Die prognostische Aussagefähigkeit des 18

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Aus der Abteilung Nuklearmedizin
der Radiologischen Universitätsklinik
der Albert- Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Dr. Dr. h. c. E. Moser
Die prognostische Aussagefähigkeit der
18F-FDG-PET bei Patienten mit kleinzelligem
Bronchialkarzinom
INAUGURAL- DISSERTATION
zur
Erlangung des Medizinischen Doktorgrades
der Medizinischen Fakultät
der Albert- Ludwigs- Universität
Freiburg i. Br.
Vorgelegt von Michael Arbogast
geboren in Oberkirch
Dekan:
Prof. Dr. C. Peters
1. Gutachter:
Priv.-Doz. Dr. I. Brink
2. Gutachter:
Prof. Dr. C. Waller
Jahr der Promotion:
2007
für Leo,
der es immer geschafft hat
mich zu motivieren
1. Inhaltsverzeichnis
1. Inhalt ......................................................................................4
2. Einleitung ..............................................................................6
2.1. Bronchialkarzinome ....................................................................................... 6
2.1.1. Inzidenz ..................................................................................................... 6
2.1.2. Diagnostik .................................................................................................. 7
2.1.3. Therapie und Prognose ........................................................................... 15
2.2. Die Positronen-Emissions-Tomographie.................................................... 18
2.2.1. Technische Grundlagen ........................................................................... 18
2.2.2. PET bei NSCLC....................................................................................... 22
2.2.3. PET beim SCLC ...................................................................................... 23
2.3. Studienziel..................................................................................................... 25
3. Material und Methoden ......................................................26
3.1. Patienten ....................................................................................................... 26
3.2. PET- Protokolle ............................................................................................. 28
3.2.1 Untersuchungsprotokoll / Durchführung ................................................... 29
3.2.2 Rekonstruktion.......................................................................................... 30
3.2.3 Quantifizierung.......................................................................................... 30
3.3. Statistik.......................................................................................................... 32
4. Ergebnisse ..........................................................................33
4.1. Prognose SCLC ............................................................................................ 33
4.1.1. Alters- und Geschlechtsverteilung ........................................................... 33
4.1.2. SUVmax Ergebnisse................................................................................ 33
4.1.3. Stadium des SCLC und Therapie ............................................................ 34
4.1.4 Überlebenszeit.......................................................................................... 35
4.2. Vergleich der Soffwechselaktivität zwischen NSCLC und SCLC ............. 39
4.2.1. Histologie ................................................................................................. 39
4.2.2. SUVmax Werte ........................................................................................ 39
4.2.3. Staging der NSCLC / Fernmetastasen..................................................... 40
4.2.4. SUVmax Werte bei Fernmetastasierung ja/nein ...................................... 41
5. Diskussion ..........................................................................42
6. Zusammenfassung.............................................................51
7. Literatur ...............................................................................52
7.1 Abkürzungsverzeichnis………………………………………………….….…….57
8. Danksagung ........................................................................58
9. Lebenslauf...........................................................................59
6
Einleitung
2. Einleitung
2.1. Bronchialkarzinome
2.1.1. Inzidenz
Lungenkrebs ist heute eine der häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt.
Mehr als 1/6 aller Krebstodesursachen sind verursacht durch Lungenkrebs. In den
USA werden 2006 170.000 Neuerkrankungen und 160.000 Todesfälle an
Lungenkrebs erwartet, weltweit sind es jährlich über 1 Million Todesfälle [1].
In Deutschland rechnet man mit ca. 37.000 Neuerkrankungen pro Jahr [2]. Die
Wahrscheinlichkeit im Laufe des Lebens an einem Bronchialkarzinom zu erkranken
liegt bei Männern bei 7,6 %, bei Frauen bei 5,2 % [1]. Die Diagnose Lungenkrebs
verkürzt die Lebenszeit der Betroffenen im Schnitt um 12 bis 13 Jahre [2].
Grund hierfür ist die frühe Metastasierung und die hohe Aggressivität des
Bronchialkarzinoms. Die meisten Patienten werden im bereits fortgeschrittenen
Stadium diagnostiziert und sterben an dem progredienten Tumorgeschehen.
80- 95 % aller Patienten sind oder waren Raucher. Der starke Anstieg der Inzidenz
(s. Abb.1) wird mit dem steigenden Tabakkonsum in Verbindung gebracht. Der
Zusammenhang ist unbestritten. Außer dem Tabakrauch gibt es noch weitere
bekannte Noxen, die die Entstehung der Bronchialkarzinome begünstigen:
radioaktive Stäube, Asbest, Arsen, Silikate, Chromdämpfe, Kokereirohgase,
Nickeldämpfe und auch verschiedene Retroviren [3].
Primär werden die Bronchialkarzinome histologisch in kleinzellige und nichtkleinzellige Bronchialkarzinome unterteilt. Die größte Gruppe macht mit 80 % die
nichtkleinzelligen Bronchialkarzinome (non small cell lung cancer- NSCLC) aus. Je
nach
Histologie
werden
diese
in
4
Untergruppen
unterteilt:
dem
Plattenepithelkarzinom, großzelligen Karzinom und Adenokarzinom mit der
Untergruppe des bronchioloalveolären Karzinoms [4]. Eine dritte Gruppe bilden die
Neuroendokrinen Tumore, auch Karzinoide genannt.
Das kleinzellige Bronchialkarzinom (small cell lung cancer- SCLC) macht ca. 20 %
aller malignen Lungentumoren aus. Patienten mit einem Kleinzeller haben eine
deutlich
schlechtere
Prognose
als
Patienten
mit
NSCLC.
Die
mittlere
Überlebenszeit der SCLC wird in der Literatur zwischen 7 und 20 Monaten
7
Einleitung
angegeben [4]. Die Überlebenzeiten deuten auf eine aggressivere biologische
Aktivität der Tumorzellen hin.
Der
SCLC
ist
häufig
zentral
lokalisiert
und
im
Vergleich
zu
anderen
Bronchialkarzinomen von größerem Volumen, es verdoppelt sich in durchschnittlich
33 Tagen, dreimal schneller als bei anderen Bronchialkarzinomen [5].
Unbehandelt führt das kleinzellige Bronchialkarzinom innerhalb 2- 4 Monaten zum
Tod [6].
Inzidenz des Bronchialkarzinoms in den USA 1930-2002 , Jemal et al, Cancer statistics 2006 [1]
2.1.2. Diagnostik
Anamnese
Wichtige diagnostische Maßnahme bei Verdacht auf ein Bronchialkarzinom ist die
körperliche Untersuchung. Erste Symptome können dabei von dem Primärtumor
direkt, der mediastinalen Ausbreitung, von Metastasen oder im Rahmen eines
paraneoplastischen Syndroms auftreten.
Eine ausgesprochene B-Symptomatik mit Gewichtsverlust, Husten, Dyspnoe,
Hämoptysen oder eine poststenotische Pneumonie finden sich bei den meisten
8
Einleitung
Patienten. Brustschmerzen können auf eine Beteiligung der Pleura parietalis,
Schulterschmerzen, Schmerzen im Arm sowie das Horner- Syndrom auf eine
Ausbreitung in der oberen Pleurahöhle bzw. Kompression des Plexus brachialis
hinweisen. Symptome einer mediastinalen Ausbreitung können bei linksseitigem
Tumorgeschehen Heiserkeit aufgrund der Beeinträchtigung des Nervus recurrens
sein, bei rechtsseitigem Wachstum kann der Abfluss in der Vena cava behindert
sein. Bei einer Paralyse des Nervus phrenicus durch Tumorinfiltration kann es zu
einer einseitigen Zwerchfellparese kommen.
Selten kommt es aufgrund des Tumorgeschehens zu einer Dysphagie durch
Obstruktion des Ösophagus oder zu einer Perikardtemponade.
Durch die Beteiligung von Zellen des APUD- Systems finden sich teilweise
paraneoplastische Endokrinopathien. In 40 % der Fälle liegt eine ungenügende
ADH- Sekretion vor (SIADH). Durch ektope ACTH- Produktion kann sich ein
Cushing- Syndrom ausbilden, die ektope Produktion von parathormonverwandten
Peptiden kann eine Hyperkalziämie auslösen.
Neurologische Auffälligkeiten wie die Enzephalomyelitis, Kleinhirndegeneration und
weitere Neuropathien können auftreten. Als paraneoplastische Osteopathie kann
die
hypertrophe
Osteoarthropathie
unter
anderem
zusammen
mit
Trommelschlegelfinger auftreten (Marie- Bamberger- Syndrom).
Bei rund zwei drittel der Patienten mit Lambert- Eaton- Syndrom ist ein kleinzelliges
Bronchialkarzinom assoziiert. Hierbei kommt es zur Bildung von Autoantikörpern
gegen präsynaptische spannungsabhängige Kalziumkanäle und damit verminderter
Acetylcholinfreisetzung bei muskulärer Belastung.
Bei den Adenokarzinomen kommt es häufig zu einer paraneoplastischen
Thromboseneigung. Außerdem können Bronchialkarzinome mit Dermatomyositis
und Glomerulonephritis assoziiert sein [4].
Im
Labor
ist
meist
Entzündungsparameter
die
LDH
können
erhöht,
bei
eine
Leukozytose
postobstruktiven
und
Pneumonien
erhöhte
auffallen.
Zusätzlich zur Routine- Labordiagnostik werden spezifische Tumormarker bestimmt
(z.B. NSE, CYFRA-21), die nicht in der Tumorauffindung, jedoch in der
Verlaufsbeobachtung und Rezidivkontrolle eine wichtige Bedeutung besitzen.
Metastasen sind bei der Erstdiagnose oft schon vorhanden.
Die Art der Metastasierung der Bronchialkarzinome ist sowohl hämatogen als auch
lymphogen. An der Metastasierung selbst sind verschiedene Faktoren beteiligt, die
9
Einleitung
jeweils von bestimmten Genen kontrolliert werden. So verlieren Gene ihre Funktion,
die die Zelladhäsionsmoleküle (Integrine) und deren Rezeptoren kodieren. Durch
Motilitätsfaktoren und Chemokine können sie sich aus dem Zellverband des
Tumors lösen. Metalloproteinasen und Plasminogenaktivatoren, welche von
Wachstumsfaktoren stimuliert werden, werden von der Tumorzelle sezerniert, die
hierdurch die Basalmembran und Kollagen abbauen und durchbrechen kann. Die
Tumorzelle kann dadurch in Gewebe und Gefäße einbrechen und gelangt in die
terminale Strombahn.
Hier kann es auf unterschiedlichen Wegen zur Absiedlung kommen. Durch
Rezeptoren an der Endotheloberfläche oder Zelloberfläche von ihr selbst kann die
Tumorzelle sich anheften. Manche Tumorzellen werden von Proliferationsfaktoren
angezogen, die von den verschiedensten Zellen sehr spezifisch sezerniert werden.
Die Tumorzelle selbst kann sich auch durch ihre Glykoproteinummantelung an
Glukoseketten
der
Endothelien
binden.
Die
Tumorzelle
dringt
in
der
Implantationsphase in das Organgewebe ein und veranlasst durch eigene oder
aufgenommene Angiogenesefaktoren die eigene Versorgung und kann nun zu
einer Metastase heranwachsen [3].
Die häufigsten Absiedlungen finden sich in je nach Histologie und Studien in der
Leber (30- 50 %), Gehirn (20- 40 %), Nebennieren (30- 40 %) und dem Skelett (2535 %), hier bevorzugt in der Wirbelsäule. Abdominelle Lymphknotenmetastasen
werden in bis zu 20 % der Patienten gefunden, Knochenmarksmetastasen bis zu
30 % [7]. Viele Patienten, speziell beim Adenokarzinom der Lunge, präsentieren
sich wegen Beschwerden, die von Metastasen ausgehen. Diese können je nach
Ort die unterschiedlichsten Symptome hervorrufen.
Bei
Verdacht
auf
ein
Bronchialkarzinom
sollte
als
erstes
eine
Röntgenthoraxuntersuchung in 2 Ebenen erfolgen. Zeichen der Malignität sind
hierbei eine unregelmäßige Randbegrenzung und fehlende Verkalkungen von
Raumforderungen.
Der zweite Schritt der bildgebenden Diagnostik ist die Computertomographie (CT).
Die Aufnahme im Spiral CT mit Kontrastmittel dient der Lokalisation und kann
gegebenenfalls
anhand
der
Densitometrie
und
das
Vorhandensein
von
Verkalkungen Hinweise auf die Morphologie der Raumforderung geben. Auch die
Gefäßversorgung des Tumors kann dabei Aufschluss geben [8].
Zur Diagnosesicherung nach einem Verdacht auf ein Bronchialkarzinom im
10
Einleitung
Röntgen-Thorax oder CT dient die Bronchoskopie. Hierbei können Tumorzellen
mittels einer transbronchialen Biopsie (TBB) oder Bronchoalveolären Lavage (BAL)
nachgewiesen werden.
Die Treffsicherheit bei bronchoskopisch sichtbaren Tumoren liegt bei über 90 %,
bei kleinen nicht- sichtbaren Tumoren bei ca. 30- 55 %, bei Tumoren über 4 cm bei
über 80 %. Die zusätzlich durchgeführte Bürstenzytologie und die Bronchiallavage
führt in 25- 65 % bzw. 40- 65 % der Fälle zur Diagnose.
Bei der Kombination mit bilddiagnostischem Material erhöhen sich diese
Prozentzahlen entsprechend [8]. Die sichere Diagnose kann insbesondere beim
SCLC häufig durch die Bronchoskopie gestellt werden, da die Tumore durch ihr
zentrales, hilusnahes Wachstum oft gut zu erreichen sind. In einigen Fällen ist eine
videoassistierte Thorakoskopie (VATS) zur Sicherung der Diagnose notwendig, bei
nur wenigen Patienten muss man auch thorakotomieren. In einigen wenigen Fällen
gelingt bei bronchusnahen Tumoren
(z.B. Plattenepithelkarzinom) auch der Nachweis von malignen Zellen im Sputum.
Im Falle der potentiellen Operabilität werden die Patienten einer kardiopulmonalen
Funktionsdiagnostik zugeführt, die aus einem EKG, einer arteriellen Blutgasanalyse
und der metabolischen Stoffwechsellage und einer Spirometrie besteht. Bei der
Spirometrie sind insbesondere die Vitalkapazität sowie die Einsekunden- Kapazität
(FEV1) wichtig [9].
Staging- weiterführende Diagnostik
Entscheidend für die Einleitung der richtigen Therapie ist das exakte Staging.
Staginguntersuchungen dienen zur Feststellung der regionalen Tumorausbreitung
und einer Metastasierung. Das Staging wird anhand der TNM- Kriterien
standardisiert. T beschreibt die Ausdehnung des Primärtumors, N die Ausbreitung
des Tumors in den regionalen Lymphknoten, M steht für Fernmetastasen. Diese
werden zusammenfassend in klinische Stadien (I-IV) eingeteilt, nach denen sich
dann die Therapie richtet [10,11,12] . Bei den SCLC wird hierfür eine vereinfachte
Einteilung nach ´limited/ extensive desease´ (ED/LD) vorgenommen, da die SCLC
häufig bei Erstdiagnose bereits metastasiert sind. (s. folg. Abb.)
Neben CT von Thorax und Abdomen werden eine Skelettszintigraphie, ein MRT
oder CT des Schädels und eine Knochenmarkspunktion durchgeführt [6]. Eine
Mediastinoskopie mit Biopsie kann bei vergrößerten Lymphknoten in der CT
11
Einleitung
weiteren Aufschluss über einen mediastinalen Befall geben.
Bei fraglichem Pleurabefall kann die Videoassistierte Thorakoskopie (VATS)
wichtig sein [13].
In mehreren Studien wurde bereits die Bedeutung der PET Untersuchung zur
Stagingdiagnostik bei NSCLC und auch bei den SCLC bewiesen [14-23].
Der Vorteil der PET Untersuchung beim NSCLC, bzw. einer kombinierten PET/CT
Untersuchung (Fusionsbilder) gegenüber dem CT alleine ist ebenfalls belegt. Erste
Studien auch beim SCLC deuten auf eine Verbesserung des Stagings durch die
Einführung der PET hin [10,15, 24] .
12
Einleitung
TNM- Staging NSCLC
TUMORAUSBREITUNG
Tx
Tumor ist durch maligne Zellen nachgewiesen, jedoch
radiologisch und bronchoskopisch nicht sichtbar
T0
kein Anhalt für Primärtumor
Tis
Carcinoma in situ
T1
Tumor < 3 cm, von Lunge oder viszeraler Pleura umgeben, ohne
Infiltration eines Lobärbronchus
T2
Tumor > 3 cm, mindestens 2 cm distal der Carina, Infiltration der
viszeralen Pleura oder Lobärbronchus, Atelektasen oder
obstruktive Entzündung bis zur Hilusregion ohne Befall der
gesamten Lunge
T3
Tumor jeder Größe, mit Infiltration der Brustwand (einschließlich
Sulcus superior Strukturen), Zwerchfell, mediastinale Pleura,
Perikard, Tumor näher als 2 cm an der Carina jedoch ohne Befall
Carina
T4
Tumor jeder Größe mit Infiltration des Mediatinums, des Herzens,
große Gefäße, Trachea, Ösophagus, Wirbelkörper, Carina oder
bei malignem Pleuraerguß
Regionale Lymphknoten
Nx
Lymphknoten können nicht beurteilt werden
N0
keine Lymphknoten befallen
N1
ipsilaterale Lymphknoten peribronchial oder hilär befallen
N2
ipsilaterale Lymphknoten mediastinal oder subcarinal befallen
N3
kontralaterale Lymphknoten mediastinal, hilär oder
supraclaviculär befallen
Fernmetastasen
Mx
Fernmetastasen können nicht beurteilt werden
M0
keine Fernmetastasen
M1
mindestens eine Fernmetastase ist vorhanden
TNM- Klassifikation des Bronchialkarzinoms nach UICC 2002
13
Einleitung
Klinische Stadieneinteilung der NSCLC
STADIUM: 0
TISN0M0
Ia
T1N0M0
Ib
T2N0M0
IIa
T1N1M0
IIb
T2N1M0, T3N0M0
IIIa
T3N1M0, T1-3N2M0
IIIb
T4N0-3M0,T1-4N3M0
IV
T1-4N0-3M1
Stadiengruppierung nach TNM- Klassifikation nach UICC 2002
14
Einleitung
Staging SCLC
Aufgrund der initial häufigen Fernmetastasierung wird, wie bereits vorher erwähnt,
die Einteilung der SCLC vereinfacht.
Die Patienten werden in zwei Gruppen eingeteilt, die von der ´Veterans
Administration Lung Cancer Study Group´ entwickelt wurden. Differenziert werden
limited disease (LD) und extensive disease (ED). Patienten mit limited disease
haben ein auf den ipsilateralen Hemithorax, Mediastinum und kontralateral hilär
oder supraclaviculär beschränktes Tumorgeschehen. Extensive disease ist definiert
als ein über das LD Stadium hinaus metastasierendes Tumorgeschehen. Tumore
mit Pleura- oder Perikardbeteiligung sind ebenfalls als extensive disease zu
bewerten [11,12,25].
LD
limited disease
(ca. 30-50 %)
ED
extensive disease
(ca. 50-70 %)
Definition der SCLC Stadien
beschränkt auf einen Hemithorax mit mediastinalen,
supraclaviculären und contralateral hilären
Lymphknotenmetastasen
alle Stadien die über die LD hinausgehen,
mit Perikard oder Pleurabefall,
mit Fernmetastasen
15
Einleitung
2.1.3. Therapie und Prognose
Therapie NSCLC
Die Therapie des NSCLC erfolgt heutzutage stadienabhängig mit multimodalen
Methoden. Im Frühstadium ist die chirurgische Resektion mit kurativer Intention
möglich. Sie wird kombiniert mit einer Radio- und bzw. oder Chemotherapie. Im
späten
Stadium
wird
die
Radio-
und
Chemotherapie
zur
wichtigsten
Therapieoption, eine Operation mit Teil- bzw. Totalresektion wird palliativ
angewandt. Die Prognose ist dann wesentlich schlechter [2,4,6].
Bei Patienten mit Fernmetastasen kann durch die Kombination von Zytostatika der
neueren Generation eine signifikante Lebenszeitverlängerung erreicht werden [2].
Beim NSCLC wird in den Stadien I und II die vollständige Resektion bevorzugt.
Diese reicht von der Keilresektion bzw. Lobektomie bis zur Pneumonektomie. Bei
der Infiltration der parietalen Pleura oder der Thoraxwand kann eine en- bloc
Resektion der Thoraxwand durchgeführt werden. Je nach Lokalisation und
Lungenfunktion
kann
auch
eine
Manschettenresektion
mit
anschließender
Anastomosierung der Bronchien und Gefäße erfolgen.
Durch eine zusätzliche Chemotherapie kann hierbei eine Mikrometastasierung
unterbunden bzw. verhindert werden [2].
Im weiter fortgeschrittenen Stadium IIIa+b erhöht die Kombination von platinhaltiger
Chemotherapie und Radiotherapie die Resektionsrate und damit auch das
Langzeitüberleben [28]. Im nicht operablen Stadium IIIa+b ist ebenfalls die
kombinierte Radiochemotherapie das Mittel der Wahl. Hier ergab sich in Studien
ein deutlicher Überlebensvorteil gegenüber einer alleinigen Radiotherapie.
Im
Stadium
IV
wird
durch
die
platinhaltigen
Chemotherapeutika
ein
Überlebensgewinn von ca. 2- 4 Monaten mit deutlicher Verbesserung der
Lebensqualität im Vergleich zu nicht platinhaltigen Chemotherapeutika erzielt [2].
Zusätzlich bewirkt im fortgeschrittenen Stadium des NSCLC der parallele Einsatz
einer
Antikörpertherapie
gegen
Angiogenesefaktoren
eine
signifikante
Lebenszeitverlängerung. Ebenfalls im fortgeschrittenen NSCLC als Kombinationsoder Monotherapeutikum in der second- line Therapie werden inzwischen
monoklonale Antikörper zur extrazellulären Blockade von Rezeptoren der HER-
16
Einleitung
oder EGFR- Familie eingesetzt.
Niedermolekulare Substanzen können in die Zelle eindringen und intrazelluläre
Domänen von Wachstumsfaktoren besetzen. Mit diesen Mechanismen werden
Wachstumsfaktoren blockiert, was im besten Fall bei bestimmten Tumoren zur
Remission führen kann [26,27].
Therapie SCLC
Grundsätzlich spricht das kleinzellige Bronchialkarzinom mit einer Sensitivität von
80-100 % im Stadium LD, und 60-80 % bei ED besser auf die Chemotherapie an
als andere Bronchialkarzinome. Die Operabilität des SCLC ist umstritten [6,29,30].
Einzelne Zentren operieren im frühen Stadium LD. Einige Studien unterteilen hierzu
Patienten mit bzw. ohne regionalen Lymphknotenbefall der Gruppe LD, respektive
N0 und N1 Situation. Hierbei wurden sehr gute Ergebnisse für die alleinige
Resektion bei Patienten ohne Lymphknotenbefall beschrieben [25,31,32].
In den LD Stadien mit regionalen Lymphknotenbefall wurde in einer Studie die
Resektion kombiniert mit Chemotherapie durchgeführt, was ebenfalls gute
Ergebnisse gezeigt hat, jedoch bleibt die Diskussion über die Wertigkeit kontrovers.
Andere Autoren empfehlen im Falle der möglichen Resektion, dass durch eine
Mediastinoskopie
die
Tumorfreiheit
der
tracheobronchialen
Lymphknoten
festgestellt werden muss. Bei gesicherter histologischer Diagnose sollten dann
mindestens 2 Zyklen neoadjuvanter Chemotherapie erfolgen.
Neben der Chemotherapie wird eine Mediastinal- und eine prophylaktische
Hirnradiatio hinterfragt [25].
Im Stadium ED ist die Chemotherapie die wichtigste Therapieoption. Hier werden
verschiedene Kombinationen von Chemotherapeutika verwendet. Bei Studien
haben sich hierbei Protokolle mit Cisplatin als leicht bevorteilt herausgestellt. Die
prophylaktische Hirnradiatio zur Verhinderung des Auftretens von zerebralen
Metastasen wird hierbei weiterhin diskutiert und von verschiedenen Zentren
unterschiedlich gehandhabt [29,33].
Trotzdem ist die Prognose bei SCLC schlecht, da Rezidive früh und häufig
auftreten [4,6].
17
Einleitung
Prognose
Die 5 Jahres- Überlebensrate (5- JÜR) aller Patienten mit Bronchialkarzinom liegt
bei 14-15 %, bei den SCLC alleine bei unter 5 %.
Nach kompletter chirurgischer Tumorresektion beträgt im besten Fall die 5- JÜR bei
den NSCLC insgesamt nicht mehr als 40- 67 % [4].
Die Prognose der SCLC unterscheidet sich in den Stadien LD und ED wesentlich.
Die mittlere Überlebenszeit bei LD liegt bei 14- 20 Monaten, die bei ED bei 7- 10
Monate [4,16]. Die 2- JÜR bei LD liegt bei 20- 30 % für ED < 5 %.
Ein Langzeitüberleben (5- JÜR) kann bei 5- 10 % der Patienten mit LD festgestellt
werden, im Stadium ED liegt die Zahl der Langzeitüberlebenden unter 1 % [4,25,34].
Eine frühe Diagnose, ein korrektes Staging mit adäquater Therapie und guter
allgemeiner Gesundheitszustand können die Prognose positiv beeinträchtigen [14].
18
Einleitung
2.2. Die Positronen-Emissions-Tomographie
2.2.1. Technische Grundlagen
Allgemeines
Die PET ist ein nuklearmedizinisches bildgebendes Verfahren, das auf dem
Positronenzerfall (ß+) von Isotopen beruht. Die dabei entstehenden Photonen (511
keV Vernichtungsquanten) können hierbei gemessen werden. Dabei werden
physiologische und biochemische Prozesse nicht- invasiv sichtbar gemacht.
Je nach Radiopharmazeutikum gewinnt man quantitative Informationen über
Blutfluss und die metabolische Vorgänge [35].
Bereits 1952 stellten Gordon L. Brownell und Williams Sweet vom Massachusetts
General Hospital mit Hilfe von Positronen einen Gehirntumor dar. Sie konnten eine
Aussage über die ungefähre Lokalisation des Tumors treffen, indem sie mit einem
einzigen
Detektor
Aufnahmen
von
verschiedenen
Seiten
des
Schädels
durchführten.
Erstmals beschrieben wurde die PET schon 1962 von Rankowitz et al., mit
mehreren
Detektoren
in
einer
Reihe.
1973
maßen
Kuhl
et
al.
Gewebskonzentrationen von Radioisotopen auf Schnittbildern [36]. 1975 wurde
dann das erste PET- Gerät von der Industrie vorgestellt. Gemessen wurde 1979
primär
der
zerebrale
Glucosestoffwechsel
des
Menschen
mit
der
neu
synthetisierten 2-(Fluor-18)fluoro-2-desoxy-D-Glucose (FDG). Anfangs 1980 wurde
der erste Vollringtomograph eingeführt.
Die 18F-FDG-PET wurde zunächst bei kardiologischen und neurologischen
Fragestellungen
angewandt,
ab
1990
dann
auch
bei
onkologischen
Fragestellungen. Heute wird die PET, speziell die 18F-FDG-PET, hauptsächlich bei
onkologischen Fragestellungen eingesetzt [37,38].
Physikalische Grundlagen
Die Positronen- Emissions Tomographie beruht auf dem radioaktiven ß+- Zerfall
von Isotopen.
Hierbei gelangt ein protonenreicher Atomkern in einen stabileren Energiezustand.
Ein Proton wandelt sich in ein Neutron um, ein Positron und ein Neutrino werden
emittiert. Die freiwerdende Energie verteilt sich auf das Positron und das Neutrino.
19
Einleitung
Das massenlose und elektrisch neutrale Neutrino verschwindet, wohingegen das
positiv geladene Positron im umliegenden Gewebe einen Weg von bis zu einem
Millimeter zurücklegt. Es vereinigt sich mit einem Elektron und wird zum
Positronium. Bei diesem Annihilationsprozeß entstehen zwei Gammaquanten,
welche mit einer Energie von jeweils 511 keV in genau entgegengesetzter Richtung
emmitiert werden. Restimpulse bewirken eine Winkelunschärfe von ca. 0,5 Grad.
Die beiden Quantenimpulse können nun von Detektoren erfasst werden. Der Ort
der Annihilation des Positrons kann auf der Koinzidenzlinie (“line of response”,
LOR) zwischen den jeweiligen Detektoren bestimmt werden. Hierbei gibt es die
echte Koinzidenz, die zufällige und die gestreute, wobei nur die echte eine
tatsächliche Aussage über den Bildpunkt liefern können.
Die Zeitspanne der Ankunft der beiden Quanten liegt bei ungefähr 12 ns. Neue
Scanner haben ein Koinzidenzfenster zwischen 4,5- 8 ns.
Ereignisse, die länger auseinander liegen oder singuläre Ereignissse werden nicht
aufgezeichnet.
Aufbau des Scanners und Messung
Der Tomograph besteht aus einem Vollring mit mehreren Blockdetektoren
nebeneinander, die in Koinzidenz geschaltet sind. Die jeweils gegenüberliegenden
sind ebenfalls miteinander in Koinzidenz geschaltet.
Die ringförmige Anordnung der Detektoren erlaubt eine Auswertung anhand
mehrerer Ereignisse unter einem unterschiedlichen Winkel. Die Schichten werden
nicht nur mit dem Detektor gegenüber verbunden, sondern auch zu dem nebenan.
Hierdurch entstehen mehr Schnittebenen, die Dateninformation wird wesentlich
genauer, die Aktivitätsverteilung im Querschnitt des zu untersuchenden Objektes
kann mit höherer Sensitivität berechnet werden (3D- Messung).
Die Kombination von Detektorenringen erlaubt die gleichzeitige Erfassung mehrerer
Schnittbilder auf einmal, so dass auch die Aktivitätsverteilung von Organen, die
mehrere Schnittbilder beanspruchen, möglich ist. Die Winkelunschärfe von 0,5
Grad sowie die Tatsache, dass das Positron nicht am Ort seiner Entstehung
sondern am Ort seiner Vernichtung detektiert wird ergibt eine theoretisch maximale
räumliche Auflösung von ca. 1 mm [37,39].
20
Einleitung
Bildrekonstruktion
Anhand iterativer Berechnungen und der darauffolgenden Bildrekonstruktion kann
nun die Aktivität der 18F-FDG im Körper dargestellt werden. Zuerst werden
theoretische Projektionsdaten als ´Gerüst´ berechnet. Diese werden dann immer
wieder mit den tatsächlichen gemessenen Werten korrigiert, bis eine definitive
Annäherung erreicht ist. Daraus kann nun die endgültige Bildrekonstruktion
gewonnen werden.
Gestreute oder zufällige Koinzidenzen sowie die Korrektur der Zählereignisse des
Scanners werden schon vorab korrigiert.
Besonders wichtig für die Bildqualität ist die Korrektur absorbierter Koinzidenzen.
Diese Schwächungskorrektur wird durch die PISAC erreicht (post injection method
for segmented attenuation correction). Hierbei wird unter anderem die Absorption
der Gammastrahlung des Patienten selbst berücksichtigt, die anhand externer
Germaniumquellen gemessen wird [37].
18F-FDG, Pharmakokinetik, Anwendung
18F-FDG besteht aus dem Glucoseanalogon 2-Desoxyglucose und dem 18F als
Positronenstrahler. 18F besitzt im Vergleich zu anderen Positronenstrahlern eine
relative geringe Energie (max. 635 KeV) und ist aufgrund der leichten
Herstellbarkeit und der relativ hohen Stabilität weit verbreitet [39]. Aufgrund der
Halbwertszeit von 110 min kann aus einem Produktionssatz das Material für
entfernte Zentren ohne eigenes Zyklotron ebenfalls mit verwendet werden.
Mit der PET wird die Verteilung des 18F-FDG im Körper dargestellt. Die radioaktiv
markierte Deoxyglukose gelangt auf die gleich Art wie auch Glukose in die Zellen
und ist ein Äquivalent für den zellulären Glukosemechanismus.
Das 18F-FDG wird intravenös infundiert. Im Gewebe wird die 18F-FDG Glucose
aktiv über verschiedene Glukosetransporter in die Zelle gebracht. Durch die
Hexokinase wird das 18F-FDG in FDG-6-Phosphat umgewandelt und deponiert.
Aufgrund der Substitution am C-2 Atom kann sie nun nicht wie normale Glukose
weiter metabolisiert werden- sie reichert sich in der Zelle an. Dieses
Speicherverhalten wird trapping genannt.
21
Einleitung
Nach ca. 1- 2 h erfolgt nun die Aufnahme mit dem PET. Nach dieser Zeit besteht
ein ein gutes Verhältnis der Abbildung des Tumors zur Umgebung bei noch
akzeptabler Count- Rate.
Anhand des Kompartment Modells nach Sokoloff et al 1977 und der metabolischen
Ähnlichkeit mit der physiologischen Glukose kann man sehen, dass die 18F-FDG
Akkumulation ein direktes Maß für den Glukosestoffwechsel darstellt [37].
Abb.: Kompartment Modell nach Sokoloff
Schon 1924 wurde der erhöhte Energiebedarf von Tumorzellen beschrieben [40].
Dies beruht zum einen auf einer Überexpression von Glukosetransportproteinen,
sowie zum anderen auf einer erhöhten Enzymaktivität von Isoenzymen der
Hexokinase mit einer schlechteren Abbaufähigkeit für Glukose. Bekannt sind
heutzutage mehr als 18 Glukosetransporter (GLUT 1-12, SGLT 1-6). In
Tumorzellen konnte bis jetzt die Überexpression der Transporter GLUT 1, GLUT 3
und GLUT 12 nachgewiesen werden.
22
Einleitung
2.2.2. PET bei NSCLC
Beim Bronchialkarzinom wird die 18F-FDG-PET Untersuchung unter der
Fragestellung der Dignitätsbeurteilung, dem N- und M- Staging und der
Verlaufsdiagnostik eingesetzt. Insbesondere für die Beurteilung der Dignität des
Tumors ist die PET das aussagekräftigste nichtinvasive Verfahren [41- 45].
Eine Metaanalyse ergab eine Sensitivität von 96 %, eine Spezifität von 80 % und
eine diagnostische Genauigkeit von 91 % bei der Beurteilung der Dignität der
Primärtumore [41].
Das N- Staging mit 18F-FDG-PET ist dem der CT deutlich überlegen. Unerwartete
extrathorakale Metastasen wurden in dieser Studie in 12 % der Fälle gefunden. So
änderte sich das Therapie Schema bei 18 % der insgesamt 695 Patienten [41] .
Die sichtbare metabolische Aktivität der 18F- FDG und der tatsächlichen Aktivität
des Tumors korreliert gut. So korreliert auch die Überlebenszeit der NSCLC
Patienten mit dem FDG- uptake des Primärtumors [44].
Eine interdisziplinäre Konsensuskonferenz mit Vertretern aus allen an der PET
interessierten Fachrichtungen hat die PET- Studien einer Analyse unterzogen, um
den klinischen Stellenwert der 18F-FDG-PET zu bewerten.
Es wurde ein Schema erstellt, das für spezifische klinischen Fragestellungen wie
u.a. Primärstaging, Rezidivkontrolle, Therapiekontrolle für eine Vielzahl von
Tumorentitäten bewertete, inwieweit der klinische Nutzen der 18F-FDG-PET
gesichert (1a- Indikation), wahrscheinlich (1b- Indikation), im Einzelfall nützlich
(Grad 2), aufgrund fehlender Daten noch nicht zu bewerten (Grad 3) oder nicht
vorhanden (Grad 4) ist.
Das N- und M- Staging beim Bronchialkarzinom sind bei der Konsensuskonferenz
als 1a- Indikationen für die 18F-FDG-PET Untersuchung bewertet. Als nicht
invasives
Verfahren
bietet
die
18F-FDG-PET
die
höchste
diagnostische
Genauigkeit aller bildgebenden Verfahren bei der Beurteilung der Dignität, dem NStaging, bei Abklärung von Metastasen und zur Rezidivdiagnostik.
Auch
ist
es
kosteneffektiv
bei
Nachuntersuchungen
und
besitzt
einen
des
Gemeinsamen
prognostischen Wert [44].
Im
Dezember
2005
folgte
dann
der
Beschluss
Bundesausschusses über neue Richtlinien zur Positronenemissionstomographie
23
Einleitung
bei NSCLC. Diese Richtlinie beinhaltet, dass für PET- Untersuchungen zur
Stadienbestimmung
und
Rezidivdiagnostik
bei
primären
nichtkleinzelligen
Lungenkarzinomen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich ist, und somit unter
die Leistungen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherungen fällt. Gültig ist
diese Richtlinie bis jetzt jedoch nur im stationären Bereich.
Abb.: 18F-FDG- PET, SCLC in frontaler (a) und sagittaler Schnittführung (b) im Stadium LD
2.2.3. PET beim SCLC
Über die Wertigkeit des PET beim SCLC gibt es wenige aussagekräftige gute
Studien. Die Untersuchungen der SCLC mit der PET wurden bereits mit 99mTcTetrofosmin, 201Tl- Chlorid und 111In- Octreotid erprobt. Diese Marker haben sich
in der Darstellung der SCLC jedoch nicht bewährt [46,47,48].
Heutzutage ist der Marker der Wahl beim SCLC das 18F-FDG.
Einige Arbeiten mit 18F-FDG deuten darauf hin, dass eine PET Diagnostik die Zahl
der erforderlichen Staging Untersuchungen für die Patienten reduziert und die
Anzahl der invasiven Staging Untersuchungen verringert [10].
Die Sensitivität des Lymphknotenstagings ist in der PET höher als in der CT,
insbesondere hiläre und mediastinale Lymphknoten werden durch die PET
Untersuchung genauer erkannt [6,16,17].
Dies ist der Vorteil der 18F-FDG-PET Untersuchung. Die wichtige Therapieoption
24
Einleitung
der Strahlentherapie kann erst nach einer erfolgten PET Untersuchung präzise
genutzt werden.
So konnten Brink et al. 2004 eine signifikante Therapieänderung bei 14 von 120
Patienten nach einer 18F-FDG-PET Untersuchung durch die Entdeckung neuer
Lymphknoten- und Fernmetastasen sowie die Möglichkeit der Differenzierung
zwischen Nebennierenmetastasen und Adenom beschreiben.
In einigen Arbeiten wird beschrieben, dass der regionale Lymphknotenbefall erst
anhand der 18F-FDG-PET Untersuchung festgestellt werden konnte, so dass der
Bestrahlungsplan dementsprechend optimiert werden konnte.
Bei Bradley et al. 2004 waren dies 25 % des Patientenkollektivs [49].
25
Einleitung
2.3. Studienziel
Diese Arbeit soll die prognostische Wertigkeit der 18F-FDG-PET beim Staging der
SCLC aufzeigen, indem sie eine mögliche Korrelation zwischen 18F-FDG-PET
Ergebnissen und klinischem Verlauf bzw. Überleben untersucht. Hierbei wurden
von 98 Patienten mit histologisch gesichertem Kleinzelligen Bronchialkarzinom die
SUVmax Werte des Tumors bezüglich des Überlebens in Monaten betrachtet. Die
Hypothese ist, dass Patienten mit einem hohen SUVmax Wert und damit auch
verbundener höherer biologischer Aktivität eine schnellere Tumorprogredienz und
damit auch kürzere Überlebenszeiten aufweisen.
Des Weiteren wurden die Kleinzelligen Bronchialkarzinome als biologisch
aggressiver als die Nicht- Kleinzelligen Bronchialkarzinome beschrieben. Hieraus
ergibt sich die Vermutung, dass Kleinzellige Bronchialkarzinome einen höheren
Glukosemetabolismus besitzen, und damit einen höheren SUVmax Wert des
Primärtumors zeigen.
Diese Hypothese wurde in der vorliegenden Studie an insgesamt 227 Patienten mit
verschiedenen Bronchialkarzinomen überprüft.
Eine
weitere
Hypothese
bestand
darin,
dass
Tumore
mit
hohem
Glukosemetabolismus schneller metastasieren. Anhand des M- Kriteriums wurde
diese Fragestellung bei 227 Patienten mit Bronchialkarzinomen überprüft.
26
Danksagung
3. Material und Methoden
3.1. Patienten
SCLC
Von
1998-
2004
wurden
151
Patienten
zur
Primärdiagnostik
und
Verlaufsbeobachtung eines SCLC in der Freiburger Uniklinik einer 18F-FDG-PET
Untersuchung unterzogen. In die Studie aufgenommen wurden Patienten, die eine
18F-FDG-PET Untersuchung zur prätherapeutischen Stagingdiagnostik bekommen
hatten. Folgende Daten wurden erhoben: Geschlecht, Alter, Zeitpunkt der
Erstdiagnose, limited/ extensive disease, bzw. TNM Staging, Karnofsky- Index,
Raucherstatus, Art der Therapie, die histologischen Befunde sowie das outcome.
Ausgeschlossen wurden Patienten, die vor der Aufnahme bereits einen oder
mehrere Zyklen Chemotherapie oder Radiotherapie hinter sich hatten. Die dadurch
erreichte Verkleinerung des Tumors hätte die uptake Werte als Maß der Aktivität
möglicherweise verringert, und somit die Studie verfälscht.
Ebenfalls ausgeschlossen wurden Patienten, die bereits einem thoraxchirurgischen
Eingriff an dem Tumor selbst oder auf der ipsilateralen Seite des Tumors
unterzogen wurden.
Da 18F-FDG auch durch Insulin beeinflusst wird, wurden alle insulinpflichtigen
Diabetiker von der Studie ausgeschlossen.
Wurde
die
Diagnose
des
SCLC
nach
post-
OP
Beurteilung
des
Operationspräparates durch einen Pathologen in Frage gestellt, wurden die
betroffenen Patienten aus der Studie ausgeschlossen. Diese Änderung der
Diagnose kommt aufgrund der höheren Spezifität der pathologischen Beurteilung
des Resektates zustande.
Patienten,
die
ab
dem
1.1.2004
diagnostiziert
und
zum
Zeitpunkt
des
Studienabschlusses noch am Leben waren, fließen zusätzlich in die Auswertung
des Tumorverhaltens bezüglich des uptakes, nicht jedoch bei der Betrachtung der
Überlebenszeiten ein.
Fehlende Informationen bezüglich des Überlebens durch z.B. Umzug oder Wechsel
des betreuenden Arztes führten ebenfalls zum Ausschluß von Patienten.
So konnten insgesamt 98 Patienten im Alter zwischen 34 und 79 Jahren mit einem
SCLC in die Studie aufgenommen werden.
27
Material und Methoden
NSCLC
Gleiche Ein- und Ausschlusskriterien galten für die Auswertung der NSCLC.
Insgesamt konnten 119 Patienten zwischen 24 und 91 Jahren in die Studie
aufgenommen werden. Bei diesen Patienten erfolgte das Tumorstaging anhand der
TNM – Klassifikation. Die Einteilung in die Subgruppen Adenokarzinome mit der
extra
Gruppe
der
Bronchioloalveolären
Karzinome,
Großzellige-
und
Plattenepithelkarzinome erfolgte anhand der histologischen Gutachten der Biopsate
aus der Pathologie der Universitätsklinik Freiburg.
Ausgeschlossen wurden Patienten mit unklaren pathologischen Befunden oder
gemischtzelligen Tumoren. Für jeden in die Studie aufgenommenen Patienten
konnte der Tumor eindeutig identifiziert werden. Bei unterschiedlichen Gutachten
vor und nach Resektion des Tumors wurde das Gutachten nach der Resektion
berücksichtigt.
Therapie der Patienten mit SCLC
In der Betrachtung der Überlebenszeit ist auch die Therapie berücksichtigt. So
wurde bei 78 der 98 Patienten mit SCLC das primäre Chemotherapie- Protokoll mit
in die statistischen Auswertungen genommen. Insgesamt wurde am häufigsten das
EpiCo- Protokoll zur Chemotherapie eingesetzt (n=52).
Das EpiCo- Protokoll nach Drings et al beinhaltet eine Verabreichung von 70 mg/m²
Epirubicin über 15- 30 min, 1000 mg/m² Cyclophosphamid über 30 min und
Vincristin 2 mg als i.v. Bolus am 1. Tag. Unter Berücksichtigung der Herzfunktion
(aufgrund der Kardiotoxizität von Anthrazyklin) des Blutbildes, sowie von
Elektrolyten, Leberwerten, Diurese und der Retentionsparameter wird dieses
Schema am 22. Tag wiederholt.
Als Alternative und oder auch Rezidivtherapie nach EpiCo wurden bei insgesamt
29 Patienten auch folgende Chemotherapie Protokolle eingesetzt:
Das VIP-E Protokoll besteht aus Epirubicin 50 mg/m², Etoposidphosphat 500
mg/m², Cisplatin 50 mg/m2 und Ifosfamid 4000 mg/m², alles an Tag 1. Unter
Kontrolle der üblichen Parameter wird das Protokoll alle 21 Tage wiederholt.
TP besteht aus dem Topotecan 1 mg/m² von Tag 1 bis 5, und Cisplatin 75 mg/m²
an Tag 1. Hier werden bis zu 6 Zyklen alle 21 Tage durchgeführt.
Das PE- Protokoll besteht ebenfalls aus Cisplatin 75 mg/m² am ersten Tag, hier
jedoch in Kombination mit Etoposid 100 mg/m² von Tag 1-3.
28
Material und Methoden
Bei dem TEC- Protokoll kommen Etoposidphosphat 125 mg/m² von Tag 1 bis 3
zum Einsatz, an Tag 4 zusätzlich Paclitaxel 175 mg/m² und Carboplatin in der
Dosierung AUC 5.
Im Stadium LD erfolgt zusätzlich eine Radiatio des Mediastinums und des Gehirns.
Vier Patienten im Stadium LD wurden in kurativer Intention operiert mit zusätzlicher
Chemotherapie, 1 Patient hiervon wurde ausschliesslich operiert.
Erhebung der Überlebenszeit
Aus den Arztbriefen der Universitätsklinik Freiburg konnten in den meisten Fällen
die Überlebenszeiten bzw. der Todeszeitpunkt festgestellt werden.
In einigen Fällen mußte der jeweilige Hausarzt telefonisch konsultiert werden.
Die Zeit des Überlebens nach der Erstdiagnose bzw. PET Untersuchung wurde
dabei, wenn möglich, auf den Tag genau ausgerechnet. In wenigen Fällen konnte
der genaue Todestag nur in einem Zeitraum von 2 Wochen angegeben werden,
was noch toleriert wurde. Entsprechend der bisherigen Literatur wurden die
Überlebensdaten in Monaten angegeben. Hierfür wurden die Tage in Monate
umgerechnet.
3.2. PET- Protokolle
Für die Untersuchungen der insgesamt 227 Patienten standen zwei verschiedene
PET Scanner der Firma CTI/Siemens zur Verfügung.
Ein Ecat Exact Scanner 921/31 mit einem Doppelringsystem mit je 48
Detektorblöcken und einem Ecat Exact Scanner 922/47 mit einem Dreiringsystem
mit ebenfalls je 48 Detektorblöcken. Die Detektoren bestehen aus Wismutgermanat
(BGO). Es können jeweils 31 bzw. 47 Schnittbilder auf einmal erfasst werden. Das
axiale Gesichtsfeld beträgt 10,8 und 16,2 cm. Die maximal erreichbare Auflösung
beträgt 6- 8 mm, eine halben Detektorbreite [39].
Die Bildauswertung erfolgte am Auswerterechner des Scanners mit der jeweils
geräteseitig verfügbaren Standardsoftware (ECAT 6.5b, ECAT 7).
29
Material und Methoden
Die Auswertung basiert auf der Berechnung von standard uptake values (SUV).
Dieser semiquantitative Parameter beschreibt die in einem Zielgebiet (region of
interest= ROI) gemessene Radioaktivität (A
ROI)
bezogen auf die injizierte Aktivität
(A0) und das Gewicht des Patienten.
Als dimensionsloser Wert gibt er die Mehr- oder Minderanreicherung des
Radiopharmazeutikums
im
Verhältnis
zur
Gleichverteilung
an,
d.h.
die
Aktivitätskonzentration des Tumors im Verhältnis zu der des übrigen Gewebes.
An dem Ecat Exact 922/47 wurde das SUV direkt durch das Computerprogramm
angegeben.
Bei dem anderen Scanner wurde der SUV anhand folgender Formel berechnet:
Gegeben sind: Die Halbwertszeit von 18F-FDG Glukose T1/2 = 110 min; Aktivität in
der ROI At = [µCi/ml]; Aktivität der injizierten 18F-FDG Glukose Ao =[MBq]; das
Körpergewicht des Patienten = [ kg ] und die Zeitspanne von der Injektion der 18FFDG zur Aufnahme der PET = t [min].
Faktor zur Umrechnung von µCi in MBq = 1:37, 1 ml entsprechen kg x 1000 (Wasserdichte 1g/ml)
SUV = 37 000 x A ROI [µCi /ml] x Gewicht [kg] / A0 [MBq] x 1 [g/ml]
Tracerspezifische Korrektur der Aktivität:
At = Ao x e –t/T1/2 ,
e –k x t ,
k = ln 2 / T1/2 =>
At = Ao x 2 t/T1/2
3.2.1 Untersuchungsprotokoll / Durchführung
Die Patienten wurden über den Ablauf und die möglichen Risiken der PET
Untersuchung aufgeklärt. So liegt die Strahlenexposition im Bereich von 6- 10
mSV; was vergleichbar mit der eines CT- Thorax ist.
Alle Aufnahmen wurden zur Stagingdiagnostik bei unbehandelten SCLC bzw.
NSCLC durchgeführt. Dokumentiert wurden im PET Protokoll Alter, Gewicht und
30
Material und Methoden
Größe des Patienten, sowie der aktuelle Blutzuckerspiegel und die Menge und
Aktivität der verabreichten 18F-FDG. Der Zeitpunkt der Injektion sowie die Dauer
der Speicherzeit und die Messzeit des Tomographen wurden ebenfalls protokolliert.
Die Patienten wurden nüchtern zum PET bestellt. Zunächst wurde eine
Blutzuckermessung durchgeführt. Der Spiegel sollte möglichst unter 110 mg/dl
liegen, um eine ausreichende 18F-FDG Aufnahme zu gewährleisten. Bei Patienten
mit einem Plasmaglukosewert von über 110 mg/dl wurde der Spiegel durch die i.v.
Applikation von schnell wirksamem Humaninsulin normalisiert.
Anschließend wurde eine körperliche Ruhezeit von 90 min eingehalten.
3.2.2 Rekonstruktion
Bei allen Patienten wurde eine statische PET- Aufnahme des Körperstamms
durchgeführt. Für jede Bettposition wurde eine 8-minütige Emissions- und 2minütige
heiße
Transmissionsaufnahme
aufgezeichnet.
Die
Messung
der
Transmission erfolgte mit einer extern rotierenden 68 Germanium (68GE)
Stabquelle und wurde für die Abschwächungskorrektur benötigt. Die Aufnahme
dauerte insgesamt zwischen 70 und 110 min, gescannt wurden pro Patient am Ecat
Exact Scanner 921/31 zwischen 8 (bei Männern) und 9 (bei Frauen) Bettpositionen
mit jeweils 10,8 cm und am Ecat Exact Scanner 922/47 zwischen 5 und 6
Bettpositionen mit jeweils 16,2 cm. Nach der Korrektur der Daten mit der Totzeit
des Scanners, den gestreuten, zufälligen und absorbierten Koinzidenzen wurden
mithilfe
des
iterativen
Rekonstruktionsverfahren
koronale,
sagittale
und
transversale Schnittbilder angefertigt [37,52].
3.2.3 Quantifizierung
Die Messung des uptakes erfolgte am PC mit der standard SIEMENS Software.
Gemessen wurde der maximale uptake (SUVmax) des Primärtumors. Hierbei
maßgebend bei der Bestimmung des Primärtumors war der schriftliche Befund
durch zwei unabhängige Fachärzte für Nuklearmedizin. Nach Sichtung der axialen
und sagittalen Schichten sowie der Ganzkörperprojekton konnte die maximale
Ausbreitung des Primärtumors in der Transversalebene festgestellt werden. Nun
31
wurde
eine
zirkuläre
ROI
in
den
Material und Methoden
Transversalschnitt
um
die
maximale
Tumorausbreitung gelegt. Gemessen wurde der Umfang dieser ROI durch alle
Schichten auf denen der Tumor zu sehen war.
Aufgelistet wurden die jeweiligen Maximalwerte der einzelnen Schichten bis auf 2
Dezimalstellen nach dem Komma.
Ebenfalls wurden bei 88 Patienten alle befundeten Metastasen auf ihren SUVmax
hin ausgemessen. Hierbei wurde die gleiche Methode wie bei den Primärtumoren
angewandt. Bei mehr als zwei Metastasen in einem Organ wurden die zwei am
intensivsten speichernden Metastasen ausgewertet. Nicht gemessen wurden
Hirnmetastasen, weshalb die Validität der Metastasenbetrachtungen eingeschränkt
ist.
Zur eindeutigen Feststellung der Pathologie des Tumors wurde der vom
pathologischen Institut der Universitätsklinik in Freiburg erhobenen Befund des
Biopsates verwendet. Falls eine Operation bei dem betreffenden Patienten möglich
war, wurde der histologische Befund des Resektates bevorzugt.
Bei den NSCLC wurde ausschließlich der Primärtumor auf die SUVmax hin
untersucht. Hierbei wurde genauso wie bei den SCLC verfahren. Die Lokalisation
wurde anhand des entgültigen nuklearmedizinischen Befundes visuell bestimmt.
Je nach Tumorausbreitung in den Transversalebenen wurde, wie bei den SCLC,
eine zirkuläre oder ellipsoide ROI um den Tumor gelegt und durch die auffälligen
Schichten, sichtbar in den Sagittalschnitten, durchgemessen.
Das Staging des Primärtumors vor Therapieeinleitung wurde aus den Akten des
Patienten entnommen. Bei einigen wenigen Differenzen zwischen klinischem und
späterem pathologischen Staging wurde der pathologische Befund dem Klinischen
vorgezogen.
32
Danksagung
3.3. Statistik
Zur Unterscheidung der Einflüsse von SUVmax, Alter, Geschlecht, pack years,
klinischen Stadium und Histologie auf die Überlebenszeit und der Interaktion des
SUVmax mit jeweils einer bzw. mehreren Co-Variablen wurde der Wilcoxon Test
angewandt. Diese Testreihe wurde mit verschiedenen Cut- off Grenzen des
SUVmax
durchgerechnet.
Der
Log-rank
Test
konnte
hier
aufgrund
der
Fehlermöglichkeiten bei kleinen Patientengruppen nicht angewandt werden.
Der Bezug zweier Gruppen wurde mit dem t- Test für unabhängige Stichproben
ausgewertet, der dann anhand eines p- Wertes angegeben wurde, bei dem ein pWert unter 0,05 mit einem signifikanten Unterschied gleichzusetzen ist.
Die graphische Darstellung der Überlebenszeit erfolgte in Form der Kaplan-Meier
Kurve.
Diese
Darstellung
entspricht
im
Wesentlichen
der
umgekehrten
Summenhäufigkeitsfunktion. Es wird zunächst berechnet nach welcher Zeit welcher
Anteil der beobachteten Patienten noch am Leben war. Hierbei wird die
Patientengesamtzahl als 100 % angegeben (1,0). Für jeden Tag wird errechnet,
wie groß die Wahrscheinlichkeit der Patienten ist, diesen zu überleben. Mit jedem
Todesfall verringert sich darauf die Wahrscheinlichkeit. Beispiel: angenommen
n=10, 5 Todesfälle innerhalb der Beobachtungszeit im Monat 3, 7, 11, 23.
Wahrscheinlichkeit den
Beginn des Monats zu
erleben
Wahrscheinlichkeit
diesen Monat zu
überleben
Wahrscheinlichkeit am Ende
dieses
Monates noch zu leben
3
100 %
9/10
100 % x 9/10= 90 %
7
90 %
8/9
90 % x 8/9=
80 %
11
80 %
7/8
80 % x 7/8=
70 %
23
70 %
6/7
70 % x 6/7=
60 %
346
60 %
5/6
60 % x 5/6=
50 %
Monat
Bsp.: Kaplan-Meier Methode
33
Ergebnisse
4. Ergebnisse
4.1. Prognose SCLC
4.1.1. Alters- und Geschlechtsverteilung
Insgesamt wurde eine Population von 108 Patienten mit histologisch gesichertem
kleinzelligen Bronchialkarzinom ausgemessen.
77 Patienten waren Männer (71,3 %), 31 Frauen (28,7 %). Somit betrug das
Verhältnis von Frauen zu Männern 1: 2,5.
Das Durchschnittsalter betrug 60,6 ± 9,1 Jahre. Der jüngste Patient war 34 Jahre,
der älteste 79 Jahre. Das mittlere Alter bei den Frauen betrug 57 (57,1 ± 6,44)
Jahre, bei den Männern 62 Jahre (62,16 ± 9,65).
4.1.2. SUVmax Ergebnisse
Alle ausgemessenen SCLC Tumore waren größer als 2 cm im kleinsten
Durchmesser. Somit kann der Partialvolumeneffekt und sein Einfluß auf den SUV
Wert bei Läsionen unter 2 cm, der von Hickeson et al. 2002 und Hallett et al. 2001
beschrieben wurde, vernachlässigt werden [53,54].
Der mittlere SUVmax des Primärtumors betrug 10,3 ± 4,3. Dabei gab es keinen
signifikanten Unterschied des Speicherverhaltens zwischen Männern und Frauen
(p > 0,91, Frauen: 10,3 ± 3,1; Männer: 10,3 ± 4,8).
Abb.: Patient mit kleinzelligem Bronchialkarzinom bei ED mit Pleura- und Lebermetastasierung
34
Ergebnisse
Fünfzehn von 88 Patienten mit Metastasen wiesen einen höheren 18F-FDG uptake
in regionalenen Lymphknotenmetastasen als in dem Primärtumor selbst auf. Dies
entspricht einem Anteil von 17 %. Bei 73 Patienten war der Primärtumor der Ort
des höchsten uptakes (83 %). Aufgrund der Fragestellung wird im folgenden Text
ausschließlich der SUVmax des Primärtumors als SUVmax bezeichnet.
4.1.3. Stadium des SCLC und Therapie
Bei 52 Patienten wurde das EpiCo Chemotherapie-Protokoll eingesetzt, sieben
Patienten bekamen das VIP-E, vier Patienten wurden mit Topotecan mono
behandelt, drei jeweils mit CE oder TEC, zwei nach dem ABC Protokoll, vier
wurden lediglich operiert.
Statistisch ergab sich hierbei unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht,
Stadium und pack years keine signifikante Lebenszeitverlängerung der Patienten,
die mit EpiCo behandelt wurden gegenüber den anderen Protokollen. Somit
wurden 20 Patienten, bei denen die Chemotherapie- Protokolle nicht zu erheben
waren, in der Betrachtung der Überlebenszeit wieder mit eingefügt. Einzig die vier
operierten Patienten überlebten den Studienzeitraum.
Abb.: SCLC
(a) LD mit regionalen Lymphknotenmetastasen
(b) ED mit multipler Metastasierung und zentraler
Nekrose des Primärtumors
35
Ergebnisse
Bei der Gesamtpopulation von n=108 wurden initial 63 Patienten als extensive
disease eingestuft (58,3 %), 45 als limited disease (41,7 %).
Das Patientenalter unterschied sich in den beiden Gruppen (ED 61 ± 8,63 Jahre;
LD 60 +/- 9,9 Jahre) unwesentlich (p > 0,64).
Der mittlere SUVmax der Primärtumoren unterschied sich in beiden Stadien nicht
signifikant (p > 0,75). Bei den Patienten im Stadium ED ergab sich ein mittlerer
SUVmax Wert von 10,03 ± 4,53, bei den Patienten im Stadium LD ein Wert von
10,6 ± 4,27 (gesamt :10,26 ± 4,41, range: 4,18-26,46).
SCLC gesamt
n=108
ED
63
58,3 %
LD
45
41,7 %
SCLC Überlebenszeit
n=98
ED
58
59,2 %
LD
40
40,8 %
Tab.: Verteilung SCLC gesamt und in der Gruppe Überlebenszeit
4.1.4 Überlebenszeit
In die Studie der Überlebenszeit mit einer Mindestbeobachtungszeit der
Überlebenden von einem Jahr konnten 98 Patienten aufgenommen werden, davon
29 Frauen (29,6 %) und 69 Männer (70,4 %).
Das Durchschnittsalter betrug 59,8 +/- 9,7 Jahre. (Frauen: 55,8 ± 6,6 Jahre und
61,5 ± 10,3 bei den Männern). Die Altersverteilung in den Stadien LD und ED war
hierbei nicht signifikant unterschiedlich (p > 0,48).
Zwischen den Geschlechtern bestand kein signifikanter Unterschied bezüglich der
Überlebenszeit (p > 0,6). (Männer: 14,96; 95% KI: 12,37; 17,54; Frauen 12,13; 95%
KI: 8,7;15,54). Ebenso war auch die Geschlechterverteilung auf das Stadium ED/
36
Ergebnisse
LD nicht signifikant unterschiedlich (p > 0,48).
Die mediane Überlebenszeit betrug 14,15 Monate (95% KI: 12,06; 16,24).
Von 98 Patienten wurden 58 als ED eingestuft (59,2 %), 40 als LD (40,8 %). Die
mittlere Überlebenszeit (ÜLZ) der Patienten mit ED betrug 13,58 Monate (95% KI:
10,7; 16,44). Für die Patienten im Initialstadium LD ergibt sich eine ÜLZ von 15,4
Monaten ( 95% KI: 12,54; 18,26).
Es bestand ein signifikanter Unterschied zwischen den Stadien ED/ LD und der
Überlebenszeit (p < 0,0004, Abb.2).
SCLCÜberleben
LDvs. EDn=98
EDn=58
SCLC
1
1
0,9
0,9
0,8
0,8
0,7
0,7
0,6
0,6
0,5
0,5
0,4
0,4
0,3
0,3
0,2
0,2
0,1
0,1
0
LDn=40
0
0
10
20
30
40
Überleben [ Monate]
Abb 1: SCLC Überleben
50
60
70
0
10
20
30
40
50
60
70
Überleben [Monate]
Abb 2: SCLC Überleben nach ED/LD
Die beste Diskrimination nach dem SUVmax Wert konnte rechnerisch mit Einsatz
des Wilcoxon Tests bei einem SUVmax = 7 festgestellt werden.
Dies ist als signifikant zu werten (p < 0,0197). Ein SUVmax > 7 korreliert mit einer
schlechteren Überlebenszeit. Von den 4 operierten Patienten befinden sich 3 in der
Gruppe LD, SUVmax > 7, nur einer in der Gruppe LD, SUVmax < 7.
Für Patienten mit LD und einem SUVmax < 7 (n=6) betrug die ÜLZ 17 Monate, LD
und SUVmax > 7 (n=34) bedeuteten eine ÜLZ von 15,33 Monaten ( 95% KI: 12,16;
18,5).
37
Ergebnisse
Die schlechteste Prognose weisen Patienten mit ED und einem SUVmax > 7
(n=41) mit einer mittleren ÜLZ von 13,03 Monate auf (95% KI: 9,31; 16,75),
wohingegen Patienten mit ED und SUVmax < 7 (n=17) im Mittel 15,07 Monate
überlebten (95% KI: 11,32; 18,81)(Abb. 3). Eine Korrelation der SUVmax Werte mit
dem Alter gab es hierbei nicht (p > 0,61).
Die Einteilung der Patienten in die Gruppen ED/ LD und SUVmax </> 7 zeigen
einen signifikanten Unterschied in der Überlebenszeit. Patienten im Stadium LD
und SUVmax < 7 überleben am längsten (p < 0,0007).
SUV <>7 ED vs. LD
LD SU V<7
ED SUV<7
LD SUV>7
ED SUV>7
1
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
0
10
20
30
40
50
60
† berleben [Monate]
Abb.:
Korrelation zwischen der Stagingdiagnostik nach ED/LD und zusätzliche Trennung
nach SUV </ >7 (p < 0,0007).
70
38
Ergebnisse
Die berechnete 1- Jahres Überlebensrate bei Patienten mit ED SUVmax > 7
beträgt 46,34 %, bei SUVmax < 7 überleben 52,94 %.
Bei den Patienten mit LD bei SUVmax < 7 überleben 100% das erste Jahr, bei
SUVmax > 7 sind es 73,53 %. Dies entspricht den Werten aus der gängigen
Literatur.
1- JÜR
n
SUVmax > 7 ED
41
46,34 %
SUVmax < 7 ED
17
52,94 %
SUVmax > 7 LD
34
73,53 %
SUVmax < 7 LD
6
100 %
Tab.: 1- Jahres Überlebensrate der Gruppen nach ED/ LD und SUVmax
39
Ergebnisse
4.2. Vergleich der Soffwechselaktivität zwischen NSCLC und SCLC
4.2.1. Histologie
Hierbei wurden insgesamt 227 Patienten bewertet. 108 Patienten hatten ein
kleinzelliges Bronchialkarzinom (47,6 %), 50 Patienten ein Adenokarzinom (22 %),
11 Patienten ein Bronchioloalveoläres Karzinom (BAC) (4,8 %), 34 Patienten ein
Plattenepithelkarzinom (15 %) und 24 ein Großzelliges Karzinom (10,6 %).
Die ähnliche Verteilung von SCLC gegenüber NSCLC kommt hierbei aufgrund der
Fragestellung der Arbeit zustande, und steht hiermit nicht repräsentativ für die
zahlenmäßige Verteilung der Bronchialkarzinome der Uniklinik Freiburg.
SCLC
Adenokarzinom BAC
n=108
n=50
Alter
<60
>60
Geschlecht
m
w
T Stadium
T1
T2
T3
T4
Tx
N Stadium
N0
N1
N2
N3
Nx
M Stadium
M0
M1
n=11
Plattenepithel
Ca
Großzelliges
Ca
n=34
n=24
26
93
14
36
3
8
2
32
7
17
86
33
34
16
5
6
28
6
19
5
30
28
10
11
39
9
15
3
3
19
6
3
0
2
0
9
5
4
4
12
6
5
3
2
8
36
12
18
10
43
10
4
9
8
19
5
3
1
1
1
13
3
4
0
14
8
2
4
1
9
65
54
26
24
6
5
22
12
11
13
Tab.: TNM Stadien der Patienten bei unterschiedlichen Bronchialkarzinomen
40
Ergebnisse
4.2.2. SUVmax Werte
Die Vermutung daß kleinzellige Bronchialkarzinome einen höheren uptake als
andere histologische Typen besitzen konnte sich nicht bestätigen. Den geringsten
mittleren SUVmax zeigten die Bronchioloalveolären Karzinome (8,7 ± 6,0), (t-Test,
p < 0,05). Einen ebenfalls signifikant geringeren mittleren SUVmax als die SCLC
besaßen die Adenokarzinome (8,8 ± 5,0).
Mit einem mittleren Uptake der Primärtumore von SUVmax = 10,31 ± 4,34 besaßen
die SCLC einen niedrigeren SUVmax Wert als die Plattenepithelkarzinome (11,9 ±
8,3) und die Großzelligen Karzinome (12,4 ± 5,9) . Diese Unterschiede sind jedoch
nicht als signifikant zu bewerten.
Histologie
n
SUVmax
SUV range
Bronchioloalveoläre Karzinome
11
8,7 +/- 6,0
2,3- 19,6
Adenokarzinome
50
8,8 +/- 5,0
1,2- 24,2
SCLC
108
10,3 +/- 4,3
4,2- 26,5
Plattenepithelkarzinome
34
11,9 +/- 8,3
1,6- 35,0
Großzellige Karzinome
24
12,4 +/- 5,9
3,5- 24,8
Tab.: SUVmax der Bronchialkarzinome
4.2.3. Staging der NSCLC / Fernmetastasen
In der Gruppe der Adenokarzinome (n=50) wurden 26 Patienten (52 %) als M0
eingestuft. (n=24 im Stadium M1). Frei von Fernmetastasen waren auch 54 %
(n=6) der Patienten mit dem Bronchioloalveolären Karzinom. (M1: n=5)
Bei den Plattenepithelkarzinomen überwog der Anteil der Patienten ohne
Fernmetastasen mit 64,7 % (n=22); 35,3 % (n=12) hatten Fernmetastasen. Bei den
Großzelligen Karzinomen waren 54,2 % (n=13) bereits metastasiert, 11 Patienten
hatten keine Fernmetastasen.
41
Ergebnisse
4.2.4. SUVmax Werte bei Fernmetastasierung ja/nein
Der mittlere SUVmax bei den Bronchioloalveolären Karzinomen betrug 8,7 ± 6,0.
Für die Patienten im Stadium M1 ergab sich ein Wert von 8,0 ± 2,9, im Stadium M0:
9,3 ± 8,0.
Auch bei den Adenokarzinomen lag der mittlere SUVmax im Stadium M0
überraschend höher als in M1 (M0: 10,0 ± 5,6; M1: 7,7 ± 4,1).
Die Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom besaßen im Stadium M0 einen
niedrigeren Wert mit 10,1 ± 7,9 gegenüber 15,0 ± 8,6 im Stadium M1.
Beim Großzelligen Karzinom glichen sich die SUVmax Werte der beiden Gruppen
(M0: 11,9 ± 5,7; M1: 12,8 ± 6,2).
Die Auswertung der SCLC im Stadium mit Fernmetastasen (M0, M1) entsprach
dem Verhältnis ED und LD. Auch hier liegen die SUVmax Werte, wie oben bereits
beschrieben, bei den zwei Gruppen eng zusammen (M0: 10,39, M1: 10,26).
M0
M0
M1
M1
SUVmax
SUVrange
SUVmax
SUVrange
8,7
2,3- 19,6
8,0
3,9- 11,5
Adenokarzinom
10,0
1,2- 24,2
7,7
2,0- 18,9
Plattenepithelkarzinom
10,1
1,6- 34,7
15,0
5,5- 30,8
SCLC
10,4
4,3- 22,1
10,3
4,2- 26,5
Großzelliges Karzinom
11,9
3,9- 21,7
12,8
3,5- 24,8
BAC
Tab.: SUVmax bei Fernmetastasierung der Bronchialkarzinome
42
Diskussion
5. Diskussion
Das Bronchialkarzinom stellt ein großes Gesundheitsproblem in der westlichen
Welt dar. Die Prognose, insbesondere beim SCLC, ist weiterhin sehr schlecht und
hat sich in den letzten 20 Jahren trotz Verbesserungen in Diagnostik und Therapie
nur unwesentlich geändert.
Ein Patient mit einem Bronchialkarzinom wird einer Vielzahl verschiedener Staging
Untersuchungen unterzogen, um sowohl seine Behandlungsmöglichkeiten, als
auch
seine
Prognose
einschätzen
zu
können.
Hierzu
zählen
klinische,
radiologische, laborchemische, pathologische, so wie auch molekulargenetische
Untersuchungen auf Oberflächenantigene, die inzwischen wichtige Angriffspunkte
für die Therapie darstellen können.
Studien anhand prätherapeutischer CT- und Röntgenaufnahmen zeigen, dass das
Wachstum und die Verdopplungszeit des Tumors als prognostische Parameter
angesehen werden können [15,34,43,49].
Ein aktuelles Forschungsthema sind Untersuchungen molekularer Veränderungen
und
Oberflächenantigenen
der
Tumorzellen
auf
ihre
prognostische
Aussagefähigkeit hin [53].
Eine immunhistochemisch festgestellte Überexpression der Glukosetransporter
Glut 1 und 3 konnte bereits mit einer schlechteren Prognose gleichgesetzt werden
[16]. Dies legt nahe, dass der Glukosemetabolismus die Aggressivität und somit
auch die Prognose der Erkrankung bestimmt. Die prognostische Aussagefähigkeit
und auch der sich daraus ableitende Nutzen bezüglich der Therapie soll mit dieser
Studie untersucht werden.
Umfangreiche Studien belegen den hohen Stellenwert der PET beim NSCLC zur
Dignitätsbeurteilung, Primär- und Rezidivdiagnostik [13,15,18-23,41-45,55,61].
Pilotstudien haben gezeigt, dass die PET beim SCLC von großer Wichtigkeit beim
Staging ist [10,15-17,24,49,64]. So beschreiben Brink et al. 2004 eine signifikante
Änderung der Therapiestrategie in 14 von 120 Fällen durch die prätherapeutische
FDG-PET Untersuchung. Bei Bradley et al. 2004 konnten bei 6 von 24 Patienten
(25 %) mit SCLC unerwartete regionale Lymphknotenmetastasen durch die PET
nachgewiesen werden, woraufhin diese in den Bestrahlungsplan mit eingebunden
werden konnten [15,16,49].
43
Diskussion
Die Patientenpopulation in dieser Studie entsprach beim SCLC der üblichen
Verteilung: 60 % ED und 40 % LD, sowie ein mittleres Alter von 60 Jahren
entsprechen der bisherigen Literatur [4].
Die 2- Jahres Überlebensrate von 47,5 % bei LD und 7,7 % bei ED sind günstiger
als einige Autoren beschreiben. Dies ist möglicherweise auf die inzwischen
verbesserten Therapieoptionen in verschiedenen Ländern zurückzuführen.
Andere Studien zeigen jedoch ähnliche Zahlen (LD: 2- JÜR bis zu 40 %, ED: 2JÜR 5- 10 % [4,16].
Bei den NSCLC bewegt sich die Verteilung der histologischen Subgruppen in
ähnlichen Grenzen wie bei anderen Studien, und auch das mittlere Alter von 64
Jahren bei einer Population von 119 Patienten entsprach den üblichen Werten.
Nach der Messung des 18F-FDG uptakes der SCLC anhand des SUVmax Wertes
und statistischer Auswertung konnten die Patienten am empirisch ermittelten Cutoff Punkt in zwei Gruppen unterteilt werden:
Patienten mit einem SUVmax < 7 weisen eine bessere Prognose auf, als Patienten
mit einem SUVmax > 7. Die initiale Speicherung von 18F-FDG beim Primärtumor
erlaubt eine prognostische Aussage, die unabhängig vom Stadium der Erkrankung
ist. Kombiniert man die klinische Einteilung nach LD/ ED mit diesen Gruppen
(SUVmax </> 7), so erhält man vier Gruppen, die sich in der Überlebenszeit
signifikant unterscheiden.
Die beste Prognose haben Patienten im Stadium LD mit einem SUVmax < 7 (logrank: p < 0,0007).
Somit kann eine präzisere Aussage über die Prognose der SCLC getroffen werden,
als
allein
nach
der
klinischen
Einteilung.
Die
höhere
Aktivität
des
Glukosemetabolismus kann damit, wie in der Hypothese vermutet, neben der
Metastasierung als weiterer Prognosefaktor angesehen werden. Diese Aussage
konnte bereits von Sasaki et al. für die NSCLC untermauert werden.
Fu et al. berichteten 2005 über eine bessere Prognose von Frauen mit
Bronchialkarzinomen gegenüber Männern [54].
Gemessen wurde auch der Unterschied im Glukosemetabolismus des SCLC bei
Mann und Frau. Zwischen den Geschlechtern unterschied sich das uptake
Verhalten des Primärtumors nicht (p > 0,62). Bezüglich des Überlebens von Frauen
und Männer mit SCLC konnte kein Unterschied festgestellt werden.
44
Diskussion
Ebenso konnte keine signifikante Besserung der Prognose der jüngeren Patienten
festgestellt werden, genauso wie die Patienten unter 60 Jahren keine niedrigeren
SUVmax Werte zeigten als die Patienten über 60 Jahre (p > 0,93).
Sasaki et al. 2005 konnten den prognostischen Wert der PET Untersuchung beim
NSCLC darstellen. Sowohl prätherapeutisch als auch im klinischen Verlauf konnten
anhand des SUVmax Wertes des Primärtumors Aussagen über die Prognose bei
insgesamt 162 Patienten gemacht werden [23].
Pandit et al. 2003 konnten bei 63 Patienten mit SCLC eine signifikante Korrelation
zwischen SUVmax und Überleben feststellen [16]. In diese Studie wurden sowohl
unbehandelte, als auch bereits behandelte Patienten eingeschlossen. Dies führte
zu einer gewissen Selektion, da bereits nach dem 1. Chemotherapiezyklus der
SUVmax
des
Tumors
drastisch
abnehmen
kann,
was
an
der
hohen
Chemosensitivität des SCLC liegt. Auch der FDG- uptake ist post Chemotherapie
geringer. Nach einer Bestrahlung kann eine erhöhte Glukoseaufnahme des
Lungenparenchyms Ausdruck einer Strahlenpneumonitis sein. Eine unabhängige
Aussage über die Korrelation des SUVmax des Primärtumors mit der Prognose
kann in diesem Fall nicht mehr gemacht werden.
Die Patienten unserer Studie wurden alle prätherapeutisch untersucht. Jede Art von
Therapie vor der PET Aufnahme führte zum Ausschluss aus der Studie. Trotzdem
bestätigen unsere Ergebnisse Pandits Hypothesen [16].
Bei den NSCLC wurde bereits von Vansteenkiste et al. ein Cut- off bei SUVmax = 7
als bester Prognoseindikator bei 125 Patienten bestimmt [55]. Bei Sasaki und auch
Higashi et al. zeigte der Cut- off von SUVmax = 5 den größten Unterschied [23,60].
Aufgrund des unterschiedlichen uptake- Verhaltens der einzelnen histologischen
Gruppen muss man davon ausgehen, dass der Cut- off nicht für alle Gruppen
gleich ist.
So sind auch die mittleren SUVmax der Gruppen in dieser Studie unterschiedlich.
Die Glukoseaktivität der SCLC unterscheidet sich nicht wesentlich von der Aktivität
der Plattenepithel- (SUVmax = 11,9 ± 8,3) und Großzelligen Bronchialkarzinome
(SUVmax = 12,4 ± 5,9).
Die Adenokarzinome und die Bronchioloalveolären Karzinome weisen einen
geringeren Glukosemetabolismus auf (SUVmax = 8,7 ± 6 und 8,8 ± 5). Nach
45
unseren
Ergebnissen
zu
urteilen,
Diskussion
sollte
die
quantitative
18F-FDG
PET
Untersuchung für die Subgruppen getrennt betrachtet werden.
Der Glukosemetabolismus der Patienten mit bereits metastasiertem NSCLC war
nicht immer höher, als bei Patienten im Stadium M0. So konnte lediglich beim
Plattenepithelkarzinom eine höhere Aktivität des Primärtumors in der Gruppe der
Patienten mit Fernmetastasen gefunden werden.
Der Glukosemetabolismus alleine ist somit unabhängig von der Metastasierung.
Für die Tumorausbreitung sind die anatomische Lage des Tumors bzw. die
Invasion in Gefäßstrukturen oder Lymphabflusswege, der Verlust der Gene der
Zelladhäsionsmoleküle und die Bildung von Motilitätsfaktoren verantwortlich [3].
Auch die Implantationsphase der Tumorzellen in fremde Gewebe muss von der
Tumorzelle vollzogen werden. Die Interaktion dieser Faktoren begünstigt die
Metastasierung,
ein
Faktor
alleine
reicht
wahrscheinlich
nicht
für
eine
prognostische Aussage aus. Aufgrund dieser Überlegung wurde der SUV der
Metastasen oder deren Anzahl nicht weiter in die Studie mit einberechnet.
Möglicherweise kann in Zukunft das 18F-FDG-PET eine zentrale Rolle in der
Diagnosestellung und dem Staging des SCLC spielen. So könnte in Zukunft eine
Fusion zwischen Thorax- CT und 18F-FDG-PET sowie einem Schädel- MRT
eingesetzt werden und auf die bisherige übliche Durchführung von Abdominal- CT,
Knochenszintigraphie und sonographischen Untersuchungen verzichtet werden.
Dies würde bei besseren Ergebnissen eine Zeitersparnis und eine Entlastung des
Patienten bedeuten.
Abb.: Wirbelkörpermetastase im PET/CT
46
Diskussion
Die vergleichsweise hohen Kosten von ca. 1000 € pro 18F-FDG-PET beeinflussen
oft die Indikationsstellung. Bei der Kalkulation der Kosten muss jedoch immer
bedacht werden, dass die 18F-FDG-PET Untersuchung das N und M Staging
übernehmen kann. Die Kosteneffizienz der Untersuchung bei Lungenrundherden ist
international bewiesen (Gambhir et al. für die USA, Kosuda et al. für Japan,
Gugiatti et al. für Italien, Alzahouri K et al. für Frankreich [57-60]). Bei einer
kombinierten CT-Thorax/ PET Untersuchung mit Schädel- MRT mit daraus
resultierendem Wegfall der bisherigen Diagnostik wäre die Kosteneffizienz auch
beim SCLC gegeben.
Die
PET
Untersuchung
mit
18F-FDG
besitzt
verschiedene
potentielle
Fehlermöglichkeiten.
Durch die physiologische Anreicherung der markierten Glukose entstehen
verschiedene uptake Zeiten bei verschiedenen Patienten. Eine Studie ergab, dass
im Schnitt nach einer uptake Zeit von 90 min die Bildqualität der Aufnahmen am
Besten ist. Dies wurde im Mittel auch eingehalten (mean: 90,7min). Hierzu kommt
dann noch die Aufnahmezeit, also insgesamt 90- 180 min, die Einfluss auf den
SUVmax gehabt haben könnten. Hierbei hingen diese Differenzen nicht von der Art
des Bronchialkarzinoms ab, sondern von logistischen und auch technischen
Gründen, so dass dieser Effekt sich auf alle Gruppen erstreckt haben müsste.
Zumal die Differenzen in diesem Zeitrahmen bei der 18F-FDG keine Rolle spielen
dürften.
Einschränkungen im Glukosestoffwechsel weisen Diabetiker auf. Sowohl bei
Diabetes mellitus Typ 1 als auch Typ 2 ist die Glukoseaufnahmefähigkeit aufgrund
des zu gering oder gar nicht vorhandenen Insulins, oder der Störung der
Insulinsensitivität der Zellen, vermindert. So kann man sich vorstellen, dass schon
bei einem nicht manifesten Diabetes der Glukosemetabolismus so gestört ist, dass
der resultierende SUVmax Wert verändert wird. Durch Blutzuckermessungen vor
der 18F-FDG-PET Aufnahme kann bei diabetischer Stoffwechsellage durch
anschließende
Korrektur
des
Blutzuckerspiegels
der
Verfälschungseffekt
aufgehoben werden [52,61].
Die 18F-FDG Glucose Gabe erfolgte gewichtsadaptiert (5 MBq FDG/kg
Körpergewicht), um eine vergleichbare Qualität der Bilder zu erreichen.
Die Fettgewebsverteilung im Körper wurde in dieser Studie nicht ausgewertet, da
47
Diskussion
der Einfluss der Fettverteilung gering und die zur Verfügung stehenden
Korrekturmethoden noch nicht ausgereift sind [62].
Das Versterben der Mehrheit der Patienten innerhalb von 2 Jahren zeigt die
Schwere der Erkrankung. Woran diese Patienten verstorben sind konnte man bei
den meisten Patienten klar nachvollziehen. Die Arztbriefe bzw. auch die
behandelnden Hausärzte
selber berichten von den Tumorauswirkungen im
Endstadium. Unfalltod konnte in jedem Fall ausgeschlossen werden. Apoplex oder
Herzinfarkt sind mögliche andere Todesursachen, wobei diese ebenso gut auch
durch die erhöhte Thrombogenität durch den Tumor selbst ausgelöst werden
können.
Bei allen Patienten war das SCLC die Hauptdiagnose, zusätzlich wiesen zahlreiche
Patienten Begleiterkrankungen auf. Wegen der sehr schlechten Prognose und dem
schnell progredienten Verlauf gehen wir davon aus, dass alle anderen
Nebenerkrankungen den Krankheitsverlauf nur minimal beeinflusst haben können,
schwerwiegendere Erkrankungen der Patienten führten zum Ausschluss aus der
Studie (n=1). Die möglichen Fehler konnten aus unserer Sicht damit weitgehend
minimiert werden. Eine potentielle Auswirkung auf das Ergebnis bei dieser
Patientenanzahl ist nicht zu erwarten.
Bei der Datenerhebung der NSCLC- Patienten bezüglich des Stagings gab es
einige Patienten im Stadium Tx. Dies waren Patienten, deren Tumoren sich in der
Bildgebung nicht klar abgrenzen ließen.
Bei den NSCLC gab es zudem Tumoren, die kleiner als 2 cm im Durchmesser
waren. Hier kann der Fehler durch den Partialvolumeneffekt nicht wie bei den
SCLC ausgeschlossen werden. Dies muss in die Betrachtung der Ergebnisse der
NSCLC mit einbezogen werden. Dadurch entstehen evtl. kleine Toleranzen, die in
ihrer Größe die Gesamtaussage bei der Beurteilung der NSCLC nicht beeinflussen
werden, da auch unter den NSCLC Gruppen die Verteilung der Größenverhältnisse
gleichmäßig verteilt waren.
Ein weiterer Fehleraspekt betrifft die Möglichkeit der zentralen Nekrose der
Tumoren. Durch das zu schnelle Wachstum sind hier schon Teile des Tumors
abgestorben, die möglicherweise sehr viel aktiver waren als der übrige Tumor in
dieser Momentaufnahme. Dies ist jetzt allerdings mit dem SUV nicht mehr zu
fassen. Aufgrund der Überlegung, dass die Zellen jedoch weiterhin von ein und
48
Diskussion
demselben Tumor sind, d.h. die metabolische Aktivität ähnlich bleibt, wurden diese
Patienten in der Studie belassen.
Ein weiterer Punkt ist die Bestimmung des Cut- off Punktes. Sie erfolgte anhand
des Vergleichs der Berechnung jedes einzelnen in Frage kommenden Wertes.
Hierbei ergab sich ein signifikanter Cut- off Punkt bei dem Wert SUV </> 7. Der log
rank Test wurde hierbei nicht angewendet, weil er sich nicht für die Bestimmung
eignet. Durch unterschiedliche Gruppengrößen wären bei dem Einsatz des log-rank
Testes statistisch nicht vergleichbare Cut- off Punkte herausgekommen. Je kleiner
die Patientenpopulation bei den extremen Cut- off Punkten wird, umso schlechter
korrelieren die einzelnen Gruppen, der p- Wert wird automatisch schlechter. Andere
Studien, die größtenteils diesen Test zur Cut- off Bestimmung verwendet haben,
müssen daher auf Ihre Aussagekräftigkeit überprüft werden. So kommen die
unterschiedlichen Autoren auch alle auf verschiedene Cut- off Punkte, ein
einheitlicher Cut- off konnte bisher für die gleiche Tumorentität noch nicht gefunden
werden.
Die unterschiedlichen Chemotherapie Protokolle haben nicht zu einer signifikant
unterschiedlichen Überlebenszeitverlängerung geführt. Hauptsächlich waren in
dieser Studie die Patienten mit dem EpiCo Protokoll vertreten. Neue Studien haben
jedoch gezeigt, dass die Protokolle, welche Cisplatin verwendeten, einen leichten
Überlebensvorteil der Patienten gegenüber allen anderen ChemotherapieProtokollen aufweisen [63]. Die Gruppe mit Cisplatin war in dieser Studie noch
relativ klein. Möglicherweise hat sich deshalb keine statistische Relevanz
herauskristallisiert.
Bei der Abklärung der Dignität von NSCLC und SCLC gibt es bereits Daten, die
gezeigt haben, dass das kombinierte PET/CT anhand von Fusionsbildern die
Therapie maßgeblich beeinflussen kann [64].
Unbestritten kommt der 18F-FDG-PET Untersuchung bei der Therapieplanung des
SCLC, vor allem in der Kombination mit dem CT, eine wichtige Bedeutung zu. Nur
hier kann in einer Untersuchung das Vorhandensein von Fernmetastasen und die
lokale Ausbreitung des Tumors mit Lymphknotenmetastasen festgestellt werden.
Dies führt zu einer Entlastung des Patienten durch die Verringerung der Zahl der
Staginguntersuchungen. Zusätzlich kann der behandelnde Arzt Informationen über
die Prognose mit in die Therapieplanung einbeziehen.
49
Diskussion
Abb.: Fusion FDG- PET und CT
Eine prognostische Bedeutung der 18F-FDG-PET Untersuchung beim SCLC kann
durch diese Studie bestätigt werden.
Die Einteilung der SCLC Patienten nach ED und LD erweist sich als günstiger in
der Prognosestellung. Angesichts der Überlebenszeiten und auch der möglichen
Therapiefolgerungen muss man sich fragen, ob eine weitere Untergliederung der
ED/ LD Klassifizierung
unter Berücksichtigung des Glukosemetabolismus Sinn
macht. Möglicherweise kann bei der Einführung neuer Therapieoptionen die
weitere Aufteilung anhand des SUVmax Wertes des Primärtumors einen wichtigen
Beitrag leisten. Man könnte sich ganz konkret vorstellen, dass z.B. alle Patienten in
dem Stadium LD und SUVmax < 7 operiert werden könnten.
50
Diskussion
Gegenwärtig findet auch unabhängig vom Metabolismus die TNM- Klassifikation
wieder verstärkte Anwendung für die Therapieentscheidung. Die differenziertere
Einteilung führt im Schnitt auch zu einer besser abgestimmten Therapie.
Um den einzelnen Patienten individuell behandeln zu können, ist jede Information
wichtig. Deshalb wäre eine Analyse des FDG-PET auf TNM- Stadien auch sinnvoll.
Dies beeinflusst jedoch diese Studie in ihrer Gültigkeit nicht und wird sicher
Gegenstand weiterer Studien sein.
51
Zusammenfassung
6. Zusammenfassung
In dieser Studie wurde bei 227 Patienten mit Bronchialkarzinom das uptake
Verhalten des Primärtumors im Rahmen einer prätherapeutischen 18F-FDG-PET
Untersuchung gemessen.
98 Patienten mit SCLC wurden anhand ihres SUVmax in zwei Gruppen unterteilt
und hinsichtlich des outcome betrachtet. Hierbei konnte für Patienten mit niedrigen
SUVmax (< 7) eine bessere Prognose abgeleitet werden.
Bei der Unterteilung der SCLC nach ED/ LD und SUVmax </> 7 in vier Gruppen
konnten signifikante Unterschiede bezüglich des Überlebens festgestellt werden.
Patienten mit LD und einem SUVmax < 7 hatten die beste Prognose (p < 0,0007).
Die schlechteste Prognose hatten Patienten mit ED und einem SUVmax > 7.
Im Vergleich des SUVmax aller Bronchialkarzinome unterschied sich der SUVmax
von SCLC, Plattenepithel- und Großzelligen Karzinomen nur unwesentlich.
Adenokarzinome und Bronchioloalveoläre Karzinome wiesen im Vergleich einen
geringeren SUVmax
auf. Der SUVmax wurde auch mit unterschiedlichen M
Stadien verglichen. Hier wiesen das Plattenepithelkarzinom und das Großzellige
Karzinom
einen
Adenokarzinomen,
erhöhten
Stoffwechsel
Bronchioloalveolären
in
Stadium
und
auch
M1
den
auf.
Bei
den
kleinzelligen
Bronchialkarzinomen hatten die Patienten im Stadium M0 die höchsten SUVmax
Werte. Die Unterschiede sind jedoch nicht als signifikant zu bewerten. Die
Metastasierung aufgrund von höherer Stoffwechselaktivität kann hier nicht bestätigt
werden.
Die Studie zeigt, dass der SUVmax Wert des Primärtumors bei der FDG-PET
Untersuchung prognostische Informationen besitzt. Dies ist besonders in
Kombination mit den Stadien ED und LD aufschlussreich. Wir empfehlen daher
diese Information bei der Planung der Therapie und Betreuung des Patienten
unbedingt mit einzubeziehen.
52
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Literatur
57
7.1. Abkürzungsverzeichnis
ACTH
Adrenokortikotropes Hormon
ADH
Antidiuretisches Hormon
APUD
Amine Precursor Uptake and Decarboxylation
AUC
Area Under Curve
BAC
BAL
CYFRA – 21
Bronchioloalveoläres Karzinom
Bronchoalveoläre Lavage
Cytokeratin Fragment 21
ED
Extensive Desease (SCLC)
EGFR
Epidermal- Growth- Factor- Receptor
FEV1
Forcierte Expiratorische Vitalkapazität
FDG
Fluorodeoxyglukose
GLUT
Glucose Transporter
HER
Human Epidermal Growth Factor
LD
Limited Desease (SCLC)
LDH
Laktatdehydrogenase
LOR
Line of Response
NSCLC
Non Small Cell Lung Cancer
NSE
Neuronenspezifische Enolase
PISAC
post injection method for segmented attenuation
correction
ROI
Region of Interest
SCLC
Small Cell Lung Cancer
SGLT
Sodium dependend Glucose Transporter
SIADH
Syndrom der insuffizienten ADH Produktion
SUV
Standard Uptake Value
TBB
Transbronchiale Biopsie
UICC
Union Internationale Contre le Cancer
VATS
Videoassistierte Thorakoskopie
58
Danksagung
8. Danksagung
Ganz besonderer Dank gilt meinem Betreuer und Doktorvater Priv.-Doz. Dr. Ingo
Brink. Sein Ideenreichtum hat die Arbeit grundlegend mitgestaltet. Ich bedanke mich
für die Anleitung zum selbstständigen Arbeiten, sein Vertrauen in meine Fähigkeiten,
dass er immer hinter mir stand und stets mein Interesse wecken konnte.
Vor allem aber möchte ich mich bei ihm für seine Geduld bedanken, die
angenehmen und unterstützenden Treffen, die mir persönlich sehr weitergeholfen
haben.
Außerdem danke ich Prof. C. Waller, der sich freundlicherweise sehr kurzfristig als
Zweitkorrektor zur Verfügung gestellt hat.
Herrn Prof. J. Schulte- Mönting danke ich für die statistische Auswertung.
Besonderer Dank gilt Claudia Santini- Böttcher die für mich immer ein offenes Ohr
hatte und mich in großem Maße unterstützt hat, sowie auch allen Mitarbeitern der
Nuklearmedizin, die mich während meiner Arbeit sehr freundlich aufgenommen
haben.
59
Lebenslauf
9. Lebenslauf
Name
Michael Arbogast
Geburtstag
5.6.1980 in Oberkirch/ Baden
Eltern
Mutter: Angelika Arbogast, Kaufmännische Angestellte
Vater: Dipl.-Ing. Wolfgang Arbogast, Vermessung
Geschwister
Schwester: Sylvia Arbogast, Finanzassistentin
Schulbildung
1986-1990 Grundschule Kappelrodeck
1991-1999 Gymnasium Achern, Abitur
Zivildienst
1999-2000 Pflegeheim Ottenhöfen und Friedrichshafen
Studium
2000 -2007 Studium der Humanmedizin
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
1. Abschnitt der ärztlichen Prüfung im Frühjahr 2003
Famulaturen
März 2004
Universitätsklinikum Freiburg, Anästhesie
März 2005
Universitätsklinikum Freiburg, Nuklearmedizin
Oktober 2005
Klinikum Offenburg, Kardiologie und Pneumologie
September 2005
Praxisgemeinschaft Wiehre, Dr. med. Jörg Schweigler,
Allgemeinmedizin/Anästhesie
November 2005
Concord Repatriation General Hospital, Sydney,
Australien
PJ
März- Juni 2006
Hôpitaux Universitaires de Genève, HUG, Schweiz
Viszeral- und Transplantationschirurgie
Juni-Oktober 2006
Universitätsklinikum Freiburg, Anästhesie
Oktober- Januar 2007
Universitätsklinikum Freiburg, Innere Medizin
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