Hornhaut - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde

Werbung
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
DIe HornHaut
Das Fenster Zur WeLt
Die Hornhaut besitzt den größten Anteil der Gesamtbrechkraft des Auges, daher
sind die Durchsichtigkeit und die Regelmäßigkeit der Oberfläche von größter Bedeutung für das ungetrübte Sehen.
Sie ist durchsichtig und im Zentrum normalerweise etwas mehr als einen halben
Millimeter dick. Sie besteht aus fünf Schichten, von denen jede eine wichtige Aufgabe hat. Die Hauptanteile der Hornhaut bestehen aus der obersten Zellschicht,
dem Epithel, das sich ständig von selbst erneuert. Aus der dicksten mittleren Schicht,
die die Hornhautfasern und Nervenstränge enthält (Stroma) und aus der Zellschicht
auf der Rückfläche der Hornhaut, dem empfindlichen Endothel. Getrennt werden
diese Schichten jeweils von 2 Membranen.
Epithel
Stroma
Endothel
Die Hornhaut ist ein sehr empfindsamer Teil unseres Körpers. Schon geringe Irritationen oder Reizungen führen zu einem reflexartigen Schließen der Lider und vermehrter Tränenproduktion. Diese Empfindlichkeit wird durch einen hohen Anteil an
Nervenfasern, die die Hornhaut durchziehen, begründet. Bei manchen Erkrankungen
kann die Sensibilität reduziert sein.
-1-
HornHauterKranKunGen
Hornhautentzündungen können vielerlei
Ursachen haben. Einerseits können Pilze,
Bakterien oder Viren die Ursache sein, andererseits ist eine Entzündung oft die Folge
einer gestörten Benetzung der Hornhaut
mit der Tränenflüssigkeit. Letzteres ist besonders häufig bei älteren Menschen der
Fall. Auf dem Bild rechts sind Hornhauttrübungen nach einer Keratokonjunktivitis
epidemica, einer hoch ansteckenden Virusinfektion der Hornhaut, dargestellt.
Unter den Begriff Strukturveränderungen fallen Einwachsungen, Geschwüre und
verschiedene Degenerationen der Hornhaut. Diese Veränderungen werden von den
Betroffenen selbst oft nicht bemerkt, da sie häufig in den Randbereichen der Hornhaut zu finden sind. Geschwüre und Einwachsungen können in der Regel relativ
gut behandelt werden. Degenerationen kann der Augenarzt als grau-weißliche
Gebilde in der Hornhaut erkennen. Betroffene bemerken je nach Platzierung der
Erkrankung eine Trübung. Degenerationen sind in den wenigsten Fällen behandelbar.
Beim Keratokonus handelt es sich
um eine Gewebeschwäche bei der
die Hornhaut an einer Stelle verdünnt ist und sich gleichzeitig vorwölbt (siehe farbige Darstellung
rechts). Die Ursache des Keratokonus ist weitgehend ungeklärt. Da
diese Erkrankung jedoch meist
schon im Kindesalter auftritt und
sich im jungen Erwachsenenalter
ausprägt, wird von einer erblichen
Ursache ausgegangen. Während das Fortschreiten der Erkrankung in manchen
Fällen spontan zum Stillstand kommt, verschlechtern sich bei anderen Betroffenen
das Sehvermögen und der klinische Befund rapide.
-2-
Narben der Hornhaut können, wenn sie zentral gelegen sind, das Sehen vermindern und führen zu einer Instabilität des Hornhautgewebes. Dies verursacht oftmals
ein immer wieder kehrendes Aufbrechen der Hornhautoberfläche (Erosio des Epithels), was sehr schmerzhaft ist und zu starker Sehbeeinträchtigung führt. Narben,
die sich nicht zu tief in der Hornhaut befinden, können mit Hilfe eines Excimer Lasers
therapiert werden. Die Oberfläche wird mit dem Laserstrahl geglättet, die Narbe
entfernt und die Hornhaut kann in Ruhe wieder verheilen.
HornHautoperatIonen
Wenn bei einer Hornhauterkrankung eine oberflächliche Verletzung vorliegt, die
nicht durch Tropfen- und Salbentherapien geheilt werden kann, gibt es die Möglichkeit eine so genannten „Amnionmembran“ (= dünnes Häutchen, das aus der
Fruchtblase von Neugeborenen gewonnen wird) aufzunähen, damit die Verletzung
problemlos abheilen kann.
Keratoplastik
In manchen Fällen (bestimmte Hornhauterkrankungen oder z. B. nach sehr schweren
Hornhautentzündungen) bleibt oft als einzige
Möglichkeit, die Hornhaut wieder klar und
durchsichtig zu bekommen, die Verpflanzung
einer Spenderhornhaut.
Crosslinking Behandlung
Entwickelt und in zahlreichen Studien getestet wurde diese Methode von Prof. Dr.
med. Theo Seiler, Leiter der IROC-Klinik in Zürich. Die Crosslinking Operation findet
seit 2007 zur Behandlung der Erkrankung Keratokonus in unserem klinischen Alltag
Verwendung. Die Kombination von Vitamin B2 Augentropfen und UV-Licht regt die
Quervernetzung der geschwächten Keratozyten (Hornhautfasern) der Hornhaut an.
Wie bei einem Netz, das zusätzliche Verstrebungen erhält um reißfester zu werden,
wird beim Crosslinking die Zellstruktur der Hornhaut gestärkt, um das Fortschreiten
der Gewebeschwäche zum Stillstand zu bringen. Die UV-Strahlen sind für die Netzhaut völlig ungefährlich.
-3-
Impressum
Kontakt
Herausgeber
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
Klinikum rechts der Isar
der Technischen Universität München
Anstalt des öffentlichen Rechts
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Direktor: Prof. Dr. Dr. Chris P. Lohmann
Redaktion und Gestaltung
Andrea Huber
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde
Tel: (089) 4140-5340
Fax:(089) 4140-4076
[email protected]
Ismaninger Str. 22
81675 München
Druck
HM Scherer GmbH, München
Tel: (089) 4140-2321
Fax: (089) 4140-4076
Email: [email protected]
Inhaltlich verantwortlich
Prof. Dr. Dr. Chris Patrick Lohmann
www.augenklinik.med.tum.de
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
DE 129523996
MAU-75-FB-202 / Revision 00
Gültig ab 01.03.2009
--
Herunterladen