Volkswirtschaftslehre - Schulbuchzentrum Online

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P9280_BV1_30096_S_001_010
10.01.2011
14:01 Uhr
Seite 1
Michael Howe, Wolfgang Ulshöfer
Unter Mitarbeit von: Hubert Reip
Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftsgymnasium – Jahrgangsstufe 1 und 2
2. Auflage
Bestellnummer 30096
P9280_BV1_30096_S_001_010
10.01.2011
14:01 Uhr
Seite 2
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www.bildungsverlag1.de
Bildungsverlag EINS GmbH
Hansestraße 115, 51149 Köln
ISBN 978-3-427-30096-0
© Copyright 2011: Bildungsverlag EINS GmbH, Köln
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich
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3
Vorwort
Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
dieses Lehr- und Arbeitsbuch führt problemorientiert in die Grundlagen des Faches Volkswirtschaftslehre ein mit dem Ziel, eine breite und vertiefte ökonomische Allgemeinbildung zu vermitteln und die Strukturen sowie Arbeitsmethoden des Faches anhand von aktuellen und praxisbezogenen Sachverhalten einzuüben. Es erschließt umfassende Einsichten in das arbeitsteilige
System der Wirtschaft und möchte einen Beitrag zur besseren Bewältigung von alltäglichen
Situationen im privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Bereich mit wirtschaftlichem Hintergrund leisten.
Die Inhalte des Buches sind in Lerneinheiten gegliedert:
Ω Ein komplexes Problem, eine Fallbeschreibung oder die Schilderung einer Situation führen in
das Thema ein. Problemorientiert können so wirtschaftliche Zielkonflikte und Zusammenhänge erkannt werden.
Ω Umfassende Sachinformationen werden durch Beispiele und anschauliche Skizzen bzw. Überblicke erläutert. Schließlich bildet ein breites und gut strukturiertes Grundlagenwissen die
Voraussetzung, um Probleme zu erkennen und zu lösen.
Ω Durch eine Zusammenfassung wird der Lernstoff auf das Wesentliche zurückgeführt. Die Einprägung und die Wiederholung des Kernwissens wird u. a. durch Strukturskizzen erleichtert.
Ω Fragen zur Wiederholung und Aufgaben, die auf eine Vertiefung des Verständnisses ausgerichtet sind sowie fallbezogene Übungen sollen die Lernergebnisse sichern und für weiter
führende und zukünftige Anwendungssituationen bereitstellen.
Ω Zur Förderung einer umfassenden Handlungskompetenz enthält dieses Lehrbuch vielfältige
Anregungen für den Einsatz von Unterrichtsformen, die eine handlungsorientierte Themenbearbeitung (HOT) zulassen. Damit sollen neben fachlichen auch methodische, personale und
soziale Kompetenzen gefördert werden.
Die Inhaltsgliederung beginnt in der Jahrgangsstufe 1 mit der Nachfrage- und Angebotstheorie
sowie der Preisbildung und führt über die Notwendigkeit und Ziele der Wirtschaftspolitik zur Geldtheorie und Geldpolitik. In der Jahrgangsstufe 2 stehen wirtschaftspolitische Inhalte sowie die
Themen Außenwirtschaft und Globalisierung im Vordergrund.
Das ausführliche Sachwortverzeichnis am Schluss des Buches erleichtert das gezielte Auffinden
der gewünschten Themengebiete.
In der 2. Auflage wurden Texte, Beispiele und Statistiken zu Kapitel C Wirtschaftspolitik und
D Geldtheorie und Geldpolitik aktualisiert und neuere Entwicklungen zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion eingearbeitet.
Für Hinweise und Kritik, die zu einer Verbesserung des Werks beitragen können, sind Verfasser
und Verlag sehr dankbar.
Die Verfasser
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Seite 4
Inhalt
4
Inhalt
Jahrgangsstufe 1
A
Verhalten der Marktteilnehmer unter Wettbewerbsbedingungen
1
1.1
1.2
1.2.1
1.2.2
1.2.3
1.2.4
1.2.5
1.3
1.3.1
1.3.2
1.3.3
1.4
1.4.1
1.4.2
Nachfrage am Gütermarkt ..................................................................................................................
Gegenstand und Fragestellung der Nachfragetheorie des Haushalts .............................................
Bestimmungsfaktoren der individuellen Nachfrage ..........................................................................
Abhängigkeit vom Preis des nachgefragten Gutes ............................................................................
Abhängigkeit von den Preisen anderer Güter ....................................................................................
Abhängigkeit vom Einkommen ..........................................................................................................
Änderung der Bedürfnisstruktur .........................................................................................................
Zukunftserwartungen ..........................................................................................................................
Gesamtnachfrage nach einem Gut und ihre Veränderung ................................................................
Ableitung der Gesamtnachfrage .........................................................................................................
Veränderung der Gesamtnachfrage ....................................................................................................
Bestimmungsfaktoren der Gesamtnachfrage ....................................................................................
Nachfrageelastizität ............................................................................................................................
Direkte Preiselastizität der Nachfrage ................................................................................................
Indirekte Preiselastizität der Nachfrage .............................................................................................
11
11
12
12
13
14
15
16
16
16
18
19
19
19
23
2
2.1
2.2
Angebot am Gütermarkt .....................................................................................................................
Annahmen der Angebotstheorie .........................................................................................................
Bestimmungsfaktoren des individuellen Angebots und ihre Auswirkungen auf die
Angebotskurve .....................................................................................................................................
Herleitung des Zusammenhangs zwischen Preis und angebotener Menge bei linearem Erlösund s-förmigem Kostenverlauf ...........................................................................................................
Gewinnmaximierungsregel .................................................................................................................
Weitere Bestimmungsfaktoren des individuellen Angebots ..............................................................
Preise der Produktionsfaktoren und Produktionstechnik ..................................................................
Ziele und Erwartungen des Anbieters ................................................................................................
Gesamtangebot für ein Gut und seine Veränderung .........................................................................
Ableitung des Gesamtangebots .........................................................................................................
Veränderung des Gesamtangebots ....................................................................................................
26
27
2.2.1
2.2.2
2.3
2.3.1
2.3.2
2.4
2.4.1
2.4.2
B
1
28
28
31
32
32
33
34
34
35
Preisbildung auf verschiedenen Arten von Märkten
Zustandekommen und Eigenschaften des Gleichgewichtspreises
unter Wettbewerbsbedingungen .........................................................................................................
Grundlagen der Preisbildung ..............................................................................................................
Modell des vollkommenen Wettbewerbs ...........................................................................................
Prozess der Preisbildung ....................................................................................................................
Zustandekommen des Gleichgewichtspreises ..................................................................................
Angebots- und Nachfragelücke ..........................................................................................................
Konsumenten- und Produzentenrente ...............................................................................................
Anpassungsprozesse zum Gleichgewicht ..........................................................................................
Änderung des Gleichgewichtspreises ................................................................................................
38
39
39
40
40
42
42
42
43
2
Wohlfahrtsverluste durch staatliche Eingriffe in die Preisbildung auf Wettbewerbsmärkten ..........
2.1
Marktkonforme Maßnahmen .............................................................................................................
2.1.1 Grundlagen ..........................................................................................................................................
47
47
47
1.1
1.2
1.3
1.3.1
1.3.2
1.3.3
1.3.4
1.3.5
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Inhalt
5
2.1.2
2.1.3
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
Verbrauchsteuern ................................................................................................................................
Subventionen .......................................................................................................................................
Marktkonträre Maßnahmen ...............................................................................................................
Grundlagen ..........................................................................................................................................
Mindestpreis .......................................................................................................................................
Höchstpreis .........................................................................................................................................
47
49
50
50
50
51
3
3.1
3.2
3.3
Preisbildung beim Angebotsmonopol ................................................................................................
Erlöskurve eines Monopolisten ..........................................................................................................
Gewinnmaximum beim vollkommenen Monopol .............................................................................
Vergleich zwischen der Marktversorgung beim Polypol und beim Kollektivmonopol .....................
54
55
56
57
4
Preisdifferenzierung des Monopolisten .............................................................................................
61
5
5.1
5.2
Preisbildung beim Polypol auf dem unvollkommenen Markt ........................................................... 64
Monopolistischer Preisspielraum ....................................................................................................... 64
Gewinnmaximum ................................................................................................................................ 65
6
6.1
6.2
6.2.1
6.2.2
6.3
Verhaltensweisen der Anbieter beim Oligopol ...................................................................................
Verhalten des Oligopolisten im Vergleich zu anderen Marktformen ................................................
Mögliche Verhaltensweisen des Angebotsoligopolisten ...................................................................
Nicht kooperatives Verhalten ..............................................................................................................
Kooperatives Verhalten .......................................................................................................................
Dilemmasituationen ...........................................................................................................................
C
67
68
69
69
69
70
Notwendigkeit und Ziele der Wirtschaftspolitik
1
1.1
1.2
1.3
Konjunkturelle Schwankungen ...........................................................................................................
Arten der Wirtschaftsschwankungen ..................................................................................................
Konjunkturzyklus .................................................................................................................................
Konjunkturindikatoren ........................................................................................................................
73
73
75
76
2
Strukturwandel ....................................................................................................................................
77
3
3.1
3.2
3.2.1
3.2.2
3.3
3.4
Wirschaftspolitische Ziele ...................................................................................................................
Ziele des Stabilitätsgesetzes ...............................................................................................................
Gerechte Einkommensverteilung .......................................................................................................
Verteilungsprinzipien ..........................................................................................................................
Arten der Einkommensverteilung .......................................................................................................
Lebenswerte Umwelt ...........................................................................................................................
Europäischer Stabilitäts- und Wachstumspakt ..................................................................................
78
78
79
79
79
80
81
4
Bereiche der Wirtschaftspolitik ........................................................................................................... 82
D
Geldtheorie und Geldpolitik
1
Zusammenhang zwischen Geld- und Gütermenge ...........................................................................
91
2
2.1
2.2
2.3
2.4
Europäische Währungsunion (EWU) ..................................................................................................
Entwicklungsprozess ...........................................................................................................................
Europäisches System der Zentralbanken (ESZB) ..............................................................................
Europäische Zentralbank (EZB) .........................................................................................................
Deutsche Bundesbank ........................................................................................................................
92
92
94
94
95
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Inhalt
6
3
3.1
3.2
Geldmengenbegriffe und Geldschöpfung der Zentralbank ............................................................... 97
Geldmengenbegriffe ............................................................................................................................ 97
Geldschöpfung der Zentralbank .......................................................................................................... 98
4
Geldpolitische Strategie der EZB ........................................................................................................ 100
5
Geldschöpfung der Geschäftsbanken bei vollständigem Bargeldrückfluss ...................................... 101
6
6.1
6.2
6.3
Binnenwert des Geldes .......................................................................................................................
Kaufkraft und Preisniveau ...................................................................................................................
Preisindizes .........................................................................................................................................
Geldwert und Reallohn ........................................................................................................................
104
104
105
107
7
7.1
7.2
7.3
7.3.1
7.3.2
7.3.3
7.4
7.5
Inflation ...............................................................................................................................................
Begriff der Inflation und Deflation ......................................................................................................
Arten der Inflation ...............................................................................................................................
Inflationsursachen ...............................................................................................................................
Geldmengeninduzierte Inflation .........................................................................................................
Nachfrageinduzierte Inflation .............................................................................................................
Angebotsinduzierte Inflation ..............................................................................................................
Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Inflationsarten ............................................................
Inflationswirkungen ............................................................................................................................
108
108
109
109
109
110
111
111
112
8
8.1
8.2
8.3
8.4
Geldpolitische Instrumente ................................................................................................................
Offenmarktpolitik ................................................................................................................................
Mindestreservepolitik ..........................................................................................................................
Ständige Fazilitäten .............................................................................................................................
Probleme und Grenzen der Geldpolitik ..............................................................................................
114
114
117
118
119
Jahrgangsstufe 2
E
Wirtschaftspolitische Konzeptionen zur Wachstumsförderung und Konjunkturstabilisierung
1
1.1
1.1.1
1.1.2
1.2
Grundzüge angebotsorientierter Wirtschaftspolitik ...........................................................................
Historischer Hintergrund ...................................................................................................................
Abkehr vom klassischen Liberalismus ...............................................................................................
„Wiedergeburt“ der Angebotspolitik ..................................................................................................
Basishypothesen .................................................................................................................................
126
126
126
127
128
2
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
2.5.1
2.5.2
2.6
2.7
Ziele und Ansatzpunkte angebotsorientierter Wachstumspolitik .....................................................
Angebotsorientierung .........................................................................................................................
Wirtschaftswachstum ..........................................................................................................................
Preisniveaustabilität ............................................................................................................................
Ordnungspolitik ..................................................................................................................................
Potenzialorientierte Wirtschaftspolitik ...............................................................................................
Potenzialorientierte Geldpolitik ..........................................................................................................
Potenzialorientierte Finanzpolitik .......................................................................................................
Qualität der Produktionsfaktoren .......................................................................................................
Flexibilisierung des Arbeitsmarktes ....................................................................................................
133
133
134
136
137
137
138
139
141
142
3
3.1
3.1.1
3.1.2
3.2
Grundzüge nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik .........................................................................
Historischer Hintergrund ...................................................................................................................
Abkehr vom Say’schen Theorem ........................................................................................................
Keynesianische Nachfrageorientierung ..............................................................................................
Basishypothesen .................................................................................................................................
148
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148
149
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Inhalt
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3.2.1 Gesamtnachfragefunktion ................................................................................................................... 150
3.2.2 Unterbeschäftigungsgleichgewicht ..................................................................................................... 153
3.3
Wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen .......................................................................................... 154
4
4.1
4.2
4.3
4.4
4.5
4.5.1
4.5.2
4.5.3
4.5.4
Ziele und Ansatzpunkte nachfrageorientierter Konjunkturpolitik .....................................................
Nachfrageorientierung ........................................................................................................................
Stabilitätspolitik ...................................................................................................................................
Vollbeschäftigung ................................................................................................................................
Prozesspolitik ......................................................................................................................................
Antizyklische Fiskalpolitik ...................................................................................................................
Instrumente der Fiskalpolitik ..............................................................................................................
Träger der Fiskalpolitik ........................................................................................................................
Antizyklische Maßnahmen in der Hochkonjunktur ...........................................................................
Antizyklische Maßnahmen in der Wirtschaftskrise ...........................................................................
157
157
158
159
159
160
160
162
163
163
5
5.1
5.2
5.3
Probleme und Grenzen angebots- und nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik .............................
Paradigmenwechsel in der Wirtschaftspolitik ....................................................................................
Probleme und Grenzen angebotsorientierter Wirschaftspolitik ........................................................
Probleme und Grenzen nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik .....................................................
167
167
168
170
6
6.1
6.2
6.3
6.4
6.5
Ergebnisse der Wachstums- und Konjunkturpolitik in Deutschland ................................................
Kombinierter Einsatz wirtschaftspolitischer Instrumente .................................................................
Wirtschaftliche Entwicklung im Zeitverlauf ........................................................................................
Zeilerreichung und Zielkonflikte .........................................................................................................
Staatsverschuldung .............................................................................................................................
Aktuelle konjunkturelle und strukturelle Probleme ............................................................................
172
173
174
178
179
181
F
Spannungsverhältnis zwischen Ökonomie und Ökologie
1
1.1
1.2
1.3
1.4
Grenzen des Wachstums ....................................................................................................................
Notwendigkeit qualitativen Wachstums .............................................................................................
Nachhaltigkeit .....................................................................................................................................
Ökologische Folgen der Bevölkerungsentwicklung ...........................................................................
Ökonomie durch Ökologie und Ökologie durch Ökonomie ..............................................................
186
187
188
188
190
2
2.1
2.2
Ausmaß und Ursachen der Umweltprobleme ................................................................................... 194
Globale Umweltprobleme ................................................................................................................... 194
Wirtschaftliche Folgen globaler Umweltzerstörung ........................................................................... 195
3
3.1
3.2
3.2.1
3.2.2
3.2.3
3.2.4
Ziele und Prinzipien der Umweltpolitik ..............................................................................................
Notwendigkeit zur Formulierung von Umweltzielen .........................................................................
Prinzipien der Umweltpolitik ..............................................................................................................
Vorsorgeprinzip ...................................................................................................................................
Verursacherprinzip ..............................................................................................................................
Kooperationsprinzip ............................................................................................................................
Gemeinlastprinzip ...............................................................................................................................
200
200
200
201
201
201
202
4
4.1
4.1.1
4.1.2
4.1.3
4.2
4.2.1
4.2.2
Instrumente der Umweltpolitik ..........................................................................................................
Ordnungsrechtliche Instrumente ......................................................................................................
Emissionsbezogene Auflagen .............................................................................................................
Verfahrensbezogene Auflagen ............................................................................................................
Kritik ..................................................................................................................................................
Marktbezogene Instrumente ..............................................................................................................
Finanzielle Belastungen (Ökosteuer) .................................................................................................
Umwelthandel (Verschmutzungsrechte) ...........................................................................................
204
205
205
205
205
206
206
208
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8
5
5.1
5.2
5.3
G
Aktuelle Entwicklungen und Probleme der Klimapolitik ....................................................................
Grenzen nationaler Umweltpolitik ....................................................................................................
Internationale Klimakonferenzen .......................................................................................................
Schwierigkeiten internationaler Klimakonferenzen ...........................................................................
211
211
212
214
Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik
1
1.1
1.2
1.3
Ausmaß und Struktur der Arbeitslosigkeit .........................................................................................
Arbeitslosigkeit in Deutschland ..........................................................................................................
Statistische Ermittlung von Arbeitslosigkeit ......................................................................................
Arbeitslosigkeit als wirtschaftliches und soziales Phänomen ...........................................................
216
217
219
221
2
2.1
2.1.1
2.1.2
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.4
Ursachen der Arbeitslosigkeit .............................................................................................................
Theorie der Arbeitslosigkeit ................................................................................................................
(Neo)klassische Arbeitslosigkeit ........................................................................................................
Keynesianische Arbeitslosigkeit ..........................................................................................................
Dynamik des Arbeitsmarktes ..............................................................................................................
Friktionelle Arbeitslosigkeit .................................................................................................................
Saisonale Arbeitslosigkeit ...................................................................................................................
Konjunkturelle Arbeitslosigkeit ...........................................................................................................
Strukturelle Arbeitslosigkeit ................................................................................................................
226
226
226
227
229
229
229
230
230
3
3.1
3.2
3.3
Instrumente der Beschäftigungs- und Arbeitsmarktpolitik ...............................................................
Arbeitslosenversicherung ....................................................................................................................
Arbeitsmarktreform .............................................................................................................................
Aktuelle Probleme der Arbeitsmarktpolitik ........................................................................................
233
234
235
239
4
4.1
4.2
4.3
Lohnpolitik der Tarifparteien ...............................................................................................................
Tarifverträge .........................................................................................................................................
Produktivitätsorientierte Lohnpolitik ..................................................................................................
Expansive Lohnpolitik .........................................................................................................................
241
242
244
245
H
Sozial- und Verteilungspolitik
1
1.1
1.2
1.3
Personelle und funktionelle Einkommensverteilung .........................................................................
Bedeutung der Einkommensverteilung ..............................................................................................
Personelle Einkommensverteilung .....................................................................................................
Funktionelle Einkommensverteilung ..................................................................................................
249
250
251
253
2
2.1
2.2
Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland ................................................................. 257
Sozialpolitik und Einkommensverteilung .......................................................................................... 258
Ungleichverteilung des Einkommens ................................................................................................. 259
3
3.1
3.2
3.3
Ziele, Ansatzpunkte und Maßnahmen der Sozial- und Verteilungspolitik ........................................
Sozialpolitische Leitbilder in der sozialen Marktwirtschaft ...............................................................
Sozialleistungen ..................................................................................................................................
Notwendigkeit von Sozialpolitik .........................................................................................................
263
263
264
267
4
4.1
4.2
4.3
Das System der sozialen Sicherung in Deutschland .........................................................................
Ursprung der Sozialversicherung .......................................................................................................
Umlageverfahren, Generationenvertrag und Pflichtversicherung .....................................................
Die „Säulen der gesetzlichen Sozialversicherung“ ............................................................................
269
269
270
271
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Inhalt
9
5
5.1
5.2
I
Aktuelle Probleme des Systems der sozialen Sicherung ................................................................... 273
Demografischer Wandel ...................................................................................................................... 274
Reform sozialer Sicherungssysteme .................................................................................................. 275
Außenwirtschaft und Globalisierung
1
1.1
1.2
Bedeutung der Außenwirtschaft für die Bundesrepublik Deutschland ............................................ 278
Bedeutung des Außenhandels ............................................................................................................ 278
Zahlungsbilanz .................................................................................................................................... 280
2
2.1
2.2
Ursachen und Vorteile des Außenhandels ......................................................................................... 286
Erklärungsansätze ............................................................................................................................... 286
Theorem der komparativen Kostenvorteile ........................................................................................ 288
3
3.1
3.2
3.3
3.4
3.5
3.6
3.7
Das System freier Wechselkurse .........................................................................................................
Sorten und Devisen .............................................................................................................................
Devisennachfrage (Angebot von Binnenwährung) ............................................................................
Devisenangebot (Nachfrage nach Binnenwährung) ..........................................................................
Gleichgewichtskurs .............................................................................................................................
Verschiebungen der Devisennachfrage ..............................................................................................
Verschiebungen des Devisenangebots ...............................................................................................
Auswirkungen des Wechselkursmechanismus ..................................................................................
292
292
293
294
294
294
295
295
4
4.1
4.2
4.3
Instrumente der Außenwirtschaftspolitik ..........................................................................................
Zölle ...................................................................................................................................................
Subventionen ......................................................................................................................................
Kontingent ...........................................................................................................................................
298
299
300
301
5
5.1
5.2
5.3
Förderung des Außen- und Welthandels durch internationale Organisationen ...............................
Integrationsstufen und Erweiterung der Europäischen Union ..........................................................
Welthandelsorganisation (World Trade Organization – WTO) .........................................................
Internationaler Währungsfond (IWF) .................................................................................................
304
304
306
308
6
6.1
6.2
6.2.1
6.2.2
6.2.3
6.2.4
6.2.5
Merkmale und Ursachen der Globalisierung .....................................................................................
Bereiche der Globalisierung ................................................................................................................
Ökonomische Globalisierung .............................................................................................................
Information, Kommunikation und Transport .....................................................................................
Finanztransaktionen ...........................................................................................................................
Multinationale Unternehmen .............................................................................................................
Liberalisierung des Welthandels .........................................................................................................
Intra-industrieller Handel ...................................................................................................................
310
311
311
311
312
312
312
313
Die Rolle multinationaler Unternehmen und internationaler Organisationen
im Globalisierungsprozess ..................................................................................................................
7.1
Multinationale Unternehmen .............................................................................................................
7.1.1 Rolle multinationaler Unternehmen ...................................................................................................
7.1.2 Verantwortung multinationaler Unternehmen ...................................................................................
314
315
317
317
8
8.1
8.2
8.3
321
322
322
324
7
Folgen, Herausforderungen und aktuelle Probleme der Globalisierung ...........................................
Denationalisierung und ihre Folgen ...................................................................................................
Globalisierungskritik ...........................................................................................................................
Herausforderungen .............................................................................................................................
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Inhalt
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J
Problemorientierte volkswirtschaftliche Sachverhalte
1
Themenbereich: Globalisierung .......................................................................................................... 327
2
Themenbereich: Klimapolitik .............................................................................................................. 329
3
Themenbereich: Sozial- und Verteilungspolitik................................................................................... 330
Bildquellenverzeichnis .................................................................................................................................... 333
Sachwortverzeichnis ....................................................................................................................................... 334
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Nachfrage am Gütermarkt
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1.3.3 Bestimmungsfaktoren der Gesamtnachfrage
Zunahme der Marktnachfrage
Abnahme der Marktnachfrage
P
P
N0
N1
N2
N0
x
x
Gründe
Gründe
1. Gesamteinkommen auf dem Markt steigt
1. Gesamteinkommen auf dem Markt sinkt
2. Nachfragesteigernde Änderung der
Einkommensverteilung
2. Nachfragesenkende Änderung der
Einkommensverteilung
3. Bedarfszunahme für ein Gut
3. Bedarfsabnahme für ein Gut
4. Preissteigerung beim Substitutionsgut
4. Preissenkung beim Substitutionsgut
5. Preissenkung beim Komplementärgut
5. Preissteigerung beim Komplementärgut
6. Optimistische Zukunftserwartungen
6. Pessimistische Zukunftserwartungen
1.4 Nachfrageelastizität
1.4.1 Direkte Preiselastizität der Nachfrage
Bedeutung der direkten Preiselastizität der Nachfrage
Als Grundlage für Maßnahmen der staatlichen Wirtschaftspolitik ebenso wie für unternehmerische Entscheidungen genügt es oft nicht, eine Vorstellung davon zu haben, dass die nachgefragte Menge eines Gutes grundsätzlich von der Höhe des Preises abhängt. Als Entscheidungsgrundlage ist es wichtig, mit einiger Zuverlässigkeit zu wissen, in welchem Ausmaß die Nachfrager auf eine Preisänderung reagieren.
Für die staatliche Wirtschaftspolitik hat das Ausmaß der Reaktion der Nachfrage auf Preisänderungen z. B. Bedeutung, wenn in einer Volkswirtschaft die Milchproduktion durch einen
staatlich garantierten Festpreis für Butter subventioniert wird, der über dem bisherigen Marktpreis liegt. Die Verbraucher werden dadurch veranlasst, ihre Nachfrage einzuschränken. In
welchem Umfang der Staat zur Stützung dieses Preises Finanzmittel zum Aufkauf und zur Einlagerung von Butter aufzuwenden hat, hängt also u. a. davon ab, wie die Nachfrager auf diesen
Festpreis reagieren.
Gilt für Butter die Nachfragekurve 1 in der Abbildung auf der Folgeseite, dann wird die Festlegung eines staatlichen Festpreises über dem Marktpreis zu einem relativ großen Rückgang der
Nachfrage führen, der durch staatliche Aufkäufe ausgeglichen werden muss. Verhält sich die
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Verhalten der Marktteilnehmer unter Wettbewerbsbedingungen
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Nachfrage nach Butter aber so, wie dies die Nachfragekurve 2 darstellt, dann geht die Nachfrage
nach Butter aufgrund des staatlichen Festpreises nur geringfügig zurück.
Direkte Preiselastizität der Nachfrage
Da die Landwirte aufgrund des erhöhten Festpreises die Milchproduktion ausweiten werden,
hängt die Größe des durch den Staat zu finanzierenden Marktüberschusses außerdem noch von
dem Ausmaß der Reaktion der Anbieter ab.
Ist in einer Automobilfabrik z. B. die unternehmerische Entscheidung zu treffen, ob und in
welchem Umfang eine Preiserhöhung durchgeführt werden soll, dann ist zu bedenken, wie die
Käufer darauf reagieren. Die Nachfragemenge für ein Gut multipliziert mit dem Preis dieses
Gutes ergibt die Ausgabensumme der Konsumenten für dieses Gut. Aus der Sicht des Unternehmens entspricht dies der Absatzmenge multipliziert mit dem Preis und ergibt den Erlös des
Unternehmens aus diesem Produkt. Die Reaktion der Nachfrager auf eine Preisänderung
bestimmt also darüber, ob und in welchem Umfang der Erlös des Unternehmens aufgrund einer
Preisänderung steigt oder fällt.
Messung der direkten Preiselastizität der Nachfrage
Wird der Preis für einen bestimmten Autotyp von 20.000,00 EUR auf 20.100,00 EUR erhöht,
dann wird dies keine spürbaren Auswirkungen auf die Nachfrage haben. Wird der Preis einer
Digitalkamera ebenfalls um 50,00 EUR von 200,00 EUR auf 250,00 EUR erhöht, dann wird die
Nachfrage stark zurückgehen. Es wäre aber sinnlos, aus dieser Erfahrung die Behauptung
abzuleiten, dass die Nachfrager nach Autos geringer auf Preisänderungen reagieren als die
Nachfrager nach Digitalkameras. Der Preis des Autos wurde nur um 0,5 % erhöht, der Preis für
die Digitalkamera um 25 %. Auf eine Preiserhöhung um 25 % würde auch die Automobilnachfrage kräftig reagieren. Aussagekräftig ist nur die Relation der prozentualen Preisänderung zu
der daraus sich ergebenden mengenmäßigen Nachfrageänderung. Aus diesen Überlegungen
entwickelte die Wirtschaftstheorie das Instrument der Preiselastizität der Nachfrage.
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Nachfrage am Gütermarkt
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⌬x · 100
⌬x · p
x
prozentuale
Änderung
der
Nachfragemenge
direkte Preiselastizität =
=
=
der Nachfrage (Eldir)
⌬p · x
⌬p · 100
prozentuale Preisänderung
p
Dabei bedeuten: p = ursprünglicher Preis, ⌬p = Veränderung des Preises, x = ursprüngliche
Nachfragemenge, ⌬x = Veränderung der Nachfragemenge.
Der Wert der direkten Preiselastizität der Nachfrage kann
zwischen 0 und unendlich liegen. Beträgt er 0, reagiert
die Nachfrage auf Preisänderungen überhaupt nicht
(Abbildung 1). Die Nachfrage reagiert vollkommen
unelastisch.
Ist die Elastizität größer als 0, dann reagiert die Nachfrage auf Preisänderungen. Liegt der Wert der direkten
Preiselastizität betragsmäßig unter 1, dann ist die prozentuale Preisänderung größer als die dadurch verursachte
prozentuale Änderung der Nachfragemenge; man spricht
dann von einer unelastischen Nachfrage. Ist der Wert der
direkten Preiselastizität betragsmäßig größer als 1, dann ist
die prozentuale Preisänderung kleiner als die prozentuale
Änderung der Nachfrage. Die Nachfrage wird als elastische
Nachfrage bezeichnet. Abbildung 2 zeigt eine Nachfragekurve mit einer Elastizität von 1 an jeder Stelle der Kurve.
Vollkommen unelastische Nachfrage
Abbildung 1
Elastizität der Nachfrage = 1
Abbildung 3 stellt den Grenzfall einer Nachfragekurve
mit unendlicher Elastizität dar. Zu einem Preis über dem
kritischen Preis p kaufen die Nachfrager nichts. Zum
kritischen Preis p kaufen die Nachfrager alles, was sie
überhaupt bekommen können. Die Nachfrage ist vollkommen elastisch.
Bei normaler Reaktion der Nachfrager (bei superioren
Gütern) nimmt die Nachfragemenge ab, wenn der Preis
steigt. Wie das Berechnungsbeispiel für Gut A zeigt, ist
das mathematische Ergebnis der Berechnung der Preiselastizität immer negativ. In der Wirtschaftswissenschaft
gilt aber die Übereinkunft, dass die direkte Preiselastizität
der Nachfrage immer als positiver Wert angegeben wird.
Sonst hätte ein Gut, bei dem die Verbraucher empfindsamer auf Preisänderungen reagieren (siehe Berechnung
für Gut B) einen kleineren Zahlenwert der Elastizität,
denn – 1,0 ist kleiner als – 0,5. Die Formel zur Berechnung
der direkten Preiselastizität der Nachfrage müsste also
korrekt wie folgt angegeben werden:
Eldir = (–1)
prozentuale Änderung der Nachfragemenge
prozentuale Preisänderung
Eldir = 1
Abbildung 2
Vollkommen elastische Nachfrage
Abbildung 3
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Alle anderen Arten von Elastizitäten der Nachfrage werden mit dem Vorzeichen ausgewiesen,
das sich aus der Berechnung ergibt.
Wählt man wie in den Beispielen als Bezugspunkt zur Berechnung der prozentualen Abweichungen immer Preis und Absatzmenge, wie sie vor der Preisänderung bestanden, dann
erhält man unterschiedliche Werte für die Elastizität, je nachdem, ob von einer Preiserhöhung
oder einer Preissenkung ausgegangen wird. Am Beispiel des Gutes A: Bei einer Preissenkung
steigt die Nachfrage prozentual um 331/3 % und der Preis sinkt um 331/3 %. Als Elastizität ergäbe
sich der Wert von 1,0, statt des unter Annahme einer Preiserhöhung für die gleiche Situation
berechneten Wertes von 0,5.
Diese Schwäche der Berechnung kann überwunden werden, wenn als Berechnungsgrundlage
ein Durchschnittspreis zwischen dem bisherigen Preis (p1) und dem neuen Preis (p2) und für
die Nachfragemenge ein Durchschnitt zwischen der Absatzmenge bei dem bisherigen Preis (x1)
und dem neuen Preis (x2) verwendet wird. Aus dieser Berechnung ergibt sich als durchschnittliche Elastizität zwischen den beiden Punkten der Nachfragekurve die Bogenelastizität.
Bogenelastizität =
⌬x (p1 + p2) · 0,5
·
⌬p (x1 + x2) · 0,5
Beispiel Berechnung der direkten Preiselastizität der Nachfrage für das Gut A
Preis
Nachfragemenge Prozentuale Mengenänderung: – 25 %
bisher
4
40
jetzt
6
30
Prozentuale Preisänderung:
– 25
= – 0,5
Eldir =
+ 50
+ 50 %
Beispiel Berechnung der direkten Preiselastizität der Nachfrage für das Gut B
Preis
Nachfragemenge Prozentuale Mengenänderung: – 50 %
bisher
4
40
jetzt
6
20
Prozentuale Preisänderung:
– 50
= – 1,0
Eldir =
+ 50
+ 50 %
Beispiel Berechnung der Elastizität des Gutes A als Bogenelastizität
(4 + 6) : 2 =
Durchschnitt der Preise:
Durchschnitt der Nachfragemengen:
El. =
10 · 5
2 · 35
=
50
70
5
(40 + 30) : 2 = 35
= 0,71
Ausgewählte Preiselastizitäten der Nachfrage
Kartoffeln
Rindfleisch
Schweinefleisch
Butter
Milch
0,68
0,50
0,45
0,70
0,31
Zucker
Orangen
Juwelen
Autoreifen
Ortsgespräche
Quelle: Woll, Artur: Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 9. Aufl., München, Vahlen, S. 114
0,44
0,97
2,6
0
1,0
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Der Grenzwert der Bogenelastizität wird als Punktelastizität bezeichnet. Die Berechnung der
Punktelastizität geht von einer unendlich kleinen Änderung des Preises aus und gilt nur für
einen bestimmten Punkt der Nachfragekurve.
Bereiche der direkten Preiselastizität
Preiserhöhung
Preissenkung
Elastizität < 1
Ausgabensumme des
Haushalts steigt
Ausgabensumme des
Haushalts sinkt
Elastizität > 1
Ausgabensumme des
Haushalts sinkt
Ausgabensumme des
Haushalts steigt
Elastizität = 1
Ausgabensumme des Haushalts unverändert
1.4.2 Indirekte Preiselastizität der Nachfrage
Die Reaktion der Nachfrage nach einem Gut auf eine Preisänderung eines anderen Gutes ist oft
von erheblicher Bedeutung. So interessiert es z. B. die Anbieter von Autos der gehobenen Klasse,
wie sich die Nachfrage nach den von ihnen hergestellten Autos verändert, wenn der Benzinpreis
auf Dauer steigt. Diese Reaktion wird mit der Kreuz-Preiselastizität (indirekte Preiselastizität =
Elind) gemessen.1 Bei der Kreuz-Preiselastizität bezieht sich die Nachfrageänderung nicht auf
eine Preisänderung des dazugehörigen Gutes, sondern auf die Preisänderung eines beliebigen
anderen Gutes.
Elind =
prozentuale Änderung der Nachfragemenge für das Gut A
⌬xA pB
=
·
⌬pB xA
prozentuale Preisänderung für das Gut B
Preisänderung und Nachfrageänderung haben bei komplementären Gütern umgekehrte Vorzeichen. Die Elastizitätskennziffer der indirekten Preiselastizität der Nachfrage ist bei komplementären Gütern negativ.
Beispiel Autos und Gummireifen sind Komplementärgüter. Sinkt der Preis für Autos, dann steigt die
Nachfrage nach Autos und nach Gummireifen.
Preisänderung und Nachfrageänderung haben bei Substitutionsgütern die gleichen Vorzeichen.
Die Elastizitätskennziffer der indirekten Preiselastizität ist bei Substitutionsgütern positiv. Bei
Substitutionsgütern ist die Kreuz-Preiselastizität ein Maß für die Intensität der Konkurrenz, die
zwischen den beiden Gütern besteht.
Beispiel Butter und Margarine sind Substitutionsgüter. Steigt der Preis für Butter, dann steigt auch die
Nachfrage nach Margarine.
1
Die Formel zur Berechnung der indirekten Preiselastizität lässt sich wie folgt ableiten:
Elind =
⌬xA · 100
xA
:
⌬pB · 100
pB
=
⌬xA · 100 · pB
xA · ⌬pB · 100
=
⌬xA · pB
⌬pB · xA
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Verhalten der Marktteilnehmer unter Wettbewerbsbedingungen
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Zusammenfassung
π Die Nachfrage nimmt zu, wenn der Preis für ein Gut sinkt; sie nimmt ab, wenn der Preis für
dieses Gut steigt.
π Bestimmungsfaktoren der individuellen Nachfrage:
– Preis eines Gutes,
– Preise anderer Güter,
– Einkommen,
– Bedürfnisstruktur,
– Zukunftserwartungen.
π Die Gesamtnachfrage erhält man durch Aggregation der individuellen Nachfrage.
π Eine Zunahme der Gesamtnachfrage führt zu einer Rechtsverschiebung und eine Abnahme zu
einer Linksverschiebung der Nachfragekurve.
π direkte Preiselastizität prozentuale Änderung der Nachfragemenge
=
der Nachfrage
prozentuale Preisänderung
π indirekte Preiselastizität
prozentuale Änderung der Nachfragemenge für das Gut A
=
der Nachfrage
prozentuale Preisänderung für das Gut B
Aufgaben
1. Die volkswirtschaftliche Marktnachfrage (gesamtwirtschaftliche Nachfrage) nach Kaffee wird durch
folgende Abbildung dargestellt:
Preis für Kaffee
N0 Nachfragekurve
Menge Kaffee
a) Beschreiben Sie die dargestellte Nachfragekurve.
b) Wie wirken sich nachstehende Sachverhalte auf die Nachfragekurve nach Kaffee aus?
Begründen Sie ihre Meinung.
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Der Preis für Kaffee fällt.
Der Preis für Kaffee steigt.
Aus gesundheitlichen Gründen bevorzugen einige Kaffeetrinker nunmehr Tee.
Die Bevölkerung wächst ständig.
Der Preis für Zigaretten steigt.
Der Preis für hochwertigen Tee sinkt.
Das verfügbare Einkommen sinkt.
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