DEUTSCHE BURSCHENSCHAFT GRUNDSAETZLICH ÜBERLEGEN

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DEUTSCHE
BURSCHENSCHAFT
GRUNDSAETZLICH ÜBERLEGEN
Leitmotive der
Deutschen Burschenschaft
Sommer 2013
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Werte Leser,
das vorliegende Werk zeigt, wie sich die Deutsche Burschenschaft zu Kernthemen
unserer Zeit positioniert. Da sich das gesellschaftliche Umfeld national und global in
einem steten Wandel befindet, wurde in den letzten Jahren, ausgehend von sog.
Megatrends (aus der IST-Situation abgeleitete Prognosen zur zukünftigen Entwicklung
der Gesellschaft) in einem freien Denkprozess ohne Dogmen und Opportunismus von
über 150 Burschenschaftern aus vielen Interessengemeinschaften, Kartellen und
Richtungen sowie unter Einbeziehung verbandsfreier Burschenschaften an diesem
Leitfaden gearbeitet. Er soll für die burschenschaftliche Bewegung in den kommenden
Jahren Wegweiser und programmatische Grundlage sein.
Vorwort
Die Gesamtthematik wurde in acht Kernthemen gegliedert, die in einzelnen Arbeitsgruppen im Detail bearbeitet wurden. Auf Arbeitstagungen wurden die Einzelergebnisse zusammengeführt und die jeweiligen inhaltlichen Schnittstellen besprochen sowie
Zielkonflikte entschieden. So positioniert sich die Deutsche Burschenschaft ausgehend
von ihrer Geschichte, Tradition und Kultur im Folgenden mit einer eigenen Meinung zu
`Staat und Politik´, zu `Deutschland und Europa´ zu `Bildung, Hochschulpolitik, Forschung und Entwicklung´ zu `Bevölkerung, Familie und Migration´, zu `Verteidigung
und Bündnisse´, zu `Informationspolitik und Freiheitsrechte´ und zu `Arbeit und
Globalisierung´. Die Inhalte sind allesamt abgeleitet von den unverrückbaren Werten
„Ehre, Freiheit, Vaterland“ und manifestieren somit den pragmatischen Anspruch an
deren Zukunftsfähigkeit. Um die Aktualität der Aussagen auch in Zukunft sicherzustellen, ist eine periodische Überprüfung der Inhalte jedoch unerlässlich.
Obwohl während der Arbeit an dem Programm Neider im Schulterschluss mit Gegnern
von Demokratie und Burschenschaften sowie von Korporationen insgesamt die Entstehung zu sabotieren versuchten, blieb ihnen der Erfolg versagt. Sie erreichten zwar eine
Verunsicherung bei einigen Verbandsbrüdern und somit eine Verzögerung bei der
Erstellung der finalen Fassung, konnten jedoch die erfolgreiche Fertigstellung nie
ernsthaft gefährden.
Zusammenfassend sei festgehalten: Inhaltlich bauen die nachfolgenden Ausführungen
auf dem burschenschaftlichen Wertekodex auf. Die Berücksichtigung der gesellschaftlichen Megatrends ist die Grundlage für die Zukunftsorientierung. Nun gilt es, die
Struktur des Verbandes so auszurichten, dass eine erfolgreiche Umsetzung gewährleistet werden kann. Für den nachhaltigen Erfolg ist es darüber hinaus erforderlich, dass die
den Ausführungen zugrundeliegenden Ideale der Burschenschaft glaubwürdig und
authentisch von jedem Burschenschafter auch öffentlich vertreten werden.
Die Unterzeichner sind sich sicher, dass dies der Deutschen Burschenschaft gelingen
wird. Sie wünschen ihr Kraft und Standfestigkeit in einem derzeit schwierigen
politischen und gesellschaftlichen Umfeld.
Alexander Czech
stv. Sprecher der DB im Gesch.jahr 2012
B! Redaria-Allemannia Rostock
Burkhard Mötz
Sprecher der DB im Gesch.jahr 2013
Wiener akad. B! Teutonia
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Burschenschaft braucht Freiheit!
Präam bel
In ihrer fast 200jährigen Geschichte konnten nur Zeiten der Unfreiheit oder der Diktatur
die burschenschaftliche Bewegung schwächen. Aber immer wieder formierten sich
Burschenschafter nach dem Ende einer solchen Periode zu aktiven Streitern für demokratische Grundsätze. Weil Burschenschafter damals wie heute für Freiheit und Recht,
frei von Opportunismus und Zeitgeist, eintreten, kann heute das deutsche Volk sein
Leben und seine Zukunft auf der Basis demokratischer Verfassungen gestalten.
Leitgedanken der Gründer der burschenschaftlichen Bewegung wie die bürgerlichen
Freiheitsrechte flossen unmittelbar in das deutsche Grundgesetz, die österreichische
Verfassung und in die EU-Charta ein. Sie sind die Grundlagen, die dem deutschen Volk
und den meisten Völkern Europas seit nunmehr über zwei Generationen ein
Miteinander ohne Krieg ermöglichen.
Aus der Unterdrückung der napoleonischen Fremdherrschaft entwickelte sich die
Überzeugung der Urburschenschafter, dass ein Volk, im Sinne einer Gemeinschaft von
Menschen mit gleicher Sprache, Kultur und Herkunft, die auf einer gemeinsamen
Abstammung und dem gemeinsamen Schicksal über Generationen hinweg beruht,
niemals durch willkürlich gezogene politische Grenzen getrennt sein soll.
Eine große Chance, diesen Grundsatz auch für das deutsche Volk Wirklichkeit werden
zu lassen, sieht die Deutsche Burschenschaft in einem zusammenwachsenden Europa
der Vaterländer in der Gemeinschaft freier Völker. Dies setzt auf staatlicher Ebene eine
gegenseitige Achtung von Völkern und Staaten sowie gelebten Minderheitenschutz
voraus. Auf der persönlichen Ebene muss der Bestandteil des burschenschaftlichen
Ehrbegriffs, der Respekt vor der Würde des Menschen und der Meinung Andersdenkender, unabhängig von Rasse, Religion und Volkszugehörigkeit für jedes Mitglied
der Gesellschaft selbstverständlich werden.
Grundlage für eine solche Haltung ist ein gefestigter Charakter, Mut und der Wille, jenseits persönlicher Egoismen zum Wohle des Volkes zu handeln. Persönliche Souveränität und geistige Unabhängigkeit sind Voraussetzungen dafür. Weder Vorurteile,
noch Emotionalität, weder Systemopportunismus noch blindes Revolutionsgeschrei,
sondern Besonnenheit und das Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit führen zu
tragfähigen Entscheidungen. Diesem Erziehungsprozess ihrer Mitglieder trägt die
Deutsche Burschenschaft in vielfältiger Weise Rechnung.
Wenn die Deutsche Burschenschaft zu gesellschaftlichen Themen Stellung bezieht, ist
sie nur dann authentisch und glaubhaft, wenn sie ihre Überparteilichkeit wahrt. Mehr
denn je gilt es, in einer zunehmend komplexen, globalen und digitalisierten Welt Zivilcourage zu zeigen und sich für eine zukunftsorientierte Lösung der Probleme unseres
Volkes engagiert einzusetzen. Die Deutsche Burschenschaft fordert auf der Basis eines
Bürgerdialogs ein konstruktiven Ringen um die Gestaltung unser aller Zukunft.
Die Deutsche Burschenschaft stellt diesen Anspruch an sich selbst und ist sich
ihrer damit verbundenen Verantwortung bewusst.
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Lebensbund,
Demokratie
Wehrhaftigkeit,
Volk,
Akad. Werte
Politisches
Engagement
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Gesellschaftliches
Engagement
Studentisches
Engagement
Geschichte,
Tradition,
Kultur
Wir sind die Deutsche Burschenschaft!
Wir sind eine Wertegemeinschaft mit den Prinzipien von
Lebensbund, Wehrhaftigkeit und akademischer Bildung.
Vision der
Deut schen
Burschenschaf t
Unser Ziel ist die Ausbildung unserer Mitglieder in kultureller,
politischer und wirtschaftlicher Sicht.
Wir fördern junge Studenten als pflichtbewusste, charakterstarke
und motivierte Persönlichkeiten.
Die Liebe zum deutschen Volk und seiner Heimat ist die treibende
Kraft für unser gemeinsames Handeln. Dies verpflichtet uns,
jederzeit ehrenfest für Freiheit und
Recht einzutreten.
WIR! SIND DIE
DEUTSCHE BURSCHENSCHAFT!
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Wir sind eine Gemeinschaft von verantwortungsbewussten Angehörigen des
deutschen Volkes, die in der Vergangenheit, heute und in der Zukunft ihre
Selbstverpflichtung zur Wahrhaftigkeit von den Idealen der Urburschenschaft
ableitet.
Mission der
Deut schen
Burschenschaf t
Basis allen Handelns sind die unverrückbaren, zeitlosen Werte
Ehre, Freiheit, Vaterland
Auf dieser Grundlage erziehen wir unsere akademische Jugend. Wir fördern
und fordern die Mitglieder unserer Burschenschaften in ihrem stetigen
Bestreben, die eigene Wissensbasis zu erweitern und zu vertiefen.
Als Teil des Kulturkreises des christlichen Abendlandes bringen wir jedem
Menschen Wertschätzung entgegen. Im Bewusstsein unserer Tradition
fordern wir von jedem Burschenschafter Toleranz und Offenheit gegenüber
den Ideen Anderer und leben das Konventsprinzip im Rahmen einer
demokratischen Grundordnung. Diese ist seit 1815 untrennbar mit der
burschenschaftlichen Bewegung verbunden.
Wir pflegen eine lebenslange freundschaftliche Verbindung untereinander
und befürworten es ausdrücklich, wenn jeder Burschenschafter
Verantwortung in der Deutschen Burschenschaft, im Staat und in der
Gesellschaft übernimmt. Wir ermutigen alle Studentenverbindungen, die sich
zu unseren Grundsätzen und Prinzipien bekennen, zur Mitgliedschaft in der
Deutschen Burschenschaft.
Das Bekenntnis zur Wehrhaftigkeit im Sinne der Vaterlandsverteidigung, des
studentischen Fechtens und der Verteidigung der geistigen Freiheit ist
Verpflichtung für jeden Burschenschafter.
Wir bejahen den Familienverbund wegen seiner festigenden Wirkung als
gesellschaftliche Grundform.
Wir kämpfen für unsere Ideale als gesellschaftlich und politisch orientierte
Akademiker und erheben Anspruch auf die Mitgestaltung der Zukunft
unseres Volkes.
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Avantgarde der deutschen Nationalbewegung
Die im Jahre 1815 gegründete Burschenschaft wurzelt in den Freiheitskriegen gegen
Napoleon und stand unter besonderem Einfluss von Friedrich Ludwig Jahn, Ernst
Moritz Arndt, Theodor Körner und Johann Gottlieb Fichte. Als Avantgarde der
deutschen Nationalbewegung mit dem Ziel, durch Überwindung der reaktionären
Kleinstaaterei die Einheit des deutschen Volkes zu erreichen, entwickeln sich die deutschen Burschenschafter zu den wichtigsten Trägern des nationalen Freiheits- und
Einheitsgedankens im 19. Jahrhundert. Seither gestalten Burschenschafter in großer
Zahl und zum Teil in führender Rolle die Politik ihrer Zeit. Von herausragender
Bedeutung sind das "Wartburgfest von 1817" als erste überregionale und
gesamtdeutsche Feier und das spätere "Hambacher Fest" von 1832, die Botschaften der
Burschenschaft, wie Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit, in das deutsche
Volk getragen haben. 1848 ist die Burschenschaft ein wesentlicher Wegbereiter der
"Märzrevolution" gewesen.
Burschenschaftliche
Geschichte, Tradition
und Kultur
Freiheitsideen der Burschenschaft im Grundgesetz (Bundesrepublik Deutschland)
und in der Verfassung (Republik Österreich)
Die in den burschenschaftlichen „Grundsätze und Beschlüsse des 18. Oktober 1817“
festgelegten Freiheitsideen und Formulierungen finden sich teilweise wortgetreu in der
Paulskirchenverfassung von 1849 und über diese in der Weimarer Reichsverfassung
von 1919 und in der Verfassung von Deutsch-Österreich 1919 sowie im aktuellen
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland von 1949 und in der heutigen Verfassung der Republik Österreich von 1945 wieder.
Die burschenschaftlichen Farben "Schwarz-Rot-Gold" werden mit der Bildung der
Weimarer Republik 1919 zu den deutschen Nationalfarben erklärt, die auch die
Bundesrepublik Deutschland nach ihrer Gründung 1949 übernommen hat. Reichsinnenminister Eduard David (SPD, B! Arminia Gießen) legte die Auffassung der
Reichsregierung dar, dass diese Farben für die nationale Zusammengehörigkeit stünden.
Es seien die Farben der Urburschenschaft und auch der Revolution von 1848. SchwarzRot-Gold stehe für den Wunsch nach deutscher Einheit anstelle von Kleinstaaterei.
„Schwarz-Rot-Gold“ wurde 1918 auch in das Staatswappen der Republik Österreich
aufgenommen: schwarzer Adler, goldene Krone, rote Zunge.
Bis heute hält die Deutsche Burschenschaft an den beim Wartburgfest formulierten
Grundsätzen als festem Bestandteil ihres Selbstverständnisses fest, indem sie aktiv für
die Einheit und Freiheit des deutschen Volkes auf der Basis einer demokratischen
Grundordnung in einem freien Europa der Vaterländer eintritt.
Gleichzeitig war die Deutsche Burschenschaft Wegbereiter der bürgerlichen Revolution
von 1848 sowie steter Vertreter der Forderung nach Wiedervereinigung des –nach dem
2. Weltkrieg- geteilten Vaterlandes, selbst zu Zeiten, als eine solche aussichtslos
erschien.
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Burschenschaften bis 1918: Die Einheit der Deutschen ist erklärtes Ziel
Den sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an allen deutschen Hochschulstädten
gründenden und rasch aufstrebenden Burschenschaften wurde durch die Metternichsche
„Demagogen-Verfolgung“(Einkerkerung von Burschenschaftern, Verbot der
Burschenschaften) ein schwerer Schlag versetzt. Erst nach 1848 gab es wieder eine
Aufwärtsentwicklung.
Im Zuge dieser konnten sich auch in der Habsburger Monarchie ab 1859 an den deutschen Hochschulen der heutigen Ukraine und Tschechei, insbesondere in Prag, Lemberg und Czernowitz sowie auf dem Gebiet des heutigen Österreich deutsche Burschenschaften gründen und entfalten. Diese schlossen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur BdO (Burschenschaft der Ostmark) zusammen. Als deutsch-nationale Studentenschaft brachten sie ihre politischen Ideen maßgeblich im sog. „Dritten Lager“ (neben
Christlich-Sozialen und Sozialdemokraten) ein. Parallel zum Verband der universitären
Burschenschaften (seit 1902 „Deutsche Burschenschaft“) existierte an den Technischen
Hochschulen der RVdB („Rüdesheimer Verband deutscher Burschenschaften“).
Die Ausprägung der alldeutschen BdO und des RVdB wollte die nationalliberale,
kleindeutsche und den revolutionären Ideen verhaftet gebliebene 'Deutsche
Burschenschaft' vorerst nicht übernehmen.
Dem Ruf an die Fronten des Ersten Weltkrieges folgten, zum Großteil als Freiwillige,
rund 14.000 Burschenschafter aus allen drei burschenschaftlichen Verbänden (DB,
BdO, RVdB). Für Volk und Vaterland fielen etwa 3.400 von ihnen.
Burschenschaft zwischen den Weltkriegen
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Trotz der durch die Friedens-Diktate von Versailles und St. Germain erfolgten politischen Zerstückelung des Siedlungsgebietes der Deutschen blieb das burschenschaftliche Ziel, die Einheit aller Deutschen, bestehen. So kam es im Jahr 1919 zunächst zur
Vereinigung der Burschenschaften der Universitäten und der Technischen Hochschulen
und danach zum Zusammenschluss mit den Burschenschaften der Ostmark. Dadurch
wurde die Deutsche Burschenschaft zum größten Studentenverband in Europa. Damit
war, trotz heterogener Ansichten der Mitgliedsburschenschaften, die verbandliche
Einheit erreicht worden. Die politische Bildungsarbeit in Form von „burschenschaftlichen Abenden“ stand in dieser Zeit im Vordergrund
Ebenso stand die Forderung nach Zusammenschluss des damaligen Deutschen Reiches
(Weimarer Republik) mit Österreich im Programm (wie auch in allen damaligen
Parteisatzungen Österreichs).
1920 markierten die „Eisenacher Beschlüsse“, die den Rassestandpunkt als Grundsatz
der Deutschen Burschenschaft festlegten, einen Tiefpunkt, zumindest einen
tiefgehenden Einschnitt in der wechselvollen Geschichte der Burschenschaft.
Auflösung unter dem Druck der Nationalsozialisten
Unter dem Druck des Nationalsozialismus wurden alle Verbände gezwungen, das
"Führerprinzip" einzuführen. Die Deutsche Burschenschaft löste sich unter diesem
Druck im Oktober 1935 auf, da sie dieses mit ihrem basisdemokratischen
Konventsprinzip nicht vereinbaren konnte.
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich mussten sich auch die
deutschen Burschenschaften Österreichs dem Diktatur-Druck beugen und lösten sich
ebenfalls auf. Die Altherrenschaften bestanden in ihrer überwiegenden Mehrzahl als
solche weiter und weigerten sich vielfach, ihre Häuser den Kameradschaften zur
Verfügung zu stellen. Andererseits begannen einige Kameradschaften unter dem
Einfluss von Alten Herren wieder mit inoffiziellem Korporiertenleben. Insgesamt
standen Burschenschafter dem Nationssozialismus etwa in gleichem Verhältnis wie die
Bevölkerung aufgeschlossen bzw. ablehnend gegenüber. Nicht wenige Korporierte
fanden sich auch unter den Widerstandskämpfern.
Kritische Aufarbeitung der eigenen Geschichte
Seit ihrer Wiedergründung nach dem II. Weltkrieg setzt sich die Deutsche Burschenschaft auch mit ihrer eigenen Geschichte kritisch auseinander. Unstrittig ist die
Ablehnung jeder Form persönlicher Diskriminierung, der Einsatz für eine demokratische Staatsform und das Eintreten für die Einheit des deutschen Volkes in einem
freien Europa der Vaterländer in der Gemeinschaft freier Völker. Die Werte und Ziele
der Urburschenschaft sind von zeitloser Aktualität.
Einsatz für die Einheit und Freiheit des deutschen Volkes
Auf großen Jubiläumsfesten der Deutschen Burschenschaft steht seit jeher die
Forderung nach einem einigen deutschen Vaterland an erster Stelle. Aufrufe wurden
verfasst und bedeutende Politiker hielten Reden bzw. übersandten Grußbotschaften
(Konrad Adenauer, Ludwig Erhard, Erich Ollenhauer, Heinrich Lübke, Willy Brandt,
Helmut Kohl, Roman Herzog u.a.). Die Deutsche Burschenschaft ist der einzige
Verband bzw. politische Akteur, der die Wiedervereinigung der deutschen Teilstaaten
BRD und DDR bis zu deren Vollendung 1990 nie aus den Augen verlor und immer
wieder politisch anmahnte und der Öffentlichkeit in Erinnerung rief (z.B. am 17. Juni,
dem Tag der deutschen Einheit).
Die Wiederherstellung der nationalen Einheit des deutschen Volkes in Frieden und
Freiheit in einem freien Europa der Vaterländer in der Gemeinschaft freier Völker ist
auch heute noch das zentrale Ziel der Deutschen Burschenschaft. Ihr Selbstverständnis
bilden auch zukünftig die auf dem Wartburgfest 1817 formulierten Grundsätze. Jeder
Burschenschafter bleibt aufgefordert, sich aktiv für die Einheit und Freiheit seines
Volkes auf der Basis einer demokratischen Grundordnung einzusetzen.
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Einleitung
Die Deutsche Burschenschaft hat sich als ein politischer Verband gegründet. Sie beruht
auf der Einsicht in die Verantwortung des Einzelnen für Staat und Gesellschaft. Freiheit
und Verantwortung sind die grundlegenden Werte unseres Handelns. Jeder
Burschenschafter ist aus der Geschichte und dem Selbstverständnis der Burschenschaft
aufgerufen, sich politisch zu engagieren. Der Verband unterstützt und vernetzt ihn
dabei.
Staat und
Politik
Um politisch gestalten zu können, genügt es nicht, Parolen zu lernen oder Antworten
auf Fragen zu geben, die keiner stellt. In der politischen Gegenwart sind wir
aufgefordert, aktiv mitzuhelfen, unsere eigene Zukunft zu gestalten. Dazu bedarf es der
Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen Problemen auf der Grundlage unseres
Wertekanons: Ehre – Freiheit – Vaterland. Diese Begriffe sind in ihrer
burschenschaftlichen Definition gleichzeitig Prämisse und Begrenzung für jeden politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsfindungsprozess. Sie gilt es mit Inhalt zu
füllen, sie sind Forderungen an uns und an unser gesellschaftliches und burschenschaftliches Leben.
Es ist daher unerlässlich, innerhalb der eigenen Burschenschaft, der örtlichen
Burschenschaft und des Dachverbandes politische Fragen offen und ohne Tabus zu
diskutieren. Nur so ergeben sich nachhaltig tragfähige Ansätze zur Lösung der
brennenden Probleme unserer Zeit. Die daraus folgenden Aussagen und Forderungen
dienen dabei als Leitlinie für eine politische und gesellschaftliche Gestaltung der
Zukunft unseres Vaterlandes in der Gemeinschaft der Völker.
Mensch und Gesellschaft
Um zu leben, muss der Mensch denken, handeln, sich entscheiden. Niemand kann ihm
die Entscheidung, wie er sein Leben gestalten will, abnehmen. Er ist zur Freiheit
gezwungen. Das Leben ist unabdingbare, fortwährende Verantwortung gegenüber sich
selbst.
Jeder von uns wird in eine Welt hineingeboren, deren Gestalt er bis zur Geburt nicht
beeinflussen kann. Sie ist geprägt durch geologische und physikalische Gegebenheiten,
durch eine bestimmte Ordnung, durch eine individuelle Sprache, Kultur, Lebensart und
Brauchtum. Innerhalb dieser vorgegebenen Welt müssen wir uns einrichten, aber wir
nehmen auch unmittelbar gemäß des Grundsatzes „es ist nicht möglich, nicht zu
kommunizieren“ ab der Geburt an ihrer Gestaltung teil.
Wo Menschen zusammenleben, gibt es zwischen ihnen auch eine Ordnung dieses
Zusammenlebens. Wie diese Ordnung aussieht, liegt zu einem guten Teil in den
Händen der Menschen, die Teil dieser Ordnung sind. Neben der Verantwortung
gegenüber sich selbst tritt damit auch die Verantwortung für andere Menschen.
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Damit ist Herrschaft nicht nur Herrschaft über sich selbst, sondern immer auch
Mitverfügung über Dritte, die von den eigenen Entscheidungen in irgendeiner Weise
betroffen sind.
Jeder richtet sein individuelles Handeln danach aus, gemäß seiner Überzeugung Gutes
zu tun. Was man aber unter dem Guten versteht, interpretiert jeder Mensch anders. Die
Kultur vermittelt zwischen Individuum und Gemeinschaft (eine Gruppe von Individuen,
die emotionale Bindekräfte aufweist), indem sie einerseits über das Individuum
hinausweist und andererseits gleichzeitig nur durch das Individuum gelebt und
verwirklicht werden kann.
Verfassung und Organisation des Staates
Grundlage des Staates ist das Recht, das sich das Volk in der Rechtsordnung gibt,
indem es seine besondere Art und Weise des Zusammenlebens, seine Freiheitsordnung
bzw. seine Verfassung definiert. Die Grund- und Freiheitsrechte garantieren die
Entfaltungsmöglichkeiten eines jeden Individuums in einem Volk. Der demokratische
Rechtsstaat lässt eine Verifizierung seiner Verfassung durch das Volk zu und verbürgt
sowohl die Pluralität der Meinungen, wie auch eine regulierende Ordnung.
Der moderne Staat besteht im Ideal aus freien und politisch engagierten Bürgern.
Menschen haben politische Interessen, aber sie brauchen auch die persönliche
Befähigung und die faktische Möglichkeit, diese zu vertreten.
Aufgabe der Demokratie ist es, möglichst vielen Staatsbürgern eine politische
Betätigung zu ermöglichen. Die Notwendigkeit einer politischen Gewaltenteilung
bedeutet im Sinne einer politischen Arbeitsteilung nicht, dass Mitbestimmung auf
Wahlen beschränkt sein muss. Daher gilt es, für den Einzelnen die direkte Möglichkeit
zu schaffen, sich an der Herrschaft zu beteiligen (z.B. durch Volksentscheide,
Bürgerbeiräte auf Ebene der Gemeindeverwaltung, etc.).
Aufgaben des Staates
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Kern der staatlichen Kompetenz und Verantwortung ist die Sicherung der Grundbedürfnisse und der Grundfreiheiten der Bürger sowie deren Pflichten. Der Staat schützt
und fördert die Familie als Grundlage des Volkes. Zur Familienpolitik gehört auch ein
funktionierendes, förderndes und forderndes Schul- und Bildungssystem. Hier gilt es,
aus der erfolgreichen deutschen und österreichischen Nachkriegstradition heraus, das
Bildungssystem evolutionär weiterzuentwickeln, wieder anzuknüpfen.
Ziel der Bildungspolitik muss es sein, den Bürgern neben der Vermittlung von
Grundkenntnissen auch verstärkt wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche
Zusammenhänge, Bedürfnisse und Entwicklungen zu erläutern.
Der Staat gibt der Wirtschaft (Gesamtheit der Einrichtungen und Maßnahmen zur
planvollen Deckung des menschlichen Bedarfs an Gütern und Dienstleistungen) den
rechtlichen Rahmen für ihre Entwicklung und die erforderliche ökonomische Rechtssicherheit und fördert den Einsatz des Einzelnen zu wirtschaftlichem Handeln. Staatliche Stellen sollen zwar bereit und in der Lage sein, in den Markt zum Wohle der Allgemeinheit regulierend einzugreifen, ohne jedoch für unternehmerische Fehlentscheidungen grundsätzlich auf Kosten der Allgemeinheit die Verantwortung zu übernehmen.
Nach außen wahrt der Staat die Interessen des Volkes mit diplomatischen und
militärischen Mitteln. Im Gegenzug zeigen die einzelnen Staatsbürger sozialen und
gesellschaftlichen Einsatz und politischen Gestaltungswillen. Einem staatlichen
Souveränitätsverlust durch die Abgabe von Souveränität an supranationale Organisationen ist im Interesse der Bürger entgegenzuwirken.
Burschenschaft und Politik
Als Burschenschafter sind wir aufgefordert, uns in den politischen Gestaltungsprozess
einzubringen. Dies kann sowohl in unserem familiären und beruflichen Alltag als auch
im Rahmen eines allgemeinen politischen Engagements oder in Form einer Parteimitgliedschaft geschehen.
Als Burschenschafter erheben wir den Anspruch, Vordenker und Vorbild zu sein, um
durch unser Handeln uns und unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu gestalten
und zu erhalten. Die Deutsche Burschenschaft selbst ist parteiungebunden, fordert aber
ihre Mitglieder auf, sich politisch und gesellschaftlich zu engagieren und im Sinne des
burschenschaftlichen Werteverständnisses zu wirken. Möglichkeiten dazu gibt es neben
dem Engagement in politischen Parteien viele, seien es Gesellschafts- Kultur- oder
Traditionsvereine oder andere, dem Gemeinwohl dienende Organisationen oder
Vereinigungen.
Die Deutsche Burschenschaft hat über die inhaltlichen Anregungen hinaus das
politische und gesellschaftliche Engagement ihrer Mitglieder zu vernetzen und zu
unterstützen. Erfolgreich ist sie dann, wenn sie durch das Setzen von Akzenten
insbesondere bei jungen Mitgliedern das Interesse an Politik verstärken kann. Dies
erfordert einerseits eine aktive Unterstützung der Mitgliedsburschenschaften bei der
Bildung junger Burschenschafter in gesellschaftlich relevanten Kompetenzen (Rhetorik,
Führung, Konfliktlösung, etc.), andererseits hat sie aber auch für die Institutionalisierung des Gedankenaustausches innerhalb der Deutschen Burschenschaft zu sorgen.
Die Deutsche Burschenschaft hat die Prinzipien und auch die Grenzen des
burschenschaftlichen politischen Engagements festzulegen. Dabei stellen die Würde
des Menschen, die Freiheit des Einzelnen und die Anforderungen einer staatlichen
Gemeinschaft in der Umsetzung unseres Wahlspruches Ehre-Freiheit-Vaterland einen
umfassenden zeitlosen Kodex dar, dem jeder Deutsche Burschenschafter seit nunmehr
fast 200 Jahren folgt.
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Burschenschaft und Vaterland
Wir deutsche Burschenschafter verstehen unter unserem Vaterland das Band, das alle
Deutschen in Bezug auf Abstammung, historische Schicksalsgemeinschaft, Sprache
und Kultur in ihrem Siedlungsraum in Europa in all seinen regionalen Unterschiedlichkeiten umschließt.
Vaterland,
Burschenschaft
und Europa
Wir bekennen uns zu dem bis heute maßgeblichen Grundsatz "Deutschland ist unser
Vaterland. Das Land, wo wir geboren sind, ist unsere Heimat“. Dieser Grundsatz findet
sich bereits in den „Beschlüssen der Urburschenschaft" vom 18.10.1817 auf der
Wartburg und gilt seither als Basis für den so genannten „volkstumsbezogenen
Vaterlandsbegriff“ der Deutschen Burschenschaft.
Angehöriger des deutschen Volkes, also ein Deutscher, ist, wer den oben angeführten
Kriterien entspricht. Diese Überzeugung der Deutschen Burschenschaft findet sich auch
in Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland wieder. (z.B.: Vertriebenen-Gesetz der
Bundesrepublik Deutschland, §6: " Deutscher Volksangehöriger ist, wer sich in seiner
Heimat zum deutschen Volkstum bekannt hat, sofern dieses Bekenntnis durch
bestimmte Merkmale wie Abstammung, Sprache, Erziehung, Kultur bestätigt wird“).
Unter einem Volk wird ganz allgemein eine Gemeinschaft von Menschen mit gleicher
Sprache, Kultur und Herkunft, die auf einer gemeinsamen Abstammung über Generationen hinweg beruht, verstanden.
Das deutsche Volk siedelt nicht nur geschlossen in Zentraleuropa, sondern darüber
hinaus auch in fast allen Staaten Europas. Es ist mit etwa 100 Millionen Menschen das
größte staatenübergreifend siedelnde Volk Europas. Der von den Deutschen, aber auch
von anderen Völkern (z.B. Ungarn, Slowenen, usw.) verwendete Begriff Volksnation
umschließt alle Angehörigen eines Volkes über Staatsgrenzen hinweg. Diese Vorstellung vom Vaterland bezeichnet die Deutsche Burschenschaft als den „volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff“. Der dazu konträre Begriff Staatsnation umschließt alle
Staatsangehörigen gleich welcher Volkszugehörigkeit, anerkennt daher auch keine
volksbezogenen Minderheiten.
Wie andere Völker sollte auch das deutsche Volk ein natürliches Nationalbewusstsein
haben. Dazu gehört, dass Werte wie die eigene Sprache, Sitte, Kultur und Brauchtum
mit Selbstbewusstsein vertreten werden. Das Wissen aller Deutschen in Europa
voneinander und übereinander trägt neben Sprache und Kultur wesentlich zu ihrem
Zusammengehörigkeitsgefühl bei.
Burschenschaft und Europa
Schon die Ur-Burschenschaft hatte ihr Wirken staatenübergreifend angelegt und dies
mit der Forderung nach Einigung aller Deutschen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts
in verschiedenen Kleinstaaten wohnten, dokumentiert.
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Das von der Urburschenschaft bereits 1817 vertretene und nach wie vor aktuelle
Verlangen nach Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, etc. wurde
beim Hambacher Fest 1832 von anderen Völkern Europas (z.B. Polen) aufgegriffen.
Diese geforderten Freiheitswerte wurden von der 1848 gewählten Nationalversammlung, dem „Burschenschafterparlament“ als maßgeblicher Bestandteil der
Verfassung beschlossen. Vertreter anderer Völker, wie z.B. Slowenen, Tschechen,
Ungarn haben diese Freiheitswerte später übernommen.
Nach den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts forderte die Deutsche Burschenschaft in
ihren Grundsätzen schon in den 1950er-Jahren nicht nur eine Wiedervereinigung des
geteilten Vaterlandes, sondern auch ein einiges Europa: In der Verfassung der Deutschen Burschenschaft (Art.9, Abs.2) wird das Eintreten für das deutsche Volk „in einem
einigen Europa in der Gemeinschaft freier Völker“ verlangt.
In Weiterentwicklung dieser Grundsätze hat der Burschentag 2010 eine wegweisende
Europa-Deklaration beschlossen: Darin fordert die Deutsche Burschenschaft ein
„Europa der Vaterländer“. Ausgestattet mit den genannten Freiheitswerten als Grundrechte soll es auf den Werten christlich-abendländischer Kultur basieren und den geographischen Raum vom Atlantik bis zum Ural (ohne Kleinasien) umfassen.
Europa und die Deutschen
In einem „Europa der Vaterländer“ wird auf der Grundlage der Gleichberechtigung
gefordert, dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker auch für das deutsche Volk zur
Geltung kommt. Grenzen können nur friedlich (wie z.B. beim Beitritt der DDR zur
Bundesrepublik Deutschland am 3.10.1990) geändert werden.
Im Rahmen eines wirkungsvollen Minderheitenschutzes ist durch völkerrechtlich
verbindliche Verträge sicherzustellen, dass in Staaten mit einer deutschen Minderheit
der Unterricht für diese in ihrer Muttersprache durchgeführt wird. Die Deutsche
Burschenschaft fordert, dass die in Europa von über 100 Millionen deutschen Muttersprachlern gesprochene deutsche Sprache bei allen europäischen Amtsgeschäften den
gleichen Stellenwert haben muss wie z.B. Englisch oder Französisch.
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Staatlich garantierte Mitbestimmungsrechte (vgl. z.B. analog die Gesetze zum Schutz
der dänischen Minderheit in der Bundesrepublik Deutschland) sowie rechtliche
Standards autochthone Minderheiten betreffend, sind für die Volksdeutschen von ihren
europäischen Herbergsstaaten verbindlich festzulegen (z.B. Förderung von Sprache,
Kultur, etc.).
Menschenverachtende Dekrete (wie Benesch-, AVNOJ- und Bierut-Dekrete) haben in
einem Europa der Werte keinen Platz. Staaten, in denen solche Dekrete nach wie vor
Gesetzescharakter haben, sind von der europäischen Staatengemeinschaft ultimativ
aufzufordern, diese außer Kraft zu setzen.
Die Deutsche Burschenschaft setzt sich dafür ein, dass die deutsche Politik unter
strikter Wahrung der Interessen des deutschen Volkes erfolgt (z.B. Währung, innere
und äußere Sicherheit, Migration, Ressourcen und Ökonomie, Kultur, etc.). Dabei ist
sicherzustellen, dass basisdemokratische Prinzipien berücksichtigt werden und
grundsätzliche Entscheidungen einer Zustimmung der Mehrheit des deutschen Volkes
bedürfen.
Ein Ausbau plebiszitärer Prinzipien (z.B. Volksbefragung, Volksbegehren, Volksentscheid, Bürgerversammlung) ist im Bereich der eigenen Staaten und darüber hinaus in
Europa anzustreben. Auch eine Demokratisierung supranationaler Organisationen ist
erforderlich.
Die Deutsche Burschenschaft unterstützt das Bestreben, dass die Deutschen in einem
erstmals in der Geschichte freiwillig geeinten Europa der Vaterländer den ihnen gebührenden Platz einnehmen. Selbstbewusst, in wechselseitiger Anerkennung und Toleranz
gegenüber den anderen europäischen Völkern, sollen die Deutschen und die dem deutschen Volk innewohnenden Kräfte dazu beitragen, zum Wohle des deutschen Volkes
und damit zum Wohle Europas zu wirken.
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Perspektive
Internationalität
Job
Studium
Master
ZUkunft
Karriere
Praktikum
Studienort
Eliteuni
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Einleitung
Da die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Österreich mit einer Bevölkerung
von knapp 90 Millionen Menschen nur über geringe natürliche Ressourcen verfügen, ist
die geistige Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft ihrer Bevölkerung und damit
der Deutschen in den vergangenen 200 Jahren zum entscheidenden Erfolgsfaktor in
einem von Verdrängung geprägten Wettbewerbsumfeld geworden. Die Relevanz dieses
Erfolgsfaktors wird sich mit wachsender Weltbevölkerung und damit mit zunehmender
Nachfrage knapper werdender natürlicher Ressourcen noch verstärken.
Bildung,
Hochschulpolitik,
Wissenschaft,
Forschung und
Entwicklung
Das deutsche Schulsystem
Der Sinn aller Bildung liegt darin, den Menschen zu befähigen, sich in der Welt zurecht
zu finden. Grundlage einer jeden qualifizierten Bildung ist ein leistungsfähiges
Schulsystem. Um hochwertige akademische Abschlüsse zu erzielen, die im
internationalen Vergleich wettbewerbsfähig sind, muss der derzeitige Qualitätsanspruch
an Abitur bzw. Matura auf der Basis eines national einheitlichen Standards erhöht
werden. Das Niveau schulischer Bildungsinhalte und -umfänge darf sich nicht an
politischen Gegebenheiten ausrichten, wie etwa der Integrationsnotwendigkeit von
Migranten oder der überproportionalen Berücksichtigung von lernunwilligen Schülern.
Ziel muss sein, orientiert an der intellektuellen Leistungsfähigkeit der Schüler, Lernund Lebenskompetenz zu vermitteln. Durch "fördern und fordern" sind junge Menschen
zu befähigen, in der Gesellschaft und Wirtschaft Werte zu schaffen und zu erhalten.
Dazu ist es erforderlich, die Lerninhalte der schulischen Bildung so zu gestalten, dass
sie ein Mindestmaß an (Allgemein-)Bildung bei jedem deutschen Bürger sicherstellen.
Eine einseitige Reduzierung der Schulbildung auf wenige ausgewählte Fachkompetenzen gewährleistet dieses Mindestmaß nicht.
Das christlich-abendländische Welt- und Menschenbild ist zentraler Bestandteil der
deutschen Kultur und deshalb in den Schulen auch weiterhin Wertmaßstab. Dieser darf
nicht durch gesellschaftliche Konflikte multikulturellen Ursprungs aufgrund einer
verfehlten Zuwanderungs- und Integrationspolitik marginalisiert werden.
Das deutsche Hochschulsystem
Das deutsche Bildungssystem mit Grundschule, weiterführenden Schulen und dem auf
Abitur bzw. Matura aufbauenden Hochschulwesen hat sich bewährt und ist
grundsätzlich beizubehalten. Ziel des Studiums an einer deutschen Universität ist ein
international anerkannter, hochwertiger Abschluss.
Fachspezifische Eignungstests sind zu begrüßen. Sie stellen, im Gegensatz zum
"numerus clausus", eine sinnvolle Möglichkeit dar, Zugangsbeschränkungen für
bestimmte Studiengänge umzusetzen und Studienplätze fähigkeitsorientiert zu vergeben
und zu besetzen.
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In der Studienzeit soll der akademische Nachwuchs eine dem aktuellen Stand der
Forschung und Wissenschaft entsprechende fachliche Ausbildung erhalten.
Gemäß humboldtschem Ideal darf sich Bildung nicht allein auf den Erwerb von
Fachwissen beschränken, sondern erfordert darüber hinaus die Vermittlung der
Befähigung zu selbständigem und ganzheitlichem Denken und Handeln. Diesem Ideal
folgend, ist eine "Verschulung" der Ausbildung nach angloamerikanischem Vorbild
nicht erstrebenswert.
Die Deutsche Burschenschaft legt großen Wert auf die Kombination von akademischer
Exzellenz, humanistischer Bildung und einer ausgeprägten Sozialkompetenz ihrer Mitglieder. Sie bietet dazu ein überregionales Seminarwesen an, wobei Fach- und Managementwissen ebenso vermittelt werden wie Teamfähigkeit und Methoden-kompetenz.
Der Bologna-Prozess
Die Deutsche Burschenschaft sieht den Bologna-Prozess als mittelfristig unumkehrbar
an. Sie fordert die Verantwortlichen auf, im Rahmen der bewusst vorgesehenen
regulatorischen Freiheiten für die Nationalstaaten alle Möglichkeiten und Ermessensspielräume zu nutzen, die international renommierten bundesdeutschen bzw. österreichischen Grade und Titel für Studienabschlüsse wieder einzuführen und die Studieninhalte so zu gestalten und zu organisieren, dass es dem zu verleihenden Grad
entspricht. Im Rahmen dieser Freiheiten ist auch darauf zu achten, dass Curricula
Selbständigkeit, gesellschaftliche und soziale Kompetenz fördern. Um dies zu
gewährleisten, ist ehrenamtlicher Einsatz in universitätsnahen Institutionen ausdrücklich zu begrüßen. Diese Institutionen, auch die Mitgliedsvereinigungen der Deutschen
Burschenschaft, haben ihre Strukturen so auszurichten, dass eine Überforderung der
Studierenden nicht stattfindet.
Gerade für Burschenschafter bietet sich mit der Möglichkeit, Bachelor- und Masterstudium an verschiedenen Hochschulen durchzuführen, die Chance zu umfassender
Mobilitätserfahrung unter Beibehaltung der bestehenden sozialen Heimat bei gleichzeitiger Erweiterung des Bekanntenkreises und damit einer stärkeren Vernetzung
sowohl innerhalb der eigenen Burschenschaft als auch zwischen verschiedenen
Burschenschaften und in der Gesellschaft.
24
Hochschulpolitik im Rahmen universitärer Selbstverwaltung
In der Bundesrepublik Deutschland wird seit Jahrzehnten die Hochschulpolitik von
linken politischen Gruppen instrumentalisiert, um allgemeinpolitische Themen zu
Lasten von hochschulspezifischen Problemstellungen in den Vordergrund zu rücken.
Die Deutsche Burschenschaft fordert eine ausschließlich auf die Hochschulpolitik
ausgerichtete studentische Vertretung, die basisdemokratisch von der Mehrheit der
Studierenden gewählt und getragen wird.
Vor diesem Hintergrund sollte sich jeder studierende Burschenschafter gemäß dem
politischen Auftrag der Deutschen Burschenschaft im Bereich Hochschulpolitik in frei
zu entscheidender Weise engagieren.
Wissenschaft, Forschung und Entwicklung
Die Freiheit von Forschung und Lehre und das direkte Einbeziehen von aktuellen
Ergebnissen der Forschung (Wissenschaftstheorie ebenso wie umsetzungsorientierte
Entwicklung) in die Lehre ist nicht nur zentraler Bestandteil des humboldtschen
Bildungsideals, sondern sie ist die Grundlage des deutschen Universitätswesens.
Beides sind damit zentrale Kriterien zur Unterscheidung hochwertiger deutscher
Studienabschlüsse von ausländischen akademischen Abschlüssen.
Die Deutsche Burschenschaft fordert von ihren Mitgliedern eine ausgeprägte
Leistungsorientierung im Studium. Sie befürwortet und unterstützt den internationalen
Austausch von Studenten und von Spitzenkräften in Forschung, Lehre und Industrie.
Vorrangiges Ziel ist dabei der Erhalt sowie der Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit
Deutschlands im globalen Ringen um wirtschaftliche Bedeutung und Wohlstand.
Wissenschaftler sind heute weltweit dort tätig, wo sie die besten Arbeitsbedingungen
vorfinden. Daher dient eine Steigerung der Attraktivität der Arbeitsbedingungen in
Forschung, Lehre, Industrie und Dienstleistung in Deutschland und Österreich
letztendlich auch der Existenzsicherung des deutschen Volkes als integrativer
Bestandteil eines Europas der Vaterländer.
25
26
Einleitung
Deutschland und Österreich gehören weltweit zu den Ländern mit der niedrigsten
Geburtenrate. Dadurch und aufgrund ihres wirtschaftlichen Wohlstandes und ihrer
gesellschaftlichen Attraktivität entwickeln sich diese Länder zunehmend zu Zuwanderungsländern. Nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes werden 2030 ca. 25%
(2012: 20%) der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, wobei ca. 55%
(2012: 52%) dieser Menschen die deutsche oder österreichische Staatsbürgerschaft
(mehrheitlich zusätzlich zu der ihres Heimatlandes) besitzen. Der sog. Generationenvertrag, das zentrale wohlstandssichernde Element in Deutschland und Österreich, wird
sich in der heutigen Form nicht aufrecht erhalten lassen, da die durchschnittliche
Familiengröße aufgrund einer zunehmenden Anzahl von Single-Haushalten auf 1,5
Personen pro Haushalt sinkt und gleichzeitig die Lebenserwartung deutlich steigt.
Bevölkerung,
Familie und
Migration
Verantwortung der politisch Handelnden
Vor dem Hintergrund dieser Fakten und übereinstimmender Prognosen haben die
politisch Handelnden die Pflicht:
•
diese Entwicklung anzuerkennen und die daraus erwachsende Verantwortung
wahrzunehmen. Anreizsysteme, die gezielt und in unterschiedlicher Weise deutsche
und zugewanderte Bevölkerungsgruppen ansprechen, sind dazu ein erster Ansatz.
•
ihrem Grundgesetz-/Verfassungsauftrag „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“ gewissenhaft und nachhaltig nachzukommen. Es gilt ein Bewusstsein dafür zu
schaffen, dass es im Sinne der Verfassung schädlich für unser Volk wäre, im
eigenen Land in der Minderheit zu sein. Dies führt automatisch zu einer Fremdbestimmung aufgrund der Notwendigkeit der Berücksichtigung fremder Interessen.
Das kann nicht im Interesse unseres Volkes sein.
•
die deutsche Wertegemeinschaft zu erhalten, die auf gleicher Abstammung,
gleichem geschichtlichen Schicksal, gleicher Kultur und verwandtem Brauchtum
und derselben Sprache beruht. Das Vermitteln des Wissens um die Einzigartigkeit
dieser deutschen Wertegemeinschaft gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer
Erziehungs- und Bildungseinrichtungen.
•
Nach dem Grundsatz der Generationengerechtigkeit zukünftigen Generationen eine
intakte Gesellschaft mit einem handlungsfähigen Gemeinwesen in einem souveränen Staat auf der Basis christlich-abendländischer Kultur und Wertvorstellungen zu
übergeben.
Die Deutsche Burschenschaft ist überzeugt, dass die freie Entfaltung des Einzelnen in
Freiheit nur gelingen kann, wenn eine gerechte Lastenverteilung nachhaltig
sichergestellt ist.
27
Demographische Entwicklung
Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Österreich gehören nicht nur zu den
reichsten Ländern der Erde, sie haben auch sehr leistungsfähige medizinische
Versorgungssysteme. Neben einer intakten Umwelt, gesunder Ernährung und
ausbalancierter Arbeits- und Erholungsphasen, tragen vor allem die niedrige Kindersterblichkeit und die Intensivmedizin im Alter zu einer hohen Lebenserwartung bei. Die
dadurch entstehenden Kosten erreichen bereits heute einen Grenzwert für die in die
Sozialversicherung einzahlenden Bürger und bringen den sog. Generationenvertrag
schon jetzt an den Rand des Kollapses.
Alle bisherigen Versuche, die Geburtenrate auf ein Niveau zu heben, das den langfristigen Selbsterhalt des deutschen Volkes sichert, schlugen bisher fehl. Daher sind
gesetzlich verankerte Förderprogramme und Rahmenbedingungen zu schaffen, die so
nachhaltig wirken, dass auch gutsituierte Familien eine Lebensplanung mit Kindern
einer ohne Kinder vorziehen. Darüber hinaus ist zu regeln, dass Immigranten, die
keinerlei Einzahlungen geleistet haben, die staatlichen Sozialsysteme maximal mit
Grundversorgungsansprüchen belasten.
Die Stellung der Familie in der Gesellschaft
28
Artikel 16 der UNO-Menschenrechtserklärung definiert die Ehe als einen Bund
zwischen Mann und Frau. Die Familie als Keimzelle der Gesellschaft ist elementarer
Bestandteil des burschenschaftlichen Selbstverständnisses. Ohne Familienverbund als
kleinste soziale Einheit des Gemeinwesens sind übergeordnete gesellschaftliche
Strukturen nicht leistungsfähig; die langfristige Existenz eines Volkes ist nicht
gesichert. Deshalb betrachtet die Deutsche Burschenschaft den zunehmenden Zerfall
von Familienstrukturen, begünstigt durch zeitgeistige Gender-Ideologie und
gesellschaftspolitische Experimente, mit großer Sorge. Sie ist sich aber auch bewusst,
dass Kinder, hervorgegangen aus alternativen Lebensentwürfen, gesellschaftlich nicht
benachteiligt werden dürfen. Kinder bedürfen grundsätzlich des besonderen Schutzes
durch den Staat. Die Familie als emotionale Insel der Vertrautheit, als Wahrer und
Förderer angestammter Identität und als Hort traditionellen Werteverständnisses ist
seitens der politisch Verantwortlichen aktiv zu schützen, zu unterstützen und zu
fördern. Dabei ist die Schule als eine tragende Säule neben dem Elternhaus und dem
häuslichen Umfeld in den Erziehungsprozess eines Kindes intensiver als derzeit
einzubeziehen. Dafür ist neben einem konsequent durchzusetzenden Erziehungsmandat,
das auch die Schulpflicht beinhaltet, ebenfalls eine hinreichende Qualifizierung der
Lehrer sicherzustellen.
Kinder sind zu charakterfesten, freiheitsliebenden jungen Menschen zu erziehen. Der
staatliche Einfluss in diesen Erziehungsverbund muss sich auf die Unterstützung von
Problemfamilien beschränken, um mit Unterstützungsmaßnahmen eine Integration der
Kinder in den deutschen Sozialverbund zu ermöglichen.
Migration als Problem und Chance
Der Wohlstand in den Ländern des deutschen Sprachraumes gründet auf dem im
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland bzw. der Verfassung der Republik
Österreich manifestierten Generationenvertrag unserer Sozialsysteme. Diese Systeme
geraten zunehmend aus ihrem sensiblen Gleichgewicht, da einerseits die deutschstämmige Bevölkerung aufgrund niedriger Geburtenraten abnimmt und Zuwanderer
unterdurchschnittliche Beiträge bezahlen, aber überdurchschnittliche Leistungen
erhalten. Dies verdeutlicht, dass eine grundlegende Reform der Migrationspolitik
unumgänglich ist, will man den Generationenvertrag vor dem Zusammenbruch retten.
Zuwanderung darf nicht länger als geeignetes Mittel zum Ausgleich des Bevölkerungsdefizits betrachtet werden. Außerdem dürfen der deutschen Bevölkerung
langfristig keine substantiellen Nachteile durch Zuwanderung entstehen.
Die Verweigerung der Integration von Zuwanderern führt bereits heute zu ethnischen
Problemen in Städten und Stadteilen mit einem hohen Anteil an Menschen mit
Migrationshintergrund und zu einer überproportional hohen Kriminalitätsrate.
Integrationswilligkeit ist daher als elementare Bringschuld eines jeden Zuwanderers zu
verstehen, ohne die ein dauerhafter Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland oder
der Republik Österreich nicht funktionieren kann.
Die Deutsche Burschenschaft unterstützt eine an Qualifikationskriterien gebundene,
ausschließlich am ökonomischen Bedarf orientierte Zuwanderungspolitik, lehnt eine
unkontrollierte Zuwanderung ab und plädiert für die grundsätzliche Ausweisung von
Straftätern mit Migrationshintergrund unter Berücksichtigung des deutschen Asylrechts.
Jeder Zuwanderer muss qualifizierte Integrationskurse erfolgreich besuchen, die
deutsche Sprache hinreichend beherrschen und den christlich-abendländischen
Wertekodex respektieren, um sich dauerhaft in seinem Gastland aufhalten zu dürfen.
Nur so wird gewährleistet, dass die Bundesrepublik Deutschland und die Republik
Österreich weltoffene, souveräne Länder bleiben mit deutsch geprägter kultureller
Identität: Ein Volk, zwei gastfreundliche Länder, in denen die Freiheit des Einzelnen
und die Würde des Menschen geachtet wird und die auf der Basis eines funktionierenden, demokratischen Gemeinwesens ihren Bürgern, auch zukünftigen Generationen,
Heimat, Frieden und Wohlstand bieten.
29
30
Einleitung
Die Welt ist seit Ende des Kalten Krieges komplexer geworden. Einfache strategische
Konzeptionen werden den gegenwärtigen Herausforderungen nur noch unzureichend
gerecht. Anstelle der beiden konkurrierenden Systeme der Vergangenheit, NATO und
Warschauer Pakt, sind heute zahllose politische und wirtschaftliche Misch- und Sonderformen staatlicher und nichtstaatlicher Akteure getreten, welche in einigen Bereichen
kooperieren und in anderen konkurrieren.
Interessen,
Verteidigung,
Bündnisse
Äußere Herausforderungen
Das deutsche Volk lebt heute mehrheitlich in zwei Staaten, der Bundesrepublik
Deutschland und der Republik Österreich, innerhalb eines transatlantisch-europäischen
Stabilitätsraums, in welchem konventionelle kriegerische Auseinandersetzungen
zwischen staatlichen Akteuren eine geringe Wahrscheinlichkeit besitzen und derzeit
keine realistische Bedrohung darstellen. Einen Aggressor an Europas Peripherie gibt es
seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr und das Erwachsen eines solchen ist in der
näheren Zukunft nicht zu erwarten.
Die mit der Globalisierung einhergehende zunehmende weltweite wirtschaftliche,
politische und auch kulturelle Interdependenz führt jedoch zu einer steigenden Bedrohung durch exogene Sicherheitsfaktoren wie
•
dem transnationalen Terrorismus in unterschiedlichsten Erscheinungsformen, Ausprägungen und Intensität
•
der Proliferation von Massenvernichtungswaffen und deren Trägersystemen; nicht
nur an Staaten sondern auch an über- oder zwischenstaatlich agierende Gruppen, die
nicht selten ethnische, kulturelle und/oder religiöse Interessen vertreten.
•
dem wirtschaftlichen und politischen Aufstieg nicht christlich-abendländischer
Kulturkreise, welche unsere Werte, Normen und Interessen bedrohen.
•
der Gefährdung von Handels- und Rohstoffströmen zu Wasser, auf dem Land- oder
Luftweg
•
neuer Bedrohungen durch Internetspionage, „Cyberwars“ oder „Cyberterrorismus“,
•
Umweltkatastrophen oder kontinuierliche klimatische Veränderungen, welche
ebenso wie die globale Bevölkerungszunahme zu regionalen Ressourcenkonflikten
und Migrationsströmen führen könnten,
•
weiteren regionalen Destabilisierungsrisiken mit zahlreichen und vielfältigen
möglichen Folgen, welche von Seiten unsicherer Regime, von zerfallenden oder
gescheiterten Staaten drohen.
31
Die daraus erwachsenden Herausforderungen der nächsten Dekaden werden nicht allein
innenpolitisch zu lösen sein. Sie werden außenpolitisches und in letzter Konsequenz
auch sicherheitspolitisches Handeln erfordern und den Schwerpunkt unserer Sicherheitsstrategien einnehmen müssen.
Ziele der Außen- und Sicherheitspolitik
Alle Außen- und Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland und der Republik
Österreich, der zwei Staaten, in denen das deutsche Volk mehrheitlich beheimatet ist,
muss übergeordneten Kerninteressen dienen. Diese Kerninteressen umfassen die
Wahrung des Rechtes und der Freiheit des deutschen Volkes und dessen Schutz vor
Gefahren, die Bewahrung der staatlichen Souveränität der beiden Staaten, die Wahrung
des Friedens in Deutschland und Europa und zunehmend auch der Welt, den Erhalt und
die Mehrung des Wohlstandes des deutschen Volkes sowie das schrankenlose Zusammenleben des deutschen Volkes und den Schutz seiner kulturellen Identität.
Wehrhafter Staat
Die Deutsche Burschenschaft bekennt sich zum Grundsatz der Wehrhaftigkeit. Unter
Wehrhaftigkeit versteht sie das prinzipientreue und standhafte Eintreten für die eigenen
Ansichten und Interessen. Dies legt der Verband sich selbst als Pflicht auf und dies
verlangt er von seinen Mitgliedern. Von den beiden Staaten, der Bundesrepublik
Deutschland und der Republik Österreich, erwartet er entsprechend, dass diese wehrhaft
für die Interessen des deutschen Volkes eintreten und insbesondere sein angestammtes
Siedlungsgebiet verteidigen. Die beiden deutschen Staaten haben dazu die erforderlichen Streitkräfte zu unterhalten, deren Aufgabe vorrangig die Landesverteidigung ist.
Sie sollen im Inneren nur zur Unterstützung der Polizei oder des Katastrophenschutzes
zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung
nach Naturkatastrophen oder bei besonders schweren Unfällen herangezogen werden.
Erweitertes Verständnis des Verteidigungsbegriffes
32
Entsprechend der zunehmenden weltweiten Interdependenz und der damit einhergehenden steigenden Abhängigkeit deutscher Sicherheit von exogenen Risiken haben
die beiden Staaten ihre Sicherheitspolitik an einem erweiterten Verständnis des
Verteidigungsbegriffes auszurichten. Verteidigung ist danach in offensiverer Weise als
globale Verteidigung von Kerninteressen zu interpretieren.
Verteidigung umfasst neben der territorialen Landesverteidigung unter Berücksichtigung der Bündnisverpflichtungen auch grundsätzlich Einsätze zur Stabilisierung,
Konfliktprävention und/oder Krisenbewältigung, Einsätze zum Schutz von grundlegenden wirtschaftlichen Interessen wie Ressourcen und Märkten und Einsätze zur
präventiven Verteidigung.
Aufgabe der Streitkräfte
Die Aufgabe der Streitkräfte ergibt sich entsprechend der zuvor formulierten Ziele und
gemäß dem erweiterten Verständnis des Verteidigungsbegriffes. Sie sollen die
Souveränität der zwei das deutsche Volk beheimatenden Staaten bewahren und deren
außenpolitische Handlungsfähigkeit sicherstellen, den Schutz der nationalen Sicherheit
und die territoriale Landesverteidigung gewährleisten, den transatlantisch-europäischen
Stabilitätsraum sichern und weltweit zur Verteidigung deutscher Interessen beitragen.
Entsprechend dieser Aufgabe wird es zukünftig, unter der getroffenen Beurteilung der
Bedrohungslage, auch Auftrag der Streitkräfte sein, Einsätze außerhalb des deutschen
Hoheitsgebietes durchzuführen und zu unterstützen. Es ist sicherzustellen, dass sie als
zeitgemäße „Einsatzarmee“ diesen Auftrag auch erfüllen können.
Als Ausdruck der nationalstaatlichen Souveränität der beiden Staaten sollen die Streitkräfte dabei jedoch die grundlegenden militärischen Kompetenzen und Strukturen zur
autonomen Landesverteidigung und Aufwuchsfähigkeit konservieren, welche notwendig sind, um zeitgerecht auf Veränderungen im europäischen Sicherheitsumfeld zu
reagieren
Bündnisse
Zur Bewahrung des transatlantisch-europäischen Stabilitätsraumes sollen die Sicherheitsstrategien von Deutschland und Österreich schließlich auf der Grundlage des
Konzeptes der kollektiven Verteidigung aufbauen. Die Kooperation ihrer Streitkräfte
mit denen verbündeter Staaten wird erwünscht und ist zu intensivieren. Die deutschösterreichische Zusammenarbeit in der Sicherheitspolitik ist voranzutreiben.
33
34
Arbeitswelten und Lebenswelten in der Informationsgesellschaft
Mit der Jahrtausendwende hat durch die Etablierung von Computertechnik und Internet
eine Umwälzung der Informationsflüsse und der sozialen Beziehungen eingesetzt. Noch
sind die Auswirkungen dieser Umwälzungen nicht absehbar, es ist allerdings klar, dass
die
informationstechnologische Revolution sowohl Chancen als auch Risiken
bereithält.
Informationsgesellschaft und
Freiheitsrechte
Alle Menschen sind dazu aufgefordert, eine lebenslange Bereitschaft zum Lernen zu
zeigen. Forschung muss primär auf die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen
fokussiert sein. Der weltweiten Vernetzung in den Wissenschaften und in den interdisziplinären Forschungsfeldern dürfen wir uns nicht verschließen. Bei ethischen
Fragestellungen müssen unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Gruppen verbindliche Richtlinien erarbeitet werden, wobei die Übernahme von Verantwortung für das
eigene Volk und die Welt selbstverständlich sein muss.
Die Veränderungen der Arbeitswelten und Gesellschaften, wie wir sie seit Beginn der
Industrialisierung beobachten, sind in der Informationsgesellschaft noch nicht
abgeschlossen. Globalisierung, Rationalisierung und Automatisierung haben weitreichende soziale und gesellschaftliche Konsequenzen. Die Deutsche Burschenschaft
tritt dafür ein, dass bei all diesen Entwicklungen das Zusammenleben der Menschen
menschlich bleibt, jeder Bürger jenseits seines „Humankapitals“ gleiche Wertschätzung
als Individuum in der Gesellschaft erfährt und in diese integriert bleibt. Unternehmen
sollten es als selbstverständlich ansehen, dass auch in ihren ausländischen Standorten
und bei Zulieferern menschenwürdige Arbeitsbedingungen sichergestellt sind.
Die Deutsche Burschenschaft setzt sich dafür ein, dass sich die Technik nach dem
Mensch zu richten hat und nicht der Mensch nach der Technik.
Medien in der Informationsgesellschaft
Eine selbstständige Informationsbeschaffung bedarf eines pluralistischen Mediensystems, um die freie Entfaltung von Wissenschaften, die politische Meinungsbildung und
den Diskurs gesellschaftlicher Themen zu fördern. Eine friedliche Koexistenz von Informationen verschiedener politischer Richtungen in den Leitmedien und Unabhängigkeit derselben von Einflussnahmen durch Lobby- und Interessensgruppen sind im Sinne
der Meinungs- und Informationsfreiheit durch den Staat regulativ zu unterstützen.
Auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss in diesem Sinne pluralistisch, neutral
und unabhängig sein. Sogenannte Schweigespiralen müssen von couragierten Medien
durchbrochen werden, Zensur darf nicht stattfinden. Dies setzt einen verantwortungsbewussten Journalismus voraus, der sich der Notwendigkeit der Ausgewogenheit von
Persönlichkeitsschutz und dem Recht der Öffentlichkeit auf Information stets bewusst
ist. Die sich durch das Internet ergebenden neuen Möglichkeiten beim Zugang zu
Informationen müssen auch in der Zukunft erhalten bleiben.
35
Freiheitsrechte
Wir leben in einer Gesellschaft, in der Freiheitsrechte zu einem überwiegenden Teil
garantiert werden. Freiheit ist aber kein Zustand, sondern ein Prozess. So ergeben sich
heute neue Gefahren für die Freiheit. Aufgrund einer medial propagierten Bedrohungslage werden persönliche Freiheitsrechte durch zunehmende Überwachungsmaßnahmen
sukzessive eingeschränkt. Es gilt, nicht die Symptome der Kriminalität zu bekämpfen,
sondern ihre Wurzeln. Sollen Freiheitsrechte zugunsten des öffentlichen Interesses
eingeschränkt werden, muss eine breite gesellschaftliche Debatte mögliche Auswirkungen erörtern und darauf basierend der Gesetzgeber eine ausbalancierte Lösung
finden.
Für den Bürger muss jederzeit Transparenz über die Verwendung seiner Daten bestehen. Eine pauschale Weitergabe von privaten oder persönlichen Daten an Dritte, an
andere Staaten oder Organisationen lehnt die Deutsche Burschenschaft strikt ab.
Offensichtlicher Nutzen und versteckte Gefahren neuer Internetplattformen müssen
sorgsam abgewogen werden. Die Verantwortung für die Allgemeinheit muss auch den
Nutzern dieser Dienste bewusst sein.
Die Deutsche Burschenschaft setzt sich für die Meinungsfreiheit ein. Das bedeutet, dass
die eigene Meinung, die eigenen Gedanken und das eigene Gewissen vor dem Zugriff
der Allgemeinheit geschützt sind, auch wenn sie jenseits gesellschaftlicher Akzeptanz
anzusiedeln sind. Weder Gesetze noch gesellschaftliche Normen im Sinne der
politischen Korrektheit dürfen die Meinungsfreiheit einschränken. Andererseits dürfen
so geschützte Freiheiten nicht durch Intolerante und Freiheitsfeinde dazu missbraucht
werden, die Freiheit Dritter ihrerseits einzuschränken. So darf zum Beispiel die Religionsfreiheit nicht als "trojanisches Pferd" zur Diskriminierung von Frauen und zur
Etablierung von Parallelgesellschaften archaischen Typs verwendet werden.
Die Freiheit braucht den mündigen Bürger, der um die Errungenschaften unserer
christlich-abendländisch geprägten Gesellschaft weiß und diese schätzt. Nur dann ist er
bereit, diese zu verteidigen.
Die Deutsche Burschenschaft setzt sich dafür ein, dass die Versammlungsfreiheit
gewährleistet wird. Ein Verbot von Organisationen, die aufgrund ihrer Auffassungen
von anderen nicht geduldet werden, schließt sie kategorisch aus.
36
Eine wehrhafte Demokratie braucht jedoch auch rechtsstaatliche Mittel, um gegen
Organisationen, deren Grundsätze gegen die freiheitlich-demokratische Grund-ordnung
verstoßen, vorzugehen. In diesem Falle sind nicht politische Einschätzungen maßgeblich, sondern juristische unter Sicherstellung hoher rechtsstaatlicher Hürden.
Die Deutsche Burschenschaft fordert die Schaffung von Grundlagen für die individuelle
Meinungsbildung eines jeden Bürgers. Der Staat muss außerdem freien Zugang zu
jeglichen Informationen und Quellen sicherstellen, solange dadurch keine Gefahr für
Dritte entsteht.
Die Deutsche Burschenschaft setzt sich für die Berufsfreiheit ein. Allen Personen soll
unabhängig von ihrer politischen und religiösen Anschauung, ihres Geschlechtes, ihres
Alters und ihrer Herkunft der Zugang zu Berufen, deren Anforderungsprofil sie erfüllen, ermöglicht werden. Die Gewährleistung der Berufsfreiheit beginnt schon bei der
(Aus-)Bildung. Neben den für ein selbstbestimmtes Leben notwendigen Grundbausteinen an mathematisch-naturwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher
Schulbildung sollen die individuellen Neigungen und Talente gefördert werden.
Das Eigentumsrecht darf nur nach einer individuellen Interessenabwägung zugunsten
des Gemeinwohls eingeschränkt werden.
Die Deutsche Burschenschaft fordert einen umfassenden Schutz der privaten Kommunikation. Briefe, elektronische Nachrichten sowie Telefonate dürfen nicht durch
Nachrichtendienste, Polizei oder andere Behörden, untergeordnete Dienststellen und
auf keinen Fall durch private Unternehmen und Personen überwacht und/oder
ausgewertet werden können. Bei Einführung neuer kriminalistischer Methoden mit
Potential, den Bürger in seinen Grundrechten zu beschneiden, muss dieser vor
Anwendung davon in Kenntnis gesetzt werden.
37
38
Einleitung
Unter Globalisierung versteht man den Vorgang der zunehmenden weltweiten
Verflechtung von Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt und Kommunikation auf allen
Ebenen der Gesellschaft vom einzelnen Bürger bis zum Staat über staatlichen Grenzen
hinweg.
Globalisierung,
Ressourcen,
Arbeitswelt
In den letzten Jahrzehnten wurde der länderübergreifende Austausch von Daten und
Waren aufgrund der weltweiten informationstechnischen und logistischen Vernetzung
exponentiell beschleunigt. Daraus ergeben sich schicksalhafte Auswirkungen auf die
individuellen Lebensumstände und den Fortbestand ganzer Völker und Kulturen.
Die wichtigsten Auswirkungen der Globalisierung sind:
•
Demografischer Wandel, Entwicklung der Weltbevölkerung, Migration und
Urbanisierung
•
Zerstörung von Umwelt und Lebensgrundlagen
•
Verknappung strategischer Ressourcen (fossile Energieträger, Wasser, Mineralstoffe, Metalle etc.)
•
Entwicklung weltweiter, teilweise konfliktärer Wertesysteme, die, wenn sie einen
Absolutheitsanspruch beinhalten, zum Zerfall von Gesellschaften und staatlichen
Ordnungen führen
•
Bildung von legislativ und exekutiv wirkenden überstaatlichen Organisationen und
Netzwerken; für den Bürger, der davon unmittelbar betroffen ist, in ihrer Struktur
und Komplexität nur schwer zu durchschauen
•
Weltumspannende Wertschöpfungsketten und Kapitalströme bei gleichzeitiger
Zerstörung lokaler Märkte
•
Entstehung einer multipolaren Welt, verbunden mit dem Aufstieg von China,
Indien, Brasilien und Russland zu Großmächten im Wirtschafts- und Finanzsektor
•
Teilhabe an fremdem, neuentwickeltem Grundlagenwissen im Hochtechnologiebereich.
•
Zunehmende Entzweiung von Real- und Finanzwirtschaft. Dadurch Schaffen von
mehrdimensionalen gegenseitigen Abhängigkeiten und Einflussnahmen
Die Deutsche Burschenschaft vertritt den Standpunkt, dass hierbei vielfach
internationale Vereinbarungen und Institutionen notwendig sind, jedoch auch in einem
zunehmend globaleren Umfeld der Bürger das Fundament für wichtige politische,
wirtschaftliche und kulturelle Entscheidungen sein muss.
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Kulturelle Identitätswahrung in einem "Europa der Vaterländer„
Die Deutsche Burschenschaft befürwortet ein in Frieden geeintes "Europa der Vaterländer" und tritt für die souveräne Entscheidungsfreiheit der einzelnen Staaten bzgl. ihrer
Mitgliedschaft in internationalen Organisationen ein. Auf dieser Grundlage muss auch
den deutschen Staaten Mitspracherecht und Entscheidungskompetenz in den selbstgewählten überstaatlichen Organisationen und Bündnissen, entsprechend ihres wirtschaftlichen und soziokulturellen Stellenwertes in Europa und der Welt, gewährt werden.
Zum Erhalt der christlich-abendländischen Kultur in Europa als generationenübergreifendes Ziel gehört auch die nachhaltige Förderung des Volkstums und der Erhalt
und der Ausbau qualitativ hochwertiger nationaler Arbeitsplätze als Basis der kulturellen Identität des deutschen Volkes. Globalisierung muss dort Grenzen finden, wo
nationale Regeln zur Identitätswahrung gefährdet sind. Alle Globalisierungsbestrebungen sind dabei im Kontext einer nationalen Vorteil-/Nachteil-Betrachtung zu prüfen.
Zukunftsorientierten Vorschlägen zum staatenübergreifenden Lösen globaler Probleme
im Einvernehmen mit anderen Staaten dürfen sich die Bundesrepublik Deutschland und
die Republik Österreich jedoch nicht verschließen.
Globalisierung und souveräne Nationalstaatlichkeit
Globalisierung darf nur unter Wahrung der individuellen und kollektiven Freiheitsrechte stattfinden. Gegenseitige Anerkennung, Respekt und Wertschätzung gegenüber allen
Beteiligten ist grundsätzlich und unter Wahrung der eigenen Interessen sicherzustellen.
Die Deutsche Burschenschaft hält die Souveränität von Staaten und Völkern (sowie
deren Recht sich eigenständig zu entwickeln) für elementar, sie setzt sich in Belangen
des eigenen Volkes massiv dafür ein und wendet sich entschieden gegen unkontrollierte
und unkontrollierbare internationale Machtkonstellationen.
40
Tragfähige internationale Vereinbarungen entstehen nur auf der Basis von konkreten bioder multilateralen Abkommen auf der Grundlage demokratisch legitimierter Verhandlungen selbstbestimmter Völker. Gemeinsam zu entscheidende, die Weltgemeinschaft
betreffende Entscheidungen (Handel, Umwelt, Friedenssicherung, Ressourcennutzung,
etc.) sind in internationalen Gremien mit transparenten Organisations- und Machtstrukturen zu treffen. Einheitliche, verständliche und demokratisch legitimierte Rechtsgrundlagen sichern die Durchsetzung von internationalen Vereinbarungen, Urheber- und
Patentrechten, erhalten und fördern den Wettbewerb und vermeiden Vormachtstellungen von einzelnen Staaten, Lobbyverbände und Unternehmen.
Die technologische, politische und kommerzielle Hilfestellung für Entwicklungsländer
vor Ort kann zur Verringerung des globalen Migrationsdrucks beitragen, wobei grundsätzlich internationale Entwicklungshilfeprojekte Kosten-/Nutzen effizient zu gestalten
sind, insbesondere in so genannten Schwellenländern. Entwicklungshilfe muss auch
unsere eigenen Interessen berücksichtigen.
Globalisierte Finanzwelt
Die Finanzwirtschaft hat sich in unterschiedlichster Ausprägung vielfach von der
Realwirtschaft entfernt, sich internationalisiert und weltweit verselbständigt. Die hohen
Geldmengen, die in den Finanzsystemen bewegt und in großem Umfang spekulativ
eingesetzt werden, können global verflochtene Bankensysteme gefährden. Zur Rettung
ganzer Volkswirtschaften müssen diese in Krisenzeiten auf Kosten der Steuerzahler
selbst gerettet werden, während vorher erzielte Gewinne meist in die Hände weniger
fallen. Dies zieht de facto eine globale Umverteilung von „arm“ nach „reich“ nach sich.
Daher muss die Finanzwirtschaft als Dienstleister der Realwirtschaft ausschließlich
deren Interessen verpflichtet sein, was aber realistisch nur durch entsprechende globale
Vereinbarungen erreichbar ist.
Währungskurse und Zinsniveaus beeinflussen wesentlich den Erfolg von Volkswirtschaften und damit den Wohlstand eines Volkes. Die Zentralbanken sollten daher nur
dem Substanzerhalt der eigenen Währung verpflichtet sein und um Ausgleich bemüht,
miteinander agieren, was aufgrund der national unterschiedlichen Aufgaben, Kompetenzen und Eigentümerstrukturen derzeit nicht gegeben ist. Es ergibt sich somit die
Notwendigkeit eines globalen einheitlichen Regelwerkes zumindest der großen
Zentralbanken bezüglich Aufgabe, Kompetenz- und Verantwortung, um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf marktwirtschaftlicher Basis zum Wohle der jeweils
vertretenen Bevölkerung sicherzustellen.
Nachhaltige und
Migrationsdruck
gerechte
Ressourcennutzung
und
Vermeidung
von
Rücksichtsloser Ressourcenverbrauch und Rohstoffausbeutung führen weltweit zu
Ressourcenverknappung, Umweltproblemen, Verschlechterung der Lebensbedingungen und Migration. Um diese Probleme lösen zu können, hat die Völkergemeinschaft
die Pflicht, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Die Nutzung von Rohstoffen hat zum Vorteil aller unter gerechten wirtschaftlichen
Bedingungen zu erfolgen, so dass globaler Migrationsdruck als Folge regionaler
Probleme vermieden wird. Alternativstoffe und deren Herstellungstechnologien müssen
zum Erhalt der Rohstoffversorgung und zur Schonung der Umwelt mit hoher Priorität
entwickelt und unter angemessenem Urheber- und Patentrecht allen zugänglich
gemacht werden.
Es sind multilaterale Rahmenbedingungen zum Umgang mit Engpassressourcen, zum
Schutz von Völkern und Kulturen und zur langfristigen Stabilisierung von Wechselkursen und Märkten zu schaffen.
Die Deutsche Burschenschaft setzt sich für eine weltweite personen- und institutionenbezogene Gewaltentrennung für Wirtschaft und Politik auf der Basis von multinationalen Handlungsleitlinien ein.
41
42
Rudolf Baumbach schuf 1879 den Text des Liedes für einen Liederwettbewerb. Hanns Teidler, Chormeister in
Wien, vertonte das Lied noch im selben Jahr. Das Lied gilt heute als Weihelied der Deutschen Burschenschaft.
Burschenschafter sein: eine tolle Sache mit Sinn und Verstand
•
Wir sind der geschichtsmächtigste Akademikerverband und eine der größten
staatenübergreifend wirkende Akademikervereinigung Europas.
•
Unser Wahlspruch „Ehre – Freiheit – Vaterland“ ist Ausdruck der ethischen Verantwortung sowohl gegenüber Volk und Vaterland als auch in der Gemeinschaft der
Bürger der von unserem Volk bewohnten Staaten. Die Achtung gegenüber jedem
Menschen, sowie das Fordern und Erhalten der individuellen und der allgemeinen
Freiheitsrechte sind in diesem Wahlspruch enthalten.
•
Ziel ist die Bewahrung und Förderung der Einheit des gesamten deutschen Volkes
in Europa. Der Großteil des burschenschaftlichen Forderungskatalogs von 1815/17,
1832/33 und 1848 fand Eingang in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und in die Verfassung der Republik Österreich.
•
Unsere Farben „Schwarz–Rot–Gold“ wurden von der Weimarer Republik, der
„DDR“ und der Bundesrepublik Deutschland übernommen und finden sich auch im
Staatswappen der Republik Österreich.
•
Viele renommierte Politiker, Künstler, Wissenschaftler, auch Nobelpreisträger
waren und sind Burschenschafter. In einem generationenübergreifenden Lebensbund sehen wir das persönlichkeitsfördernde Prinzip gegenseitigen Lehrens und
Lernens in der traditionsreichen studentischen Lebensform von gleichberechtigten
Bundesbrüdern.
•
Durch die „Burschenschaftlichen Abende“ (BA) bieten wir unseren Mitgliedern
eine einmalige Chance, sich Wissen fachübergreifend im Sinne eines „studium
generale“ zu erschließen. Verbunden mit einer bundesinternen Studienberatung wird
jedem Mitglied wertvolle Hilfe im Studium geboten. Durch das Lebensbundprinzip
entsteht ein auch darüber hinausgehendes Netzwerk.
Warum
Burschenschafter
werden ?
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ISBN xxx-x-xxxx-xxxx-x
2013 by xxx Verlag
Ein Druckerzeugnis der Deutschen Burschenschaft
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in
irgendeiner Form (durch Photokopie, Microfilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter
Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Umschlaggestaltung vorne: M. Rüger; Umschlaggestaltung hinten: M. Odin Wiesinger
Bilder: Seite 2: nach einer Zeichnung von Ludwig von Elliot; Seite 6, 7, 8, 18, 43: M. Odin Wiesinger; Seite 4: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Andi
Hill; Seite 10, 34: Angelika und Rudolf Schwarz; Seite 14: chruhr-Fotolia.com; Seite 22: industrieblick-Fotolia.com; Seite 26: designritter-Photocase
Lizenz; Seite 30: niearm-Photocase Lizenz; Seite 38: Jakub Krechowicz-Fotolia.com
Satz und Layout:
Druck und Verarbeitung:
Gedruckt in Deutschland
Hinweis im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechterspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der
Gleichbehandlung für beide Geschlechter.
Der Burschenschafterturm zu Linz an der Donau. Ein Denkmal der Deutschen Burschenschaft
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