Landvolk - INFO Geflügel 24-2016

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Landvolk - INFO Geflügel
24-2016
Landvolk Niedersachsen –Landesbauernverband e.V.
17.06.2016
Technischer Defekt löste Feuer bei Wiesenhof aus
Das verheerende Feuer in einer niedersächsischen Hähnchen-Schlachterei von Wiesenhof am
Ostermontag wurde von einem technischen Defekt ausgelöst. Zu diesem Ergebnis komme ein
Brandgutachten, sagte eine Sprecherin der Polizei am 15.06. Hinweise auf eine Brandstiftung in
der Schlachterei in Lohne bei Vechta habe es
nicht gegeben. Laut dem Gutachten wurde der
Brand durch einen Defekt bei dem Verdampfer
eines Kälteaggregats ausgelöst. Weil in dem betroffenen Gebäudeteil weder Brandmelder noch
automatische Löschanlagen installiert waren, sei
der Brand erst relativ spät gemeldet worden. Zwei
Menschen waren bei dem Feuer in der Lager- und
Anlieferungshalle der Schlachterei leicht verletzt
und das Gebäude stark beschädigt worden. Tiere
kamen nicht zu Schaden, da an dem Feiertag der
Betrieb stillstand. Bis dahin arbeiteten in dem Betrieb 1200 Beschäftigte, darunter 60 Prozent
Festangestellte und 40 Prozent Leih- oder Werksvertragsarbeiter. Ein Teil der dortigen Belegschaft
musste nach dem Brand entlassen werden. Täglich wurden in Lohne bis zu 370.000 Hähnchen
geschlachtet. Versicherungsangaben zufolge liegt
der Sachschaden bei rund 300 Millionen Euro.
REWE und PENNY wollen Verzicht auf
Schnabelkürzen zum 31.12.2017
In den Märkten der REWE Group (REWE und
PENNY) werden spätestens zum 31.12.2017 keine konventionellen Eigenmarken-Eier mehr erhältlich sein, die von Legehennen mit gekürztem
Schnabel stammen. Das teilte jetzt die Rewe
Group der Presse mit. Branchenverbände der Geflügelwirtschaft hatten sich mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im vergangenen Jahr darauf geeinigt, ab dem 1.1.2017
auf die Einstallung von schnabelgekürzten Junghennen zu verzichten. Aufgrund der Lebenserwartung von Legehennen sind somit spätestens Mitte
2018 Eier von Legehennen mit gekürztem Schnabel aus den Märkten verschwunden – die REWE
Group setzt dies als eines der ersten Handelsunternehmen in Deutschland vorzeitig bis Ende
2017 um. Bio-Eier sind von dieser Maßnahme
ausgeschlossen, da hier die Unversehrtheit der
Schnäbel bereits verpflichtend ist. Die REWE
Group sammelt im Rahmen ihres PRO PLANETEierprojekts bereits seit längerer Zeit Erfahrungen
mit Legehennen mit langem Schnäbel. PENNY
führt seit 01/2016 Eier aus Bodenhaltung von Legehennen ohne gekürzte Schnäbel. In dem Pilot-
projekt „Spitz & Bube“ wird auf das Kürzen der
Schnäbel verzichtet und erstmals in der konventionellen Eierproduktion werden auch die männlichen Tiere großgezogen.
Putenwirtschaft übt deutliche Kritik an
Umweltministerin Hendricks
Bei seiner Mitgliederversammlung letzte Woche
hat sich der im Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) organisierte Verband Deutscher Putenerzeuger (VDP) intensiv mit der Situation der Branche und der Wahrnehmung durch
Öffentlichkeit und Politik befasst. Deutliche Worte
fand VDP-Vorsitzender und ZDG-Vizepräsident
Thomas Storck dabei für Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks (SPD), die vor wenigen Tagen
erneut eine radikale Kurskorrektur in der Agrarpolitik angemahnt und sich mit Blick auf die Größe
der einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe dagegen verwehrt hatte, „dass unser Land zu einem
Eldorado für industrielle Großmastanlagen wird“.
„Eine derart unzeitgemäße Haltung verweigere
der Landwirtschaft ohne sachlichen Grund jegliche Entwicklungsperspektiven, während in anderen Branchen immer größere Strukturen explizit
gewollt seien“, deckte Storck innerparteiliche Widersprüche innerhalb der SPD auf. „Uns Landwirten wird nur eine kleinbäuerliche Existenz zugestanden und gleichzeitig macht Hendricks‘ Parteifreund Sigmar Gabriel mit seiner Ministererlaubnis
den Weg frei für die Fusion von Edeka und Kaiser’s Tengelmann und lässt so die Strukturen im
Handel immer größer werden.“ Die deutsche
Landwirtschaft müsse aber mit diesen Strukturen
mithalten können und wettbewerbsfähig bleiben,
auch auf dem internationalen Markt.
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