Einwilligungserklärung Neuraltherapie

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Einwilligungserklärung Neuraltherapie
Was ist Neuraltherapie?
Unter Neuraltherapie verstehen wir die Behandlung von Schmerzzuständen mittels Lokalanästhetika. Diese Mittel
(Procain/Lidocain) werden einerseits zur direkten Schmerzstillung verwendet haben aber auch Wirkungen auf das
vegetative Nervensystem. Sie wirken entzündungshemmend und durchblutungsfördernd.
Gelegentlich werden zusätzlich Cortison-Präparate injiziert um den schmerzstillenden und
entzündungshemmenden Effekt deutlich zu verstärken.
Ist mit Nebenwirkungen zu rechnen?
Kein ärztlicher Eingriff ist ohne Risiko. Jede Injektion hat typische Nebenwirkungen wie Schmerzen beim Einstich
oder kleine Nachblutungen.
Nebenwirkungen können durch die Art der Injektion, durch das verwendete Medikament, durch eine individuelle
Unverträglichkeit oder durch eine Vorbehandlung mit anderen Medikamenten/Maßnahmen (z.B. Marcumar- oder
Falithromtherapie) auftreten.
Die Nebenwirkungen im Einzelnen:
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Sehr häufig: kleiner Bluterguss, Schmerzen durch den Nadelstich, Nachblutung
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Häufig: leichte Kreislaufbeschwerden mit Blutdruckabfall, Schwindel, Benommenheit nach der
Behandlung
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Gelegentlich: Schmerzen an
Behandlung anhalten können
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Selten: größerer Bluterguss, der einige Tage schmerzen kann, Infektion oder Abszesse an der
Injektionsstelle
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Sehr selten: allergische Reaktionen auf das verwendete Betäubungsmittel, Verletzung von Gefäßen
und Nerven
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Extrem selten: Verletzungen von Gefäßen mit lebensbedrohlicher Blutung, intravasale Injektionen mit
ZNS und/oder Kreislaufversagen, irreversible Schädigung des Nervs;
Verletzungen der Rückenmarkshaut mit Nackenkopfschmerz; Infektionen und Abszesse im Wirbelkanal
mit Querschnittslähmungen, Verletzungen der inneren Organe (z.B. Pleura- Pneumothorax, Leber,
Nieren welche dann auch stationär weiterbehandelt werden müssen (Krankenhauseinweisung mit
eventuellen Folgeeingriffen)
allergische Reaktionen von Haut, Lunge sowie anaphylaktischer (Allergie-)Schock, Atemversagen,
Bewusstlosigkeit, Krampfanfälle
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der
Injektionsstelle,
die
noch
bis
zu
einige
Tage
nach
Periduralanästhesie (PDA) zur Schmerzbehandlung
Bei der Periduralanalgesie (PDA) wird ein Lokalanästhetika in unmittelbare Nähe, der vom Rückenmark,
abgehenden Nervenwurzeln injiziert. Dies erfolgt durch eine Injektion in den sogenannten Periduralraum,( d.h. in
den Abschnitt unmittelbar vor der harten Hirnhaut, welche den Schutzmantel zur Aufnahme des Rückenmarkes
und des Gehirnwasser darstellt. Bei Punktion dieser Hirnhaut mit Liquorverlust kann es zu starken
Nackenkopfschmerzen kommen.
Facettenbehandlung und PRT
Bei dieser Behandlung wird ein Lokalanästhetikum in Kombination mit einem Kortisonpräparat an die kleinen
Wirbelgelenke, die Rückenmarksnerven (Spinalnerven) injiziert.
Wenn ein Nerv mitbehandelt wurde, kann es zu kurzzeitigen elektrischem Schmerz, Ausfallserscheinungen
(Taubheit, Unbeweglichkeit der abhängigen Gliedmaßen, Missempfindungen, u.ä.) des behandelten Nervs
kommen. Diese Folgen sind in der Regel nach 1 bis 2 Stunden wieder vollständig verschwunden.
In dieser Zeit sind Sie nicht verkehrsfähig und sind angehalten, solange in der Praxis zu bleiben, bis die
Ausfallserscheinungen komplett verschwunden sind!
Eine irreversible Schädigung des Nerven ist äußerst selten.
Bei Injektionen an Nerven der Halswirbelsäule kann es in zu Lungenverletzung mit Luftnot und einer hohen
Spinalanästhesie kommen.
Örtliche Betäubungsmittel können zu allergischen Reaktionen führen. In seltenen Fällen kommt es dabei zu
Schockreaktionen, die notfallmäßig therapiert werden müssen.
Die Anwendung von Cortison-Präparaten erfolgt zur perineuralen und epiduralen Injektion „off label use“. Das
bedeutet, ihre Anwendung ist seit vielen Jahrzehnten bewährt und nebenwirkungsarm, aber aufgrund der
fehlenden Studienlage dafür nicht offiziell zugelassen. Als mögliche Nebenwirkungen des Kortisonpräparats
(Triamcinolon) können folgende Symptome auftreten: Wadenkrämpfe, geringe Gewichtszunahme, leichter
Blutzucker-/oder Blutdruckanstieg, Akne, vermehrte Brüchigkeit kleinerer Gefäße mit Auftreten von blauen
Flecken und Zyklusstörungen bei Frauen.
Wie bei jeder anderen Injektion kann es in seltenen Fällen zu einer Infektion kommen, die in Ausnahmefällen
auch Rückenmark, Hirnhäute, Knochen und Bandscheibe betreffen kann. In diesem Fall ist eine
Antibiotikatherapie und schlimmstenfalls eine Operation erforderlich. Sollten nach der Behandlung (PDA,
PRT) zunehmende Schmerzen, unklares Fieber oder Lähmungserscheinungen auftreten, wenden sie
sich bitte umgehend an uns, um eine erforderliche Diagnostik und Therapie einzuleiten.
Einwilligungserklärung der oben beschriebenen Behandlung
Über die geplante Behandlung, sowie die evtl. erforderlich werdende Weiterbehandlung wurde ich einem
Aufklärungsgespräch mit Herrn/Frau DM/Dr. med. _____________
ausführlich informiert.
Dabei konnte ich alle mir wichtig erscheinenden Fragen über die Art und Bedeutung der Behandlung sowie über
die Risiken und möglichen Komplikationen stellen.
Ich habe den Inhalt dieses Aufklärungsbogens aufmerksam gelesen und verstanden.
Ich fühle mich ausreichend aufgeklärt und willige hiermit in die umseitig beschriebene Behandlung ein.
Mit den während der Therapie evtl. notwendig werdenden Erweiterungsmaßnahmen bin ich ebenfalls
einverstanden.
………………………………...
Unterschrift des Arztes
Datum
………………………………….
Unterschrift Patient
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