Angst - iLearn

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Psychiatrische Störungen
• Angststörungen
• Diagnostik und Therapie
Angst – Sinn und Zweck
Angst ist wohl die älteste und bei weitem bedeutendste Reaktion
jedes höheren Lebewesens.
Sie tritt entweder als unmittelbare Folge einer gefährlichen
Situation, oder bereits der Vorstellung einer solchen Situation auf.
Welche Bedeutung hat das Gefühl Angst ?
Angst dient der Lebenserhaltung.
Angst dient der Lebensführung.
Angst treibt uns gerichtet an (Vorausplanung).
Angst schützt uns vor Gefahren.
Angst macht uns vorsichtig.
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Angst – Sinn und Zweck
Angst ist also prinzipiell ein normaler und sehr wichtiger Vorgang.
Die Auslöseschwelle für das Gefühls Angst ist dabei individuell
unterschiedlich und stellt einen Teil seiner Persönlichkeit dar.
Dabei verwendete Begriffe wie:
„Mut“, „Furcht“, „Ängstlichkeit“, usw.
gelten nur für das Verhalten bei realen Gefahrensituationen.
Wir unterscheiden bei der Angst zwischen
Realangst mit ihren individuellen Abstufungen.
Krankhafte, irreale Ängste.
Phobien
Angststörungen.
Panikattacken.
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Angst – Sinn und Zweck
Angst …
ist der Begriff für das Grundgefühl einer nicht objektbezogene
Bedrohung oder Gefahrensituation.
Der Begriff Angst hat seine Wurzel im lateinischen „angustus“ und
bedeutet so viel wie „Enge, Beengung, Bedrängnis“ , ist auch
verwandt mit dem Begriff „angor“, der „würgen“ bedeutet.
Furcht …
ist der Begriff für das Grundgefühl für einer
Bedrohung oder Gefahrensituation.
objektbezogenen
Der Begriff Furcht hat seine Wurzel im lateinischen „timor“ und
bedeutet so viel wie „Furcht vor Dingen, Bangigkeit“.
Timor Dei (Gottesfürchtigkeit); timor filialis (kindliche Furcht).
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Angst – Sinn und Zweck
Angst haben vor, besser gesagt, sich fürchten vor einem ……
ist eine reale Furcht, sie dient der Lebenserhaltung!
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Angst – Neuroanatomisch
Wir unterscheiden beim menschlichen Gehirn
makroskopisch:
Die Substantia alba und die Substantia grisea, also die weiße und
die graue Substanz.
Die Substantia alba besteht aus Verbindungsfasern, die die
langen Schaltkreise des Zentralnervensystems darstellen.
Die Substantia grisea besteht aus Ansammlungen von Neuronen –
den Zellen des Nervensystems. Sie umspannt, als die äußere
Gehirnrinde das gesamte Großhirn, und Ihre Impulse lassen sich
mit Hilfe von Evokationstests sogar über der Kopfhaut ableiten.
Diese Großhirnrinde wird auch als Kortex bezeichnet.
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Angst – Neuroanatomisch
Wir unterscheiden beim menschlichen Gehirn
entwicklungsgeschichtlich:
Beim Großhirn unterscheidet man entwicklungsgeschichtlich …..
den Neokortex zu dem die Großhirnrinde und die gesamte frontale
Hirnregion gehören und
den Palläo- oder Archikortex, zu dem das Riechhirn, die
Basalganglien und vor allem das limbische System gehören.
Dieser Palläokortex stellt den ältesten Teil des menschlichen
Großhirns dar.
So wie der Neokortex in Lobuli eingeteilt wird, also Lappen, wird
auch der Palläokortex als der limbische Lappen bezeichnet.
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Angst – Neuroanatomisch
Zum Limbischen Lappen gehörende Strukturen sind:
Corpus Amygdaloideum (Mandelkern)
Hippocampusformation
Gyrus Parahippocampalis
Fornix
Corpora mammillaria des Hypothalamus
Thalamus
Hypothalamus
Gyrus cinguli
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Angst – Neuroanatomisch
Angstzentrum im menschlichen Gehirn
Frühe Beobachtungen:
Die Erforschung des Limbischen Lappens hat in den späten 30er
Jahren begonnen, als Forscher bemerkten, dass Tiere mit einer
Läsion in diesem Bereich, modifizierte Verhaltensmuster zeigten.
Die Bedeutung, welche der Limbische Kortex für das Empfinden
der Angst hat, zeigte z.B. die Beobachtung, dass Ratten, die eine
Läsion im Bereich der Amygdala (Mandelkerne) hatten, plötzlich
keine Angstreaktionen im Kontakt mit Katzen zeigten, mit diesen
sogar spielten und kuschelten.
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Angst – Neuroanatomisch
Angstzentrum im menschlichen Gehirn
Heutiges Wissen:
Die Hirnregion Amygdala - auch Mandelkern genannt - ist
tatsächlich der Sitz der Angst.
Direkt bestätigt worden war die These nun durch US-Forscher mit
Hilfe einer Frau, deren Amygdala durch eine Erkrankung zerstört
wurde.
Angstgefühle hat die Betroffene vollständig verloren, wie ihre
Reaktionen auf klassische Angstsituationen, Befragungen und ihre
Einträge in ein elektronisches Tagebuch zeigen.
Empfindungen wie Freude, Wut oder Trauer sind bei dieser Frau
dagegen unverändert vorhanden geblieben.
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Angst – Neuroanatomisch
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Angst – Neuroanatomisch
» Amygdala
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Angst – Neuroanatomisch
» Amygdala
Der Mandelkern (die Amygdala) stellt die Eintrittspforte zum
sogenannten emotionalen Gedächtnis dar.
Er ist wesentlich unempfindlicher gegen Störungen als der
Hippocampus.
Dies bedeutet, dass Gefühle im Gedächtnis sicherer gespeichert
werden können, als erlerntes Wissen.
Auch ist die Amygdala wesentlich an der Entstehung der Angst
beteiligt.
Menschen mit zerstörter Amygdala haben keine Furcht mehr,
zeigen aber auch keine Aggressionen mehr.
Der Mandelkern schein auch bei der Wahrnehmung jeglicher
Form von affektiver Erregung beteiligt zu sein, auch den
lustbetonten Empfindungen.
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Angst – Symptome
Angst Symptome:
Bei Angst wird das sympathische Nervensystem stark angeregt.
Dadurch treten auch eine Reihe von psychischen, körperlichen
und vegetativen Erscheinungen auf.
Teilweise sind diese Erscheinungen von außen sichtbar,
teilweise nur für den Betroffenen spürbar.
Der Organismus ist bei Angst vor allem auf Flucht eingestellt.
Teilweise ist die Symptomatik so stark, dass er wie gelähmt
verharrt und die „Flucht“ motorisch nicht ausführen kann.
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Angst – Symptome
Psychische Symptome:
Das Gefühl, etwas
ausgeliefert zu sein.
unbestimmbar
Drohendem
hilflos
Dadurch rastlos, ruhelos, nervös, innerlich unruhig, fahrig,
gespannt oder gar getrieben.
Aber auch missgestimmt, reizbar, schließlich aggressiv.
Ferner leicht durcheinander zubringen und schreckhaft.
Unter Umständen interesselos, mit zunehmenden Merk- und
Konzentrationsstörungen und Vergesslichkeit.
Dazu resigniert, freudlos, gedrückt, ggf. verzweifelt und belastet
durch eine wachsende Gemütslabilität bis zur Rührseligkeit.
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Angst – Symptome
Psychische Symptome:
Eine Unfähigkeit, sich zu entspannen und zu regenerieren.
Deshalb leicht ermüdbar, "nie richtig ausgeruht", "nie erholt".
Dadurch immer rascher erschöpfbar, matt, kraftlos.
Zunehmendes Vermeidungs- und damit Rückzugsverhalten.
Ein gemütsmäßiges
Bereich.
Erkalten
im
zwischenmenschlichen
Zuletzt eine wachsende Sorgenbereitschaft mit Neigung zum
furchtsamen Vorausahnen zukünftigen Unglücks.
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Angst – Symptome
Psychische Symptome:
Besonders irritierend ist das Gefühl der Unwirklichkeit, des
weit-entfernt-seins und der Beengung und schließlich
Ohnmachtsnähe.
Die Betroffenen empfinden alles
eigentümlich, sonderbar, abgerückt.
um
sich
herum
so
Am Ende befürchten sie ständig, dass ihnen etwas Peinliches
passiert, dass sie die Kontrolle über sich verlieren, hilflos
ausgeliefert sind, "verrückt" werden oder gar sterben könnten.
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Angst – Symptome
Körperlich / Vegetative Symptome:
Dumpfer Kopfdruck.
Verminderte Speichelsekretion, lästige Mundtrockenheit.
Pupillenerweiterung und angstvoll aufgerissene Augen.
Zähneknirschen, besonders im Schlaf.
Ohrensausen, sonstige Ohrgeräusche.
Sehstörungen (z. B. Flimmern vor den Augen).
Gepresste oder zitternde Stimme.
Klopfen in den Gefäßen von Schläfe und Hals.
Schwindel mit Drehen, Kreiseln, Schwanken.
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Angst – Symptome
Körperlich / Vegetative Symptome:
Herzbeschwerden jeglicher Art:
 Enge- oder Beklemmungsgefühle, Schmerzen auf der Brust,
Herzdruck, Herzklopfen, Herzjagen, Herzstolpern.
Atembeschwerden:
 Atemenge, Atemnot, "Atemsperre", Lufthunger, Atemkorsett,
Gefühl, zu ersticken, hechelnde Atmung.
Würgegefühle im Hals ("Kloß") mit Schluckbeschwerden.
Gänsehaut, Kälteschauer, ständige Schweißneigung.
Unmotivierte Schweißausbrüche, feuchte kalte Hände.
 auch örtlich begrenzt (Handflächen, Rücken, Achseln, Gesicht),
Appetitlosigkeit, bisweilen aber auch Anfälle von Heißhunger.
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Angst – Symptome
Körperlich / Vegetative Symptome:
Magen-Darm-Störungen:
 Übelkeit, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, Magendruck,
 Bauchschmerzen, Magen- und Darmkrämpfe,
 Verstopfung, noch häufiger aber Durchfall.
Nachlassen von sexuellem Verlangen und Potenz.
Störungen der Monatsblutung.
Ständiger Harndrang mit häufigem Wasserlassen.
Ein- und Durchschlafstörungen, frühes Erwachen, Albträume.
Zittern der Hände, ggf. allgemeine Zitteranfälle.
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Angst – Symptome
Körperlich / Vegetative Symptome:
Vermehrte, meist unregelmäßig verteilte Muskelspannung
 Muskelschmerzen, Muskelsteife (Nacken- und Schulterbereich),
 dazu Muskelzuckungen (Lider, Mund, Gesicht, Finger, Beine).
Auch verminderte Muskelspannungen bis zum Tonusverlust.
 ("weiche Knie", "wie auf Watte).
Dadurch Kollapsneigung ("Ohnmachtsnähe").
Missempfindungen an Stamm, Armen/Beinen und im Gesicht.
 (Kribbeln, Brennen, Reißen, Stechen)
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Angst – Symptome
Besonders häufige und typische Symptome sind:
weiche Knie oder schwache Beine
schwindelig oder wie benommen
wackelig oder schwankend
Zittrig am ganzen Körper
allgemeines Schwächegefühl
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Angst – Symptome
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Angst – Symptome
Angst ist sichtbar:
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Angst – Symptome
Angst ist sichtbar:
An der Körperhaltung
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Angst – Symptome
Angst ist sichtbar:
An der Mimik
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Angst – Symptome
Angst ist sichtbar:
An der sympathischen Reaktion
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Angst – als Störung
Angst als Normalität
Furcht vor realen Gefahren, Angst vor realen Bedrohungen
sind organisch-genetisch festgelegte Muster, die bereits beim
Säugling zu erkennen sind (fremdeln).
Sie stellen eine wichtige Funktion für das Überleben dar.
Angst als Krankheit
Furcht vor irrealen Gefahren, Angst vor irrealen Bedrohungen oder
sogar bei nicht vorhandenem Gefühl einer Bedrohung (frei
flottierend) stellen einen gestörten, krankhaften Prozess des
natürlichen Angsterleben dar.
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Angststörungen im ICD 10
F4
Neurotische -, Belastungs-, und somatoforme Störungen
F40
phobische Störungen
F41
andere Angststörungen
F42
Zwangsstörungen
F43
Anpassungsstörungen
F44
dissoziative Störungen (Konversionsstörungen)
F45
somatoforme Störungen
F48
neurasthenische Störungen
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Angststörungen (ICD 10: F41)
Angsthäufigkeit:
9 % der Patienten in der
Allgemeinarztpraxis
10 % in der Bevölkerung
Geschlechtsverteilung:
Frauen – Männer
2
:
1
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Angststörung – Primär
Primäre Angststörungen:
Angst ist das eigentliche Krankheitsbild selbst.
Phobie
 Agoraphobie
 Soziale Phobie
 Spezielle Phobie
Panikstörung
Generalisierte Angststörung
Sekundäre Angststörungen:
Angst als Begleitsymptom bei anderen Krankheiten
 bei Depressionen
 bei Wahnerkrankungen
 bei Tumorerkrankungen
 bei Herzerkrankungen
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Angststörung – Phobie
Phobie
Diese Angststörung wird als eine unvernünftige, sich entgegen
besserer Einsicht zwanghaft aufdrängende Angst vor bestimmten
Gegenständen oder Situationen definiert.
Es werden die folgenden Erscheinungsformen unterschieden:
große Plätze (Agoraphobie)
soziale Phobie (bestimmte soziale Situationen)
spezifische Phobien (Tierphobie, Klaustrophobie)
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Angststörung – Phobie
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Angststörung – Phobie
Agoraphobie:
Angst vor Aufenthalt, außerhalb der gewohnten Umgebung:
 auf öffentlichen Plätzen
 in Menschenmengen
 Zu weit entfernt von zu Hause
Befürchtung dabei vor allem, nicht flüchten zu können, wenn die
peinlichen Symptome auftreten wie
 Schwindel
 Verlust der Kontrolle über sich
Der Patient meidet die angstauslösenden Situationen, schränkt
sich deshalb in seiner Bewegungsfreiheit immer mehr ein.
Agoraphobie tritt häufig in Verbindung mit einer Panikstörung auf. 
Angststörung – Phobie
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Angststörung – Phobie
Soziale Phobie:
Starke Angst im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
 Sprechen mit fremden Menschen
 Halten eines Vortrags vor Publikum
Der Betroffene versucht diese Situationen zu vermeiden, tritt
häufig auf bei niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik.
Typische Symptome:
 Erröten
 Vermeidung von Blickkontakt
 Händezittern
 Angst vor Blamage
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Angststörung – Phobie
Tierphobie:
Spinnenphobie
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Angststörung – Phobie
Spezifische Phobie:
Angst vor einem spezifischen Objekt oder bestimmten Situation.
 Angst vor Tieren
 Hunden, Insekten, Schlangen oder Mäusen,





Angst vor Blut,
Angst vor geschlossenen Räumen,
Höhenangst,
Flugangst
Angst vor Ansteckung
Diese verbreiteten Ängste werden erst dann als krankhaft
bezeichnet, wenn sie den Tagesablauf, die üblichen sozialen
Aktivitäten oder Beziehungen beeinträchtigen
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Angststörung – Phobie
Die wichtigsten Punkte einer phobischen Angststörung:
Angst tritt in Erscheinung durch definierte Ursachen
Die Angstauslöser sind in der Regel ungefährlich
Die Angstauslöser werden in der Regel gemieden
Die Angst tritt schon auf bei der bloßen Vorstellung
Angstsymptome ähneln denen der Panikstörung
Bei Nichtbehandlung kommt es oft zur Generalisierung
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Angststörung – Phobie
Beispiel einer Phobie :
Werner A. hat eine panische Angst vor Spinnen (Angst ist
auf eine Situation bezogen).
Allein die Vorstellung, dass eine solche im Raum sein
könnte, erzeugt:
Herzklopfen,
Blutdrucksteigerung,
Schwitzen und eine
kopflose Flucht aus dem Raum.
Neuerdings treten diese Symptome auch bei anderen
krabbelnden Insekten auf (Eintreten einer Generalisierung
auf ähnliche Objekte).
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Andere Angststörungen
wiederkehrende schwere Angstanfälle
nicht auf spezifische Umstände beschränkt
Auftreten nicht vorhersehbar
Es besteht ständige Furcht vor neuen Attacken
Symptome:
Beginn mit Erstickungsgefühl
Herzrasen, Herzklopfen
Brustdruck oder Brustschmerz
vegetative Symptome
Todesangst
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Angststörung – Panikattacke
Allgemeines zur Panikattacke:
Wiederholtes, plötzliches Auftreten intensiver Angst
nicht durch eine bestimmte Situation ausgelöst
Innerhalb weniger Minuten massiver Angstzustand
Alle Symptome der Angst, auch körperliche, wie





Herzrasen
Beklemmungsgefühle
Atemnot
Zittern
Todesangst
Dauer einer Panikattacke von Minuten bis zu einigen Stunden,
in den meisten Fällen hält sie aber 10 bis 30 Minuten an.
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Angststörung – Panikattacke
Schilderung
„Mir wird plötzlich ganz schwindlig und übel. Meine Hände werden taub, im
linken Arm entsteht ein eigenartiges Kribbelgefühl, meine Knie werden ganz
weich. Ich habe Angst, umzufallen und ohnmächtig zu werden, dann
dazuliegen, und niemand kommt mir zu Hilfe. Mein Herz beginnt zu rasen,
ich spüre einen Druck auf der Brust und fürchte, dass ich einen Herzinfarkt
bekomme und sterben muss. Mir wird ganz heiß, ich bekomme
Hitzewallungen, das Blut steigt von unten nach oben. Ich beginne zu
schwitzen, auf einmal überfällt mich ein Kälteschauer am ganzen Körper. Ich
beginne zu zittern, am liebsten würde ich davonlaufen, aber ich fühle mich
wie gelähmt. Meine Kehle schnürt sich zusammen, dass ich keine Luft mehr
bekomme. „
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Angststörung – Panikattacke
Schilderung
„Ich ringe um Luft, aber es reicht nicht, ich atme noch mehr und spüre, wie
der Druck in meinem Brustkorb ansteigt. Ich bin dann gar nicht mehr richtig
da und glaube, gleich überzuschnappen und verrückt zu werden. Alles
erscheint so unwirklich. Wenn ich das Ganze überlebe, glaube ich, dass ich in
die Psychiatrie komme. Die Panikattacke dauert etwa eine Viertelstunde.
Wenn ich in dieser Zeit auf meine beiden kleinen Kinder aufpassen muss,
denke ich, wer wird sich um die Kinder kümmern, wenn mir etwas passiert.
Wenn mein Mann in der Nähe ist, beruhige ich mich schneller, als wenn ich
allein bin. Das Erlebnis einer Panikattacke ist so belastend, dass ich
manchmal noch immer nicht sicher bin, ob ich nicht doch eine körperliche
Erkrankung habe, deren Ursache die Ärzte bisher nicht gefunden haben.“
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Angststörung – Panikattacke
Symptome
Vegetative Symptome:
1. Herzrasen, Herzklopfen oder erhöhte Herzfrequenz,
2. Schweißausbrüche,
3. fein- oder grobschlägiges Zittern (Tremor),
4. Mundtrockenheit (nicht als Folge von Medikamenten oder Austrocknung).
Symptome, die den Brustkorb oder den Bauch betreffen:
5. Atembeschwerden,
6. Beklemmungsgefühl,
7. Schmerzen und Missempfindungen in der Brust,
8. Übelkeit oder Missempfindungen im Magen.
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Angststörung – Panikattacke
Symptome
Psychische Symptome:
9. Schwindel, Unsicherheit, Schwäche oder Benommenheit,
10. Entfremdungsgefühl gegenüber der eigenen Person (Depersonalisation)
11. Gefühl der Unwirklichkeit der Umwelt (Derealisation),
12. Angst die Kontrolle zu verlieren, verrückt zu werden oder "auszuflippen",
13. Angst zu sterben (die auftretenden Symptome lösen Todesangst aus).
Allgemeine Symptome:
14. Hitzegefühle oder Kälteschauer,
15. Gefühllosigkeit oder Kribbelgefühle.
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Angststörung – Panikattacke
Symptome
Die Furcht vor einer weiteren, sehr bedrohlich und nicht
kontrollierbar erscheinenden Panikattacke führt oft zu einer
ausgeprägten Erwartungsangst, die das ganze Leben negativ
beeinflusst.
Als Folge davon entwickelt sich häufig "Platzangst" (Agoraphobie)
mit einer massiven Einschränkung des Bewegungsspielraumes.
Bei einer Panikstörung stehen die körperlichen Symptome derart
im Vordergrund, dass viele Betroffene nicht den Eindruck haben,
unter einer Angststörung, sondern unter einer unbekannten
körperlichen Störung zu leiden.
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Angststörung – Panikattacke
Spontane Panikattacken kommen:




spontan ohne Vorwarnung,
tagsüber oder nachts,
egal was gerade getan wird,
nicht durch ein bestimmtes Ereignis, Situationen oder Orte
Häufig wird man durch die Attacken aus dem Schlaf gerissen, man




glaubt einen Herzinfarkt zu erleiden,
befürchtet sterben zu müssen,
verrückt zu werden,
die Kontrolle über sich zu verlieren.
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Angststörung – Panikattacke
Angstbedingte Panikattacken treten
mit bestimmten angsteinflößenden Situationen oder Orten auf.
Zum Beispiel:
 in sozialen Situationen (bei sozialen Phobien),
 an Orten, mit Verbindung zu einem traumatischen Ereigniss,
 bei Konfrontation mit einer angstauslösenden Situation.
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Angststörung – Panikattacke
Situationsbedingte Panikattacken kommen vor bei
bei bestimmten Situationen oder an bestimmten Orten,
obwohl keine Angst vor der Situation oder dem Ort besteht.
Zum Beispiel:
 während man Auto fährt,
 während man in der Kassenschlange steht,
Manchmal bekommt man eine Attacke und ein anderes Mal nicht.
Die Attacke wird aber nicht durch die Angst vor dem Autofahren
selbst oder die Warteschlange verursacht.
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Psychiatrie
Panikstörung:
wiederkehrende schwere Angstanfälle
nicht auf spezifische Umstände beschränkt
Auftreten nicht vorhersehbar
Es besteht ständige Furcht vor neuen Attacken
Symptome:
Beginn mit Erstickungsgefühl
Herzrasen, Herzklopfen
Brustdruck oder Brustschmerz
vegetative Symptome
Todesangst
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Beispiel einer Panikstörung
Carloa C. leidet unter plötzlichen Angstattacken, die an
keine bestimmte Situation gebunden sind.
An Symptomen treten auf:
Herzklopfen,
Brustschmerz,
Erstickungsgefühl
Angst, wahnsinnig zu werden.
Jeder dieser „Anfälle“ dauert meist nur Minuten, dann
verschwinden die Symptome für einige Zeit wieder.
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Psychiatrie
Generalisierte Angststörung :
generalisierte und anhaltende Angst
nicht auf bestimmte Situationen beschränkt
Angst muss an mehreren Tagen auftreten
Zustand muss mehrere Wochen anhalten
Symptome:
motorische Spannung
vegetative Symptome
innere Spannung
depressives Syndrom
Befürchtungen
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Angststörung – Generalisierte
Allgemeines zum generalisierten Angstsyndrom:
langanhaltende Angst oder Sorge,
über einen Zeitraum von mehr als 6 Monate,
nicht auf bestimmte Situationen oder Objekte begrenzt
nur kurzfristige Ablenkung ist möglich.
Kennzeichen des generalisierte Angstsyndroms:
fortdauernde Angst,
anhaltende und ausgeprägte Befürchtungen oder Sorgen
mehrere Monate Dauer der Ängste,
verschiedene Lebensbereiche sind besetzt,
Partnerschaft, Familie, Arbeit, Finanzen usw.
Befürchtungen sind kaum wirkungsvoll zu kontrollieren.
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Angststörung – Generalisierte
Es zeigen sich folgende typische Symptome:
Motorische Spannung,





zittern,
Lidzucken,
Muskelanspannung,
Muskelschmerzen,
Ruhelosigkeit
Unkontrollierbare Übererregbarkeit,








Beklemmungsgefühle,
Atemnot bis zum Gefühl des Erstickens,
Schwitzen,
kalte und feuchte Hände
Mundtrockenheit,
Herzklopfen, Herzrasen,
häufiges Wasserlassen,
Schwindel
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Angststörung – Generalisierte
Es zeigen sich folgende typische Symptome:
Übermäßige Wachsamkeit und erhöhte Aufmerksamkeit,









Gefühl der Anspannung,
Gefühl des Kontrollverlustes über sich selber,
übermäßige Schreckhaftigkeit,
Ein- oder Durchschlafschwierigkeiten,
Reizbarkeit
Merk- und Konzentrationsstörungen,
wie benommen,
Gefühl der Unwirklichkeit und der Ohnmachtsnähe,
leicht ermüdbar, rasch erschöpfbar,
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Angststörung – Ursachen
Für die Ursachen gibt es drei Haupttheorien:
biologische Ursachen (Serotoninmangel)
angelerntes negatives Verhalten
psychodynamische Ursachen (Kindheit)
Die biologische Theorie geht davon aus, dass genetische
Veranlagungen für Panikstörungen Ursache sind. Es wird
vermutet, dass es sich um eine chemische Störung (z.B. das
Fehlen von Serotinin) im Gehirn handelt.
Die Verhaltenstheorie sieht die Gründe in dem angelernten
Verhalten, inklusive negativer Gedankengänge.
Die psychodynamische Theorie sucht die Gründe in der Kindheit.
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Psychiatrie
Therapeutische Konzepte:
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Angststörung – Therapie
An Therapiekonzepten werden angewandt:
Ausgleich des Serotoninmangels

Durch Antidepressiva (SSRI)
Verhaltenstherapeutische Maßnahmen


Achtsamkeitsübungen
Desensibilisierung
Psychoanalytisches Vorgehen

Psychoanalyse
Am häufigsten erfolgt eine Kombination aus


Behandlung mit Antidepressiva und
Verhaltenstherapeutischen Maßnahmen
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