Techniken in der Kinderheilkunde

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Techniken in der Kinderheilkunde
- Grundlagen -
15.5.2007
Themen:
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Blutentnahmen (kapillär, venös, Blutkultur)
Zugänge (i.v., intraossär, Medex®)
Endotracheale Intubation
Thorax-Drainagen
Lumbalpunktion
i.m. Injektionen
Nicht behandelt:
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•
ZVK-Anlage
Harnblasenkatheter
Magensonde
u.a.m.
Pädiatrische Patienten
Frühgeborene:
Neugeborene:
Säuglinge:
Kleinkinder:
Schulkinder:
Jugendliche:
< 37 Wo. Reifealter
> 1 Monat
1 Monat – 1 Jahr
1 – 6 Jahre
6 – 14 Jahre
> 14 Jahre
Kapilläre Blutentnahme
Kapilläre Blutentnahme
• Fersenballen lateral (bis ca. 1 Jahr)
(cave Osteomyelitis des Calcaneus)
• Fingerbeere (primär Mittel- und Ringfinger; Punktionen
des Zeigefingers vermeiden)
• (Ohrläppchen)
X
Technische Maße
Maße von Nadeln
Größe
AD (mm)
Länge (mm)
Farbe
1
0,9
38
Kadmiumgelb
2
0,8
35
Smaragdgrün
12
0,7
32
Tiefschwarz
14
0,65
30
Blau
15
0,65
26
16
0,6
26
Enzianblau
17
0,5
26
Lila
18
0,45
23
Braun
20
0,4
22
Lichtgrau
21
0,35
20
22
0,3
20
23
0,25
20
Nr. 1
Nr. 16
Weitere Maßeinheiten
Peripher-venöse Zugänge:
äußerer Durchmesser der Zuganges in Gauge
z.B. 20 Gauge = 0,9 mm (rosa)
o. 26 Gauge = 0,45 mm (violett)
Trachealtubus:
Innerer Querschnittsdurchmesser („ID“) in mm
Sonden und Katheter:
(z.B. Magensonden, Harnblasenkatheter, ZVK)
äußerer Durchmesser des Schlauches in „Charrière“ bzw.
„French“ (1 Ch = 1 Fr. = 1/3 mm)
Entnahme einer Blutkultur
Venöse Blutentnahme
Venöse Blutentnahme
Beim Neugeborenen oder Säugling:
• Handrücken,
• Kopf (oberflächliche Kopfvenen),
• ggf. Fußrücken
nicht aspirieren, sondern tropfen lassen
(ggf. Kanüle abbrechen)
Beim Schulkind:
• bevorzugt Venen der Ellenbeuge
Periphere venöse Zugänge
Periphere Venenverweilkanüle
26 G
24 G
14 G
G = Gauge
„Butterfly“-System (27 G)
Zur i.v. Injektion oder Infusion am Kopf
Alternativ zum „Butterfly“-System zur i.v. – Injektion,
z. B. auch in der Geriatrie zur subcutanen Infusion
Einschwemmkatheter
Einschwemmkatheter
Über eine periphere Vene mittels „Split“-Kanüle
durch Vorschub nach zentral eingebracht
Punktionsorte:
Cubitalvene, V. saphena magna
(ggf. Handrückenvene, V. axillaris, Skalpvene)
Ideale Lage der Katheterspitze:
Vena Cava kurz vor Eintritt in den rechten Vorhof
Lagekontrolle obligatorisch (radiologisch,
sonographisch)
Intraossärer Zugang
Intraossärer Zugang
z.B. in lebensbedrohlichen Situationen
bei Säuglingen und Kleinkindern
3 PVK- Versuche (!), wenn erfolglos:
Intraossärer Zugang
Technik:
Eine Patientenhandbreit unter dem medialen Kniegelenksspalt bzw. kurz unterhalb der Tuberisitas tibiae
in die Tibiavorderfläche
Intraossäre Nadeln
So nicht !
- zu tief
- zu nah an der Epiphyse
Nabelgefäßkatheter
NVK- / NAK-Anlage
Notfallmäßige Sondierung
der Nabelvene
beim Neugeborenen
mittels Nabelvenenkatheter
(NVK) oder z. B. auch einer
Magensonde
Im Notfall nur wenige
Zentimeter vorschieben !
In der Routine nach Formel
Gilt analog für NAK
Nabelgefäße:
2 Arterien: wandstark
kleines Kaliber
1 Vene: dünne Gefäßwand
großes Kaliber
Nabelarterienkatheter (NAK)
Endotracheale Intubation
Endotracheale Intubation
Orotracheal – nasotracheal
Bei Kindern < 6 Jahre
vorzugsweise nasotracheale Intubation
Vorteile:
• Anatomische Schienung durch Nasenhauptgang
• Fixierung leichter
• Bedarf an Analgosedierung geringer
• Risiko der Sinusitis gering
Ideale Lage:
Tracheamitte und auf Höhe der Clavicula
Endotracheale Intubation
Formel zur Berechnung der Tubusgröße:
Innendurchmesser in mm =
(Alter in Jahren / 4) + 4
Beispiel:
(2 Jahre / 4) + 4 = 4,5
Endotrachealtuben
Alter
reifes Ngb.
1 Jahr
3 Jahre
5 Jahre
6 Jahre
8 Jahre
Gewicht
3,5 kg
10 kg
14-16 kg
16-20 kg
18-25 kg
24-32 kg
* Innendurchmesser in mm
Tubusgröße*
3,5
4,0
4,5
5,0
5,5
6,0 (mit Cuff)
Endotrachealtuben
Cuff
(Kinder > 8 Jahre)
Endotracheale Intubation
Formel zur Berechnung der
Tubuslokalisation:
• oral: 12 cm + (Alter in Jahren /2)
• nasal: 15 cm + (Alter in Jahren /2)
Magill-Zangen
Führungsdrähte
MillerSpatel
MacintoshSpatel
Endotracheale Intubation
Einstellung der Glottis
Orale bzw. nasale Intubation
Regelrechte Tubuslage
Thorax-Drainage
Thorax-Drainage
Indikationen:
• Pneumothorax
• Pleuraerguß
• Hämatothorax
Therapie:
Einbringen eines Trochars in den Pleuraspalt
Thorax-Drainage
Thorax-Drainage
Lumbalpunktion
Ausschluss Hirndruck / Stauungspapille vor LP !?
Je jünger das Kind und je eindeutiger eine Infektion
vorliegt, desto eher ist LP ohne Vordiagnostik erlaubt.
Diagnostische Möglichkeiten:
• Fundoskopie
• Schädelsonographie
• CCT
Aber: keine Verzögerung therapeutischer Maßnahmen
Übergang LWK 3./4.
etwa Höhe auf
der Beckenkämme
Lokalanaesthesie mit EMLA-Pflaster
(Lidocain, Prilocain)
+ Tegaderm-Pflasterverband
Punktion im Zwischenwirbelraum 2./3. oder 3./4. LWK
Distanz Haut - Liquorraum:
bei Säuglingen 1,5 - 2,5 cm, bei 3 - 5 Jährigen ca. 5 cm
bei adipösen Jugendlichen ≥ 9 cm
Spinalkanülen
Spinalkanülen
Spinalkanülen
Positive Pandy Reaktion bei Meningitis
(Pandy-Reagens bestehend aus Karbolsäure
zum Globulin-Nachweis im Liquor)
Subokzipital-oder Ventrikelpunktion
Komplikationen:
• Anstechen eines Venenplexus-Gefäßes mit
Blutbeimengungen
• Verletzung der Cauda equina
• Postpunktionelles Liquorunterdruck-Syndrom
• Infektion des Liquorraums
• Einklemmen des Hirnstammes
Nachversorgung:
Bettruhe (1 Tag), ggf. Analgesie
Intramuskuläre
Injektionen
Bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern:
Vastus lateralis des M. quadriceps femoris
(Hälfte der Distanz zwischen Kniescheibe und Trochanter)
Bei älteren Kindern:
M. deltoideus (in der Regel links)
Intragluteale Impfungen sind obsolet
Allgemeines
Adäquate Information der Eltern bzw. des Patienten
Hautdesinfektion
Selbstschutz (Handschuhe, Mundschutz etc.)
Ggf. steriles Arbeiten (z.B. Lumbalpunktion, ZVK-Anlage)
Analgesie (Lokal oder systemisch)
Praktische Übungen
Phantom Kopf
Phantom Säuglingsarm
Phantom intraossäre Nadel
Praktische Übungen im Skills-Lab
16.5., 21.-23.5., jeweils 8.00 – 12.00
Ort: MTI, 1 Etage
Je eine Stunde pro Gruppe (n = 18)
3 Dozenten pro Gruppe, 3 Räume
=> 3 Kleingruppen à 6 Studierende
Pro Kleingruppe 3 (-4) Phantome
Dr. Vaessen, Dr. Trepels-Kottek, Dr. Deutz, Dr.
Pappas, Dr. Geerkens, Dr. Wüller
Jetzt ist der Vortrag zu Ende
Vielen Dank
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