Shigellen - Laborgemeinschaft 1

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Institut für
medizinische & molekulare
Diagnostik AG. Zürich
Laborgemeinschaft
Info
Enteroinvasive E. coll (EIEC) und Shigellen
1. Bedeutung
Die Pathogenität sowohl von enteroinvasiven E. coli (EIEC) wie auch von Shigellen beruht auf der plasmidvermittelten Fähigkeit, in Darmepithelzellen eindringen und diese
zerstören zu können. Als Folge treten blutig-eitrige Durchfälle auf, meist begleitet von
Fieber und Abdominalschmerzen. Nur in Ausnahmefällen besteht keine Assoziation
mit einer Tropenreise.
Eine frühe Gabe von Antibiotika verkürzt nicht nur die Krankheitsdauer, sondern reduziert auch die Stuhlfrequenz. Wegen der sehr einfachen Übertragbarkeit (10 - 100 Organismen reichen für eine Infektion mit Shigellen aus!) ist aber auch aus epidemiologischen Gründen eine rasche bakteriologische Sanierung der Patienten anzustreben.
2. Nachweismethoden
Die kulturelle Untersuchung erlaubt nur den Nachweis von Shigellen, nicht jedoch
denjenigen von EIEC. Die PCR (nach Vorkultur auf MacConkey Agar) hingegen ermöglicht den Nachweis von Genen, welche mit der Invasivität sowohl von Shigellen als
auch von EIEC assoziiert sind, und ist der Kultur bei weitem überlegen. In einem Kollektiv von symptomatischen Tropenrückkehrern ergaben 7% der untersuchten Proben
ein positives kulturelles Resultat, während die Positivitätsrate der PCR im gleichen
Kollektiv 19.8% betrug [1].
Ein Unterscheidung von Shigellen und EIEC ist mittels PCR nicht möglich, hat in der
Praxis aber auch kaum Bedeutung, weil beiden Erregergruppen die gleiche klinische
Relevanz zukommt. Vorläufige Ergebnisse einer noch laufenden epidemiologischen
Untersuchung an der Universiät Zürich zeigen, dass wahrscheinlich ca. 75% der Kulturnegativen/PCR-positiven Resultate auf EIEC, die restlichen 25% auf in der Kultur nicht
erfasste Shigellen zurückzuführen sind [2].
3. Therapie
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Eine spezifische Antibiotikatherapie wird sowohl aus individualmedizinischen wie auch
aus epidemiologischen Gründen empfohlen. Als "blinde" Therapie (ohne Empfindlichkeitsprüfung der Erreger) sind v.a. Chinolone geeignet, da sowohl Shigellen [3] als
auch EIEC [2] gegenüber anderen gebräuchlichen Antibiotikagruppen Resistenzen
aufweisen können.
WebSite
www.lg1.ch
Literatur
All Content Copyright© LG1
März 2000
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4. Untersuchungsmaterialien
Folgende Materialien sind für eine Untersuchung auf ETEC geeignet:
Stuhl (in Transportmedium)
Rektalabstrich (in Transportmedium)
Obige Materialien ausgeimpft auf MacConkey Agar
Reinkulturen
Literatur:
[1] D. Lüscher and M. Altwegg. Detection of shigellae, enteroinvasive and enterotoxigenic Escherichia coli using the
polyme rase chain reaction (PCR) in patients returning from tropical countries. Mol. Cell. Probes 1994, 8: 285-290
[2] M. Altwegg und I. Perschil (nicht publizierte Daten)
[3] M. Altwegg. Zur Resistenzlage bei Shigellen. Schweiz. med. Wschr. (1986) 116: 1848-1851
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