PowerPoint-Präsentation - DIE LINKE. Schleswig Holstein

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Sparen –
Der Ausweg aus der
Staatsverschuldung?
Kiel
6. September 2008
Björn Radke
Bahrenhof
1
Entstaatlichung
oder der
ausgehungerte
Staat
Argumente gegen eine Sparpolitik, welche
die Handlungsfähigkeit des Staates
schwächt.
Björn Radke
Bahrenhof
2
Deutschland leidet immer noch unter einer politisch
erzeugten Angstpsychose wegen steigender und zu
hoher Staatsverschuldung. Die neoliberalen
Haushaltspolitiker und manche Medien warten mit
ablehnenden, ja auch »verteufelnden« Argumenten auf,
und die Furcht vor der »untragbaren Schuldenlast für
die künftigen Generationen« vergiftet die Parteipolitik
und viele Gemüter.
Karl Mai, 30. August in der jungen Welt
Björn Radke
Bahrenhof
3
„ Wir haben uns zu sehr daran gewöhnt, dass der Staat
uns in jeder denkbaren Lebenslage unterstützt (…).
Sparen bedeutet aber, dass sich der Staat aus vielen
Feldern zurückzieht, dass er nicht mehr jedes kleinste
Detail regelt und für jede erdenkliche Lage eine Lösung
parat hält.
Er muss seinen Bürgern wieder mehr Freiheit geben,
um ihr Leben zu gestalten; er muss ihnen aber auch
mehr Verantwortung geben, nicht bei jedem Problem
sofort nach staatlicher Hilfe zu rufen.“
Rainer Wiegard
Finanzminister des Landes Schleswig-Holstein
Björn Radke
Bahrenhof
4
„Für unsere Wohltaten nehmen wir seit 40 Jahren
immer mehr Kredite auf.
Die Quittung für die jahrzehntelange
Verschuldungspolitik zahlen viele künftige
Generationen, denen eigentlich etwas Gutes getan
werden sollte.
Was sich eine Generation in 40 Jahren an staatlichen
Leistungen genehmigt hat, werden etliche
Generationen zu bezahlen haben.“
Rainer Wiegard
Björn Radke
Bahrenhof
5
Ein neoliberales Glaubensbekenntnis
Wir haben uns zu sehr daran
gewöhnt, dass der Staat uns in jeder denkbaren
Lebenslage unterstützt und dafür exakte Regeln
und Vorschriften entwirft.
Sparen bedeutet aber, dass sich der Staat aus
vielen Feldern zurückzieht, dass er nicht mehr
jedes kleinste Detail regelt und für jede
erdenkliche Lage eine Lösung parat hält.
Rainer Wiegard
Was bedeutet das in der Konsequenz?
Björn Radke
Bahrenhof
6
Der Staat wird geschwächt durch …
„Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausend war
keine gute Zeit für den deutschen Staat. Er hat einen
im internationalen wie im historischen Vergleich
einzigartigen Verlust an finanziellen Ressourcen und
politischen Entscheidungskompetenzen erfahren.
Diese Entwicklung geht einher mit einer wachsenden
Entfremdung der Bürger von ihrem Staat, die sich in
einer abnehmenden Wahlbeteilung und
schrumpfenden Mitgliederzahlen der Parteien ebenso
äußert wie in einem immer stärker werdenden
öffentlichen Ansehensverlust der Politiker. Es ist
deshalb nicht überraschend, dass sich Konzepte, die
auf eine offene oder verdeckte weitere Entmachtung
des Staates abzielen, einer hohen Popularität
erfreuen.“
Bofinger August 2008
Björn Radke
Bahrenhof
7
…politisch gewollten Ressourcenentzug
Björn Radke
Bahrenhof
8
…politisch gewollten Ressourcenentzug
Björn Radke
Bahrenhof
9
…politisch gewollten Ressourcenentzug
Björn Radke
Bahrenhof
10
Entstaatlichung = Ressourcenentzug
= öffentliche Desinvestitionen
1. Besonders deutlich in der BRD, aber keine Besonderheit; auch andere Nationalstaaten
2. Bei den Infrastrukturinvestitionen bezogen auf
das BIP liegt Deutschland mit 1,6% auf dem
zweitletzten Platz der EU 27
Björn Radke
Bahrenhof
11
…politisch gewollten Ressourcenentzug
Björn Radke
Bahrenhof
12
…politisch gewollten Ressourcenentzug
Öffentliche Investitionen im
internationalen Vergleich
Björn Radke
Bahrenhof
13
…politisch gewollten Ressourcenentzug
Mindereinnahmen an Steuern
Björn Radke
Bahrenhof
14
… und dem Mythos „Hochsteuerland“ Deutschland
Steuer
Steuer
Björn Radke
Bahrenhof
15
Zusammengefasst:
Der Privatisierungsdruck auf die öffentlichen
Infrastrukturen und die sozialen Sicherungssysteme
erwächst einerseits aus dem Verwertungsdrang des
anlagesuchenden Kapitals und andererseits – als
dessen
Spiegelbild – aus der Verarmung der öffentlichen
Hand.
Steuersenkungspolitik = Begünstigung der Kapitalund Vermögenseinkommen
= Krise des Steuerstaates
= Deregulierungs- und
Privatisierungsdruck
Björn Radke
Bahrenhof
16
Gesellschaftliche Bündnisse notwendig:
Über politische Interventionen schaffen wir die
Rahmenbedingungen für das Projekt der
Rekommunalisierung , deren Elemente wir
überall sehen; d.h. für eine gemischte
Ökonomie.
Die politische Herausforderung für
• Gewerkschaften,
• Sozialverbände
• globalisierungskritische Bewegungen
• und die politische Linke in einem weiten Sinne
besteht in der Bündelung des Protestpotenzials
gegen den nationalen und internationalen
Umbau durch die neoliberalen Eliten.
Björn Radke
Bahrenhof
17
Zusammengefasst:
Es wäre Aufgabe einer jeden Bundesregierung
(Landesregierung), in transparerenter Weise die
Verwendung der Abgaben zu kommunizieren und dabei
anhand von internationalen Vergleichen dem Eindruck
entgegenzutreten, dass öffentliche Gelder überreichlich
vorhanden seien.
Allerdings würde sich dann das Problem stellen, dass
der Spielraum für populistische
Steuersenkungsversprechen reduziert wird.
Peter Bofinger
Björn Radke
Bahrenhof
18
Für ein Zukunftsinvestitionsprogramm:
„Die Anerkennung des speziellen Nutzens aus der
Staatsverschuldung schließt auch gezielte
konjunkturelle Ausgabenimpulse ein, die in der
Abschwungphase im Zyklus der »normalen«
Schwankungen des Wachstums ausgelöst werden,
wobei eine Refinanzierung dieser zusätzlichen
Staatskredite in der nachfolgenden Aufschwungphase
erwartet wird. Konjunkturelle und auch mittelfristig
angelegte Ausgabenprogramme liegen derzeit in der
Öffentlichkeit vor, wie z. B. das Zukunftsinvestitionsprogramm der Partei »Die Linke«.“
Karl Mai, 30. August in der jungen Welt
Björn Radke
Bahrenhof
19
Binnennachfrage stagniert – trotz Aufschwung
Björn Radke
Bahrenhof
20
Die deutschen Firmen sind noch viel höher verschuldet als der
Staat – mit insgesamt 3,6 Billionen Euro.
Björn Radke
Bahrenhof
21
Zusammengefasst:
Nicht mit den Sparwölfen heulen!
Björn Radke
Bahrenhof
22
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