DRI® Thyroxin (T4)-Assay - Thermo Fisher Scientific

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DRI® Thyroxin (T4)-Assay
Zur In-vitro-Diagnostik
0454 (100 ml-Kit)
10013070 (500 ml-Kit)
Verwendungszweck
Thyroxin ist lichtempfindlich. Bewahren Sie alle Thyroxin enthaltenden Reagenzien
(Enzymkonjugatoren, Kalibratoren, Kontrollproben und Patientenproben) so auf, dass sie
weitgehend vor direktem Sonnenlicht geschützt sind.
Zusammenfassung und Erläuterung des Tests
Falls angelieferte Packungen beschädigt sind, wenden Sie sich an Ihren Ansprechpartner für
Technischen Support.
Dieser homogene Thyroxin-Enzym-Immuno-Assay dient zur quantitativen Bestimmung des
Gesamt-Thyroxins im Humanserum oder Humanplasma.
Thyroxin (T4) wird in den Follikeln der Schilddrüse gebildet und über ein komplexes
Regelungssystem in das Blut abgegeben 1. Die Schilddrüse wird durch das von der
Hirnanhangdrüse gebildete Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH) reguliert. Produktion und
Abgabe von TSH durch die Hirnanhangdrüse erfolgt durch das vom Hypothalamus freigesetzte
Thyreotropin Releasing Hormon (TRH).
Das meiste Thyroxin im Blut ist in erster Linie an Thyroxin-bindendes Globulin (TBG) und in
geringeren Mengen an Thyroxin-bindendes Albumin und Thyroxin-bindendes Präalbumin
gebunden2,3. Lediglich weniger als 1 % des Thyroxins liegt ungebunden als freies T4 im Blut
vor. Ein erhöhter Gesamt-Thyroxin-Gehalt kann auf eine Hyperthyreose hinweisen, bei der ein
Überangebot an Schilddrüsenhormonen im Blut vorliegt, und ein verringerter Gesamt-ThyroxinGehalt kann auf eine Hypothyreose hinweisen, bei der es zu einer Unterversorgung mit Thyroxin
kommt. Eine anormale Thyroxin-Konzentration im Blut wird primär durch eine Funktionsstörung
der Schilddrüse oder andere Krankheiten verursacht, die sich auf das Regelungssystem
Schilddrüse-Hirnanhangdrüse-Hypothalamus auswirken. Die Messung der Gesamt-ThyroxinKonzentration (freies plus Protein-gebundenes) ist eines der am meisten genutzten Verfahren
für die Einschätzung des Zustands der Schilddrüse eines Menschen4.
Vorbereitung und Lagerung der Reagenzien
Die Reagenzien sind gebrauchsfertig. Eine Aufbereitung von Reagenzien ist nicht erforderlich.
Alle Komponenten des Assays sind bei ordnungsgemäßer Lagerung bei 2 bis 8 °C bis zu dem auf
dem Etikett angegebenen Verfallsdatum stabil.
Probennahme und -handhabung
Für diesen Assay kann Serum oder Plasma verwendet werden. Es wurde festgestellt, dass
Antikoagulanzien wie Heparin, Zitrate, Oxalat und EDTA den Assay nicht beeinträchtigen. Es
sollten bevorzugt frische Serumproben verwendet werden. Ist keine sofortige Analyse der
Probe möglich, kann die Probe im Kühlschrank bis zu einer Woche lang oder tiefgefroren bis zu
einem Monat lang aufbewahrt werden. Wiederholtes Einfrieren und Auftauen der Probe ist zu
vermeiden. Es sind Maßnahmen zu ergreifen, um Proben frei von groben Verschmutzungen zu
halten. Es wird empfohlen, Proben vor der Analyse mit hoher Geschwindigkeit zu zentrifugieren.
Alle Serum- und Plasmaproben sind wie potenziell infektiöses Material zu behandeln.5
Beim DRI® Thyroxin-Assay handelt es sich um einen homogenen Enzym-Immuno-Assay anhand
gebrauchsfertiger flüssiger Reagenzien. Bei diesem Assay wird das Thyroxin mit Hilfe von
8-Anilinonaphthalin-1-sulfonsäure (ANS) von den Transportproteinen im Plasma abgespaltet.
Das abgespaltete Thyroxin in der Probe lässt man mit einem mit dem Enzym Glucose-6-phosphatdehydrogenase (G6PDH) markierten Thyroxin um eine fest bekannte Menge an Thyroxinspezifischen Antikörper-Bindungsstellen in der Lösung konkurrieren. Liegt in der Probe kein
Thyroxin vor, wird das G6PDH-markierte Thyroxin an den spezifischen Antikörper gebunden,
wodurch die Enzymaktivität unterdrückt wird. Durch dieses Phänomen entsteht eine Beziehung
zwischen der Thyroxin-Konzentration in der Probe und der Enzymaktivität. Die Aktivität des
Enzyms G6PDH wird anhand der spektrophotometrischen Messung (bei 340 nm) seiner Fähigkeit
zur Umsetzung von Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid (NAD) zu NADH bestimmt.
Hilfsmittel
Packungsinhalt
Qualitätskontrolle und Kalibrierung
Antikörper-/Substratreagenz: Enthält monoklonale anti-Thyroxin-Antikörper, 8-AnilinonaphthalinSulfonsäure (ANS), Glukose-6-Phosphat (G6P) und Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid (NAD) in
Tris-Puffer mit Natriumazid als Konservierungsmittel.
Enzymkonjugatreagenz: Enthält mit Glucose-6-phosphat-dehydrogenase (G6PDH) markiertes
Thyroxin in Tris-Puffer mit Natriumazid als Konservierungsmittel.
Kalibratoren (gesondert zu erwerben)
Thyroxin-Kalibrator-Kit (Kat.-Nr. 0476): Enthält jeweils 2 ml negative, 2 µg/dl, 4 µg/dl, 8 µg/dl, 12 µg/
dl und 20 µg/dl Thyroxin-Kalibratoren in Humanserum mit Natriumazid als Konservierungsmittel.
Zur Durchführung dieses homogenen Enzym-Immuno-Assays können Analysegeräte für die
klinische Chemie verwendet werden, die funktional in der Lage sind, die Temperatur konstant zu
halten, Proben zu pipettieren, Reagenzien zu mischen, die Geschwindigkeit der Enzymaktivitäten
bei 340 nm zu messen und die Reaktionszeiten genau einzuhalten.
Durchführung des Assays
Für die Durchführung dieses homogenen Enzym-Immuno-Assays eignen sich Analysegeräte für
die klinische Chemie, die die oben aufgeführten Eigenschaften aufweisen. Informieren Sie sich
vor der Durchführung eines Assays anhand der speziellen Anwendungsanleitung zum Assay
und über die konkreten Parameter für das jeweilige Analysegerät.
Gute Laborpraxis sieht vor, Kontrollproben zu untersuchen, um die Kalibrierung zu validieren
und um sicherzustellen, dass der Assay richtige Ergebnisse liefert. Zu diesem Zweck steht
eine Vielzahl von Kontrollproben im Handel zur Verfügung. Vergewissern Sie sich, dass die
Kontrollergebnisse innerhalb des vorgegebenen Bereichs liegen. Das System ist erneut zu
kalibrieren, wenn neue Reagenzien verwendet werden oder wenn die Kontrollwerte außerhalb
des vorgegebenen Bereichs liegen. Alle Qualitätskontrollen müssen in Übereinstimmung
mit den örtlich geltenden Gesetzen und Bestimmungen bzw. Zulassungsbestimmungen
durchgeführt werden.
Ergebnisse und Interpretation der Daten
Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise
Dieser Test ist ausschließlich für die In-vitro-Diagnostik vorgesehen. Die Reagenzien sind bei
Verschlucken gesundheitsschädlich.
GEFAHR: Der DRI Thyroxin (T4)-Assay enthält ≤ 0,1 % Rinderserumalbumin (BSA).
H317 – Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H334 – Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden
verursachen.
Einatmen
von
Staub/Rauch/Gas/Nebel/Dampf/Aerosol
vermeiden.
Kontaminierte
Arbeitskleidung nicht außerhalb des Arbeitsplatzes tragen. Schutzhandschuhe/
Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. Bei unzureichender Belüftung
Atemschutz tragen. Bei Berührung mit der Haut: Mit viel Wasser und Seife waschen. Bei
Einatmen: Bei Atembeschwerden an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen,
die das Atmen erleichtert. Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche
Hilfe hinzuziehen. Bei Symptomen der Atemwege: Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
Kontaminierte Kleidung vor erneutem Tragen waschen. Inhalt/Behälter gemäß lokalen/
regionalen/nationalen/internationalen Vorschriften der Entsorgung zuführen.
Die Reagenzien des Assays enthalten ≤ 0,09 % Natriumazid. Kontakt mit Haut und Schleimhäuten
vermeiden. Betroffene Stellen mit viel Wasser spülen. Bei Augenkontakt oder Verschlucken
sofort einen Arzt aufsuchen. Natriumazid kann mit Blei- oder Kupferrohren reagieren und
potenziell explosive Metallazide bilden. Bei der Entsorgung solcher Reagenzien ist immer
mit großen Mengen Wasser nachzuspülen, um eine Ansammlung von Aziden zu verhindern.
Freiliegende Metallflächen mit 10 %iger Natriumhydroxidlösung reinigen.
Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums dürfen die Reagenzien nicht mehr verwendet werden.
Die Ergebnisse für die Thyroxin-Konzentration in der Probe werden vom Analysegerät für
die klinische Chemie automatisch berechnet. Es ist keine zusätzliche Bearbeitung von Daten
erforderlich.
Proben mit einer Konzentration größer als 20 μg/dl können als „> 20 μg/dl“ aufgeführt oder mit
Hilfe des negativen Kalibrators verdünnt werden. Der Wert für die verdünnte Probe wird durch
Multiplizieren des Ergebnisses mit dem Verdünnungsfaktor ermittelt.
Die Zusammenhänge zwischen der Thyroxin-Konzentration im Serum bzw. Plasma und
der klinischen Symptomatik des Patienten können durch eine Vielzahl von Faktoren
beeinflusst werden. Dazu gehören Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand des Patienten,
eine Behandlung mit bestimmten Medikamenten, nicht unmittelbar mit der Schilddrüse
in Zusammenhang stehende Krankheiten, Schwangerschaft, Einnahme von Östrogen
oder Kontrazeptiva und eine genetische bedingte Überhöhung oder Unterschreitung der
Konzentration an Thyroxin-bindendem Globulin (TBG). Unter den oben aufgeführten Umständen
sollte die Bestimmung des Gesamt-Thyroxins lediglich als einleitendes Screening-Verfahren
eingesetzt werden.1 Eine exakte Diagnose des Zustands der Schilddrüse muss durch andere
diagnostische Tests wie FTI (Freies-T4-Index), TSH, T3, TRH usw. ergänzt werden und die
klinische Bewertung durch den Arzt erfolgen.
Erwartete Werte
Der Bereich für die T4-Konzentration bei offensichtlich gesunden Menschen wurde auf
4,5 bis 12 μg/dl festgelegt. Da „Normalbereiche“ von Alter, Geschlecht, Ernährungsweise,
geografischer Lage und weiteren Faktoren abhängig sind, sollte jedes Labor seine eigenen
Erwartungswerte für dieses Verfahren aufstellen.
Literatur
Einschränkungen
1.Ingbar SH, Woeber KA. The Thyroid Gland. In: Text Book of Endocrinology.
Williams RH. ed. Philadelphia, PA; WB Saunders Company, 95 (1974)
2. Robbins J. „Thyroxine-Binding Protein in Serum“ In: Laborator Diagnosis of Endocrine
Disease. Saunderman and Saunderman eds., St. Louis, MO; Warren H. Green, Inc.,
221 (1971)
3. Larsen PR, et al. „Imunoassay of Thyroxine in Unextracted Human Serum“ J. Clin.
Endocrinol. Metal., 37, 177 (1973)
4. Penney M, O’Sullivan J. Total or Free Thyroxine as a Primary Test of Thyroid Function.
Clin. Chem., 33, 170 (1987)
5.Centers for Disease Control/National Institutes of Health manual „Biosafety in
Microbiological and Biomedical Laboratories“, 1988
Die Sensitivität, definiert als die geringste Konzentration, die mit einer Verlässlichkeit von
95 % vom Negativkalibrator unterschieden werden kann, beträgt 0,7 µg/dl. Dieses Assay ist
ausschließlich auf die Bestimmung von Thyroxin in Serum oder Plasma ausgelegt, nicht für
die Thyroxinbestimmung in Vollblutproben. In seltenen Fällen weisen Patienten Auto-Antikörper
auf, die den Assay beeinträchtigen und zu fälschlicherweise zu niedrigen Testergebnissen
führen.
Typische Leistungsdaten
Die folgenden typischen Leistungsdaten wurden mit dem Analysegerät Hitachi 717 für klinische
Chemie gewonnen:
Präzision
Die Wiederholpräzision und Laborpräzision wurden anhand von T4-Serum-Kontrollproben mit
drei verschiedenen Konzentrationen ermittelt. Anhand eines modifizierten CLSI-Protokolls zur
Präzision wurden je 6 identische Proben je Durchlauf zweimal täglich und an 5 Tagen getestet,
wodurch sich ein N = 60 ergibt.
Konzentration
Wiederholpräzision
Laborpräzision
n = 60
Mittelwert (μg/dl)
SD (μg/dl)
CV %
SD (μg/dl)
CV %
1
4,1
0,14
3,4
0,28
6,9
2
11,0
0,41
3,7
0,81
7,4
3
16,2
0,62
3,8
1,05
6,5
Sensitivität
Die Sensitivität, definiert als die geringste Konzentration, die mit einer Verlässlichkeit von 95 %
vom Negativkalibrator unterschieden werden kann, beträgt 0,7 µg/dl.
Genauigkeit
Es wurden 108 klinische Proben mit T4-Konzentrationen von 1,3 μg/dl bis 87,1 μg/dl mit
dem DRI Thyroxin EIA-Assay und einem in Handel erhältlichen T4-Assay analysiert. Es
wurden eine Korrelation mit einer Regressionsgleichung von DRI (y) = 1,02 (x) - 0,63 und ein
Korrelationskoeffizient (r) von 0,993 ermittelt.
Spezifität
Es wurden Verbindungen mit einer chemischen Struktur ähnlich zu der von Thyroxin und
bestimmte gleichzeitig verwendete Verbindungen auf mögliche Kreuzreaktivität im ThyroxinAssay getestet. Die Kreuzreaktivität in % wurde als Prozent der beobachteten äquivalenten
T4-Konzentration bei Hinzugabe der getesteten Konzentration des Kreuzreaktanten zu einem
T4-Negativ-Serum ermittelt.
Verbindung
Konzentr. getestet (μg/dl)
Kreuzreaktivität %
Triiodothyronin (T3)
10
3,2*
Tiratricol (Triiodessigsäure)
10
0,5*
Tetraiodessigsäure
10.000
25,3*
3,5-Diiodothyronin
10.000
0,0
3,5-Diiodotyrosin
10.000
0,0
Iodotyrosin
10.000
0,0
Methimazol
10.000
0,0
Phenylbutazon
10.000
0,0
Phenytoin
10.000
0,0
Propylthiouracil
10.000
0,0
Tyrosin
10.000
0,0
Paracetamol
100.000
0,0
Acetylsalicylsäure
100.000
0,0
Microgenics Corporation
46500 Kato Road
Fremont, CA 94538 USA
Kundenbetreuung und technischer
Support in den USA:
1-800-232-3342
* Die getesteten Konzentrationen lagen deutlich über den normalen Serumkonzentrationen dieser Verbindungen. Aus
diesem Grund ist die Kreuzreaktivität klinisch nicht relevant.
Hämolysierte (bis zu 800 mg/dl Hämoglobin), lipämische (bis zu 1.000 mg/dl Triglyceride oder
400 mg/dl Cholesterol) und ikterische (bis zu 30 mg/dl Bilirubin) Proben zeigten keine klinisch
signifikante Wechselwirkung mit dem Assay.
Microgenics GmbH
Spitalhofstraße 94
D-94032 Passau, Deutschland
Tel.: +49 851 886890
Fax: +49 851 8868910
Aktualisierungen der Packungsbeilage finden Sie unter:
www.thermoscientific.com/diagnostics
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