Afrikanisches Stonehenge

Werbung
Prisma
Wissenschaft · Technik
SICHERHEIT
Kranke unter
Terrorismusverdacht
atienten mit Schilddrüsen- oder
Prostataerkrankungen, die von
P
ihrem Arzt mit radioaktiven Substanzen
KLAUS-D. FRANCKE / BILDERBERG
behandelt werden, müssen sich in amerikanischen Städten zunehmend gegen
Terrorismusverdacht wehren. Vor allem
auf U-Bahnhöfen und in der Nähe öffentlicher Gebäude stoppen Polizisten
die Kranken zwecks Verhör und Kleiderkontrolle, weil sie unter dem Verdacht stünden, illegal mit radioaktivem
Material zu hantieren. Die Untersuchungen sind eine Reaktion auf die Terrorangriffe vom 11. September 2001:
Nachdem zahlreiche Strahlen-Detektoren an den Zugängen zu öffentlichen
Einrichtungen installiert wurden, tragen
nun auch Polizisten solche Empfängergeräte an ihren Gürteln. Allein in New
York sind rund 250 Sicherheitsleute mit
der Technik im Einsatz. Bislang haben
die Patienten große Mühe, die Ordnungshüter von ihrem einwandfreien
Leumund zu überzeugen. Ein Brief des
behandelnden Arztes allein genüge
nicht, um die Schuld-Vermutung auszuräumen, erklärte ein Sprecher der
New Yorker Polizeibehörde.
Ringmauer von „Great Zimbabwe“
ASTRONOMIE
Afrikanisches Stonehenge
SHAWN BALDWIN / AP
H
aben Sterngucker in Zentralafrika schon vor 800 Jahren den Lauf der Gestirne verfolgt? Zumindest der südafrikanische Archäologe und Astronom
Richard Wade vom Nkwe Ridge Observatory bei Pretoria scheint nach jahrzehntelangem Studium der Steinruinen von „Great Zimbabwe“ von dieser Theorie
überzeugt zu sein. Archäologen hielten dieses von einer 240 Meter langen Mauer
umgebene Areal im Süden des heutigen Simbabwe bislang für die Überreste eines
aus dem 12. Jahrhundert stammenden Königssitzes. Stutzig machte Wade allerdings
die Anordnung steinerner Stelen auf dem östlichen Teil der Mauer: Die durch sie
entstehenden Fluchten, so glaubt er, decken sich exakt mit wichtigen Gestirnkonstellationen oder geben Hinweise auf Mond- und Sonnenfinsternisse. Selbst den
Himmelspunkt, an dem vor 700 Jahren eine Supernova im Sternbild der Vela explodierte, hätten die afrikanischen Astronomen demnach mit Hilfe von Monolithen markiert. Nicht alle Kollegen des Forschers teilen derzeit den Enthusiasmus
für ein afrikanisches Stonehenge: Auf den Mauern der Anlage, kritisieren sie, stünden so viele unterschiedliche Stelen, dass sich Übereinstimmungen mit Himmelskonstellationen auch „rein zufällig“ ergeben könnten.
Sicherheitsagent mit Strahlen-Detektor
L U F T FA H R T
Letzte Chance für
Senkrechtstarter
D
as Ergebnis einer Testserie wird in
den kommenden Monaten darüber
entscheiden, ob das Schwenkrotor-Flugzeug V-22 „Osprey“ („Fischadler“) für
die US-Streitkräfte angeschafft wird –
oder ob die Maschine wie viele andere
Prototypen von Senkrechtstartern in
den Luftfahrtmuseen verschwindet. Fast
zwei Jahrzehnte dauerte die Entwicklung des „Fischadlers“, der wie ein
Hubschrauber starten und landen kann,
118
Schwenkrotor-Flugzeug V-22 „Osprey“
aber im normalen Flug die zwei riesigen
dreiblättrigen Rotoren wie Propeller
nach vorn kippt. Zwei Prototypen und
d e r
s p i e g e l
2 / 2 0 0 3
zwei Maschinen der Vorserie waren abgestürzt, ehe der Senkrechtstarter noch einmal gründlich überarbeitet wurde. Einige
Monate lang werden jetzt erneut
Versuchspiloten das Hybrid-Flugzeug auf Herz und Nieren testen.
Im Anschluss daran wollen die
Militärs über den Kauf von
450 Maschinen zum Gesamtpreis
von 40 Milliarden Dollar befinden. Kritischster Punkt ist der
Sinkflug: Der „Fischadler“, so
fürchten Experten, könnte in dieser Flugphase einen gefährlichen ringförmigen Luftwirbel erzeugen, der zu
einem plötzlichen Auftriebsverlust führt.
Herunterladen