Keuchhusten Eltern Gefahr Kinder

Dr. med. Hans-Dieter Hüwer
Kinder- und Jugendarzt
PRAXIS
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Arbeitsbereich Lernen
Verhalten Aufmerksamkeit
Verhaltenstherapie nach Dr. Jansen
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Keuchhusten: Eltern eine Gefahr für ihre Kinder!
Die Keuchhustenimpfung für Säuglinge ist ein voller Erfolg. Säuglinge sind von der
Erkrankung am stärksten bedroht, denn sie haben die meisten und schwersten Komplikationen. Keuchhusten und seine oft lebensbedrohlichen Komplikationen sind durch die
Impfung bei Säuglingen deutlich seltener geworden.
Wir können aber leider erst frü- Keuchhusten ist eine Erkrankung durch Bakterien
hestens nach dem 2. Lebens- Wissenschaftlicher Name: Pertussis.
monat impfen. Die Infektion mit Name des Erregers: Bordetella pertussis.
Keuchhusten kann jedoch schon Übertragung: Tröpfcheninfektion.
vorher, ab dem ersten Tag erfolgen. Junge Säuglinge haben keinen Schutz. Gerade bei ihnen verläuft die Erkrankung aber
besonders schwer, oft lebensbedrohlich, besonders gefürchtet ist die Hirnerkrankung durch
Keuchhusten (Enzephalopathie).
Immer noch gibt es den Keuchhusten in der Bevölkerung. 80 % der Erkrankungen treten nach
dem 15. Lebensjahr auf! Keuchhusten ist also keine Kinderkrankheit!
Bei Erwachsenen wird die Diagnose aber oft verpaßt, weil der Keuchhusten in diesem Alter
oft gar nicht in Betracht gezogen wird oder weil die Erkrankung untypisch verläuft. Nur die
Hälfte der Erwachsenen hat den typischen anfallsweisen Husten auch in der Nacht.
Erwachsene können allerdings auch Komplikationen erleiden: Lungenentzündungen, Mittelohrentzündungen, Leistenbrüche und anderes. Als Spätfolgen können chronische Lungenüberblähung (Lungenemphysem), Zerstörung von Bronchien (Bronchiektasen) oder Fehlbelüftungen (Atelektasen) der Lunge auftreten.
Erwachsene, die an Keuchhusten erkranken, sind eine wichtige Infektionsquelle für junge
Säuglinge. Nicht geschützte Eltern, Geschwister, Großeltern, Tagesmütter, Babysitter usw.
werden so zu einer Gefahr für ganz junge Säuglinge.
Ausreichender Schutz bei Erwachsenen besteht a) nach Impfung oder b) nach (mikrobiologisch bestätigter) Erkrankung innerhalb der vergangenen 10 Jahre.
Daher empfiehlt die „Ständige Impfkommission“ (STIKO): Mögliche Kontaktpersonen zu
Säuglingen impfen! Das sind:
· alle Frauen mit Kinderwunsch (am besten noch vor der Schwangerschaft oder unmittelbar
nach Geburt des Kindes)
· enge Kontaktpersonen von Säuglingen (Eltern, Geschwister, Betreuer wie z.B. Tagesmütter, Babysitter und Großeltern) spätestens vier Wochen vor Geburt des Kindes
· Beschäftigte in Einrichtungen für Kinder und Schwangere
Bei Erwachsenen reicht eine einmalige Impfung mit dem modernen Keuchhustenimpfstoff
(Pertussis azellulär = Pa). Diese Impfung ist Kassenleistung. Für die Impfung braucht keine
Praxisgebühr bezahlt zu werden. Wir haben den Impfstoff in der Regel jederzeit verfügbar. –
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