kompetent – schnell – zuverlässig – zielgerichtet In Notfällen 24 Std. rund um die Uhr erreichbar: 078 – 865 23 45 Hundeernährung einmal artgerecht betrachtet! Woher unsere Hunde stammen – darüber haben sich über 100 Jahre lang – die verschiedensten Wissenschaftler heftigst (Wolf oder Schakal o.ä.) gestritten und wurden schlussendlich durch die modernen DNA-Untersuchungen entsprechend zurecht gerückt: unsere Hunde stammen vom Wolf ab, genauer gesagt von ca. 51 Wolfshündinnen vor über 100 000 Jahren. Seine Angliederung an den Menschen und damit auch seine äußeres Erscheinungsbild liegen – nach unterschiedlichsten Bestimmungen – zwischen 40 000 und 10 000 Jahren; also ein mehr als geringer Zeitablauf, wenn man die jahrmillionenlange Phase der anatomisch-physiologischen Ausbildung von Besonderheiten betrachtet; denn, auch wenn der Mensch die äußere Gestaltung mehr als massiv beeinflusste, so war die ablaufende Zeit viel zu kurz, um durch unseren menschlichen Einfluß die artbestimmenden Eigenschaften vor allem der Verdauungsorgane nachhaltig zu verändern . Auch wenn man wissenschaftlich den Hund den sogen. Carnivoren, also Fleischfressern, zuordnet, so ist dies eigentlich auch ein falscher Begriff; denn vom Beutetier wird nicht alles abgerissen/entfernt und nur das Fleisch gefressen, sondern die Beute wird mit Haut und Haar verschlungen und verdaut bis auf geringe schwer- oder unverwertbare Reste, die wieder ausgebrochen werden. Da wir an’s Latein angelehnt unsere Umwelt in Fauna (Tierwelt) und Flora (Pflanzenwelt) einteilen, müsste man den Carnivoren korrekterweise als „Faunivore“ (gemäß Meyer, Hannover 1983) bezeichnen; denn zu den grundlegenden Beutetieren eines Wolfes gehören Würmer, Insekten, Mäuse, kleine Nager, ja sogar Fische (falls erreichbar), Rehe, Rotwild, Wiederkäuer bis hin zu Bisons oder Moschusochsen! Die Beute bietet also für den Carnivoren/Faunivoren sämtliche der notwendigen Nahrungsstoffe an – im Gegensatz zu der Zuordnung von Wolf/Hund zu den sogen. Fleischfressern; denn aus dieser „Ableitung“ (mehr ist es nämlich nicht!) wird die unsachliche Einstellung von unwissenschaftlich-einschätzenden „Neunmalklugen herausinterpretiert“, daß Fleisch die einzig gangbare und damit angemessene Ernährung für Hunde sei. Ein genauerer Blick in die Natur zeigt aber, daß diese Feststellung und Folgerung daraus unzutreffend ist; denn während Fleisch eigentlich nur seine Hauptzusammensetzungen liefert (nämlich Eiweiß und Fett, und dieses auch nur eingeschränkt – siehe unten), sind darin nicht oder so gut wie gar nicht erhalten: unverdauliches faserig-pflanzliches Material aus dem Darminhalt, was für den Verdauungskanal des Hundes unentbehrlich ist, sowie dorther auch die wasserlöslichen Vitamine, Calcium aus dem Knorpel- und Skelettsystem, fettlösliche Vitamine aus dem Nieren- und Leberbereich, Natrium aus den Blutmengen sowie essentielle Fettsäuren aus dem großen Fettgewebe des Körpers! Insofern ist ein Futtermittel, das aus reinem Fleisch besteht, nicht nur nicht vollwertig – es reicht sowohl dem Wolf als auch unseren Hunden in keinster Weise auch nur abdeckend aus! Insofern stimmt auch die Bezeichnung „Faunivore“ nicht ganz; beide nehmen nämlich, je nach Angebot und allgemeiner Versorgungslage, auch pflanzliche Nahrung zu sich: Wurzeln, Blätter, Gräser, Früchte, Exkremente von anderen Tieren oder sogar menschliche Abfälle. Dieses kann man nicht nur beim Haushund beobachten und im Kot nachweisen, sondern ebenso bei Wölfen oder verwilderten Hunden: die Lebensform dieser Tiere und deren Nachkommen kann sich also verschiedenen Futterarten in gewissen Grenzen anpassen und angleichen! Um diese Darstellung auch entsprechend zu untermauern, kann man einmal die Nährstoffgehalte in Beutetieren miteinander vergleichen zu mittelfettem Schweine- bzw. magerem Rindfleisch (beides heutzutage übliche Verkaufsgrundlage – verglichen bei 100g Futter-Substanz – nach Meyer, 1983): -> der Fettgehalt liegt beim mittleren Beutetier bei 30g – umfasst aber das wesentlich wichtigere Allgemeinfett (sogen.Vorratsfett), beim Schwein bei 55g und beim Rind bei 15g – hierbei aber nur das eingeschränkte Muskelfett; -> das Protein liegt beim Beutetier bei 50g, bei Schwein bei 40g und bei Rind bei 78g; -> die Rohfaser (siehe auch besonders obige Angabe im Sinne der Verdauung) beim Beutetier bei ca. 2g (=2000 mg), bei Schwein und Rind: negativ (!!); -> das Calcium beim Beutetier bei 3000mg, bei Schwein und Rind nur bei 30mg (!!); -> der Phosphor beim Beutetier bei 1500mg, bei Schwein und Rind aber bei ca. 400mg; -> das Natrium beim Beutetier bei 400mg, bei Schwein und Rind bei ca. 200mg; -> das Kupfer beim Beutetier bei 1mg, bei Schwein und Rind bei 0,5mg; -> das Jod beim Beutetier bei 40µg, bei Schwein und Rind bei 9µg; -> das Vitamin A beim Beutetier bei 300 IE und bei Schwein und Rind: negativ (!!). Allein an dieser einfachen Gegenüberstellung sieht man, wie eingeschränkt-unzureichend – um nicht zu sagen – „granatenmäßig falsch eingeteilt“ sich eine reine Fleischernährung darstellt, auch wenn dieses unwissentlich immer wieder anders „behauptet“ wird! Spezifisch fachlich gesehen ist es in keinster Weise haltbar, vor allem unter der Betrachtung des Calcium./.Phosphorverhältnisses: was das Beutetier in einer „fast Idealverteilung“ darstellt, bietet die „reine Fleischversorgung“ in einem vergleichbaren Verhältnis an, das Aufzucht- und Erhaltungsprobleme geradezu herausfordert! Und auch durch zusätzliche Calciumgaben gar nicht abdeckend ausgeglichen werden kann! Insofern ist auch nachvollziehbar, daß die immer wieder angepriesene hohe Protein-Menge aufgrund von reinem Fleischanteil (ob Rind/Schwein/Geflügel oder sogar Fisch) beim Hund sich geradezu entgegengesetzt verhält zu einer sachgerechten Ernährung! Gerade diese Form seiner eigenen Ernährung führte den Wolf als Hund auch zu der Aufgabe, die er beim Menschen übernahm: nämlich ein „Mitesser“ zu sein, wobei er an der Nahrung des anderen zwar teilnimmt, diesen aber wie ein Parasit eben nicht schädigt! Wurde er anfangs mit dem Menschen bei der Tötung von Jagdtieren noch „miternährt“, so wandelte sich dieses mehr zu den Abfällen pflanzlicher Herkunft bei der Seßhaftwerdung von Menschen – eine Form, die man fachlich-nachgedacht auf die einer unüberlegt, nicht sachlich hinterfragten Doppelfunktion zurückführen kann: der Hund sollte nicht allein nur gesättigt werden, sondern wurde auch gleichzeitig dahin unwissentlich umgestellt, organische Abfälle aus dem menschlichen Umfeld zu entsorgen! Eine Ernährungsform, die man nicht nur heutzutage noch bei den Pariahunden Asiens und auch durch neuere Beobachtungen und Untersuchungen des Nahrungsspektrums verwildeter Hunde in städtischen Gebieten beobachten kann, sondern diese Form ist auch die Grundlage der Fütterung, die heutzutage industriell angeboten wird; denn sonst müsste man die Unmasse von Schlachtabfällen, die bei dem erhöhten menschlichen Fleischkonsum der letzten 20-30 Jahre entstanden sind, einfach vernichten. So hat man aber einen neuen Markt eröffnet und erklärt in keinster Weise, daß man hierbei auf die moderne Form der uralten Doppelfunktion zurückgreift: der organischen Abfallentsorgung aus dem menschlichen Umfeld! In diesem Zusammenhang wird immer wieder und gerade besonders, was Hüftgelenksdysplasie und Knochenentwicklungsstörungen angeht, über den Einsatz von Vitamin C gesprochen, weil sich aus dem vereinfachten Medizindenken des 17., 18. und z.T. des 19. Jahrhunderts immer noch nicht die Angst vor Mangelerscheinungen im Skelettsystem (da dringend benötigt im Bindegewebsstoffwechsel, insbesondere aber in der Kollagensynthese) bis hin zu Skorbut mit Todesfolge gelöst hat – und der „moderne“ Mensch seinen Begleiter nun auch „menschlich“ begreifen „will“, sich aber nicht erinnert und gar nicht mehr weiß, daß dieser ein ganz anderes Verdauungssystem hat – umso mehr, wenn dann noch unsachgemäße Berichte von Nichtmedizinern auftreten, wie die einer ehemaligen Stewardess, deren „Erzählung über Vit. C und HD-Vermeidung“ seit über 30 Jahren durch die Welt förmlich „geistert“ und „immer wieder als sinnvoller Hinweis aufgegriffen“ wird. Grundsätzlich ist dabei festzuhalten: der Hund ist – im Gegensatz zum Menschen – in der Lage Vit.C = Ascorbinsäure in genügender Menge zu bilden, wie entsprechende Untersuchungen mit Vit.C-freiem-Futter bei heranwachsenden Welpen nachgewiesen haben: weder konnten Ausfallserscheinungen oder schlechtere Entwicklungen nachgewiesen werden; umso mehr, als der Vit.C-Blutspiegel konstant beim Normalwert von 0,2-0,3 mg/kg Lebendgewicht lag – auch unter der Berücksichtigung, daß beim Menschen derselbe Normalwert bei 0,5-1,0mg liegen sollte. Wenn auch die immer wieder angepriesenen erhöhten Mengen von zusätzlichem Vit.C den schnell wachsenden Hunden Bewegungsstörungen oder Skelettveränderungen aufgrund ungenügender Kollagenbildung verhindert würden, konnten experimentelle Untersuchungen dies in keinster Weise nachweisen – im Gegenteil: -> oral wird Vit.C nur zum Teil beim Hund absorbiert -> steigt der Blutspiegel über den o.a. Normalwert, so stellen sich relativ schnell sogen. renale (also nierenausscheidungsmäßig) Verluste dar, um den normalen Blutspiegel wieder herzustellen zu können -> deutlich erhöhte Zugaben von Vit.C erscheinen deshalb nicht sinnvoll, da bei ca. 1g Natriumascorbat/kg Lebendmaße (Natriumsalz der Ascorbinsäure – wird häufig verwendet, um den Vit.C-Gehalt zu erhöhen; darf dann auch als Vit.C deklariert werden) bereits ein deutliche Depression der phagozytären Aktivität (intrazelluläre Verdauung von Krankheitserregern) der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) sowohl bei Mensch als auch beim Tier schon 1983 von Meyer, Hannover nachgewiesen wurde ... ins Allgemeinwissen übersetzt: die Abwehrfähigkeit gegenüber Infektionen nimmt sogar ab! Ähnliche „inkorrekte Erzählungen bzw. angeblich Wissenswertes“ tauchen auch immer wieder in anderen Bereichen der Ernährung auf wie z.B. Calcium./.Phosphor-Verhältnis, Trocken- und Dosen- bzw. Frischfutter usw. Im Zuge solcher „Erwähnungen“ taucht auch immer wieder auf: „mein Hund frisst alles genauso gerne wie ich.“ ... also: die Vermenschlichung der Hunde! Und dabei werden Dinge erwähnt wie Nudeln, Bananen, Äpfel oder sogar getrocknete Pflaumen bzw. neuerdings in angeblichen Hausmannskost-Fertig-Futtermitteln die sogen. Rote Beete. Dazu ist folgendes festzuhalten: Hülsenfrüchte, Getreide, Ölsaaten und/oder auch Gemüse bilden spezielle Formen von Säuren, um als Speicher die anorganischen Mengenelemente binden zu können, die ihre Keimlinge zum Wachstum brauchen: Oxalsäure und Phytinsäure. Oxalsäure behindert die Aufnahme von Eisen und Calcium; Phytinsäure bindet in überdurchschnittlichem Maße Phosphor, wie auch alle anderen anorganischen Mengenelemente, die aber unsere Hunde ebenso benötigen. Sie ist besonders in bestimmten Getreidesorten, wie Weizen, vertreten. Auch wenn die Nahrungsmittelindustrie für Menschen (der nicht so massiv auf diese Säuren reagiert wie unsere Hunde) in der Herstellung von Nährstoffen (sogen.Teigführung) schon darauf achtet, daß diese Belastungen durch Entfernung oder Behinderung der Säuren nicht mehr auftreten können oder zumindest eingeschränkt werden, sollte man doch darauf achten, daß z.B. kein rein italienisches Nudelgericht verabreicht wird (wurde fachlich Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre sogar als Vergiftungsgrund immer wieder aufgegriffen und darauf verwiesen!) – oder die vielfach gepriesenen Erbsen- oder Bohnenzusätze bei Hundenahrung, die vermehrt Phytinsäure enthalten. Eine „Entgleisung“, die ihre Steigerung in neuen Dosenfutter-Sorten finden, wo aufgrund der angeblichen „Natürlichkeit einer Hausmannskost für Hunde“ – die auch noch als Glutenfrei & Getreidearm angepriesen wird – extra 25% Rote Beete zugefügt wurde – einen der durchaus „Massiv-Träger“ für Oxalsäure! Und dieser Unsinn wird dann auch noch für sage und schreibe € 4,50 für 800g angeboten! Obwohl wir heutzutage wissen, daß Nierensteine aus Calcium-Oxalat und Harnsäure bestehen können! Über Äpfel, von gewissen Hundebesitzern gerne bei chronischen Durchfallerkrankungen eingesetzt, gibt es keine sachlichen Ergebnisse; außer, daß sie viel Pektine und Zucker besitzen als mögliche, aber nicht nachgewiesene „Energieträger“ und Vit. C – und das nützt nichts bei unseren Hunden! Von der Blausäure in Kernen dabei ganz zu schweigen! Bananen setzen sich eigentlich nur aus Stärke zusammen, die aber in unbearbeiteten Zustand vom Hundedarm so gut wie gar nicht aufgenommen werden können! Die wie andere stärkereiche Produkte auch durch Hitzeeinwirkung überhaupt erst verdaulich für den Hund gemacht werden müssen ... wollen Sie für Ihren Hund Bananen anbraten oder kochen (??) ...., wobei wir dann, wie bei den angeblich geliebten getrockneten Pflaumen, auch noch eine deutliche abführende Wirkung erreichen ... von dem Darmverschluß (wenn Pflaumen-Kerne nicht entfernt) und der möglichen Blausäureintensität (Vergiftungsgefahr bei Zerkauen derselben) ganz zu schweigen! Wobei letztere Gefahr neuerdings wieder häufiger auftritt, weil Tierbesitzer ihren Hunden Mandeln und Nüsse zu fressen geben – und der Hund, in seinem Eifer, dem „Herrchen“/“Frauchen“ zu gefallen, auch so etwas zu sich nimmt – nicht wissend, daß Blausäure für ihn in seiner Verdauungsveranlagung mehr als giftig sein kann! Zusammenfassend festzuhalten ist: unsere Hunde als Abkömmlinge des Wolfes haben eben doch ein anderes Verdauungssystem als wir Menschen – und da haben wir sie auch in den letzten 40 000 bis 10 000 Jahren unseres „gemeinsamen“ Lebens nicht ändern können! Wenn wir uns dieses immer wieder vor Augen halten und uns nicht auf die z.T. mehr als dümmlich vorgebrachten Argumentationen einer Reklamepräsentation herstellender Industrie verlassen, dann werden wir auch eine sinnvolle Ernährung für unsere Hunde haben. Lassen Sie sich einen extra Beratungstermin für Ihre Fragen geben .......wir nehmen uns die Zeit für Sie und Ihr Tier. Ihre Fragen, Ihre Sorgen – unser Wissen: die Antwort! Version 1.4 vom 20.04.2015 Copyright © 2015 Dr.med.vet.Sven Oloff www.dr-oloff.ch