LHC liefert wieder Physikdaten

Werbung
LHC liefert wieder Physikdaten Nach einer Pause von mehr als zwei Jahren haben der LHC Beschleuniger am CERN und die beteiligten Experimente heute wieder den Physikbetrieb aufgenommen – nunmehr mit Proton‐Proton Kollisionen bei der neuen Rekordenergie von 13 TeV. Nach der langen Vorbereitungsperiode erwarten Teilchenphysiker in aller Welt mit Spannung die ersten Ergebnisse, mit denen im Laufe der nächsten Monate gerechnet wird. Insgesamt wird die neue Datennahmeperiode („LHC Saison 2“) drei Jahre dauern. Darstellung einer der ersten Kollisionen bei 13 TeV.
Der offizielle Start dieser neuen Periode erfolgte, als die Operatoren im Kontrollraum des LHC den Status des Beschleunigers auf „stable beams“ setzten und damit den Experimenten konstante Bedingungen für die Datennahme signalisierten. Heute zirkulierten 3 Pakete von jeweils etwa 100 Milliarden Protonen in jedem Strahl. Im Laufe der kommenden Monate wird die Zahl der Pakete bis auf 2800 erhöht werden. Zusammen mit der weiteren Optimierung der Parameter des Beschleunigers wird dadurch eine Steigerung der Intensität erwartet, die über die 2012 erreichten Werte hinausgeht. Mit der höheren Energie und Kollisionsrate können mehrere Ziele verfolgt werden. Eines der wichtigsten Themen wird die genaue Messung der Eigenschaften des 2012 entdeckten Higgs‐Bosons sein. Kleine Abweichungen im Vergleich zu den Vorhersagen des sogenannten Standardmodells der Teilchenphysik (unserer derzeit besten Beschreibung der Elementarteilchen und ihrer Wechselwirkungen) könnten zeigen, dass dieses Modell unvollständig ist. Ein eindeutiger Beweis für Phänomene, die über das Standardmodell hinausgehen, wäre der direkte Nachweis bisher unbekannter Teilchen, wie sie von vielen alternativen Theorien vorhergesagt werden. Durch die Steigerung der Kollisionsenergie von 8 auf 13 TeV wird dabei Neuland betreten. Für einige dieser Themengebiete werden vorläufige Resultate schon in den kommenden Monaten vorliegen: “Wir freuen uns natürlich sehr, dass der LHC wie geplant seinen Betrieb bei 13 TeV aufnimmt. Jetzt hoffen wir, dass wir im Juli erste aufregende Resultate auf der Konferenz der Europäischen Physikalischen Gesellschaft in Wien zu sehen bekommen”, sagt Prof. Jochen Schieck, Direktor des Instituts für Hochenergiephysik und Vorsitzender des lokalen Organisationskomitees der Konferenz. Die Forscher am Institut für Hochenergiephysik der ÖAW sind bereit für die Analyse der neuen Daten des CMS Experiments. Ein neues System zur Selektion der Kollisionen in Echtzeit wurde installiert und die Analysetechniken wurden mit Hilfe von Computer‐Simulationen verfeinert. Ein Schwerpunkt wird weiterhin die Suche nach neuen Teilchen sein, die im Rahmen von Supersymmetrie (einer der vielversprechendsten Erweiterungen des Standardmodells) vorhergesagt werden. Eine neue Forschungsgruppe wird sich dem Nachweis seltener Zerfälle des Higgs‐
Bosons in Tau‐Leptonen widmen. Die bestehenden Daten gaben dabei erste Hinweise, aber ein eindeutiger Nachweis und die genaue Messung der Zerfallswahrscheinlichkeit, welche ein zentrales Element in der Bestimmung der genauen Natur dieses Teilchens darstellen, stehen noch aus. Weiter Informationen finden Sie unter: http://press.web.cern.ch/backgrounders/lhc‐season‐2‐facts‐figures http://press.web.cern.ch/backgrounders/lhc‐season‐2‐new‐frontiers‐physics http://press.web.cern.ch/backgrounders/lhc‐season‐2‐major‐work‐experiments‐run‐2 http://home.web.cern.ch/about/updates/2015/06/smaller‐lhc‐collaborations‐analyse‐collisions‐13‐tev Kontakt: Univ.Prof. Dipl.Phys. Dr. Jochen Schieck Tel.: +43 1 544 73 28 – 21 [email protected] Pressekontakt: Mag. Brigitte De Monte Mobil: +43 664 884 76 542 [email protected] Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Nikolsdorfer Gasse 18 1050 Wien www.hephy.at 
Herunterladen