STI - AIDS-Hilfe Karlsruhe

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Let’s test
Das Wichtigste rund um STI-Untersuchungen im Schnell-Check
Wer regelmäßig Sex hat, sollte sich auch regelmäßig auf STIs testen lassen (sexually
transmitted infections, zu Deutsch: sexuell übertragbare Infektionen). Autos müssen
schließlich auch zum TÜV und Fahrräder zur Inspektion, damit man sicher mit ihnen
unterwegs sein kann. Wie der Check-up zu STIs funktioniert? Wir beantworten dir die
wichtigsten Fragen.
Warum soll ich mich auf STIs untersuchen lassen?
Wer Sex hat, kann sich dabei auch mit einer sexuell übertragbaren Infektion anstecken –
besonders, wenn man häufig Sex mit wechselnden Partnern hat. Einige dieser Infektionen
wie zum Beispiel Herpes oder Clamydien können sehr leicht übertragen werden. Nicht alle
STIs sind harmlos, doch je früher sie erkannt werden, desto besser sind sie behandelbar und
desto geringer ist das Risiko, unwissentlich Sexpartner anzustecken.
Wie kann ich mich vor STIs schützen?
Kondome bieten einen sicheren Schutz vor HIV und senken auch das Risiko einer Ansteckung
mit sexuell übertragbaren Infektionen. Hier ist die Schutzwirkung aber geringer, das heißt,
STIs können auch bei Kondomgebrauch übertragen werden. Deshalb ist es wichtig, dass du
auf Symptome achtest und im Fall des Falles einen Arzt aufsuchst. Typische Anzeichen einer
Geschlechtskrankheit sind beispielsweise:
Warzen, Geschwüre, Juckreiz und Hautveränderungen im Genitalbereich und am
Hintern
Ausfluss aus Penis und Po
Schmerzen im Unterbauch oder Genitalbereich
Schmerzen und Brennen beim Pinkeln
Hautveränderungen und offene Stellen im Mund oder Rachen.
Soll ich mich auch ohne Symptome testen lassen?
In vielen Fällen verlaufen Geschlechtskrankheiten auch ohne äußerlich erkennbare
Anzeichen, oder Symptome verschwinden wieder, obwohl die Erreger noch im Körper sind
und ihn schädigen. Wer Sex hat, sollte sich deshalb regelmäßig auf STIs testen lassen, am
besten jährlich, bei mehr als 10 unterschiedlichen Sexpartnern pro Jahr alle sechs Monate.
Ich hatte Sex, bei dem ich mich womöglich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt
habe. Wie lange dauert es, bis ich Symptome feststellen müsste?
Das ist je nach Krankheit sehr unterschiedlich. Beim Tripper dauert es beispielsweise zwei bis
zehn Tage, bei Feigwarzen zwei bis drei Monate. Doch Achtung: Nicht immer sind nach einer
Infektion tatsächlich auch Symptome erkennbar!
Wo kann ich mich testen lassen?
Klassischerweise geht man für STI-Checks zu Fachärzten für Haut- und
Geschlechtskrankheiten. aber auch Hausärzte können diese Untersuchungen vornehmen.
Nicht alle haben aber Erfahrungen mit schwulen Patienten und Kenntnisse zu schwuler
Sexualität. Daher solltet ihr darauf achten, dass der Arzt bzw. die Ärztin die wichtigsten STIs
und Infektionsorte im Blick hat: Für den Syphilis-Test wird Blut abgenommen, bei Herpes und
HPV ist eine Blickdiagnose von Penis und Po angesagt, bei Chlamydien und Gonorrhö ist ein
Analabstrich wichtig, eventuell auch eine Urinuntersuchung.
Und wenn mir der Analabstrich irgendwie peinlich ist?
Muss es nicht. Du kannst nämlich auch selbst zur Tat schreiten. Eine Urinprobe erledigst du
ja auch diskret und selbstständig. Der Arzt gibt dir für den Abstrich ein spezielles
Wattestäbchen, mit dem du in der Praxis einfach mal schnell auf die Toilette verschwindest.
Weshalb reicht eine Blutabnahme nicht aus?
Nicht alle Geschlechtskrankheiten lassen sich über eine Blutprobe nachweisen. Daher ist es
wichtig, dass der Arzt bzw. die Ärztin dort nachschaut, wo sich sexuell übertragene
Infektionen zeigen: zum Beispiel in Mund und Rachen, an Schwanz und Po.
Ist der STI-Check für mich kostenlos?
Wenn Symptome bzw. Beschwerden vorliegen, die auf eine sexuell übertragbare Infektion
hinweisen, werden die Kosten von der Krankenversicherung übernommen. Routine-Checks
ohne akuten Infektionsverdacht kann dein Haus- oder Facharzt in der Regel mit den Kassen
nicht so problemlos abrechnen, da müsstest du mit ihm kurz die Vorgehensweise
absprechen. In vielen Städten bieten allerdings Gesundheitsämter, Beratungseinrichtungen
und Universitätskliniken kostenfreie und zudem anonyme Untersuchungen an. Also keine
Scheu und einfach mal dort anrufen.
Was muss ich tun, wenn es mich erwischt hat?
Auf jeden Fall zum Arzt gehen. Ohne Behandlung gehst du das Risiko bleibender
gesundheitlicher Schäden ein. Außerdem erhöhen STIs das HIV-Ansteckungs- und
Übertragungsrisiko. Es gibt aber keinen Grund zur Panik: Die meisten STIs lassen sich gut
behandeln und heilen. Bis zum Behandlungserfolg solltest du möglichst auf Sex verzichten,
um die Erreger nicht weiterzutragen.
Muss ich meinem Partner sagen, dass ich mich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt
habe?
Du musst nicht, aber es ist nur fair – ganz gleich, ob das ein One-Night-Stand oder dein fester
Partner ist. Je früher, desto besser. So kann er sich auch untersuchen und gegebenenfalls
behandeln lassen. Und außerdem verhinderst du so auch, dass ihr euch gegenseitig wieder
ansteckt („Ping-Pong-Infektionen“) oder dass er die Krankheit an andere weitergibt. Wenn
dir das Gespräch unangenehm ist, kann dir vielleicht jemand von der Schwulenberatung oder
Aidshilfe dabei helfen.
Wie lange dauert es, bis ich nicht mehr ansteckend bzw. ausgeheilt bin?
Das hängt von der Krankheit ab und in welchem Stadium die Behandlung begonnen wurde.
Viele STIs können einfach und schnell durch Antibiotika geheilt werden, bei Hepatitis oder
Syphilis dauert die Behandlung länger. Wichtig ist in jedem Fall, dass die Erkrankung nicht
verschleppt wird und die Einnahmevorschriften beachtet werden. Eine zu früh
abgebrochene Therapie kann zu Spätschäden oder Resistenzen führen, sodass die
Medikamente nicht mehr wirken und resistente Erreger weitergetragen werden. Bei einigen
Krankheiten wird dir der Arzt auch vorübergehend „Sexverbot“ erteilen, solange du noch
ansteckend bist. Da musst du durch. Danach macht’s dann wieder umso mehr Spaß.
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