Hundeernährung artgerecht (pdf-Datei)

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Hundeernährung einmal artgerecht betrachtet!
Woher unsere Hunde stammen – darüber haben sich über 100 Jahre lang – die
verschiedensten Wissenschaftler heftigst (Wolf oder Schakal o.ä.) gestritten und wurden
schlussendlich durch die modernen DNA-Untersuchungen entsprechend zurecht gerückt:
unsere Hunde stammen vom Wolf ab, genauer gesagt von ca. 51 Wolfshündinnen vor über 100
000 Jahren. Seine Angliederung an den Menschen und damit auch seine äußeres
Erscheinungsbild liegen – nach unterschiedlichsten Bestimmungen – zwischen 40 000 und 10
000 Jahren; also ein mehr als geringer Zeitablauf, wenn man die jahrmillionenlange Phase der
anatomisch-physiologischen Ausbildung von Besonderheiten betrachtet; denn, auch wenn der
Mensch die äußere Gestaltung mehr als massiv beeinflusste, so war die ablaufende Zeit viel zu
kurz, um durch unseren menschlichen Einfluß die artbestimmenden Eigenschaften vor
allem der Verdauungsorgane nachhaltig zu verändern .
Auch wenn man wissenschaftlich den Hund den sogen. Carnivoren, also Fleischfressern,
zuordnet, so ist dies eigentlich auch ein falscher Begriff; denn vom Beutetier wird nicht alles
abgerissen/entfernt und nur das Fleisch gefressen, sondern die Beute wird mit Haut und Haar
verschlungen und verdaut bis auf geringe schwer- oder unverwertbare Reste, die wieder
ausgebrochen werden. Da wir an’s Latein angelehnt unsere Umwelt in Fauna (Tierwelt) und
Flora (Pflanzenwelt) einteilen, müsste man den Carnivoren korrekterweise als „Faunivore“
(gemäß Meyer, Hannover 1983) bezeichnen; denn zu den grundlegenden Beutetieren eines
Wolfes gehören Würmer, Insekten, Mäuse, kleine Nager, ja sogar Fische (falls erreichbar),
Rehe, Rotwild, Wiederkäuer bis hin zu Bisons oder Moschusochsen!
Die Beute bietet also für den Carnivoren/Faunivoren sämtliche der notwendigen
Nahrungsstoffe an – im Gegensatz zu der Zuordnung von Wolf/Hund zu den sogen.
Fleischfressern; denn aus dieser „Ableitung“ (mehr ist es nämlich nicht!) wird die
unsachliche
Einstellung
von
unwissenschaftlich-einschätzenden
„Neunmalklugen herausinterpretiert“, daß Fleisch die einzig gangbare und damit
angemessene Ernährung für Hunde sei.
Ein genauerer Blick in die Natur zeigt aber, daß diese Feststellung und Folgerung daraus
unzutreffend ist; denn während Fleisch eigentlich nur seine Hauptzusammensetzungen liefert
(nämlich Eiweiß und Fett, und dieses auch nur eingeschränkt – siehe unten), sind darin nicht
oder so gut wie gar nicht erhalten: unverdauliches faserig-pflanzliches Material aus dem
Darminhalt, was für den Verdauungskanal des Hundes unentbehrlich ist, sowie dorther auch
die wasserlöslichen Vitamine, Calcium aus dem Knorpel- und Skelettsystem, fettlösliche
Vitamine aus dem Nieren- und Leberbereich, Natrium aus den Blutmengen sowie essentielle
Fettsäuren aus dem großen Fettgewebe des Körpers! Insofern ist ein Futtermittel, das aus
reinem Fleisch besteht, nicht nur nicht vollwertig – es reicht sowohl dem Wolf als auch
unseren Hunden in keinster Weise auch nur abdeckend aus! Insofern stimmt auch die
Bezeichnung „Faunivore“ nicht ganz; beide nehmen nämlich, je nach Angebot und allgemeiner
Versorgungslage, auch pflanzliche Nahrung zu sich: Wurzeln, Blätter, Gräser, Früchte,
Exkremente von anderen Tieren oder sogar menschliche Abfälle. Dieses kann man nicht nur
beim Haushund beobachten und im Kot nachweisen, sondern ebenso bei Wölfen oder
verwilderten Hunden: die Lebensform dieser Tiere und deren Nachkommen kann sich also
verschiedenen Futterarten in gewissen Grenzen anpassen und angleichen!
Um diese Darstellung auch entsprechend zu untermauern, kann man einmal die
Nährstoffgehalte in Beutetieren miteinander vergleichen zu mittelfettem Schweine- bzw.
magerem Rindfleisch (beides heutzutage übliche Verkaufsgrundlage – verglichen bei 100g
Futter-Substanz – nach Meyer, 1983):
-> der Fettgehalt liegt beim mittleren Beutetier bei 30g – umfasst aber das
wesentlich wichtigere Allgemeinfett (sogen.Vorratsfett), beim Schwein bei 55g
und beim Rind bei 15g – hierbei aber nur das eingeschränkte Muskelfett;
-> das Protein liegt beim Beutetier bei 50g, bei Schwein bei 40g und bei Rind bei
78g;
-> die Rohfaser (siehe auch besonders obige Angabe im Sinne der Verdauung) beim
Beutetier bei ca. 2g (=2000 mg), bei Schwein und Rind: negativ (!!);
-> das Calcium beim Beutetier bei 3000mg, bei Schwein und Rind nur bei 30mg (!!);
-> der Phosphor beim Beutetier bei 1500mg, bei Schwein und Rind aber bei ca.
400mg;
-> das Natrium beim Beutetier bei 400mg, bei Schwein und Rind bei ca. 200mg;
-> das Kupfer beim Beutetier bei 1mg, bei Schwein und Rind bei 0,5mg;
-> das Jod beim Beutetier bei 40µg, bei Schwein und Rind bei 9µg;
-> das Vitamin A beim Beutetier bei 300 IE und bei Schwein und Rind: negativ (!!).
Allein an dieser einfachen Gegenüberstellung sieht man, wie eingeschränkt-unzureichend – um
nicht zu sagen – „granatenmäßig falsch eingeteilt“ sich eine reine Fleischernährung darstellt,
auch wenn dieses unwissentlich immer wieder anders „behauptet“ wird! Spezifisch fachlich
gesehen ist es in keinster Weise haltbar, vor allem unter der Betrachtung des
Calcium./.Phosphorverhältnisses: was das Beutetier in einer „fast Idealverteilung“ darstellt,
bietet die „reine Fleischversorgung“ in einem vergleichbaren Verhältnis an, das Aufzucht- und
Erhaltungsprobleme geradezu herausfordert! Und auch durch zusätzliche Calciumgaben gar
nicht abdeckend ausgeglichen werden kann! Insofern ist auch nachvollziehbar, daß die immer
wieder angepriesene hohe Protein-Menge aufgrund von reinem Fleischanteil (ob
Rind/Schwein/Geflügel oder sogar Fisch) beim Hund sich geradezu entgegengesetzt verhält zu
einer sachgerechten Ernährung!
Gerade diese Form seiner eigenen Ernährung führte den Wolf als Hund auch zu der Aufgabe,
die er beim Menschen übernahm: nämlich ein „Mitesser“ zu sein, wobei er an der Nahrung des
anderen zwar teilnimmt, diesen aber wie ein Parasit eben nicht schädigt! Wurde er anfangs mit
dem Menschen bei der Tötung von Jagdtieren noch „miternährt“, so wandelte sich dieses mehr
zu den Abfällen pflanzlicher Herkunft bei der Seßhaftwerdung von Menschen – eine Form, die
man fachlich-nachgedacht auf die einer unüberlegt, nicht sachlich hinterfragten
Doppelfunktion zurückführen kann: der Hund sollte nicht allein nur gesättigt werden, sondern
wurde auch gleichzeitig dahin unwissentlich umgestellt, organische Abfälle aus dem
menschlichen Umfeld zu entsorgen! Eine Ernährungsform, die man nicht nur heutzutage noch
bei den Pariahunden Asiens und auch durch neuere Beobachtungen und Untersuchungen des
Nahrungsspektrums verwildeter Hunde in städtischen Gebieten beobachten kann, sondern
diese Form ist auch die Grundlage der Fütterung, die heutzutage industriell angeboten wird;
denn sonst müsste man die Unmasse von Schlachtabfällen, die bei dem erhöhten
menschlichen Fleischkonsum der letzten 20-30 Jahre entstanden sind, einfach vernichten. So
hat man aber einen neuen Markt eröffnet und erklärt in keinster Weise, daß man hierbei auf die
moderne Form der uralten Doppelfunktion zurückgreift: der organischen Abfallentsorgung aus
dem menschlichen Umfeld!
In diesem Zusammenhang wird immer wieder und gerade besonders, was
Hüftgelenksdysplasie und Knochenentwicklungsstörungen angeht, über den Einsatz von
Vitamin C gesprochen, weil sich aus dem vereinfachten Medizindenken des 17., 18. und z.T.
des 19. Jahrhunderts immer noch nicht die Angst vor Mangelerscheinungen im Skelettsystem
(da dringend benötigt im Bindegewebsstoffwechsel, insbesondere aber in der
Kollagensynthese) bis hin zu Skorbut mit Todesfolge gelöst hat – und der „moderne“ Mensch
seinen Begleiter nun auch „menschlich“ begreifen „will“, sich aber nicht erinnert und gar nicht
mehr weiß, daß dieser ein ganz anderes Verdauungssystem hat – umso mehr, wenn dann noch
unsachgemäße Berichte von Nichtmedizinern auftreten, wie die einer ehemaligen Stewardess,
deren „Erzählung über Vit. C und HD-Vermeidung“ seit über 30 Jahren durch die Welt förmlich
„geistert“ und „immer wieder als sinnvoller Hinweis aufgegriffen“ wird.
Grundsätzlich ist dabei festzuhalten: der Hund ist – im Gegensatz zum Menschen – in der Lage
Vit.C = Ascorbinsäure in genügender Menge zu bilden, wie entsprechende Untersuchungen mit
Vit.C-freiem-Futter bei heranwachsenden Welpen nachgewiesen haben: weder konnten
Ausfallserscheinungen oder schlechtere Entwicklungen nachgewiesen werden; umso mehr,
als der Vit.C-Blutspiegel konstant beim Normalwert von 0,2-0,3 mg/kg Lebendgewicht lag –
auch unter der Berücksichtigung, daß beim Menschen derselbe Normalwert bei 0,5-1,0mg
liegen sollte. Wenn auch die immer wieder angepriesenen erhöhten Mengen von zusätzlichem
Vit.C den schnell wachsenden Hunden Bewegungsstörungen oder Skelettveränderungen
aufgrund ungenügender Kollagenbildung verhindert würden, konnten experimentelle
Untersuchungen dies in keinster Weise nachweisen – im Gegenteil:
-> oral wird Vit.C nur zum Teil beim Hund absorbiert
-> steigt der Blutspiegel über den o.a. Normalwert, so stellen sich relativ schnell sogen. renale
(also nierenausscheidungsmäßig) Verluste dar, um den normalen Blutspiegel wieder
herzustellen zu können
-> deutlich erhöhte Zugaben von Vit.C erscheinen deshalb nicht sinnvoll, da bei ca. 1g
Natriumascorbat/kg Lebendmaße (Natriumsalz der Ascorbinsäure – wird häufig verwendet, um
den Vit.C-Gehalt zu erhöhen; darf dann auch als Vit.C deklariert werden) bereits ein deutliche
Depression der phagozytären Aktivität (intrazelluläre Verdauung von Krankheitserregern) der
Leukozyten (weiße Blutkörperchen) sowohl bei Mensch als auch beim Tier schon 1983 von
Meyer, Hannover nachgewiesen wurde ... ins Allgemeinwissen übersetzt: die Abwehrfähigkeit
gegenüber Infektionen nimmt sogar ab!
Ähnliche „inkorrekte Erzählungen bzw. angeblich Wissenswertes“ tauchen auch immer wieder
in anderen Bereichen der Ernährung auf wie z.B. Calcium./.Phosphor-Verhältnis, Trocken- und
Dosen- bzw. Frischfutter usw. Im Zuge solcher „Erwähnungen“ taucht auch immer wieder auf:
„mein Hund frisst alles genauso gerne wie ich.“ ... also: die Vermenschlichung der
Hunde! Und dabei werden Dinge erwähnt wie Nudeln, Bananen, Äpfel oder sogar getrocknete
Pflaumen bzw. neuerdings in angeblichen Hausmannskost-Fertig-Futtermitteln die sogen. Rote
Beete.
Dazu ist folgendes festzuhalten: Hülsenfrüchte, Getreide, Ölsaaten und/oder auch Gemüse
bilden spezielle Formen von Säuren, um als Speicher die anorganischen Mengenelemente
binden zu können, die ihre Keimlinge zum Wachstum brauchen: Oxalsäure und Phytinsäure.
Oxalsäure behindert die Aufnahme von Eisen und Calcium; Phytinsäure bindet in
überdurchschnittlichem Maße Phosphor, wie auch alle anderen anorganischen
Mengenelemente, die aber unsere Hunde ebenso benötigen. Sie ist besonders in bestimmten
Getreidesorten, wie Weizen, vertreten. Auch wenn die Nahrungsmittelindustrie für Menschen
(der nicht so massiv auf diese Säuren reagiert wie unsere Hunde) in der Herstellung von
Nährstoffen (sogen.Teigführung) schon darauf achtet, daß diese Belastungen durch
Entfernung oder Behinderung der Säuren nicht mehr auftreten können oder zumindest
eingeschränkt werden, sollte man doch darauf achten, daß z.B. kein rein italienisches
Nudelgericht verabreicht wird (wurde fachlich Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre sogar als
Vergiftungsgrund immer wieder aufgegriffen und darauf verwiesen!) – oder die vielfach
gepriesenen Erbsen- oder Bohnenzusätze bei Hundenahrung, die vermehrt Phytinsäure
enthalten. Eine „Entgleisung“, die ihre Steigerung in neuen Dosenfutter-Sorten finden, wo
aufgrund der angeblichen „Natürlichkeit einer Hausmannskost für Hunde“ – die auch noch als
Glutenfrei & Getreidearm angepriesen wird – extra 25% Rote Beete zugefügt wurde – einen
der durchaus „Massiv-Träger“ für Oxalsäure! Und dieser Unsinn wird dann auch noch für sage
und schreibe € 4,50 für 800g angeboten! Obwohl wir heutzutage wissen, daß Nierensteine aus
Calcium-Oxalat und Harnsäure bestehen können!
Über Äpfel, von gewissen Hundebesitzern gerne bei chronischen Durchfallerkrankungen
eingesetzt, gibt es keine sachlichen Ergebnisse; außer, daß sie viel Pektine und Zucker
besitzen als mögliche, aber nicht nachgewiesene „Energieträger“ und Vit. C – und das nützt
nichts bei unseren Hunden! Von der Blausäure in Kernen dabei ganz zu schweigen!
Bananen setzen sich eigentlich nur aus Stärke zusammen, die aber in unbearbeiteten Zustand
vom Hundedarm so gut wie gar nicht aufgenommen werden können! Die wie andere
stärkereiche Produkte auch durch Hitzeeinwirkung überhaupt erst verdaulich für den Hund
gemacht werden müssen ... wollen Sie für Ihren Hund Bananen anbraten oder kochen (??) ....,
wobei wir dann, wie bei den angeblich geliebten getrockneten Pflaumen, auch noch eine
deutliche abführende Wirkung erreichen ... von dem Darmverschluß (wenn Pflaumen-Kerne
nicht entfernt) und der möglichen Blausäureintensität (Vergiftungsgefahr bei Zerkauen
derselben) ganz zu schweigen! Wobei letztere Gefahr neuerdings wieder häufiger auftritt, weil
Tierbesitzer ihren Hunden Mandeln und Nüsse zu fressen geben – und der Hund, in seinem
Eifer, dem „Herrchen“/“Frauchen“ zu gefallen, auch so etwas zu sich nimmt – nicht wissend,
daß Blausäure für ihn in seiner Verdauungsveranlagung mehr als giftig sein kann!
Zusammenfassend festzuhalten ist: unsere Hunde als Abkömmlinge des Wolfes haben eben
doch ein anderes Verdauungssystem als wir Menschen – und da haben wir sie auch in den
letzten 40 000 bis 10 000 Jahren unseres „gemeinsamen“ Lebens nicht ändern können! Wenn
wir uns dieses immer wieder vor Augen halten und uns nicht auf die z.T. mehr als
dümmlich
vorgebrachten
Argumentationen
einer
Reklamepräsentation
herstellender Industrie verlassen, dann werden wir auch eine sinnvolle
Ernährung für unsere Hunde haben.
Lassen Sie sich einen extra Beratungstermin für Ihre Fragen geben
.......wir nehmen uns die Zeit für Sie und Ihr Tier.
Ihre Fragen, Ihre Sorgen – unser Wissen:
die Antwort!
Version 1.4 vom 20.04.2015
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