Quellen: von Brück, Michael, Bhagavad Gita. Gesang des

Werbung
Ludwig-Maximilians-Universität München
Katholisch-Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts
Seminar: Hinduismus/Buddhismus als Thema des Religionsunterrichts
Dozenten: Prof. Dr. Leimgruber, Dr. Martin Rötting
WS 13/14
Thema: Bhagavad Gita
Carla Caggiano
28. November 2013
Bhagavad-Gita
Begriff:
Bhagavad = erhabener Herr
(ähnliche Bedeutung wie das „Majestas Domini“)
Gita = Gesang
-> Gesang des erhabenen Herrn
Ursprung:
- erstmaliges Auftauchen der Bhagavad-Gita im hinduistischen
Epos Mahabharata
- entstanden zwischen 200 v. Chr. und 200/300 n. Chr.
- keine offenbarte Hymne der Vedas
- Verfasser: der weise Vyäsa, Ordner der Vedas
Aufbau:
- 700 Strophen
- 18 Gesänge bzw. Kapitel
- Teil des etwa 100.000 Strophen umfassenden Epos Mahabharata
(Gesänge 25 bis 42 des 6. Buches)
Inhalt: (Vgl. von Brück, Michael, Bhagavad Gita. Frankfurt 2007)
- Das Epos beschreibt die Selbstoffenbarung Krishnas
- vor Beginn eines großen Krieges, auf dem Schlachtfeld von
Kurukshetra gegenüber dem Fürsten Arjuna.
Wesentliche Bestandteile der B-Gita: (beziehend auf das Gespräch
mit Prof. Dr. Michael von Brück)
1. Ethik um den Pflichtenkonflikt
z. B. Kapitel 1
Protagonisten:
Dharma: Weltordnung, Anfang von allem -> die B-Gita beginnt mit
Dharma. Es geht um die Stabilität der Gesellschaftsordnung
Krishna führt den Prinzen/Fürsten Arijuna zum Kampf
Prinz/Fürst Arijuna soll Kämpfen will aber nicht.
Er stellt die existentielle Frage nach dem rechten Tun.
(Krishna als Wagenlenker des Prinzen Arjuna)
(Übersetzung der Namen Krishna der Dunkle, Arjuna der Helle)
Krishna ist ratgebender Freund von Arijuna.
Das Dilemma der Entscheidungssituation. Dharma als Orientierung
Entscheidungs-Interesse und Sozialkonflikt
Auf die B-Gita beziehen sie bis heute noch das Handeln der
Menschen und den Sittenkodex.
2. Das Gottesbild:
zu einem Gott als liebenden und zum anderen Gott als erhabenen. In
Kapitel 11 wird Gott vielschichtig und gegensätzlich dargestellt. Er ist
das unfassbare was Immanuel Kant das Erhabene nennt was Rudolf
Otto als das Numinose bezeichnet. Gott ist aber nicht nur gut, schön,
Licht, Ursprung des Lebens und der Ordnung, sondern auch das
Schreckliche, das Dunkle, das Zerstörende, die Gewalt und das
brodelnde Chaos. (Vgl. Bhagavad Gita. Aus dem Sanskrit übersetzt,
Quellen:
von Brück, Michael, Bhagavad Gita. Gesang des Erhabenen, Frankfurt am Main 2007.
http://www.youtube.com/watch?v=xD7olvlc8Zc zuletzt besucht am 25. November 2013
Ludwig-Maximilians-Universität München
Katholisch-Theologische Fakultät
Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts
Seminar: Hinduismus/Buddhismus als Thema des Religionsunterrichts
Dozenten: Prof. Dr. Leimgruber, Dr. Martin Rötting
WS 13/14
Thema: Bhagavad Gita
Carla Caggiano
28. November 2013
eingeleitet und kommentiert von M.v. Brück; mit einem spirituellen
Kommentar von Bede Griffiths, München: Kösel 1993)
3. Frömmigkeitsyp:
- Relation von Handeln für Gott und Hingabe an Gott
In Kapitel 12 wird beschrieben wie man durch
Yoga: Anjochung; durch Körper-Atem-Konzentrationsübung eine
Hingabe an Gott praktiziert.
- Glaube ist das Instrument, das die Energie liefert, und Hingabe ist
die Ausführung. Durch Yoga das Bewusstsein auf einen Punkt
stärken. Sich auf Gottes Yoga-Kraft verlassen mit Selbstzucht und
ehrfürchtiges Handeln.
- letzter Abschnitt von Kapitel 12 Tugendkatalog
- Abschließende Worte: Treue, und Hingabe Gottes an den
Menschen
Wirkung auf die Gesellschaft:
In der Bhagavad-Gita spiegeln sich folgende Anschauungen jener
Zeit über die Welt wider:
- das Handeln des Menschen
- Sittenkodex der einzelnen Kasten
Obwohl die Bahagvad Gita auf vishnuitischem Hintergrund
entstanden ist, ist sie nicht an eine spezifische kultische Tradition,
eine bestimmte Kaste oder eine besondere Philosophie gebunden.
Dennoch beeinflusste sie die gesamte indische Religionsgeschichte.
Sie vermittelt die Essenz der Veden und der Upanishaden.
- Sie wird sowohl von Shivaiten, Vishnuiten, als auch von Menschen
aus hohen oder niedrigen Kasten sehr geschätzt.
- 2000 Übersetzungen in mehr als 70 Sprachen
- Neben der Bibel das am häufigsten übersetzte Buch der
Weltliteratur.
- bis heute von indische Barden auswendig gelernt und vorgetragen
- in öffentlichen Vorträgen inszeniert
- hunderttausendfach in Comic-Heften vertrieben
- Neben den Upanishaden und den Brahma-Sutras zählt die B-Gita in
der indischen Kulturgeschichte zum „dreifachen System“ der
vedischen Literatur: 1. vielfältig, 2. widersprüchlich
3. immer in Korrelation mit der jeweiligen Zeit.
Rezitationen:
- in Europa ist nicht nur von Kant und Rudolf Otto rezitiert, sondern
auch von Humbolt, Göthe und Herder
Mahatma Gandhi:
Gandhi verstand die BG interessanterweise nicht als Aufruf zum
Krieg oder Anleitung zum Befreiungskampf wie sie häufig dargelegt
unter anderem auch von Aurobindo Ghose (indischer Politiker und
Philosoph), sondern für ihn war sie wie ein „Evangelium“ um in
Theologischer Sprache von Professor von Brück zu sprechen ein
Evangelium der Gewaltfreiheit. Für Gandhi war die Gita wichtigstes
Buch seine Quelle des inneren Friedens, der spirituellen Erbauung
und Anleitung zum gewaltfreien Widerstand.
(Vgl. von Brück, Michael, Bhagavad Gita. Gesang des Erhabenen, Frankfurt am Main 2007.)
Quellen:
von Brück, Michael, Bhagavad Gita. Gesang des Erhabenen, Frankfurt am Main 2007.
http://www.youtube.com/watch?v=xD7olvlc8Zc zuletzt besucht am 25. November 2013
Herunterladen