Röteln

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Rubellavirus
Viren
Röteln
1.2
Erreger:
Epidemiologie:
Das Rötelnvirus ist ein zur Familie der Togaviren gehörendes RNA-Virus.
Vorkommen nur beim Menschen. Übertragung durch nasopharyngeale Sekrete. Eine Infektiosität besteht 7 Tage vor bis 14 Tage nach Ausbruch des Exanthems. Auftreten von Epidemien meist im Winter und Frühling. Die Inkubationszeit beträgt 23 Wochen.
Klinisches Bild:
Prodromal-Stadium:
Gelegentlich finden sich leichte grippeartige Prodromi. Die Symptome sind allerdings oft wenig charakteristisch, so daß sich differentaldiagnostisch Schwierigkeiten bei der Abgrenzung zu anderen exanthematischen Erkrankungen ergeben können.
Exanthem-Stadium:
Der diskrete makulöse oder makulopapulöse Ausschlag beginnt im Gesicht und
breitet sich dann über Körper und Extremitäten aus. 14, 15 Meist ist er nach
1-3 Tagen wieder verschwunden. Der Verlauf ähnelt einer leicht verlaufenden Masernerkrankung. Häufig finden sich Lymphknotenschwellungen okzipital und retroaurikulär. 16 Das Krankheitsgefühl ist gering, oft besteht kein Fieber. Vor allem bei weiblichen Jugendlichen und Erwachsenen kann es zum Auftreten flüchtiger
Arthralgien kommen.
Röteln in der
Durch diaplazentare Übertragung einer Röteln-Infektion bei einer werdenden
Schwangerschaft:
Mutter in den ersten Wochen der Schwangerschaft kann es zu Abort, Frühgeburtlichkeit und konnatalen Röteln mit all den gefürchteten Schädigungen des Gehirns,
des Herzens, der Augen 17 und des Ohres kommen. Bei einer Infektion im ersten Trimenon liegt das Risiko von Abort, Totgeburt oder einer Fehlbildung bei ca
85%. Aber auch Infektionen nach dem vierten Schwangerschaftsmonat können zu
Mikrozephalie und Schwerhörigkeit führen.
Vorgehen bei
Sofortige Durchführung eines AK-Testes. Eine Gabe von spezifischen ImmunRötelnkontakt nicht
globulinen (0,3 ml/kg KG i.m., mindestens 15 ml) innerhalb von 72 Stunden
geschützter Schwangerer: nach Exposition kann eine Infektion keinesfalls sicher verhüten. Im Infektionsfalle
Aufklärung über das bestehende Risiko und gegebenenfalls Angebot einer Schwangerschaftsunterbrechung (Fristen für Schwangerschaftsabbruch berücksichtigen).
Impfung:
Empfohlen wird eine kombinierte Masern-Mumps-Röteln-Impfung ab dem 15. Lebensmonat, eine erneute Impfung bei Einschulung, sowie eine nochmalige Rötelnimpfung der Mädchen, auch wenn bereits geimpft, im Alter von 11 bis 15 Jahren.
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Röteln
1.2
15 Feinfleckiges Rötelnexanthem
14 Feinfleckiges Rötelnexanthem
16 Lymphknotenvergrößerung bei Röteln
17 Rötelnembryopathie mit Spaltenbildung und
Katarakt (Bild: Fa. Chiron-Behring)
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