Die spannende Herausforderung: der geriatrische Patient

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Die spannende Herausforderung:
der geriatrische Patient
neue Wege in der Milieutherapie
Inge Kamenz & Ralf Schulz
Oktober 2014
+ Inhalt
„Alt ist nicht gleich alt“
Die Geriatrie und Ihre
„Werkzeuge“
Biographie Arbeit
+ „Alt ist nicht gleich alt“
+ Alt ist nicht gleich alt
„Zwischen Weltreise und Pflegeheim“
Nicht das Alter,
sondern Alltagskompetenz und
Selbständigkeit entscheiden!
+ Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL)
Selbständigkeit im Alltag
1. Basale ATL (Barthel – Index ADL)
2. Instrumentelle ATL (IADL)
Körperhygiene
(das Leben zu Hause)
An- und Ausziehen
Telefon
Harn- und Stuhlkontinenz
Verkehrsmittel
Toilettenbenutzung
Einkaufen
Transfer, Mobilität, Nahrungsaufnahme
3. Fortgeschrittene ATL (AADL)
(Unabhängigkeit)
Kochen
Haushalt
Wäsche
Gesellschaftliche Teilhabe
Medikamente
Soziale Aktivitäten
Geldgeschäfte
Bildung
Interessen, Hobby
+ Alt ist nicht gleich alt
„Zwischen Weltreise und Pflegeheim“
Einteilung nach Funktionalität
Unabhängig lebende Senioren
Hilfsbedürftige Senioren
Pflegebedürftige Senioren
Gesund
(„Go goes“)
Gebrechlich
(„slow goes“)
Abhängig
(„no goes“)
Kurative Therapie / Prävention
Rehabilitation / Funktionalität
Beschwerdelinderung/
Palliation
mod. n. Gillick MR Choosing Medical Care in Old Age 1995
+ Die Geriatrie und Ihre
„Werkzeuge“
+
Geriatrische
Behandlung
+ Geriatrische Behandlung
Geriater
Therapie und
Pflege
Akutmedizin
Verbesserung von
Selbständigkeit und
Alltagskompetenz
Rehabilitation
kennzeichnet den
+ Was
geriatrischen Patienten?
Multimorbidität
-> Vorhandensein mehrerer Behandlungsbedürftiger
Erkrankungen
•
Subjektive Betonung von Beschwerden, welche
die Lebensqualität beeinträchtigen (z.B.
Coxarthrose)
•
Bagatellisieren von lebensbedrohlichen
Zuständen ohne Schmerzen oder
Alltagsbehinderung
(z.B. Angina pectoris, Stürze, …)
•
Überlappende Beschwerden
+
„geriatrietypische“ Multimorbidität
- Gangstörung

- Chronische Schmerzen
- Schwindel und Stürze

- Inkontinenz
- Herabgesetzte Belastbarkeit

- Wunden und Dekubitus
- Gebrechlichkeit (Frailty)

- Hohes Komplikationsrisiko
- Immobilität

- Verzögerte Rekonvaleszenz

- Depression und Antriebs-
- Mangelernährung
störung
- Störungen im Flüssigkeitshaushalt
- Kognitive Defizite
- Störung der
Kommunikationsfähigkeit

- Soziale Isolation

- Medikationsprobleme
+
„Geriatrietypische“ Multimorbidität
mögliche Folgen einer Mobilitätsstörung
Eingeschränkte Mobilität /
Sturz / Sturzangst
Eingeschränkte Selbständigkeit
Eingeschränkte Bewältigung
des Alltages
Hilfsbedürftigkeit
+ Die großen geriatrischen „I“
Immobilität
Instabilität
Interaktionen
Der ältere
Patient
Isolation
Intellektueller
Abbau
Inkontinenz
Insuffizienz
+Problem Polypharmazie
Viele Symptome
Viele Diagnosen
Viele Ärzte
Viele Medikamente
Viele Interaktionen
+
Gleichung mit vielen Unbekannten:
Wer hat was verordnet was?
Wer beurteilt die Wirksamkeit?
Wer setzt wieder ab?
Wer vermittelt dem Patienten die
richtige Einnahme?
+Wechselwirkungen
Atypische
Beschwerden
Multimorbidität
Symptomarmut
Chronische
Wunden
Kognitive Störung
Demenz
Gebrechlichkeit
(Frailty)
Exsikkose
Soziale
Isolation
Depression u.
Antriebsstörung
Sarkopenie
Polypharmazie
Mangelernährung
Medikamentöse
Interaktionen
Inkontinenz
Gangstörung
Stürze
+
Diagnostisches Verfahren
in der Geriatrie:
Geriatrisches Assessment
Standardisierte Testverfahren
zum systematischen Erkennen und Abschätzen
der Ressourcen und Störungen
älterer Menschen.
to assess = engl.: beurteilen, einschätzen abwägen
+ Geriatrisches Assessment
= geriatrische Diagnostik
• Standardisierte Testverfahren
körperliche
Befinden
Wohnverhältnisse
– systematische Beurteilung
des Zustandes und der
funktionellen Fähigkeiten
– Quantifizierung von „weichen“
AlltagsZielgrößen,
kompetenz
z.B. Selbständigkeit
im Alltag, Gangsicherheit,
Kognition…
• Zur Prävention und Therapie
Soziale
Situation
Multidimensionales
Assessment
Psychische
Befinden
Ökonom.
Status
medizinische
Daten
+ Wichtige Schwerpunkte
des geriatrischen Assessments
Objektiv
• Selbständigkeit im Alltag
– Z.B. Barthel-Index, ADL
• Kognition
– Z.B. MMSE, Uhrentest
• Mobilität
5x
– Z.B. Timed up&go, Chair rising
• Ernährung
– Gewicht, BMI
Subjektiv
• Soziales Umfeld (Biographie)
Abbildung aus Hager, 2004
+ Beispiel: der große Barthel Index
100-80
unabhängig
79-60
benötigt minimale Hilfe bei ADLs
59-40
teilweise abhängig
39-20
sehr abhängig
<20
vollkommen abhängig
+ Beispiel: der Mini-Mental Test
(MMSE Mini-Mental State Examinition)
0-30
Bereich
30-24
keine kognitive Beeinträchtigung
23-18
milde bis mäßige Beeinträchtigung
<17
schwere kognitive Beeinträchtigung
(bedeutet nicht, dass er dement ist!)
+ Beispiel: der Uhrentest
+ Beispiel: der Uhrentest
+ Übersicht Assessmentverfahren
Zur Kognition
Zur Mobilität
Sonstige
• MMSE
• Uhrenzeichnentest
• DemTect
• Timed Up+Go
• Tandem
• Chair-rising
• LACHS (Screening)
• NOSGER Fremdbeurteilung
•
•
•
•
•
•
• Ganggeschwindigkeit
• Tinetti
• Sturzrisikoassessment
• Norton (Dekubitus)
• Braden (Dekubitus)
• MNA (Ernährung)
PGBA (PDF-Datei)
• Sozialfragebogen
• Hachinski – Skala
Adas
Reisbergskala
TFDD
SKT
Geldzähltest
NAI
Zur Emotion
Alltagsaktivitäten
• GDS
• Visuelle
Analogskala
•
•
•
•
•
Barthel
IADL n. Lawton u. Brody
FIM
Handkraft
Esslinger Transferskala
• u.v.a.m.
+ Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL)
Selbständigkeit im Alltag
1. Basale ATL (Barthel – Index ADL)
2. Instrumentelle ATL (IADL)
Körperhygiene
(das Leben zu Hause)
An- und Ausziehen
Telefon
Harn- und Stuhlkontinenz
Verkehrsmittel
Toilettenbenutzung
Einkaufen
Transfer, Mobilität, Nahrungsaufnahme
3. Fortgeschrittene ATL (AADL)
(Unabhängigkeit)
Gesellschaftliche Teilhabe
Soziale Aktivitäten
Bildung
Interessen, Hobby
Kochen
Haushalt
Wäsche
Medikamente
Geldgeschäfte
+ Nachlassen der Selbständigkeit
Autark
Rückzug
AADL
Finanzen
Einschränkungen
Nutzung Transportmittel
Einkaufen
IADL
Basale
ADL
Wäsche
Kochen
Telefonieren
Pflegebedürftigkeit
+ Nachlassen der Selbständigkeit
Autark
AADL
IADL
Basale
ADL
Pflegebedürftigkeit
+ zunehmender
Hilfs- und Unterstützungsbedarf
Aktivierung,
Selbsthilfe
Taktischer Rückzug
aus überfordernden Aufgaben
Überwachte Selbständigkeit, Kontrolle
u. Führung, Finanzüberwachung
Organisierter Tagesablauf,
Teilzeithilfen, Umgebungsmaßnahmen
Ganztägige Hilfe und Betreuung,
stationäre Pflege
+ zunehmender
Hilfs- und Unterstützungsbedarf
- Vielfältige Hilfsangebote
- Umfangreiche Unterstützungen
- Finanzielle Hilfen
- schwieriger Zugang zu Unterstützungsangeboten
- Immer individuelle Lösungen
- Überforderung der Unterstützungsbedürftigen
und deren Angehörigen
- nicht ausreichende Koordination und Steuerung
- Fehlende Akzeptanz von fremder Hilfe
- Keine Zuteilung (z.B. Pflegestufe)
+
Ende Teil 1
+ Biographie Arbeit
+
Leitsatz
Lässt sich über Biografie Arbeit
eine positive Veränderung der
Lebenssituation von dementiell
beeinträchtigten Menschen und
älteren Personen erreichen?
Biografie:
„Graphia“
Beschreibung
„Bios“
des Lebens
Ein Erlebnis:
„Ihr Leben?“
+ Biografie Arbeit
(die Lebensgeschichte)
nicht gleichzusetzen mit Lebenslauf oder
Anamnese!
Vorteile der Biografie-Arbeit für die zu betreuende Person:
Biografisches Arbeiten unterstützt ältere oder dementiell eingeschränkte
+
Personen darin, sich als wertvolle Persönlichkeit zu erleben, indem sie
•
ihr eigenes Leben als etwas Wertvolles und Einmaliges wahrnehmen
•
eine Stärkung ihrer Identität und ihres Selbstbewusstseins erleben
•
einen Zugang zu ihren Erinnerung finden und diese Erlebnisse mitteilen
Buch mit einigen leeren
Seiten (Personen Datum Test)
und teilen können
•
emotionale Augenblicke der Erinnerung als gemeinsames Erlebnis
entdecken
•
Anknüpfungspunkte für weitere Gespräche und Kontaktaufnahmen
finden
Quelle: Inge Kamenz 2013
Anregung des Patienten
zum Erzählen… Impulse
+
Ziele der Biografie Arbeit
… sich wieder als wertvolle Persönlichkeit zu erleben…
… sich wohlfühlen mit positiven Erinnerungen und Teilhabe…
Anhaltspunkte werden zu
Anknüpfungspunkten
+
Beispiel : Die Wirkung von Liedern
•
Schlager
•
•
+
Rufen das Lebensgefühl einer Zeit wieder hervor
Lieder (Personen Test)
Volkslieder
•
Sind vertraut, spontan singbar und bieten
jahreszeitliche Orientierung
•
Wiegenlieder
•
Schenken Geborgenheit und Nähe; haben
beruhigende Wirkung
•
Geistliche Lieder
•
Knüpfen an religiöse Rituale an; schenken
Geborgenheit im Glauben
Quelle: PPM Verlag 11/13
Sich wertvoll fühlen mit
positiven Erinnerungen…
+
Der neue 360° Ansatz
Kombination
Objektive und Subjektive
keine Beschäftigung sondern
Aktivierung aus sich selbst
heraus
Wandeltexte©
Impulse für die Biografie-Arbeit und zur
kognitiven Anregung.
Poesie zum Anfassen und Mitmachen!
+
Wandeltexte©
und ihre Wirkung
+ Beispiele für die Winterzeit

Lieder zur Winterzeit
+
Liedertexte als Tischkarten

Lieder zur Sommerzeit
+ „Spielarten“ mit den Texttafeln…
Kognitive Anregung
der Lerntypen
…das Potenzial nutzen
und anregen…
+ Produktübersicht

Wandeltexte 2014
+ Produktübersicht

Wandeltexte 2014
+
Hauptmerkmale:
-
Handgemalte Illustrationen zur Unterstützung
der Textaussage
-
Didaktisches Konzept hinter Text-, Farb- und
Bildgestaltung
-
Didaktisches Konzept in der Begleitforschung
mit führenden Geriatern evaluiert
-
Wandeltexte als ergänzende Grundlage in
der Anamneseerhebung und in der
Therapiebegleitung (Compliance)
-
Hochwertiges Bildplattenmaterial
-
Brandschutzzertifiziert B1 nach DIN 4102
-
UV-beständig
-
Abwischbar, getestet mit unterschiedlichen
Desinfektionsmitteln
-
Spezielle Drucktechnik:
-
Matte Oberfläche
-
Haptisches Feedback
Wandeltexte
Hauptmerkmale
+
Wandeltexte werden auch in der Forschung
von führenden Geriatern eingesetzt.
-
Integration in die Anamnese-Erhebung
-
Integration in die Pflege und Therapie,
um eine hohe Compliance der
geriatrischen Patienten oder Bewohnern
einer Senioreneinrichtung zu erhalten
-
Erarbeitung einer Empfehlung zur
verstehenden Diagnostik, welche die
Biografie Arbeit/ Milieutherapie für die
Verbesserung der Pflege, Betreuung und
Lebenssituation von Menschen mit
herausforderndem Verhalten,
beispielsweise in Folge von Demenz oder
Behinderungen, berücksichtigt.
Wandeltexte in der
Milieutherapie und
Forschung
…Ende
+
Dieses Booklet ist ausschließlich für
Präsentationszwecke bestimmt.
Eine Weitergabe an Dritte ist ebenso wie die
Verwendung oder Verwertung ganz oder in
Teilen untersagt.
Copyright 2014
Inge Kamenz – Chroma Wortwerk – Wandeltext.de
Hattingen
Bilder/ Folien: Fotolia, Wandeltext, Heuer
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