Kernbereiche Psychologie – kompetent

Werbung
Folien
Kernbereiche Psychologie – kompetent
2
Aristoteles: Seelenteile
Menschen
rationaler Seelenteil:
Denken, Aktivität
Tiere, Menschen
emotionaler Seelenteil:
Fühlen, Begehren, Wahrnehmen
Pflanzen, Tiere, Menschen
vegetativer Seelenteil: Energie und Wachstum
Matchware, Mediator 9
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3
Pioniere der Psychologie
Beobachtung, Experiment
Wilhelm Wundt
(1832–1920),
Schwerpunkt lag auf
der Beobachtung
Iwan P. Pawlow
(1849–1936),
Experimente zum
Konditionieren (Erlernen)
von Reflexen
Gespräch, Analyse
Sigmund Freud
(1856–1939),
Arzt, Begründer der
Psychoanalyse
Carl Gustav Jung
(1875–1961),
Unterscheidung zwischen
dem persönlichen und
kollektiven Unbewussten
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Was ist Psychologie?
Psychologie beschäftigt sich mit dem menschlichen Erleben,
dem Verhalten und dem Bewerten des Beobachteten.
Kausale und finale Betrachtungsweise
Was ist die Ursache
des Verhaltens?
Mögliche Ursache des
aggressiven Verhaltens:
keine Vertrauensbasis
in der Kindheit
Matchware, Mediator 9
Was ist das Ziel, der
Zweck des Verhaltens?
Möglicher Zweck des
aggressiven Verhaltens:
mehr Anerkennung in
der sozialen Umgebung
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5
Arten der Beobachtung
Die wichtigste Methode für das Erklären psychischer
Phänomene ist die Beobachtung.
Selbstbeobachtung / Introspektion
Fremdbeobachtung
• subjektives Erleben
• zielgerichtete Wahrnehmung
• Träume
• systematisch und strukturiert
• Denkvorgänge
• Beobachtungskriterien
Manche Konflikte können nur
indirekt erschlossen werden
(Wiederholungszwang).
Beobachtung, Interview, Test
und Experiment sind die
wichtigsten Methoden der
empirischen Psychologie.
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Charakteristika eines Experiments
UV = unabhängige Variable
AV = abhängige Variable
UV: Alkoholkonsum 5 Bier
AV: Konzentration -4
UV: Alkoholkonsum 0 Bier
AV: Konzentration +8
Alkohol beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit.
UV: sinnlose Silben unter Lärm lernen AV: Wiedergabe mit 20 Fehlern
UV: sinnlose Silben ohne Lärm lernen AV: Wiedergabe mit 10 Fehlern
Lärm beeinträchtigt die Konzentrationsfähigkeit.
Überprüfung einer
Hypothese
durch
zufällige Zuordnung
UV (Versuchsgruppe)
AV: Messung des Verhaltens
UV (Kontrollgruppe)
AV: Messung des Verhaltens
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Gehirn
Sensomotorischer Kortex
(Bewegungszentrum,
Wahrnehmungszentrum,
Tastempfinden)
Temporallappen
(Erkennen von Gesehenem,
Sprachverstehen)
Okzipitallappen
(Visuelles wie Farbe,
Form, Bewegung)
2
3
Limbisches System:
1 Hippocampus
2 Thalamus
3 Hypothalamus
4 Amygdala
1
4
Kleinhirn
(Bewegungskoordination,
Gleichgewicht)
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Limbisches System
Das limbische System umfasst Strukturen in der Mitte des Gehirns, die zur
Verarbeitung von Emotionen, aber auch intellektuellen Leistungen beitragen.
2 Thalamus
(Tor zum Bewusstsein,
filtert Sinneserregungen)
3 Hypothalamus
(steuert zahlreiche vegetative
Körperfunktionen)
2
3
1
4
4 Amygdala
(automatische Verarbeitung von Angst,
bei moralischen Aspekten beteiligt,
prozedurales Gedächtnis)
1 Hippocampus
(Speichern und Abrufen von
Erinnerungen, episodisches Gedächtnis)
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9
Messverfahren
• EEG (Elektroenzephalogramm): Damit wird
die Aktivität der Neuronenpopulation
gemessen, also die Aktivität der
Hirnströme.
• PET (Positronen-Emissions-Tomografie): Damit werden
Volumen und Ort des Blutflusses im Gehirn gemessen. Der
Versuchsperson wird ein Tracer injiziert, winzige Mengen
einer radioaktiven Substanz, die vom Blut durch den Körper
transportiert wird und durch PET lokalisierbar ist.
• MRI (Magnetic Resonance Imaging): Die sogenannte
Kernspintomografie arbeitet mit einem sehr großen
Magnetfeld und liefert ohne Injektion von radioaktiven Tracern
dreidimensionale Bilder der Gehirnstrukturen.
• fMRI (functional Magnetic Resonance Imaging): Diese
Technik ermöglicht es, Bilder vom arbeitenden Gehirn zu
gewinnen.
Cliparts: Matchware, Mediator 9
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Linke und rechte Gehirnhälfte
Schreiben
Sprache
Einsicht
Raumorientierung
Logisches
Denken
Zahlengedächtnis
Musikalische
Fähigkeiten
Vorstellungskraft
Kontrolle der
linken Hand
Künstlerische
Fähigkeiten
Wissenschaftl.
Fähigkeiten
Kontrolle der
rechten Hand
Wiederer- Wiedererkennen von kennen von
Gesichtern
Wörtern
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Gestaltgesetze
Figur-Grund-Gliederung
Gesetz der Geschlossenheit
Matchware, Mediator 9
Gesetz der Nähe
Gesetz der Ähnlichkeit
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Konstanzphänomene
Der Stuhl besteht aus zwei Elementen, die unterschiedlich weit
vom Betrachter entfernt sind.
Die Sitzfläche liegt direkt auf dem Boden auf (Bild oben links).
Von einem bestimmten Punkt aus gesehen scheint es sich
jedoch um einen normalen Stuhl zu handeln (Mitte).
Unser Wahrnehmungsapparat vermutet dann eine darauf
sitzende Person wesentlich näher, als sie tatsächlich ist. Die
Folge: Die Person wirkt zwergenhaft (Bild rechts).
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13
Wahrnehmungstäuschungen
Was das Gehirn alles aus dem Gesehenen macht!
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14
Wahrnehmungstäuschungen
Was das Gehirn alles aus dem Gesehenen macht!
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Wie lange dauert die Gegenwart?
Was haben Begrüßen, Lesen, Sprechen, Zappen und Film gemeinsam?
Durch das Innehalten entsteht Identität. Der subjektive Eindruck
einer zeitlichen Kontinuität ist eine Illusion (vgl. Film).
Matchware, Mediator 9
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Farbsymbolik
Harmonie, Ruhe
Distanz, Sachlichkeit
Eifersucht, Neid, auch Intuition
Hoffnung, Natürlichkeit
Liebe, Sexualität, Aggressivität
Originalität
Trauer, Macht, Brutalität
konservativ, konservativ
Wahrheit
Matchware, Mediator 9
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Werbung: Sinus-Milieus
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18
Werbung
Diagonale
Kompositionslinie
von links oben nach
rechts unten
Großbuchstaben
verzögern die
Lesegeschwindigkeit
Eye-Catcher in
der Bildmitte
Die Werbung
befindet sich in der
Zeitschrift auf der
rechten Seite!
CAMRAPI
WAS sonst!
Diese Werbung
versucht
emotional positive
Gefühle
(Harmonie, Sex,
Freizeit) mit dem
Getränk zu
verknüpfen.
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Semantisches Netzwerk
atmet
Ebene 1
Tier
kann sich bewegen
hat Federn
Ebene 2
Fisch
hat Kiemen
Vogel
kann schwimmen
kann beißen
Ebene 3
Hai
Forelle
ist gefährlich
Matchware, Mediator 9
ist essbar
ist klein
kann fliegen
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Stroop-Effekt
Der Stroop-Effekt zeigt, dass trainierte Handlungen automatisch ablaufen.
Lesen Sie die Wörter in der Farbe, in der sie geschrieben sind.
ROT
BLAU
GELB
GRÜN
GELB
ROT
ROT
GELB
GRÜN
BLAU
GRÜN
GELB
ROT
GELB
BLAU
BLAU
ROT
GRÜN
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Langzeitgedächtnis
Deklaratives Gedächtnis
Episodisches
Gedächtnis
Persönliche
Erlebnisse und
Erfahrungen
Mein erster
Schultag
Wissensgedächtnis
Prozedurales
Gedächtnis
Faktenwissen,
Wiederholte
Vokabeln,
Reize
Formeln …
(z. B. Werbung)
Mechanische
Fertigkeiten
Rom ist die
Hauptstadt von
Italien.
Radfahren,
Muttersprache
BEWUSST
Matchware, Mediator 9
Priming
(Bahnung)
Was brauche ich,
um einen
Schneemann zu
bauen?
VORBEWUSST/UNBEWUSST
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Formen des Wissens
Privilegiertes Wissen:
ich-nah, implizit, prozedural
(Fähigkeiten, Fertigkeiten,
Gewohnheiten, Bauchgefühl)
Nicht-privilegiertes Wissen:
ich-fern, explizit, deklarativ
Kulturwissen, Tatsachen
Matchware, Mediator 9
Bildhaftes Wissen, Erinnerungen,
Priming, Episoden:
(Bilder, bildhafte Sprache,
Gleichnisse, Vergleiche, Kontraste,
Gedankenexperimente)
erster Schultag, Schneemann
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Praktische Lerntipps
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Was lernt der Mensch?
Kognitive Inhalte
(Fakten, Vokabeln)
Fertigkeiten
(Radfahren, Schreiben)
Einstellungen
(z.B. zu Ausländerinnen,
Ausländern)
Verhalten
(Schule, Straßenverkehr)
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Warum lernt der Mensch?
Die Großhirnrinde ist der Sitz des
Bewusstseins. Viele Teile des Großhirns
sind für keine spezifische Funktion
(Sehen, Hören etc.) reserviert.
Der Mensch als Neugierwesen
• Der Mensch ist im Vergleich zum Tier ein
Mängelwesen. Seine Instinkte sind dürftig.
• Sein Vorteil ist die Vielseitigkeit.
• Der Mensch ist ein unspezialisiertes
Neugierwesen. Die Stärke des Menschen liegt
in der aktiven Auseinandersetzung mit der
Umwelt. Er hat ein Interesse für alles Neue,
den Drang zu forschen.
Matchware, Mediator 9
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26
Klassische Konditionierung
Die klassische Konditionierung nützt angeborene
Verhaltensmerkmale für Verhaltensveränderungen.
uS
unkonditionierter Stimulus (Reiz)
Futter
uR
unkonditionierter Response (Reaktion)
Speichelfluss
Lernphase: nS, dann uS
neutraler Stimulus und
unkonditionierter Stimulus
Glocke und Futter
uR
unkonditionierter Response (Reaktion)
Speichelfluss
cS
konditionierter (erlernter) Stimulus
Glocke
cR
konditionierter Response (Reaktion)
Speichelfluss
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Operante Konditionierung
Die operante Konditionierung verstärkt zufälliges
Verhalten (primär durch Belohnung).
VERHALTEN
zufällige Rechtsbewegung
KONSEQUENZ
Belohnung durch Futter
Formen der Verstärkung
• positive Verstärkung (Lob)
• negative Verstärkung (Androhung einer negativen Konsequenz)
• Bestrafung
• Löschung, Extinktion (Verhalten wird nicht beachtet.)
Matchware, Mediator 9
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Kognitivistische Lerntheorien
Kognitivistische Theorien gehen davon aus, dass der Mensch von
außen nur sehr bedingt steuerbar ist.
Der Mensch ist ein einsichtiges Wesen, das für seine Lebensplanung
Ordnungsrahmen und Wissensstrukturen benötigt.
Strukturen fördern
sinnvolles Lernen.
Entdeckendes
Lernen erleichtert
das Behalten.
Ordnungsrahmen
schaffen Einsicht.
Lernen ist
anstrengend.
Intrinsische
Motivation ist der
halbe Erfolg.
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Emotionen: Zweifaktoren-Theorie
Bei Emotionen sind zwei Faktoren wesentlich:
die physiologische Erregung und die kognitive Bewertung der Erregung.
Reizsituation:
Löwe
Kognitive Bewertung
der körperlichen
Veränderung
Berücksichtigung der
Umweltsituation
Gefühlserlebnis:
Furcht
(Reaktion – Flucht)
Körperliche Veränderung:
Herzklopfen
Matchware, Mediator 9
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Rollen in einer Gruppe
Alpha
Wort- und
Ideenführer:
„Hier geht´s lang.“
Gamma
identifiziert sich mit
Alpha-Position:
„Da kann ich mich nur
anschließen.“
Beta
gruppenorientiert, beratend:
„Worum es auch geht,
ich helfe euch.“
Die Reflexion der Zusammenhänge zwischen Position
und Persönlichkeit ermöglicht
Selbsterkenntnis und
Entwicklung.
TherapeutIn unterstützt und
begleitet die Gruppenprozesse.
Omega
das „Gegen“ in der
Gruppe, der unerwünschte Pol:
„Das ist alles
Blödsinn.“
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Kommunikation
Menschliche Interaktion kann immer vier Aspekte beinhalten:
Sachinhalt: Worüber
informiere ich, worüber
brauche ich Information?
Beziehungsebene:
Wie stehe ich zu dir?
Was halte ich von dir?
Selbstkundgabe:
Was ich von mir
selber kundgebe
Appell: Wozu
möchte ich dich
veranlassen?
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Transaktionsanalyse
EL
ER
K
Eltern-Ich:
Durch die Erziehung
übernommene
Denk-, Fühl- und
Verhaltensweisen
Erwachsenen-Ich:
Bereich selbstverantworteter
Denk-, Fühl- und
Verhaltensweisen
Kindheits-Ich:
In der Kindheit
entwickelte Denk-,
Fühl- und
Verhaltensweisen
Die Transaktionsanalyse
untersucht, von welchen IchZuständen her Interaktionen
(= Transaktionen) ablaufen.
1
ER
2
ER
Parallele Transaktion
1. (Frau zu Mann) Essen wir
heute die Pizza?
2. (Mann zu Frau) Nein, lieber
hätte ich heute nur Salat.
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Konflikte in der Kommunikation
Kindheits-Ich:
spontan, impulsiv,
ablehnend, destruktiv;
ängstlich, angepasst
Eltern-Ich:
kontrollierend, zurechtweisend, bestrafend;
fürsorglich, beratend
Erwachsenen-Ich:
souverän, nüchtern,
logisch, fantasielos
Matchware, Mediator 9
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Gesten und mögliche Deutung
Abwehr
Aggression
engagiert
© Schlager, Lahmer
Dominanz,
Verlegenheit
Ruhe,
Vertrauen
abwehrend,
sachlich, offen
Konsens
belehrend
Verlegenheit
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Gesten und mögliche Deutung
Victory
sich bemerkbar
machen
Stopp
Hinweis
geben,
anbieten
Power,
Aggression
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Mimik
Überraschung Fröhlichkeit
Ärger
Aggression
Trauer
Verachtung
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Faktoren der Entwicklung
Endogene Faktoren sind angeborene
Fähigkeiten, die Entwicklungsprozesse
auslösen und in Gang halten: Wachstum,
Bewegung, Fähigkeit zur Sprache.
Exogene Faktoren sind Umwelteinflüsse, die die Entwicklungsprozesse
unterstützen: Angebote zum Spielen,
Fördern der Motorik.
Autogene Faktoren sind Kräfte, mit denen ein
Individuum von sich aus seine Entwicklung
mitbestimmt: Lächeln, Engagement etc.
Der Mensch ist ein agierendes, aktives Wesen!
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Entwicklungsphasen
0–2 Jahre
3–4 Jahre
4–6 Jahre
7–14 Jahre
Kompetenz
durch Lob
Selbstwertgefühl
durch Kreativität
Möglichkeit zum
eigenen Handeln
Vertrauen durch
Geborgenheit
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Kognitive Entwicklung nach Piaget
Sensomotorische Stufe (0 – 2)
Reflexhandlungen
Unterscheidung
„Ich – Umwelt“
Reaktionen auf Stimuli
Initiierung von Handlungen
Objektrepräsentanz
Praeoperationale Stufe (2 – 7)
symbolische Aktivitäten
egozentrische Sicht der Realität
Leben im Hier und Jetzt
Konkret-operationale Stufe (7 – 12)
Prinzip der Konstanz
Kombination und Austauschbarkeit
relationale Begriffe
Formal-operationale Stufe (ab 12)
logische Denkfähigkeit
deduktive Denkformen
Hypothesenbildung
Die praeoperationale Stufe wird unterteilt in:
• die egozentrische Phase (2 – 5 Jahre)
• die intuitive Phase (5 – 7 Jahre)
Kernbereiche Psychologie – kompetent
40
Disposition zur Moral
Das Mitfühlen scheint „angeboren“,
es wird durch bestimmte Signale
verstärkt:
▼
Kindchenschema (Lorenz)
Dieser Reiz ist entscheidend für das
Erlernen von sozialem Verhalten.
Wir verfügen über ein implizites
moralisches Wissen und urteilen danach.
Matchware, Mediator 9
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Moral-conventional-distinction
Kinder (3 Jahre) können zwischen einem Verstoß
gegen Moral und einem Verstoß gegen eine
Übereinkunft unterscheiden.
Kinder müssen möglichst früh lernen,
ihr impulsives Verhalten zu steuern.
Spiegelneuronen
Spiegelneuronen sind Nervenzellen, die im Gehirn
während der Betrachtung eines Vorgangs die
gleichen Potenziale auslösen, wie sie entstünden,
wenn dieser Vorgang nicht bloß passiv beobachtet,
sondern aktiv ausgeführt würde.
Spiegelneuronen lassen uns mitfühlen.
Kernbereiche Psychologie – kompetent
42
Moralische Entwicklung nach Kohlberg
Präkonventionelle Phase
• Lohn- und Strafe-Denken
Gerecht ist jene Handlung, für die ich belohnt werde.
• Geben und Nehmen
Eine Hand wäscht die andere.
Konventionelle Phase
• Konformismus und Konventionen
Gerecht ist, wenn man Zustimmung findet.
• Law- and Order-Orientierung
Kritiklos seine Pflicht tun
Postkonventionelle Phase
• Sozialvertragsorientierung
Wichtig ist Konsensfindung.
• Universalethische Kategorien
Allgemeine Prinzipien der Gerechtigkeit, Gleichheit
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Aspekte der Persönlichkeit
Temperament:
Morphologie:
introvertiert,
extravertiert
leptosom,
athletisch, pyknisch
Bedürfnisse
Interessen
Einstellungen,
Werthaltungen
Fähigkeiten:
soziale, emotionale
Kompetenz
Das Selbstkonzept setzt sich zusammen aus
Real-Selbst (realistisches Bild der Fähigkeiten)
und
Ideal-Selbst (wie eine Person sein möchte).
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44
Persönlichkeitsdiagnostik
Emotionalität, Nervosität:
Leiden Sie öfters unter Migräne?
Knabbern Sie an den Fingernägeln?
Introversion – Extraversion:
Beschäftigen Sie sich gern allein?
Mischen Sie sich gern in Gespräche ein?
Soziale Orientierung, Hilfsbereitschaft, Toleranz:
Lieben Sie Kinder?
Gewissenhaftigkeit, Leistungsorientierung:
Erledigen Sie Aufgaben sofort?
Kultur, Offenheit für Erfahrung, Intellekt:
Sehen Sie zuversichtlich in die Zukunft?
Gehen Sie gerne ins Theater?
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Freud: Psychischer Apparat
Gedanken
Bewusstes
Wünsche
Gefühle
Abwehrmechanismen
Verdrängte
Konflikte, Ängste
Vorbewusstes
Psychosexuelle
Entwicklung,
Traumata
Triebe: Libido,
Eros und Thanatos
Unbewusstes
Kernbereiche Psychologie – kompetent
46
Freud: Abwehrmechanismen
Abwehrmechanismen dienen der Vermeidung von Gefahren,
die von Innen kommen (Triebregungen, unbewusste Konflikte).
Projektion:
Inhalte des eigenen Seelenlebens werden auf andere Menschen
projiziert (vor allem unerlaubte, deshalb unterdrückte Wünsche).
Regression:
das seelische Zurückweichen auf eine frühere Stufe der
psychischen Entwicklung
Verschiebung:
Ein peinlicher, aus dem Bewusstsein verdrängter Inhalt wird durch
einen harmlosen, gesellschaftlich akzeptierten Inhalt ersetzt.
Sublimierung:
Triebe werden nicht auf der Triebebene ausgelebt, sondern das
Ziel wird auf eine kulturell höhere Ebene verlegt: Sport, soziales
Engagement, kulturelle und wissenschaftliche Leistungen
Kernbereiche Psychologie – kompetent
47
Freud: Funktion des Traums
Traum als
Wunscherfüllung
manifester
Trauminhalt:
konkrete Bilder
Alptraum
Alptraumals
missglückte
als missglückte
Wunscherfüllung
Wunscherfüllung
Traumarbeit:
Verdichtung,
Verschiebung,
Symbolisierung
Analyse
machtlatenter
latente Inhalte
bewusst
Analyse
Inhalte
Matchware, Mediator 9
Traumzensur
latenter
Trauminhalt
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48
Jung: Persönlichkeitsmodell
Ich: Bewusstsein
unterhält die Beziehung
zwischen psychischen Inhalten
und Ich; Differenzierung
zwischen Objekt und Subjekt
Persona: soziale Anpassung, Rolle
in der Gesellschaft, des Öfteren
Kompensation persönlicher Mängel
durch Identifizierung mit einem Amt
Schatten: verachtete, sozial nicht
lebbare Persönlichkeitsanteile;
unbewusst und von der
Persönlichkeitsentwicklung
abgekoppelt
Archetypen
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Jung: Formen des Traums
Archetypen
Mythen, Märchen
Kollektive Symbole
Amplifikation
Traumserie, große Träume
Subjektstufe
Objektstufe
Methoden
der Deutung
Alltagssymbole
Kleine Träume
Konkrete Traumbilder
Kernbereiche Psychologie – kompetent
50
Adler: Individualpsychologie
Individuell empfundene
Unzulänglichkeiten
Anpassungsmechanismen
Kompensation
Macht- und Geltungsstreben
als
kompensatorisches Phänomen
Gemeinschaftsgefühl als Gegenmotiv
- zwischenmenschliche Kooperation
- soziale Bezüge
- psychosoziales Engagement
Geglückte Kompensation: Person fühlt sich psychisch stabil.
Überkompensation mit positiver Tendenz: Person korrigiert Schwäche
direkt durch besondere Anstrengung oder kompensiert den einen Mangel durch
besondere Leistung in einem anderen Bereich.
Überkompensation mit negativer Tendenz: Übertriebenes Machtstreben.
Neurotische Kompensation: Die Umgebung wird mit einer Schwäche tyrannisiert.
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Verhaltenstherapie
Reizüberflutung - Flooding
Erlernte Verhaltensmechanismen
(Höhenangst) werden durch massive,
andauernde Konfrontation mit der
Angst auslösenden Situation gelöscht.
Voraussetzung
Gute körperliche
Verfassung,
Problemanalyse,
Therapievertrag,
tägliches Training
Auseinandersetzung mit den
Katastrophengedanken und
den körperlichen Reaktionen
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Neurolinguistisches Programmieren: NLP
Kurztherapie:
Wunsch + Ressourcen  Ziel
Innere Bilder, die zum Versagen führen,
umprogrammieren, um Ziele erreichen zu können
Ich habe
kein Geld
Ich hätte so gerne
ein neues Fahrrad!
Ich spare
wöchentlich
Positive Suggestion
Ich hätte so gerne
ein neues Fahrrad!
Ressource
Sparen
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Identitätstheorie (Leib-Seele-Problem)
Materie
Evolutionäre Entwicklung
Komplexe materielle Strukturen
Gehirn
Neue Systemeigenschaften,
qualitativer Evolutionssprung
(ex nihilo, Fulguration)
Psychische Phänomene
(Selbst-)Bewusstsein
Die Fakten der organischen Entwicklung (Mutation, Selektion)
haben den menschlichen Geist geschaffen.
Kernbereiche Psychologie – kompetent
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Wechselwirkungstheorie (Leib-Seele-Problem)
Materie
Gehirn
Instrument
Geist
Bewusstsein
Komposition
Das Instrument ist die Vorbedingung für das Wahrnehmen der
Komposition. Das Instrument hat aber die Komposition nicht geschaffen.
Das Gehirn ist die Voraussetzung für das Bewusstsein.
Die Evolution hat aber das Bewusstsein nicht geschaffen.
Selbst dann, wenn wir in einem Gehirn spazieren gehen könnten, kämen
wir nicht auf die Idee, dass hier Gedanken erzeugt werden.
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