkollektiv
Im Zeitraum vom 01.01.1999 bis 31.12.2006 wurden an der Abteilung der Hals-NasenOhrenheilkunde Kopf- und Halschirurgie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm 814 Patienten
einer Parotisoperation unterzogen. Die histologische Aufarbeitung der Parotisresektate ergab in 313 Fällen die Diagnose eines pleomorphen Adenoms. Diese 313 Patienten wurden
in die vorliegende Studie einbezogen. Hierbei wurde unterschieden, ob es sich um eine Erstoder um eine Rezidivoperation handelte. Bei den Patienten, bei denen eine Erstoperation
erfolgt war, wurden die histologischen Präparate auf das Vorkommen von Satellitenknoten
ausgewertet. Weitere epidemiologische und klinische Daten wie Geschlecht, Alter, Operationsmethode, Tumorgröße, histologischer Subtyp und maligne Entartung wurden aus dem
Aktenmaterial entnommen.
2.2
Statistische Auswertung
Bei dieser Studie handelt es sich um eine retrospektive Erhebung aller im Zeitraum verfügbaren Fälle. Sie ist entsprechend deskriptiv-explorativ ausgerichtet, das heisst, hypothesengenerierend und auf mögliche Zusammenhänge hinweisend.
Qualitative Merkmale (Kollektive, Männer, Frauen, Subtypen, Parotidektomien) bzw. klassierte metrische Merkmale (Alter, Tumorgröße) werden mit ihren absoluten und relativen
Häufigkeiten (n, %) beschrieben. Gegebenenfalls werden sie in Kontingenztafeln bzw. gra-
9
2 Material und Methoden
fisch mit Säulendiagrammen dargestellt. Qualitative Merkmale (Alter, Tumorgröße) werden
vorzugsweise parameterfrei mit Minimum, 25. und 75. Quantil, Median und Maximum (Min,
Q1, Q3, Median, Max) beschrieben. Ergänzend werden unter der Annahme einer Normalverteilung Mittelwert und Standardabweichung (x±s) angegeben. Die grafische Darstellung
erfolgt mittels Boxplots und Punktewolken. Mögliche Zusammenhänge werden mittels dem
Kruskall-Wallis Test, dem Wilcoxon-Test oder der Varianzanalyse überprüft. Mit den ersten
beiden Tests wird überprüft, ob Frauen älter sind bei der Operation als zu erwarten wäre.
Auch wird überprüft, ob die Patienten mit Rezidiven jünger bei der Erstoperation sind, als
zu erwarten wäre. Mit der Varianzanalyse wird die Beziehung von Alter und histologischem
Subtyp nach folgendem Modell formuliert. Als Altersdatensatz wird das Alter des Patienten
bei seiner ersten Operation eingetragen und für den Histologiesubtypendatensatz werden
die Zahlen 1 bis 3 für die Subtypen 1, 2 und 3/4 vergeben. Die Patienten, deren Subtyp
nicht bekannt ist, werden aus dieser Testung ausgeschlossen. Die Berechnungen werden mit
dem Statistikprogramm R bzw. mit Winstat durchgeführt.
10
3 Ergebnisse
Die 313 Patienten, die an einem pleomorphen Adenom operiert wurden, wurden unterteilt
in zwei Gruppen. Die erste Gruppe beinhaltete die Patienten bei denen eine Erstoperation
durchgeführt wurde, die zweite Gruppe diejenigen Patienten bei denen eine Rezidivoperation erfolgte (Abbildung 6).
Gesamtkollektiv
n=814
Pleomorphes Adenom
n=313
Andere Entitäten
n=501
Ohne Satellitenknoten
n=204
Erstoperation
n=271
Mit Satellitenknoten
n=67
Rezidive
n=42
Abbildung 6: Organogramm über die Patienten bei denen eine Parotisoperation im Zeitraum vom
01.01.1999 bis zum 31.12.2006 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik im Bundeswehrkrankenhaus Ulm
durchgeführt wurde
11
3 Ergebnisse
3.1
Soziodemographische Daten
Insgesamt wurden 117 Männer und 196 Frauen operiert. Das entspricht einem Verhältnis
von Männern zu Frauen von 1:1,7. Bei 301 von 313 Patienten, die an einem pleomorphen
Adenom erkrankt waren, konnte das exakte Alter zum Zeitpunkt der Erstdiagnose ermittelt
werden. Bei zwölf Patienten (drei Männern und neun Frauen), die wegen eines Rezidivs
eines pleomorphen Adenoms am Bundeswehrkrankenhaus Ulm behandelt wurden, lag der
Ersteingriff so lange zurück, dass eine exakte Erfassung des Zeitpunkts der Erstmanifestation nicht möglich war. In Tabelle 1 wurden die Patientenanzahl, das mittlere Alter mit
Standardabweichung, das Minimum, das Maximum, das 25. Quantil, der Median und das
75. Quantil der jeweiligen Gruppe und des Geschlechts innerhalb der Gruppe aufgeführt. Im
Median waren die operierten Patienten 45,10 Jahre (±s=16,52 Jahre) alt. Davon waren die
Männer 43,15 Jahre (±s=16,30 Jahre) und die Frauen 46,28 Jahre (±s=16,59 Jahre) alt.
Nach dem Wilcoxon-Test sind die Frauen etwas älter als erwartet, wobei der Unterschied
mit 9,35% (p=0,093) aber nicht signifikant ist.
Tabelle 1: Alter von Männern und Frauen in Jahren zum Zeitpunkt der Erstdiagnose eines pleomorphen Adenoms, die im Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm operiert wurden. n=Anzahl, x=Mittelwert, ±s=Standardabweichung,
Min=Minimum, Max=Maximum, Q1=25.Quantil, Q3=75.Quantil
Pleomorphes Adenom
gesamt
Männer
Frauen
Patientenanzahl
n
301
114
187
x
45,10
43,15
46,28
±s
16,52
16,30
16,59
12
Patientenalter in Jahren
Min
Max
Q1
Median
8
86
33
44
8
86
32
42
11
81
35
46
Q3
57
53
60
3 Ergebnisse
3.2
Operationstechnik
Die Operationstechniken, die bei der Erstoperation eines pleomorphen Adenoms zur Anwendung kamen, wurden unterteilt in subtotale oder totale Parotidektomie, laterale Parotidektomie und partielle Parotidektomie. Die Prozentzahl hinter der absoluten Anzahl bezieht sich auf das Gesamtkollektiv (313 Patienten). Insgesamt wurden 199 (63,6%) laterale
Parotidektomien, 48 (15,3%) subtotale oder totale Parotidektomien und 20 (6,4%) partielle
Parotidektomien als Erstoperationen durchgeführt. Bei 46 Operationen (14,7%) war anhand
der Aktenlage eine Zuordnung zu einer der genannten Operationstechniken nicht eindeutig
möglich.
3.3
Tumorcharakteristika
Untersucht wurden die Verteilung der histologischen Subtypen, die Tumorgröße, die Häufigkeit der malignen Entartung und das Auftreten von Satellitenknoten.
3.3.1
Tumorsubtypen
Von den 313 Patienten mit einem pleomorphen Adenom konnten 38 (12,1%) der Tumore
dem Subtyp 1, 161 (51,4%) dem Subtyp 2 und 95 (30,4%) dem Subtyp 3/4 zugeordnet werden. 19 (6,1%) der Tumore waren bezüglich des Subtyps anhand des histologischen Befundes
nicht klassifizierbar.
Ein Zusammenhang zwischen dem Alter des operierten Patienten zum Operationszeitpunkt
und der Verteilung des jeweiligen Subtypen bestand in der durchgeführten Varianzanalyse
nicht.
13
3 Ergebnisse
3.3.2
Tumorgröße
Bei 266 von 271 Patienten, die im Bundeswehrkrankenhaus Ulm erstoperiert wurden, konnte
der maximale Tumordurchmesser in der Histologie ermittelt werden. Bei fünf Patienten (zwei
Männern und drei Frauen) war kein exakter Tumordurchmesser erfasst. Im Mittel betrug
die Tumorgröße 2,51 cm (±s=1,14 cm). Bei Männern war der Tumor im Mittel 2,71 cm
(±s=1,24 cm) und bei Frauen war der Tumor im Mittel 2,39 cm (±s=1,09 cm) groß. Das
Verhältnis von Tumorgröße und Geschlecht ist in Abbildung 7 dargestellt.
9
8
Tumorgröße in cm
7
6
5
4
3
2
1
0
Männer
Frauen
Abbildung 7: Boxplots über die Tumorgröße in cm pleomorpher Adenome von 102 Männern und 164
Frauen, die bei der Erstoperation in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses
Ulm im Zeitraum 1999 - 2006 entfernt wurden.
3.3.3
Maligne Entartung
Bei 1,6% (n=5) aller Patienten mit einem pleomorphen Adenom fand sich eine maligne Entartung. Es handelte sich um drei männliche und zwei weibliche Patienten. Die männlichen
Patienten waren 8 Jahre, 45 Jahre und 73 Jahre alt. Die weiblichen Patienten waren 52 Jahre
und 77 Jahre alt. Histologisch wiesen alle den Subtyp 3/4 auf. In allen Fällen lagen die entarteten Tumoranteile innerhalb des Primärtumors ohne die Kapsel desselben zu durchbrechen.
14
3 Ergebnisse
3.3.4
Häufigkeit von Satellitenknoten
Bei 67 von 271 (24,7%) Patienten, bei denen eine Erstoperation wegen eines pleomorphen
Adenoms durchgeführt wurde, wies der Tumor Satellitenknoten im angrenzenden Parotisgewebe auf. Bei diesen Patienten handelte es sich um 30 Männer und 37 Frauen. Das
entspricht einem Verhältnis von Männern zu Frauen von 1:1,2 (Tabelle 2). Die Patienten
Tabelle 2: Verteilung von Männern und Frauen mit einem pleomorphen Adenom im Zeitraum von
1999-2006 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm. Die Verteilungen
sind in Abhängigkeit vom Vorliegen von Satellitenknoten in absoluter Anzahl n, in Prozent und
im Verhältnis zueinander dargestellt.
Pleomorphes Adenom
Erstoperation
Ohne Satellitenknoten
Mit Satellitenknoten
Männer
n
%
104 38,4
74 36,3
30
45
Frauen
n
%
167 61,6
130 63,7
37
55
gesamt
Verhältnis
n
% Männer : Frauen
271 86,6
1 : 1,6
204 75,3
1 : 1,8
67 24,7
1 : 1,2
mit Satellitenknoten waren im Mittel 46,91 Jahre (±s=16,38 Jahre) alt, die Männer waren
44,80 Jahre (±s=15,79 Jahre) und die Frauen waren 48,62 Jahre (±s=16,87 Jahre) alt (Tabelle 3). Von den Tumoren wiesen 11 (16%) Subtyp 1, 43 (64%) Subtyp 2 und 11 (16%)
Subtyp 3/4 auf. Bei zwei Tumoren (3%) war der Subtyp nicht klassifizierbar (Tabelle 4).
Tabelle 3: Alter von Männern und Frauen in Jahren der in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm durchgeführten Erstoperationen im Zeitraum von 1999-2006, unterteilt
in pleomorphe Adenome ohne Satellitenknoten und mit Satellitenknoten. n=Anzahl, x=Mittelwert,
±s=Standardabw., Min/Max=Minimum/Maximum, Q1/Q3=25./75. Quantil
Patientenanzahl
n
Erstoperation
271
Männer
104
Frauen
167
Ohne Satellitenknoten
204
Männer
74
Frauen
130
Mit Satellitenknoten
67
Männer
30
Frauen
37
Pleomorphes Adenom
x
46,44
43,88
48,04
46,28
43,50
47,87
46,91
44,80
48,62
±s
16,47
16,66
16,20
16,54
17,09
16,07
16,38
15,79
16,87
Patientenalter in Jahren
Min
Max
Q1
Median
Q3
8
86
35
46
58
8
86
33
43
54
11
81
35
48
62
8
86
34,25
46
57
8
86
31,75
43
53,25
11
81
35
48
60
18
78
35
45
64
19
77
33,75
43,5
57,5
18
78
35,5
46
66,5
Der maximale Tumordurchmesser im histologischen Präparat betrug im Mittel 2,74 cm
(±s= 1,14 cm). Er lag im Mittel bei Männern bei 3,01 cm (±s=1,41 cm) und bei Frauen
bei 2,52 cm (± s=0,83 cm) (Tabelle 5, Abbildung 8).
15
3 Ergebnisse
Tabelle 4: Häufigkeit von Satellitenknoten in Abhängigkeit vom Tumorsubtyp. Die pleomorphen
Adenome wurden im Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-Nasen-Ohrenklinik im Bundeswehrkrankenhauses Ulm entfernt.
Pleomorphes Adenom
Erstoperation
Ohne Satellitenknoten
Mit Satellitenknoten
Subtyp 1
n
%
35
12,9
24
11,8
11
16,0
Subtyp 2
n
%
129
47,6
86
42,2
43
64,0
Subtyp 3/4
n
%
90
33,2
79
38,7
11
16,0
unbekannt
n
%
17
6,3
15
7,4
2
3,0
gesamt
n
%
271 100,0
204
75,3
67
24,7
Tabelle 5: Tumorgrößen bei Männern und Frauen in cm, bei denen im Zeitraum von 1999-2006 in
der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm eine Erstoperation wegen eines
pleomorphen Adenoms durchgeführt wurde
Patientenanzahl
n
Erstoperation
266
Männer
102
Frauen
164
Ohne Satellitenknoten
200
Männer
73
Frauen
127
Mit Satellitenknoten
66
Männer
29
Frauen
37
Tumorgröße in cm..
Pleomorphes Adenom
Tumordurchmesser
x
±s
2,51
1,14
2,71
1,24
2,39
1,05
2,44
1,13
2,58
1,16
2,35
1,11
2,74
1,14
3,01
1,41
2,52
0,83
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Erstoperation
ohne
Satelliten
mit Satelliten
Gruppe pleomorpher Adenome
Abbildung 8: Boxplot nach Tumorgröße in cm bei Erstoperation eines pleomorphen Adenoms
im Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm.
Erstoperation (n=266): ohne Satellitenknoten (n=200), mit Satellitenknoten (n=66)
16
3 Ergebnisse
3.4
Rezidive
Innerhalb des achtjährigen Beobachtungszeitraums der am Bundeswehrkrankenhaus Ulm
durchgeführten Erstoperationen fanden sich keine Rezidivtumore. Bei den 42 Patienten mit
Rezidivtumoren handelte es sich um Patienten, die auswärts voroperiert worden waren.
3.4.1
Rezidivhäufigkeit in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter
Bei 13 (31%) Männern und 29 (69%) Frauen erfolgte eine Rezidivoperation. Das ergibt ein
Verhältnis Männer zu Frauen von 1 : 2,2.
Das Alter der Patienten bei der auswärts durchgeführten Erstoperation lag im Median bei
32,5 Jahren (n=30; 50%: 23 bis 42 Jahre). Männer waren im Median 35 Jahre (n=10; 50%:
27 bis 42,75 Jahre) und Frauen waren im Median 30 Jahre (n=20; 50%: 20,5 bis 42 Jahre)
alt (Tabelle 6). Eine graphische vergleichende Darstellung findet sich in Abbildung 9.
Tabelle 6: Alter von Männern und Frauen bei der auswärts in verschiedenen Kliniken und
in verschiedenen Jahren stattgefundenen Erstoperationen eines später rezidivierenden pleomorphen Adenoms, das dann in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm
im Zeitraum von 1999-2006 operiert wurde. n=Anzahl, x=Mittelwert, ±s=Standardabweichung,
Min=Minimum, Max=Maximum, Q1=25. Quantil, Q3=75. Quantil
Pleomorphes Adenom
Reoperation
Männer
Frauen
Patientenanzahl
n
30
10
20
x
32,97
35,60
31,65
±s
11,40
9,45
12,27
Patientenalter in Jahren
Min
Max
Q1
Median
14
52
23
32,5
23
51
27
35
14
52
20,5
30
Q3
42
42,75
42
Bei der ersten Rezidivoperation waren die Patienten im Median 47 Jahre (n=28; 50%: 29,5
bis 56,75 Jahre) und bei der zweiten Rezidivoperation im Median 36 Jahre (n=11; 50%: 31
bis 61 Jahre) alt (Abbildung 10).
17
A lte r (Ja h re ).
3 Ergebnisse
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
gesamt Erstoperation
ohne mit SatellitenReoperation
Satelliten
Gruppe pleomorpher Adenome
Abbildung 9: Alter von Männern und Frauen bei der auswärts in verschiedenen Kliniken und in
verschiedenen Jahren stattgefundenen Erstoperationen eines später rezidivierenden pleomorphen
Adenoms, das dann in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Zeitraum von 1999-2006 operiert wurde. Gesamt (n=301), Erstoperation (n=271), Erstoperation ohne
Satellitenknoten (n=204); Erstoperation mit Satellitenknoten (n=67); Reoperation (n=30)
Die Patienten wurden im Mittel dreimal operiert. Die Häufigkeit der Rezidivoperationen ist
in Abbildung 11 dargestellt. So wurden zwei Operationen bei 38% (n=16), drei Operationen
bei 26% (n=11), vier Operationen bei 10% (n=4) und fünf bis neun Operationen bei 7%
(n=3) der Patienten mit einem rezidivierenden pleomorphen Adenom durchgeführt. Bei 19%
(n=8) der Patienten konnte die genaue Anzahl der durchgeführten Operationen anhand der
Aktenlage nicht festgestellt werden.
Anhand dieser Aufteilung wurde nochmals das Patientenalter bei der Erstoperation eines
pleomorphen Adenoms untersucht. Die Patienten bei denen mehr als eine Rezidivoperation
durchgeführt wurde sind alle jünger als erwartet. Betrachtet man alle Rezidivoperationen
so ergibt sich ein ähnliches Risiko (p<0,001).
18
3 Ergebnisse
80
70
Alter in Jahren
60
50
40
30
20
10
0
Erstoperation (n=30)
1. Reoperation
(n=28)
2. Reoperation
(n=11)
Abbildung 10: Boxplots über das Alter der Patienten bei den Operationen, deren Voroperationen
auswärts in verschiedenen Kliniken und in verschiedenen Jahren stattfanden und deren Rezidive
in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Zeitraum von 1999-2006
operiert wurden.
18
16
Patienten
14
12
10
8
6
4
2
0
1
2
3
>3
≥1
Anzahl der Reoperationen
Abbildung 11: Säulendiagramm über die Anzahl der Reoperationen der auswärts an einem pleomorphen Adenom voroperierten Patienten, die im Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-NasenOhrenklinik des Bundswehrkrankenhauses Ulm erneut operiert wurden. x-Achse Anzahl der Reoperationen mit 1, 2, 3, >3, ≥1 (für fehlende Angabe, aber mindestens 1)
19
3 Ergebnisse
In Punktewolken wurde dargestellt, nach welcher Zeit es zu einer Rezidivoperation kam
(Abbildung 12). Die x-Achse beschreibt die Häufigkeit der Rezidivoperationen.
Der Zeitabstand zwischen der Erstoperation und der ersten Rezidivoperation lag für 28
Patienten zwischen 2 und 38 Jahren. Eine Häufung zeigte sich im 10 Jahresbereich. Der
Zeitabstand zwischen der ersten und zweiten Rezidivoperation lag für elf Patienten zwischen
einem und 35 Jahren. Der Zeitabstand zwischen der zweiten und der dritten Reoperation
lag für drei Patienten zwischen einem und zwei Jahren und der Zeitabstand zwischen der
dritten und der vierten Reoperation lag bei einem Patienten bei 3 Jahren.
40
Zeitabstand in Jahren
35
30
25
20
15
10
5
0
0
1
2
3
4
5
Reoperation nach vorheriger Operation
Abbildung 12: Punktewolken: Jahre zwischen den einzelnen Operationen an einem pleomorphen
Adenom der Patienten, die auswärts an einem pleomorphen Adenom voroperiert wurden und
im Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm
reoperiert wurden. x-Achse: 1= Erstoperation - 1. Reoperation (n=28), 2= 1. Reoperation - 2.
Reoperation (n=11), 3= 2. Reoperation - 3. Reoperation (n=3), 4= 3. Reoperation - 4. Reoperation
(n=1)
20
3 Ergebnisse
3.4.2
Operationstechnik
Als Erstoperation war bei den Patienten mit Rezidiven in neun Fällen (21%) eine laterale
Parotidektomie, in einem Fall (2%) eine totale Parotidektomie und in einem Fall (2%) eine
partielle Parotidektomie durchgeführt worden. 31 Patienten konnten nicht den drei gängigen
Operationstechniken zugeordnet werden. Acht Patienten wurden mit Enukleationen, neun
Patienten mit einer nicht näher klassifizierten Parotidektomie operiert und zu 14 Patienten
war keine Operationsinformation vorhanden. Bei den 42 Patienten mit Rezidiven wurden im
untersuchten Zeitraum (1.1.1999 bis 31.12.2006) 54 Reoperationen an einem pleomorphen
Adenom durchgeführt. Dabei wurden sechs Patienten zweimal und zwei Patienten viermal
in diesem Zeitraum reoperiert. Hierbei kam in 14 Fällen die partielle, in 10 Fällen die laterale und in 14 Fällen die subtotale Parotidektomie zum Einsatz. Bei 16 Fällen erfolgte eine
Enukleation der Rezidivknoten, eine verwendete Operationsmethode am Bundeswehrkrankenhaus Ulm.
21
4 Diskussion
Die morphologischen Eigenschaften pleomorpher Adenome sind von besonderer Bedeutung
für das chirurgische Vorgehen. Neben Tumoren mit einer glatten sphärischen Begrenzung
unterscheidet man pleomorphe Adenome bei denen sich fingerförmige Ausstülpungen aus
der Kapsel bzw. Pseudokapsel finden oder auch Tumore bei denen Satellitenknoten in der
unmittelbaren Umgebung der Tumorkapsel vorliegen. Hauptursache für das Auftreten von
Rezidiven wir in einer insuffizienten Operationstechnik gesehen. Hierbei handelt es sich um
eine Enukleation des Tumors. Durch die Enukleation kann es einerseits zu einer Verletzung der häufig sehr dünnen Kapsel der Pseudokapsel mit einer Tumorzellaussaat in das
umgebende Gewebe kommen. Andererseits können fingerförmige Ausstülpungen bzw. Satellitenknoten im umgebenden Parotisgewebe im Rahmen des Ersteingriffes in situ verbleiben
und damit Ausgangspunkt für meist multiple Rezidivtumore sein [31]. Die in der vorliegenden retrospektiven Studie erfassten Patienten mit einem pleomorphen Adenom wurden in
zwei Gruppen unterteilt. In der ersten Gruppe wurden Patienten berücksichtigt bei denen
eine Erstoperation erfolgte. In der zweiten Gruppe wurden die Patienten berücksichtigt,
die sich wegen einer Rezidivoperation vorstellten. Bei den Patienten die zu einer Erstoperation aufgenommen wurden erfolgte zusätzlich eine Aufteilung in pleomorphe Adenome
ohne Satellitenknoten und pleomorphe Adenome mit Satellitenknoten. Eine differenzierte
Betrachtung der Patienten mit Rezidivtumoren hinsichtlich des Auftretens von Satellitenknoten war aufgrund der kleinen Fallzahl sowie hinsichtlich der Informationen hinsichtlich
der Ersttumormanifestation anhand der Aktenlage nicht sinnvoll möglich.
22
4 Diskussion
4.1
Soziodemographische Daten
Mehrere Untersuchungen konnten zeigen, dass das pleomorphe Adenom bevorzugt bei Frauen auftritt. Auch in der vorliegenden Untersuchung zeigte sich eine Bevorzugung des weiblichen Geschlechts. So waren 63% der betroffenen Patienten Frauen, in einem Verhältnis
Männer zu Frauen von 1:1,7. In vergleichbaren Studien lag der Anteil der weiblichen Patienten bei 66% bzw. 67% [42; 58]. Betrachtet man die nationale und internationale Literatur
so manifestieren sich diese Tumore überwiegend zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr [4].
Das Durchschnittsalter für den Zeitpunkt der Erstoperation hingegen wird mit 48 Jahren
beschrieben [42]. Dies liegt in erster Linie darin begründet, dass pleomorphe Adenome sich
äußerst langsam entwickeln und die Patienten meist erst in einem späteren Zeitpunkt, wenn
der Tumor disfigurierend in Erscheinung tritt, einen Arzt aufsuchen. Es wurde auch durch
die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen bestätigt. Hier lag das durchschnittliche
Alter zum Zeitpunkt der Erstoperation bei 45,10±16,52 Jahren. Betrachtet man Männer
und Frauen im Hinblick auf das Durchschnittsalter bei der Erstoperation getrennt, so zeigt
sich, dass die Frauen mit 46,3 Jahren (±s=16,6 Jahren) älter als die Männer mit 43,2 Jahren (±s=16,3 Jahren) sind. Bei Betrachtung der Boxplots zeigt sich jedoch, dass zwar der
Medianunterschied zwischen Männern und Frauen fünf Jahre beträgt, der Großteil der Patienten sich aber bezüglich des Alters überlappt. So war die Hälfte der Männer zum Zeitpunkt
der Erstoperation zwischen 33 und 54 Jahren alt und die Frauen zwischen 35 und 65 Jahren alt. Damit waren die Frauen zwar älter als erwartet, der Unterschied war mit 9,35%
(p=0,0935) noch nicht signifikant. Ähnliche Ergebnisse wurden in einer anderen Studie mit
229 Patienten mit pleomorphen Adenomen beschrieben [17].
4.2
Operationstechnik
Die Standardoperationstechniken zur Erstoperation bei pleomorphen Adenomen bestehen in
der partiellen Parotidektomie, der lateralen Parotidektomie sowie der subtotalen bzw. totalen Parotidektomie. In den letzten Jahren wurde zunehmend eine weitere Operationstechnik,
die sogenannte extrakapsuläre Dissektion, bei dieser Tumorentität ins Gespräch gebracht.
Hierbei handelt es sich um die Entfernung des Tumors unter der Mitnahme eines schmalen Saums umgebenden Speicheldrüsengewebes [34]. Diese Technik wurde im vorgestellten
23
4 Diskussion
Patientenkollektiv nicht eingesetzt. Wir haben 313 Patienten überwiegend mit einer lateralen Parotidektomie operiert (63,6%, n=199). Mit 15,3% (n=48) erfolgte eine subtotale oder
totale Parotidektomie und nur bei 6,4% (n=20) wurde der Tumor mit einer partiellen Parotidektomie entfernt. In 14,7% (n=46) der Fälle konnte anhand des Operationsberichtes eine
eindeutige Klassifikation nicht erfolgen. Bei diesen Patienten handelte es sich jedoch mindestens um eine partielle Parotidektomie. Berücksichtigt man die internationale Literatur so
sind diese drei Operationstechniken in Abhängigkeit von der Tumorgröße und Tumorlokalisation als Goldstandard hinsichtlich des operativen Vorgehens beim pleomorphen Adenom
zu bewerten [2; 29; 59].
4.3
Tumorcharakteristika
4.3.1
Tumorsubtyp
Betrachtet man den histologischen Subtyp des untersuchten Gesamtkollektivs so handelte
es sich in der Mehrzahl der Fälle (n=161; 55%) um den Subtyp 2. Am zweithäufigsten fand
sich der Subtyp 3/4 (n=95; 32%), während der Subtyp 1 (n=38; 13%) am seltesten vertreten
war. Eine ähnliche Verteilung wurde bereits früher in der Literatur beschrieben. Stennert
et al. [45] fanden den Subtyp 1 bei 14%, den Subtyp 2 bei 51% und den Subtyp 3/4 bei
35% der Patienten. Seifert et al. [42] beobachteten den Subtyp 1 mit 30% etwas häufiger.
Der Subtyp 2 wurde in der vorliegenden Studie bei 55% der Patienten und der Subtyp 3/4
bei 15% der Patienten mit pleomorphen Adenomen beschrieben. Damit kann festgestellt
werden, dass der Subtyp 2 am häufigsten auftritt (Tabelle 7). Ein Zusammenhang mit dem
Manifestationsalter und dem jeweiligen Subtyp konnte weder in der vorliegenden Studie
noch in anderen Untersuchungen festgestellt werden.
Tabelle 7: Subtypenverteilung der pleomorphen Adenome in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Zeitraum von 1999 - 2006 im Vergleich zur Literatur [42; 45]
pleomorphe Adenome
Hals-Nasen-Ohren-Klinik Bundeswehrkrankenhaus Ulm 1999 - 2006
Seifert et al. [42]
Stennert et al. [45]
24
Subtyp 1 Subtyp 2 Subtyp 3/4
13%
55%
32%
30%
55%
15%
14%
51%
35%
4 Diskussion
4.3.2
Tumorgröße
Der maximale Tumorgrößendurchmesser betrug im untersuchten Patientenkollektiv 2,51±1,14
cm. Betrachtet man diesen Wert geschlechtsgetrennt so fällt auf, dass er bei den Frauen
2,39±1,09 cm im Mittel deutlich niedriger lag als bei Männern 2,71±1,24 cm. Auch hier
zeigt sich bei der Betrachtung der Boxplots allerdings, dass eine große Überlappung besteht. So liegt der Medianwert bei Männern nur noch bei 2,5 cm und bei Frauen bei 2,3
cm. Die Tatsache ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass Frauen frühzeitiger den
Tumor bemerken bzw. frühzeitiger zum Arzt gehen oder sich frühzeitiger für eine Operation
entscheiden.
4.3.3
Maligne Entartung
Ein wesentlicher Aspekt für die frühzeitige Operation ist die Tatsache, dass das Risiko für
eine maligne Entartung beim pleomorphen Adenom mit der Dauer der Tumormanifestation
zunimmt [4; 5; 10; 11; 21; 24; 30; 43; 44]. Insbesondere wird Subtyp 4 mit einem gehäuften
Auftreten einer malignen Entartung in Zusammenhang gebracht [43]. Betrachtet man das
vorliegende Kollektiv, so fand sich eine maligne Entartung nur bei fünf Patienten (1,6%).
Alle vorliegenden im zur Erstoperation aufgenommenen Kollektiv beobachteten Karzinome
im pleomorphen Adenom waren Zufallsbefunde und innerhalb der Kapsel des Primärtumors gelegen. Vergleichbar zur Literatur handelte es sich beim Primärtumor ausschließlich
um den stromaarmen Subtyp (Subtyp 3/4). Maligne Entartungen finden sich wenn man die
Literatur betrachtet bevorzugt bei Frauen und vorwiegend im 6. bis 7. Lebensjahrzehnt. Im
vorliegenden Kollektiv handelt es sich um drei Männer und zwei Frauen, wobei das Manifestationsalter über eine große Zeitspanne von ca. 70 Jahren unterschiedlich verteilt war.
Hier muss allerdings festgestellt werden, dass es sich um ein kleines Kollektiv von Patienten
mit malignen Entartungen handelt, so dass eine differenzierte Betrachtung hinsichtlich der
Fragestellung Manifestationsalter und Geschlecht nicht getätigt werden kann.
25
4 Diskussion
4.3.4
Satellitenknoten
Das Vorkommen von Satellitenknoten beim pleomorphen Adenom wird mit als eine der
Hauptursachen für Rezidive einer inadäquaten Operationstechnik gewertet. Aus diesem
Grunde wurde die Häufigkeit von Satellitenknoten nochmals getrennt betrachtet.
In der vorliegenden Untersuchung zeigte sich, dass die Häufigkeit von Satellitenknoten deutlich höher liegt als bislang in der Literatur mitgeteilt wurde. So fanden sich in der vorliegenden Untersuchung bei 24,7% (67 von 271) der primär operierten pleomorphen Adenome
Satellitenknoten. Dies unterstützt die Vermutung von Zbären und Stauffer aus dem Jahre
2007, die ebenfalls Hinweise für ein häufigeres Vorkommen von Pseudopodien und Satellitenknoten bei pleomorphen Adenomen beschrieben [57] und bei immerhin 13,3% der von
ihnen untersuchten pleomorphen Adenome Satellitenknoten fanden. Ausbuchtungen des Tumorrandes und Tumorausläufer im Sinne von Pseudopodien wurden in der Literatur von
57% bzw. 33% der Fälle beschrieben, eine Mikroinvasion der Kapsel und Tumorknospen in
42% bzw. 12% der Fälle [49].
In der vorliegenden Studie fanden sich keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen
Alter und Geschlecht und dem Auftreten von Satellitenknoten. Anders verhält es sich mit
den Subtypen. In der vorliegenden Studie wurde deutlich, dass Satellitenknoten besonders
häufig beim Subtyp 2 nach Seifert auftreten. Es handelt sich in 64% aller Tumore mit
Satellitenknoten um pleomorphe Adenome vom Subtyp 2. Betrachtet man diesbezüglich die
Literatur so zeigt sich auch hier, dass stromarreiche pleomorphe Adenome mit 33% einen
hohen Anteil an Satellitenknoten aufweisen [45].
26
4 Diskussion
4.4
Rezidive
Bei den im Bundeswehrkrankenhaus Ulm erstoperierten Adenomen kam es in keinem Fall
innerhalb des achtjährigen Beobachtungszeitraums zum Auftreten von Rezidiven. Dieses Ergebnis muss allerdings mit Zurückhaltung interpretiert werden, zumal gerade bei pleomorphen Adenomen Spätrezidive nicht selten sind. Bei längeren Nachbeobachtungszeiträumen
ist bei einem operativen Vorgehen in der Hals-Nasen-Ohren-Abteilung des Bundeswehrkrankenhauses Ulm mit einer Rezidivquote von 0 bis 15,4% zu rechnen (siehe Tabelle 8). Die im
Rahmen des Kollektivs untersuchten Rezidive konnten im Hinblick auf mögliche zugrunde
liegende Ursachen nicht zuverlässig ausgewertet werden, zumal die Informationen über die
Ersteingriffe, die ausnahmslos in anderen Behandlungseinrichtungen erfolgten, ausgesprochen lückenhaft waren. Interessant ist die Tatsache, dass die Mehrzahl der Rezidive nach
einem Nachbeobachtungszeitraum von 10 Jahren und mehr auftreten. Rezidive traten deutlich häufiger bei Frauen als bei Männern auf, wobei das Verhältnis 2,2:1 betrug. Patienten,
bei denen Rezidive auftraten, waren im Vergleich zu rezidivfreien Patienten zum Zeitpunkt
der Erstoperation jünger. Diese Beobachtung deckt sich mit den Angaben aus der Literatur.
Hier wird ebenfalss die Erstmanifestation im jüngeren Lebensalter mit einer höheren Rezidivrate assoziiert [5; 11; 24; 27]. Bei den Patienten mit Rezidiven untersuchtem Kollektiv
variierte die Anzahl der Rezidivoperationen zwischen eins und acht. Dies deckt sich mit den
Ergebnissen anderer Autoren [50]. Patienten, bei denen es einmal zu einem Rezidiv eines
pleomorphen Adenoms gekommen war, habe eine erhöhte Wahrscheinlichkeit an weiteren
Rezidiven zu erkranken [13; 37; 50]. Bei Patienten, die bereits ein Rezidiv entwickelt hatten,
liegt die Wahrscheinlichkeit für ein neues Rezidiv innerhalb eines Zeitraums von 15 Jahren
bei 75% [50]. Die Hauptursache für das Auftreten von Rezidiven ist in der Tat in einer nicht
adäquaten Operationstechnik zu sehen. Betrachtet man die nationale und internationale
Literatur zur Thematik (siehe Tabelle 8), so liegt nach Enukleation die Rezidivrate bei 8%
bis 70%, nach lateraler Parotidektomie bei 0 bis 3,6% und bei der totalen Parotidektomie
bei 0% bis 15,4%. Nach partieller Parotidektomie liegt die Rezidivquote bei 0% bis 2,3%.
Somit erweisen sich im Hinblick auf die Rezidivrate die partielle Parotidektomie, die laterale
Parotidektomie und die totale Parotidektomie als ebenwürdig. Bei einer einfachen Enukleation hingegen ist mit einer Rezidivrate von 20% bis 45% zu rechnen [17]. Da bei der totalen
Parotidektomie und der lateralen Parotidektomie keine besseren Ergebnisse im Hinblick auf
27
4 Diskussion
die Rezidivquote als bei einer partiellen Parotidektomie zu erzielen ist, jedoch insbesondere
bei der totalen Parotidektomie eine höhere Quote an Nebenwirkungen zu erwarten ist, sollte dem weniger invasiven Verfahren wenn immer möglich der Vorzug gegeben werden. Wie
groß der ausreichende Sicherheitsabstand zu wählen ist, lässt sich aufgrund der vorliegenden
Datenlage nicht feststellen. Es wird empfohlen, bei der partiellen Parotidektomie zumindest
einen 1 cm messenden Rand von Parotisgewebe um das pleomorphe Adenom zu belassen
[10; 51; 58]. Im Hinblick auf die zuvor angesprochene höhere Komplikationsrate bei der totalen Parotidektomie ist insbesondere das Risiko für eine Facialisparese zu benennen [28; 58].
Bei der in der letzten Zeit immer wieder favourisierten extrakapsulären Dissektion des pleomorphen Adenoms handelt es sich um ein vergleichsweise neues Verfahren. Diese Technik
beinhaltet insbesondere in den Händen eines wenig erfahrenen Operateurs ein nicht unerhebliches Rezidivrisiko [33]. Eine letztendliche Bewertung ist jedoch erst nach ausreichend
langen Nachbeobachtungszeiträumen, die derzeit noch nicht vorliegen, möglich. Betrachtet
man die im vorliegenden Kollektiv berücksichtigten Rezidivpatienten, so ist zumindest bei
acht der Betroffenen eine Enukleation bei der Primäroperation durchgeführt worden. Bei
den meisten Patienten ist jedoch mangels eines vorliegenden Operationsberichtes eine sichere sichere Zuordnung nicht möglich.
Betrachtet man die Rezidivtumore hinsichtlich der Tumorcharakteristika, so zeigt sich, dass
58% der Patienten ein multinodales Rezidiv hatten. Bei 21% der Rezidivpatienten lagen
Satellitenknoten vor. In der Literatur wird die durchschnittliche Tumorknotenanzahl bei
Rezidiven von pleomorphen Adenomen mit 26 angegeben [50]. Dies verdeutlicht die Schwierigkeit bei der Behandlung von Rezidiven dieses Tumortyps. Betrachtet man den histologischen Subtyp, so zeigt sich, dass der Subtyp 2, die stromareiche Variante des pleomorphen
Adenoms mit 80% prozentual stärker vertreten ist, als dies im Kollektiv der Patienten, die
zu einer Erstoperation aufgenommen wurden, der Fall war (51%).
28
4 Diskussion
Tabelle 8: Operationsmethoden und Rezidivraten in der Literatur [1; 9; 11; 18; 19; 20; 22; 25; 26;
33; 36; 38; 39; 47; 48; 53; 54; 55; 56]
Operationsmethode
Enukleation
Extrakapsuläre Dissektion
Laterale Parotidektomie
Totale Parotidektomie
Partielle Parotidektomie
Autor
Anzahl Rezidivrate
Wood (1904) [53; 54]
37
40%
Rawson et al. (1950) [36]
78
31%
Lanier et al. (1972) [18]
20
70%
Woods (1975) [56]
388
8%
Federspil (1994) [11]
21
14%
Piekarski et al. (2004) [33]
98
8,20%
Eddey (1970) [9]
66
0%
Lanier et al. (1972) [18]
88
3,6%
Rehrmann et al. (1972) [39]
92
2,2%
Woods (1975) [56]
436
2%
Stevens & Hobsley (1982) [47]
57
0%
Martis (1983) [25]
78
0%
Woods (1985) [55]
55
0%
Laskawi et al. (1996) [19]
139
0,7%
Rehberg et al. (1998) [38]
26
0%
Maier et al. (2001) [22]
134
2,9%
Stevens & Hobsley (1982) [47]
12
0%
v. Glaß et al. (1989) [48]
123
3,5%
Arndt et al. (1991) [1]
45
0%
Federspil et al. (1994) [11]
22
4,5%
Laskawi et al. (1996) [19]
60
0%
Rehberg et al. (1998) [38]
21
15,4%
Maier et al. (2001) [22]
6
0%
Martis (1983) [25]
98
0%
Maynard (1988) [26]
130
0,08%
Leverstein (1997) [20]
131
0%
Rehberg et al. (1998) [38]
129
2,3%
Maier et al. (2001) [22]
80
0%
29
5 Zusammenfassung
Das pleomorphe Adenom gilt als der häufigste gutartige Tumor in der Glandula parotis. In
den letzten Jahren wurde in der Literatur immer wieder auf die schonende Entfernbarkeit
des Tumors durch eine Enukleation hingewiesen, ohne allerdings die hohen Rezidivquoten
aus der Vergangenheit und die Möglichkeit der Ausbildung von Pseudopodien bzw. Satellitenknoten zu berücksichtigen. Deshalb wurde eine retrospektive Studie an einem Patientenkollektiv von 313 Patienten mit einem pleomorphen Adenom im Zeitraum von 1999 bis
2006 in der Abteilung der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde des Bundeswehrkrankenhauses Ulm
durchgeführt. Dabei wurde unterschieden, ob es sich um eine Erstoperation oder um eine
Rezidivoperation handelte. Die erste Gruppe bestand aus 271 Patienten, bei denen eine
Erstoperation durchgeführt wurde und bei der es zu keinen Rezidiven innerhalb der 8 Jahre
kam, die zweite Gruppe beinhaltete 42 Patienten zur Rezidivoperation, die in einer anderen
Behandlungseinrichtung primär operiert worden waren.
Literaturkonform konnte festgestellt werden, dass das pleomorphe Adenom bevorzugt bei
Frauen (63%) auftritt. Das durchschnittliche Alter der Patienten lag zum Zeitpunkt der Erstoperation bei 45,10±16,52 Jahren. Als Erstoperation wurde überwiegend mit einer lateralen
Parotidektomie operiert (63,6%), Enukleationen wurden nicht durchgeführt. In der Mehrzahl
der Fälle (55%) waren die pleomorphen Adenome literaturkonform histologisch stromareich.
Der maximale Tumordurchmesser betrug 2,51±1,14 cm. Ein wesentlicher Aspekt, warum eine frühzeitige Operation erfolgen sollte, ist die Tatsache, dass das Risiko für eine maligne
Entartung beim pleomorphen Adenom mit der Dauer der Tumormanifestation zunimmt.
Dies gilt besonders für den stromaarmen Subtyp, was in dieser Studie so auch bestätigt
30
5 Zusammenfassung
werden konnte. In diesem Kollektiv, in dem sich eine maligne Entartung bei fünf Patienten
(1,6%) fand, waren alle Karzinome vom stromaarmen Subtyp, innerhalb der Kapsel gelegen
und Zufallsbefunde.
Das Vorkommen von Satellitenknoten beim pleomorphen Adenom wird als Hauptursache
für Rezidive einer inadäquaten Operationstechnik gewertet. Es konnte in der vorliegenden
Untersuchung gezeigt werden, dass bei 24,7% der primär operierten pleomorphen Adenome
Satellitenknoten auftraten. Es zeigte sich so, dass die Häufigkeit von Satellitenknoten deutlich höher liegt, als bislang in der Literatur mitgeteilt wurde. Es wurde deutlich, dass es sich
in 64% aller Tumore mit Satellitenknoten um ein pleomorphes Adenom vom stromareichen
Subtyp handelte.
Bei dem Kollektiv der Patienten mit einem Rezidivtumor trat die Mehrzahl der Rezidive
nach 10 Jahren und mehr auf und es waren deutlich häufiger Frauen wie Männer (2,2 :
1) betroffen. Die Patienten in diesem Kollektiv waren bei der Erstmanifestation deutlich
jünger als in dem rezidivfreien Kollektiv, was so auch schon in der Literatur beobachtet
wurde. In der histologischen Aufarbeitung zeigte sich der stromareiche Subtyp noch stärker
vertreten, als in dem Kollektiv der Patienten, die zu einer Primäroperation aufgenommen
wurden. Die Hauptursache für das Auftreten der Rezidive wird in einer nicht adäquaten
Operationstechnik gesehen, wobei nach nationaler und internationaler Literatur die höchste
Rezidivrate bei der Enukleation mit 8 bis 70% beschrieben wurde. In dieser Studie konnten
acht von 42 Patienten mit einer Enukleation als Primäroperation ermittelt werden. Da
bei der totalen Parotidektomie und der lateralen Parotidektomie keine besseren Ergebnisse
im Hinblick auf die Rezidivquote als bei einer partiellen Parotidektomie zu erzielen ist,
jedoch insbesondere bei der totalen Parotidektomie eine höhere Quote an Nebenwirkungen
zu erwarten ist, sollte dem weniger invasiven Verfahren wenn möglich immer der Vorzug
gegeben werden, zumindest aber literaturkonform ein 1 cm messender Sicherheitsabstand
eingehalten werden. Denn die extrakapsuläre Dissektion beinhaltet in den Händen eines
wenig erfahrenen Operateurs ein nicht unerhebliches Rezidivrisiko. Für eine letztendliche
Bewertung sind jedoch noch Studien mit ausreichend langen Nachbeobachtungszeiträumen
notwendig, was in dieser Studie nicht ausreichend möglich war.
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36
Abbildungsverzeichnis
1
Morphologische Typen pleomorpher Adenome . . . . . . . . . . . . . . . . .
2
Histologische Schnittbilder pleomorpher Adenome vom Subtyp 1 mit Satel-
2
litenknoten (Hämalaun-Eosin-Färbung, Objektiv: 2,5, Adapter: 0,63, Pathologie des Bundeswehrkrankenhauses Ulm): a-c: fokaler Nachweis von Satellitenknoten eines 3,5 cm großen pleomorphen Adenoms, a: abgekapselter Satellitenknoten, b: mehrere fokale Satellitenknoten, c: an Hauptumor anliegender abgekapselter Satellitenknoten und d-f: Ausbildung von Satellitenknoten
eines 1,5 cm großen pleomorphen Adenoms, d: an Hauptumor direkt anliegender Satellitenknoten, e: vier Satellitenknoten miteinander verbunden, f:
kleiner abgekapselter Satellitenknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3
3
Ableitelektroden für das intraoperative Neuromonitoring . . . . . . . . . . .
5
4
Schnittführung bei der Parotidektomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
5
Rezidive: a: pleomorphes Adenom am unteren Parotispol, b: Schnittführung,
c: großes Rezidiv, d: operativ aufgedecktes pleomorphes Adenom, e: oberflächlich entferntes pleomorphes Adenom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
7
Organogramm über die Patienten bei denen eine Parotisoperation im Zeitraum vom 01.01.1999 bis zum 31.12.2006 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik im
Bundeswehrkrankenhaus Ulm durchgeführt wurde . . . . . . . . . . . . . . .
7
11
Boxplots über die Tumorgröße in cm pleomorpher Adenome von 102 Männern
und 164 Frauen, die bei der Erstoperation in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik
des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Zeitraum 1999 - 2006 entfernt wurden. 14
37
Abbildungsverzeichnis
8
Boxplot nach Tumorgröße in cm bei Erstoperation eines pleomorphen Adenoms im Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
16
Boxplot nach Alter in Jahren bei Erstoperation eines pleomorphen Adenoms,
das auswärts in verschiedenen Kliniken und in verschiedenen Jahren operiert
wurde und dessen Rezidive in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Zeitraum von 1999-2006 operiert wurden . . . . . . .
10
18
Boxplots über das Alter der Patienten bei den Operationen, deren Voroperationen auswärts in verschiedenen Kliniken und in verschiedenen Jahren
stattfanden und deren Rezidive in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Zeitraum von 1999-2006 operiert wurden . . . .
11
19
Säulendiagramm über die Anzahl der Reoperationen der auswärts an einem
pleomorphen Adenom voroperierten Patienten, die im Zeitraum von 19992006 in der Hals-Nasen-Ohrenklinik des Bundswehrkrankenhauses Ulm erneut operiert wurden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
12
19
Punktewolken: Jahre zwischen den einzelnen Operationen an einem pleomorphen Adenom der Patienten, die auswärts an einem pleomorphen Adenom
voroperiert wurden und im Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-Nasen-OhrenKlinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm reoperiert wurden. . . . . . . . .
38
20
Tabellenverzeichnis
1
Alter von Männern und Frauen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose eines pleomorphen Adenoms, die im Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-Nasen-OhrenKlinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm operiert wurden . . . . . . . . . .
12
2
Verteilung von Männern und Frauen mit einem pleomorphen Adenom.
15
3
Alter von Männern und Frauen in Jahren der in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik
. . .
des Bundeswehrkrankenhauses Ulm durchgeführten Erstoperationen im Zeitraum von 1999-2006, unterteilt in pleomorphe Adenome ohne Satellitenknoten und mit Satellitenknoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4
15
Häufigkeit von Satellitenknoten in Abhängigkeit vom Tumorsubtyp eines
pleomorphen Adenoms. Die pleomorphen Adenome wurden im Zeitraum von
1999-2006 in der Hals-Nasen-Ohrenklinik im Bundeswehrkrankenhauses Ulm
entfernt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5
16
Tumorgrößen pleomorpher Adenome bei Männern und Frauen, bei denen im
Zeitraum von 1999-2006 in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm eine Erstoperation wegen eines pleomorphen Adenoms
durchgeführt wurde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
16
Alter von Männern und Frauen bei der auswärts in verschiedenen Kliniken
und in verschiedenen Jahren stattgefundenen Erstoperationen eines später
rezidivierenden pleomorphen Adenoms, das dann in der Hals-Nasen-OhrenKlinik des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Zeitraum von 1999-2006 operiert wurde
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
17
Tabellenverzeichnis
7
Subtypenverteilung der pleomorphen Adenome in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik
des Bundeswehrkrankenhauses Ulm im Zeitraum von 1999 - 2006 im Vergleich
zur Literatur
8
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
Operationsmethoden und Rezidivraten in der Literatur . . . . . . . . . . . .
29
40
Danksagung
Mein Dank gilt allen Personen, die mich immer wieder unterstützt haben und mir eine große
Hilfe waren. Besonderen Dank geht an Herrn Prof. Dr. Maier für die Bereitstellung dieses
Themas und die Betreuung meiner Dissertation. Insbesondere danke ich auch Herrn Dr.
Kraft, Leiter der Pathologie, für die zur Verfügung Stellung der histologischen Bilder und
seine Beratung. Mein besonderer Dank gilt meinen Eltern für deren Unterstützung.
Lebenslauf
Name:
Miriam Lange
Geboren:
27.11.1981
Geburtsort:
Donaueschingen
Schulausbildung:
1988-1992
Grundschule in Birkendorf
1992-2001
Gymnasium Kolleg St. Blasien in St. Blasien
2001
Allgemeine Hochschulreife
Studium:
09/2001 - 07/2007
Studium des Faches Humanmedizin an der Universität Ulm
08/2003
Ärztliche Vorprüfung
09/2006 - 07/2007
Praktisches Jahr mit dem Wahlfach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
im Bundeswehrkrankenhaus Ulm,
Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm
05/2008
Ärztliche Prüfung
Assistenzärztin:
10/2008 - 09/2009
Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Ortenau Klinikum Lahr
10/2009 - 06/2010
Hals-Nasen-Ohren-Klinik, SLK Klinikum Heilbronn
seit 07/2010
Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universitätsklinikum Freiburg
Eidesstattliche Erklärung
Ich versichere hiermit, dass ich die Arbeit selbständig angefertigt habe und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt sowie die wörtlich oder inhaltlich
übernommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe.
43
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