Rosina Sonnenschmidt Das Praxisbuch der

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Rosina Sonnenschmidt
Das Praxisbuch der solaren und lunaren
Atemenergetik
Leseprobe
Das Praxisbuch der solaren und lunaren Atemenergetik
von Rosina Sonnenschmidt
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Atemenergetik
Der Atem als Lebensprinzip übt auf den
Menschen seit Urzeiten eine Faszination aus. Ohne ihn kann der Mensch
nicht leben und da er nicht sichtbar und
ungreifbar ist, galt er seit jeher als Prinzip des unsichtbaren kosmischen Geistes. Der Atem steht für die alles belebende und bewegende Schöpferkraft,
aus dem göttlichen Atem gehen die
Lebenskerne aller Lebewesen hervor ihre Seelen. Der Raum ist nicht leer
sondern durchdrungen von diesem Lebensprinzip, dessen irdisch materielle
Äußerung das Element Luft darstellt.
Seine Grundlage aber ist die ätherische
Energie. Die menschliche Seele wurde
früher auch als Pneuma bezeichnet, als
„Hauch", dessen Symbol die Luft und
der Wind ist. Die Luft ist Träger des
„Prana", der Lebensenergie. Prana bedeutet übersetzt „Vorwärts-Atem", Lebensatem oder Lebensenergie (Vitalität). Es ist eine aktive, tätige Kraft, und
Bewegung bedeutete immer schon,
lebendig zu sein. Der Atem hält die Lebenseinheit eines Lebewesens zusammen, ohne ihn gäbe es keinen Körper,
der in sich eine Einheit, ein Ganzes
bilden könnte. Der Atem oder die
Lebensenergie schließen die unabhängigen Zellen zu einem Ganzen, zu einer
Funktionseinheit zusammen. Gleichzeitig ist der Atem wichtig für die Nervenzellen. Paracelsus bezeichnete diesen Lebensatem als „Archeus", eine Art
Nervenfluidum. Seine Energie baut und
belebt die für das menschliche Wahrnehmen wichtigen Zellen. Da die Kör-
perzellen selbst zu schwerfällig sind,
läuft der lebendige Sinnesaustausch zwischen Innen und Außen über die Pranaenergie ab. Es ist die lebendige Energie, in die alle Lebewesen hineingetaucht sind, die sie miteinander verbindet und Kontakt finden läßt. Der
Atem ist damit auch ein Symbol für die
kosmische Einheit alles Lebendigen, und
davon spricht man in den neuen Biowissenschaften, wenn man sagt: Alles
Lebendige ist vernetzt. Die psychometrischen Übungen gehen davon aus, sie
nutzen den Atem als kosmische Energie. Unter die Sinneswahrnehmung fällt
übrigens auch der Verstand, der in fast
allen esoterischen Lehren als sechster
Sinn bezeichnet wird. Der Atem ist also
die kosmische Kraft, die aufbauend,
zusammenhaltend und belebend wirkt.
Das sogenannte „dreifache göttliche Prinzip" findet sich in allen esoterischen Lehren. Es besteht im Vater (Leben, Sonne,
das Spannungtragende) und der Mutter
(Substanz, Mond, das Lösende), die zusammen den Sohn (Bewußtsein, Luft, das
Verbindende) zeugen. In den östlichen
Atemlehren findet sich dieses Prinzip
wieder, indem das rechte Nasenloch der
Sonne, das linke dem Mond zugeordnet
wird; durch beide wird das dritte Prinzip, die menschliche Seele, der „Atem des
Lebens" aufgenommen. Das dritte verbindende Prinzip wird durch die Erde mit
ihren Geschöpfen repräsentiert. Das
Bewußtsein des Menschen ist in
seinen Bedingungen eng an das Prinzip
II
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der Veränderung gebunden, was nichts
anderes als Bewegung bedeutet. Bewegung aber ist der „große Atem", der
Urquell allen Seins. In den alten Kosmogonien heißt es: Wenn Gott ausatmet (was er in sieben Atemzügen tut),
so tritt der Kosmos in Erscheinung,
wenn er einatmet, verschwindet der
Kosmos wieder. Ausatem bedeutet
Manifestation und Offenbarung des
Lebens in der Materie, während das
Einatmen den Rückzug aus der Materie in die geistige Welt bedeutet. Vom
irdischen Standpunkt aus gesehen ist
der Ausatem, also das Entlassen des
Atems, mit Aktivität verbunden, während das Einatmen dem Ruhen entspricht, dem nach Innen-Gewandtsein.
Der Atem als Ganzes entspricht dem
unendlichen Raum, dem nie aufhörenden, unzerstörbaren Sein, der ewigen
Bewegung, denn ob aktiv im Lichte oder
passiv im verdunkelten, nicht offenbaren Zustand - der Atem ist stets da.
So verbindet der Atem den Menschen
mit seinem gesamten Sein (mit seinem
in Zeit und Raum irdisch verkörperten
Sein und seinem zeitlosen geistigen
Sein), er vereint Körper und Geist.
Gerade in unserer heutigen schnellebigen Zeit mit ihren kurzatmigen Zielen führt die bewußte Schulung des
Atems wieder zur Ganzwerdung. Das
war das Ziel der ältesten und großartigsten Atemschulung, die die
Menschheit hervorgebracht hat: der
indotibetische Atemyoga. Indem über
Jahrhunderte empirisch die Phänomene des Atmens auf der physischen und
energetischen Ebene beobachtet, erforscht und zu einem systematischen
Lehrsystem zusammengefaßt wurden,
finden wir hier auch die tolerantesten
Anweisungen, die lediglich darauf abzielen, das Wesen von Ein- und Ausatmen zu verstehen und die Vereinigung
beider „Extreme" als Bewußtseinserweiterung zu erleben. Es gibt keine
Experimente, die die altorientalischen
und südasiatischen Atemforscher vor
unserer Zeitrechnung und zu Beginn
unseres Jahrtausends ausgelassen hätten, um die Kraft des Atems kennenzulernen. So gab und gibt es Richtungen,
die sich nur mit der Kontrolle des
Atmens und der Beherrschung des
endokrinen Drüsensystems befassen,
um unter lebensbedrohlichen Umständen zu überleben, ja sogar Erleuchtung
zu erlangen. Erleuchtung ist vom Vorgang her gesehen ein Ausnahmezustand
des menschlichen Bewußtseins. Diesen
strebte man in den sogenannten „Fakirkünsten" durch Reduzierung auf das absolute Minimum der Körperfunktionen
unter Bedingungen wie Versenken des
lebendigen Yogis auf einen Flußgrund,
Einmauerung oder Vergraben in die
Erde an. Eine andere, weniger extreme
Richtung mit vielen Verzweigungen
(Yogawegen) widmete sich der Thematik, wie durch den Atem der Intellekt
und die gesamte Gehirnaktivität gebändigt werden kann. Die Erfahrung lehrte, je feiner die Atemenergetik genutzt
wird, um so mehr klärt sich der Geist,
schwingen die Energiekörper und weitet sich das Bewußt-Sein im Sinne von
sich seiner bewußt werden und das
„Lied in allen Dingen" wahrzunehmen,
hinter die physische Realität zu schauen in das, was unvergänglich, unteilbar
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und ewig währt (trotz des kosmischen
Gesetzes vom Werden und Vergehen).
Wenn man sich mit der östlichen, indotibetischen Atemkunst befaßt, steht
man staunend vor der Größe des menschlichen Geistes, denn sie wurde von
Menschen geschaffen, erfahren und erfahrbar gemacht. Ihr Weg zeichnet sich
dadurch aus, daß der Lernende alle Facetten des physischen und energetischen Atemvorgangs erfaßt, um ihre
Synthese, die Balance zwischen den
Kräften des Ein- und des Ausatmens zu
erleben. Der Atemyoga wie zum Beispiel der des Pranayama aus Indien oder
der der Anweisungen in den kleinen und
großen indotibetischen „Totenbüchern"
hat im Westen nie die Popularität wie
der altertümliche Hathayoga erlangt.
Das rührt daher, weil die Übungen
wenig spektakulär sind und weil man
die Grundlage des Atemyoga weder in
der Übersetzung noch in der Praxis
wirklich verstanden hat. Er geht von
einem polaren Atemprinzip aus, von
Übungen, die das Einatmen und das Ausatmen betonen. Kennt man diesen
Schlüssel nicht, versteht man keine der
vielen Yogarichtungen, versteht man vor
allem nicht, daß der alte Hathayoga
nichts als sichtbar gemachter Atem im
Innehalten und in der Bewegung ist. Die
teilweise abenteuerlichen Verrenkungen
und Reinigungsanweisungen sind im
Grunde Dreingaben und das Unwichtigste am Hathayoga. Hierzu möchte ich
aus dem Buch „TibetianYoga and Secret
Doctrines", übersetzt von einem der
größten Yogaspezialisten und Indologen
unseres Jahrhunderts, W. Y. EvansWentz, zitieren:
,,'Hatha', in HathaYoga, is popularly held
to mean 'Health'; but this meaning is
merely secondary. In the 'Commentary
on the Hatha Yoga Pradipika', by Brahmananda, the following shloka is given
to explain the meaning of Hatha (composed of the two letters Ha and tha):
The Letter 'Ha' means the Sun (swara);
the letter 'tha' (is) said (to mean) the
Moon (swara). By joining of SuryaChandra (the Sun-Moon), HathaYoga is
understood.
According to this authority, Hatha in
connexion with Yoga means the Sunswara (or Sun-breathing), which refers
to breathing yogically through the right
(or sun) nostril, plus the Moon-swara
(or Moon-breathing), which refers to
breathing yogically through the left (or
moon) nostril. Taking yoga to mean 'to
join', Hatha Yoga thus means 'to join
together the Sun-breathing and the
Moon-breathing' or 'the joining of Surya-Chandra swaras'. Ha= Surya= Sun
breathing is positive; tha = Chandra =
Moon breathing is negative. HathaYoga,
accordingly, primarily refers to the neutralisation, by methods of Yoga, of the
process of breathing, for, by the joining
of the positive with a negative, neutrality of the two results naturally." EvansWentz, S. 25ff.
(„Hatha" im Begriff „Hatha Yoga" wird
im populären Sinne mit „Gesundheit"
gleichgesetzt, aber diese Bedeutung ist
sekundär. Im (Lehrbuch) Kommentar
zum „Hatha Yoga Pradipika" von Brahmananda, steht der folgende Vers, der
die Bedeutung von Hatha — bestehend
aus den Silben „Ha" und „tha" - erklärt:
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Nachdem Erich Wilks Werk kurz nach
Erscheinen gleich wieder zurückgezogen
wurde, hörte man erst wieder in den
frühen
sechziger
Jahren
von
der
Atempolarität. Die Ärztin Dr. Schaefer
Schulmeyer publizierte 1963 einen
Artikel in der Zeitschrift „Erfahrungsheilkunde". Darin geht sie zunächst auf
das Phänomen ein, dass bei vielen
Experimenten mit Tieren eine Lateralitätsveranlagung auftauchte, derzufolge
etwa 50% Rechtshänder und etwa 50 %
Linkshänder sind. Man stellte durch
gezielte Versuche ebenfalls fest, dass jede
dieser Veranlagungen schnell umzuerziehen ist. Sie stellte das gleiche in 25
Jahren Praxis auch bei Menschen fest.
„Das bedeutet also, dass die Linkshänder...
keineswegs in der Minderzahl sind, in unserer
auf
Rechtshändigkeit
eingestellten
Gesellschaft, laufend auf rechts umerzogen
werden... Es genügt keinesfalls, dass Kinder
heutzutage links schreiben dürfen, denn
dies betrifft nur einen kleinen Teil der
Gesamtveranlagung. Es ist auch wichtig zu
wissen, dass die Links- oder Rechtsveranlagung einer jeweiligen sogenannten KraftSeite entspricht. Dieses so//te bei allen
Tätigkeiten, besonders bei denen, die Kraft
beanspruchen, berücksichtigt werden, weil
Herz und Kreislauf auf diese Belastung
angelegt sind... Ich konnte ... an Tausenden
von Fällen in meiner ärztlichen Allgemeinpraxis und bis 1972 auch in meinem
eigenen Sanatorium täglich immer wieder
neu erfahren, dass die Menschen, was ihren
körperlichen Rhythmus betrifft, absolut
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von dr.rosina
sonnenschmi
dt „das
praxisbuch
der solaren
und lunaren
atemenergeti
k“
gegensätzlich veranlagt sein können.... Bei
Betrachten ihrer unterschiedlichen Verhal-
Die
tensweisen kommt noch eine Schwierigkeit
obachtungen vor allem im orthopädi-
hinzu, da bis zum heutigen Tage nicht
schen Bereich, wodurch die ständig
beachtet wurde, dass sich unser Leben fort-
wachsenden
während in zwei verschiedenen Stadien
westlichen Menschen nicht nur in einem
abspielt nämlich in Ruhe oder in Bewegung!
anderen Licht erscheinen, sondern auch
Auf jede dieser zwei Stadien müssen wir uns
eine völlig neue Sicht der Behandlung
mit unserer Körperhaltung einstellen. Dieses
bedingen,
spielt sich in der Haltung der Brust- und
Verhaltensweisen beim Liegen, Sitzen,
Lendenwirbelsäule gegenüber dem Kreuz-
Stehen und Gehen. Daraufgehe ich aus-
bein ab."
führlich im Zusammenhang mit dem
Dr. Schaefer-Schulmeyer, 1963
Ärztin
bestätigte
Wilks
Haltungsschäden
eben
zwei
Be-
beim
verschiedene
solaren und lunaren Atmen ein, denn die
Haltungen beim Menschen sind Ausdrucksformen des Atmens.
Liegen
Die solaren Haltungen
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Die lunaren Haltungen
Auch hinsichtlich der verschiedenen
Durchblutungsintensität beim Lunaren
und Solaren erkennt Dr. SchaeferSchulmeyer:
„Diese Erfahrungen eröffnen völlig neue
Perspektiven für die Verordnung von
Wärme- und Kälteanwendungen für die
bisher üblichen ärztlichen Verordnungen,
seien es Umschläge oder Bestrahlungen,
Moor- oder Fangoanwendungen.Alles kann
richtig und sinnvoll sein, wenn man be-
Wärmeempfindlichkeit oder Wärmehungrigkeit reagiert. Mit „Wellental"
meint sie die Kältezonen oder
Minusstellen im Körper, die nach Kühle
verlangen.
Die Tatsache, dass ihre Erkenntnisse,
die ja die Behandlung eines Patienten
viel effizienter machen, weder in der
Schulmedizin, noch in den Kreisen der
Heilpraktiker Fuß gefasst haben, zeigt,
wie wenig unser Bewusstsein auf
Heilen ausgerichtet ist. Es geht nicht
darum, die einfachste und beste Lösung
für den Patienten in den Vordergrund
zu stellen, sondern um das ängstliche
Verteidigen von Glaubenssätzen. Der
körperliche Aspekt der Atempolarität
springt ins Auge und bietet gerade in
der Physiotherapie und Atemtherapie
ideale und einfache Lösungen. Was
unsere Medizin nicht begreift, ist, dass
Heilung einfach sein darf.
rücksichtigt, in welcher Körperzone die
Anwendung angesetzt werden soll. Bisher
„Der solare Typ muss vor jeder An-
war man von der Vorstellung ausgegangen,
strengung ausatmen, der lunare Typ hinge-
diese an dem Sitz der Beschwerden zu
gen vorher einatmen. Auf diese We/se kann
verordnen, z.B. Wärme an den rheumati-
man sich auch helfen, wenn man z.B. mit
schen Herd oder Moor auf den Un-
Schmerzen zu Bett liegt und sich herum-
terbauch
als
drehen oder auch aufstehen möchte, diese
Umschläge oder Eisblase bei Blinddarm-,
wesentlich zu erleichtern, wenn man diese
Mandel- oder Venenentzündungen. Erfolg
Atemregeln beachtet. So kann man auch
wird aber nur dann erzielt, wenn die
bei Asthmakranken auf dieselbe Weise
Blutzirkulation so erfasst wird, dass
angehen. Der solare Typ muss sich dabei
Wärme- oder Kälteverordnung mit dem
von seinem Zwang befreien, unbedingt tief
Wellenberg oder dem Wellental zu-
durchatmen zu wollen (was allgemein
sammentrifft!"
durch die Parole „immer schön tief durch-
bei
Sterilität,
Kälte
Dr. Schaefer-Schulmeyer, 1963
atmen" suggeriert wird!), er muss im
Gegenteil versuchen, seine Atmung am
Die Ärztin bezeichnet die Plusstellen
oder Wärmezonen als Wellenberg, das
heißt, eine Zone, in der der Körper mit
Zwerchfell zu stoppen und dann lange
auszuatmen. Hierbei ist eine individuelle
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Die zwei arten richtiger Ernährung
Der Lunare hat seine Verdauungs-
berufliche Zwänge, ist es wichtig, einen
organe in der Wärmezone und daher
körperlichen Ausgleich zur sitzenden
eine starke Durchblutung. In der chine-
und geistigen Tätigkeit zu finden. Denn
sischen Energielehre spricht man vom
eines ist klar: diese habhafte Ernährung
„großen Verdauungsfeuer". Das hat zur
muss unserem Lebensstil angepasst
Folge, dass die Stoffwechselorgane
werden. Die Mengenreduzierung ist
mehr Leistung bringen können und
hierbei viel wichtiger als die Be-
daher fettreiche Nahrung und eine rei-
standteile der Nahrung.
che Mahlzeit möglich sind. Dafür
braucht der Körper allerdings viel Zeit.
Wenn die Verdauungsorgane in der
Hier haben wir das lunare Prinzip der
Kältezone liegen (solar) und dadurch
wenigen, reichhaltigen Mahlzeiten ohne
weniger durchblutet sind, ist es auch
Zwischensnacks. Es leuchtet ein, dass
ratsam, den Körper nicht mit Wasser
für die Verdauung ganzer Körner bzw.
und anderen Getränken zu überfluten,
sogenannter Vollkornprodukte ein gro-
vor allem nicht, laufend den Speisenbrei
ßes Verdauungsfeuer nötig ist. Somit ist
mit ein paar Gläsern Wasser zu verdün-
dies für den Lunaren möglich, aber
nen. Wie beim Essen sollten immer nur
nicht für den Solaren, der besser ausge-
kleine Mengen auf einmal getrunken
mahlene Mehle in Brot und Kuchen
werden.
verwenden sollte. So wie ein großes
Verdauungsvorgang
Feuer nicht mit lauter Blattwerk leben-
Anders
dig bleiben kann, sondern dicke Äste
Verdauungsorgane in der Wärmezone
braucht, so benötigt auch der Lunare in
liegen.
seiner Nahrung habhafte Anteile und
Stoffwechselabfallprodukte im Körper,
weniger
verbrennbaren
die ausgeschwemmt werden müssen.
Kohlenhydrate. Deshalb kann er tieri-
Daher ist hier reichliches Wasser-
sches Fett und Eiweiß in Gestalt von
trinken im Laufe des Tages angebracht.
Sahne, gebratenem und geräuchertem
Meine Beobachtung ist jedoch, dass
Fleisch,Wurst und Eiern, also alles das
auch bei Lunaren besser wenig zum
was
Essen getrunken werden sollte, weil
die
leicht
als „ungesund" im Schlank-
Das
kann
beim
Er
sensiblen
unterstützen.
Menschen,
hat
dessen
wesentlich
heute
verdauen. Ein starkes Verdauungsfeuer
Verdauungsenzyme zur Aufschließung
verträgt auch scharfe Gewürze, da sie
der Nahrung zur Verfügung hat und
mithelfen, die Nahrung aufzuschließen.
eine Verwässerung des Speisebreis im
Da der Lunare ein Bewegungstyp ist,
Magen
leuchtet ferner ein, dass er bestrebt ist,
Obgleich
sich körperlich zu ertüchtigen. Wenn
Nahrung verträgt, die ja bekanntlich im
dazu wenig Möglichkeit besteht durch
Körper zu Basen umgebaut wird
zu
noch
jemand
mehr
heitswahn unserer Diätszene gilt, gut
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„das
praxisbuch der
solaren und
lunaren
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kaum
den
Fehlverdauungen
der
Lunare
alle
führt.
säurehaltige
4l
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(Zitrusfrüchte!), ist dennoch leicht eine
Übersäuerung des Blutes erreicht,
wenn Input = Nahrung und Output =
Bewegung nicht in Balance sind.
Insgesamt zeichnen sich lunare Gerichte durch eine herzhafte Geschmacksrichtung aus.
Noch etwas wird offensichtlich durch
den Fokus auf die Wärme- oder
Kältezone. Es ist logisch, dass der
Solare kühle Getränke in kleinen
Mengen bevorzugt, während der Lunare
lieber warme Getränke zu sich nimmt.
Das wusste man schon vor Jahrtausenden in China und Indien, als es
noch keine Tiefgefrierschränke gab und
Menschen noch nicht auf die Idee
kamen, eiskalte Getränke in sich hineinzuschütten, wie dies heute üblich ist.
Wenn heute propagiert wird, man solle
pro Tag 3 l Flüssigkeit zu sich nehmen,
so ist das sehr ungenau. Beim Lunaren
hat dies Gültigkeit, sofern diese Menge
zwischen den Mahlzeiten eingenommen
wird. Beim Solaren wird der Verdauungstrakt mit 3 l Wasser total
überfordert. Hier reicht oft die Hälfte
über den Tag verteilt.
Ein letzter Punkt ist den Nahrungsmitteln selbst gewidmet, die schließlich
auch von Sonne und Mond beeinflusst
werden. Hier ist zum einen die
Signaturenlehre aufschlussreich: Mondbetonte Pflanzen haben breite und
runde Formen und wachsen vornehmlich unter der Erde. Diese Pflanzen sind
mehr basisch. Wachsen sie über der
Erde wie Roggen oder Mais, so erkennen wir sie am Breitenwachstum und an
der stofflichen Festigkeit und Kompaktheit. Das bedeutet keineswegs, dass
nur heimisches Gemüse und Obst
gegessen werden soll. In unserer Zeit
der Globalisierung stehen uns auch subtropische und tropische Früchte zur
Verfügung. Auch hier können wir uns an
der Signatur, also der Form und Farbe
orientieren. Gelbe und orangefarbene
Früchte wie Zitronen, Orangen, Papayas, Mangos, Bananen werden in der
Wärmezone basisch verarbeitet und
regen zudem die Verdauung an. In der
Papaya ist zum Beispiel der höchste
natürliche Pepsingehalt, der den Magen
bei seiner Arbeit enorm unterstützt.
Orangefarbene und gelbe Nahrung regt
außerdem das exokrine und endokrine
Drüsensystem an (Pankreas und Leber).
Sonnenbetonte Pflanzen sind schlankwüchsig, wachsen schnell im Sonnenlicht und sind leicht gebaut. Ihre
nahrhaften Anteile wachsen über der
Erde. Oft zeigt ihre Signatur hängende
Formen wie Hafer oder Reis beim
Getreide oder grüne und gelbe Bohnen
beim Gemüse. Die solare Nahrung ist
kohlenhydratereich, also süßlich orientiert. Deshalb sollten auch die Früchte
lieblich schmecken und reif sein. Zur
Signatur gehören auch Pflanzenfarben
und Blattgröße. Das solare Prinzip zeigt
sich im Längenwachstum, in der
Dominanz von Grün und vielen kleinen
Blättern und Blüten. Daher stehen Salat
und Blattgemüse gerne auf dem
Speiseplan des Solaren. Man muss in
unseren Breiten nur einmal beobachten, wann reifes Obst und Gemüse zur
Verfügung stehen: natürlich in der war-
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men, sonnenreichen Jahreszeit. Daher
ist alles heimische Obst, das am Baum
und am Strauch wie Birnen, Pfirsiche,
und Trauben in den Sommermonaten
ausreift, zuträglich. Unter den subtropischen und tropischen Früchten sind
die weniger kompakten und wasserhaltigen Arten solarer Natur. Dazu zählen
Melonenarten, Andenbeeren, Kaktusfrüchte, längliche Mangos aus Südasien
und
kleine
„Finger-Bananen".
Milchprodukte müssen mager sein.
Kuhmilch ist ohnehin die denkbar ungeeignetste Milch für den Menschen.
Ziegenmilch ist zwar fetter aber wesentlich näher an der Muttermilch in
ihrer Zusammensetzung. Die vielen
Milchallergien entstehen erstens durch
Kuhmilch und zweitens beim Solaren
durch zu fette Milch. Ziegenmilch ist ein
großartiges Heilmittel, das nicht nur
sanft auf die Verdauungs- und Stoffwechselorgane wirkt, sondern die
Lungen und Bronchien stärkt und reinigt^). Man bekommt sie auch fettarm
und süßlich schmeckend.
Mageres Fleisch im gesottenen oder
gekochten Zustand ist sehr zuträglich,
wenngleich auch beim Solaren oft ein
Überhang an Frischkost und Gemüse
besteht. In den Yogawissenschaften
erklärt man, dass stark durchblutetes,
rotes Fleisch, also das von Säugetieren,
sehr viel Hitze erzeugt und deshalb bei
„Sonnenatmern" seltener gegessen
werden sollte, als das yang-betonte
Geflügel.
Grundsätzlich ist zur Ernährung zu
sagen, dass man sich um biologische
Nahrung bemühen sollte, um einerseits
die Bauern zu unterstützen, die ökologisch denken und handeln und andererseits den indirekten Konsum von
Pestiziden, Hormonen und Antibiotika
über Fleisch, Gemüse und Obst zu reduzieren. Es gibt mittlerweile genügend
wissenschaftliche Studien, die vor
Augen führen, wie verseucht unsere
Nahrung ist, inklusive Boden, Wasser
und Luft. Die Tatsache, dass wir überhaupt wissenschaftliche Studien benötigen, zeigt, wie weit wir uns von einem
natürlichen Körpergefühl entfernt
haben.
In der folgenden Tabelle fasse ich noch
einmal die grundsätzlichen Ernährungsanregungen zusammen. Ich möchte
betonen, dass jeder alles essen kann, da
jeder ein- und ausatmet. Es kommt auf
die Gewichtung an. Wer wieder ein
natürliches Gefühl für seine physischpsychischen Bedürfnisse entwickeln
will, erlangt dies am leichtesten über
eine typenbetonte Atmung, Haltung und
Ernährung. In der Praxis habe ich viele
übergewichtige Patienten erlebt, die
keiner Diät gefolgt sind, sondern ihrer
solaren oder lunaren Ernährung.
Nachdem sie das unterschiedliche
Wärme- und Kältegefälle in ihrem
Körper verstanden hatten und begriffen, was ihrem Stoffwechsel gut tut,
erreichten sie ihr Idealgewicht und
beachteten besser, was ihnen nicht
bekommt. Verbote in der Ernährung
haben bisher nichts gebracht, alles zu
erlauben, auch nichts. Die wichtigste
Quelle der Gesundheit sind Atem und
Ernährung. Ich möchte dies bewusst in
dieser Reihenfolge nennen, denn die
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beste Nahrung wird nicht optimal verwertet, wenn jemand keinen eindeutigen Atemrhythmus hat. Dagegen hat ein
guter Atmer eine wesentlich größere
Toleranzbreite in der Ernährung.
Darum erwähne ich im Gegensatz zu
meinen Vorgängern nicht, was schadet,
sondern was optimal ist. Jeder muss in
seinem Alltag eine Balance finden, um
das was nicht optimal ist, zu integrieren
und der optimalen Ernährung den
größtmöglichen Raum zu lassen. Es gibt
bedingte Verträglichkeiten, die ich
durch ein Sternchen markiere.
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Die lunare Ernährung
E
→ häufige kleine Mahlzeiten
→ eiweissreich
→ kohlenhydratereich
→basisch
→ fettarm
Getreide
Gemüse
Obst
Weizen
Oberirdisch
Steinobst
Fleisch
Mager
Dinkel
Hafer
Gekocht
Blattgemüse
Birnen
Reis
Hirse
Amaranth
Quinoa
Helles Brot
Tomaten
Grüne Erbsen
und Bohnen
Postelein
Ackersalat
Trauben
FingerBananen
Andenbeeren
Reife Kiwi
Magere
Wurst
Sojafleisch
Sojapaste
Magerer
Kuchen
Nudeln
Pflücksalat
Grüner Salat
Längliche
Mango
Fisch
Geflügel
Zucchini
Gurken
Datteln
Feigen
Mangold
Rosinen
Wirsing
Spitzkohl
Stangen-Sellerie
Spargel
Süße Paprika
Längliche u.
Süße Melonen
Ananas
Fette
Gewürze
Getränke
Milchprodukte
Pflanzlich
Milde
Wenig
Kühl, lauwarm
Mager
Distelöl
Vanille
Keimöl
Zimt
Süße Säfte
Joghurt
Traubenöl
Olivenöl*
Sonnenblumenöl
Nussöl
Küchenkräuter
Salz*
Kümmel
Kreuz-
MagerZiegenmilch
Sekt*
Dünner Kaffee
Rotwein*
Ziegenmilch
Hüttenkäse
Mozzarella
Ricotta
(aus Molke)
Margarine
kümmel
Bier*
Harzerkäse
Quark
Magerkäse
Zucker
Honig
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der solaren und
lunaren
atemenergetik“
Die lunare Ernährung
→zwei bis drei volle Mahlzeiten
→fettreich
→keine Zwischenmahlzeiten
→kohlenhydratearm
→viel trinken zwischen den
Mahlzeiten
Getreide
Roggen
Gemüse
Unterirdisch
Obst
Apfel
Fleisch
Gebraten
Mais
Buchweizen
Geräuchert
Kartoffel
Runde Birnen
Beeren
Dinkel*
Karotte
Zitrone
Wurst
Vollkornbrot
Sellerie
Grapefruit
Schinken
Salziges
Rübchen
Orange
Fisch:
Gebäck
Beete
Kohlrabi
Mandarine
Kernobst
Heilbutt
Lachs
Rosenkohl
Erdbeeren
Forelle
Brokkoli
Mango
Waller
Blumenkohl
Papaya
Biologisches
Mais
Gurke
Kiwi
Schweine-,
Rind-,
Lauch
Saure Gurken
Lammfleisch
Eier
Fette
Gewürze
Getränke
Milchprodukte
Tierisch
Pikant
Warm
Schafskäse
Häufig
Ziegenkäse
Butter
Pfeffer
Sahne
Senf
Tee
Speck
Salz
Apfelsaft
Küchenkräuter
Zitrussaft
Zwiebel
Mineral-
Knoblauch
Wasser
Sahnequark*
Kuhmilchkäse*
Sahne
Ziegenmilch
Sekt*
Weißwein*
Viel Suppen
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Narayana Verlag, 79400 Kandern, Tel.: 07626 / 974970 0
Leseprobe von dr.rosina sonnenschmidt „das praxisbuch der solaren und lunaren
atemenergetik“
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