Der Muskel im Sport

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Der Muskel im Sport
Essen, 27. Oktober 2012
Eugen Sandow (1867-1925)
Dr. Pierre Levasseur
Innere Medizin
Prävention- und Sportmedizin
Lütticherstrasse 218
52074 Aachen
[email protected]
Anatomie des Muskels
• Bausteine:
•
•
•
•
Muskelzellen
Nervengewebe
Blutgefäße
Bindegewebe
Mikroskopische Struktur
gestreifte Grundstruktur
Ablauf der Muskelkontraktion
• Aktin-MyosinGleiten
Kippbewegung der Myosinköpfe
Lösung
und Neubildung
von
Aktin-MyosinBrücken
Elektromechanische Koppelung
• Nervenreiz
• Depolarisation
• Ausbreitung der
Depolarisation ( T-System)
• Freisetzung von Kalzium
(sarkoplasmatisches
Retikulum)
• Bindung des Kalziums und
Bewegung der MyosinKöpfe
Energie und Muskelkontraktion
• Ständige Spaltung
•
ATP + H2O -> ADP + P+ Energie
ADP + H2O -> AMP + P +Energie
ADP + P -> ATP
die freigesetzte Energie wird zur Bildung der
Aktin-Myosin-Brücke gebraucht
• und Regenerierung von
ATP
Muskelfiber-Klassifikation
• II b: fast glycolytic
•
•
•
Schnelle Kontraktion
mit glykolytischen Enzymen
starke alaktische anaerobe Kapazität
Muskelfiber-Klassifikation
• I: slow oxydative
•
•
•
langsame Kontraktion
mitochondrienreich und mit
dichterem Kapillarnetz
starke Ausdauerfähigkeit
Muskelfiber-Klassifikation
• IIa: fast oxydative
glycolytic
•
•
•
gemischte Kontraktion
Mischung beider Typen
fast alle Muskeln besitzen eine
gemischte Struktur
Ständige Erneuerung der Muskulatur
• Satelliten- Zellen
Adaptation durch das Training
Steuerungsfaktoren
Myostatine
Muskel-Training
• Wirkung auf das neuromuskuläre System
Optimierung der intra- und
intermuskulären Koordination
Verbesserung der intramuskulären
Innervation
Verbesserung der intermuskulären
Innervation
(Quelle: 3)
Muskel-Training
• Adaptation der Muskelstruktur
•
Durchmesser der Muskelfibern
•
Veränderung der Muskelstruktur im Körper
•
Veränderung der Bindegewebs- und Kapillar-Strukturen
•
Veränderung der Zellultrastruktur
Muskel-Training
• Biochemische Adaptation
• Sauerstoffverbrauch :
•
•
leichtere kurze Belastung: kaum Sauerstoffverbrauch
stärkere längere Belastung: Sauerstoffverbrauch bis
teilweise Laktat-Freisetzung.
• Mitochondrien-Enzym-Dichte:
•
Zunahme der Mitochondrienzahl durch das
Ausdauertraining
• Muskelzellinhalt:
•
beim Ausdauertraining: Zunahme der
Glykogenkonzentration
• Stimulation und Steuerung der MuskelzellRegeneration
•
Zytokine, Hormone, Myostatin
und anderen
Hormonen ?
Gendoping ?
Muskuläre Anpassung an Krafttraining
Geschlecht, Alter und Muskelkraft
• Kinder
•
Jungen und Mädchen: gleiche Muskelkraft
• Pubertät
•
Jungen kräftiger
• Erwachsene
•
•
•
•
Fettgewebsanteil doppelt so hoch bei Frauen
Kraft der erwachsenen Frau bis zu 2/3 der Kraft des
Mannes
Muskelquerschnitt der Frau: 75% desjenigen des
Mannes
ab 45 Jahren: Verschlechterung der
Leistungsfähigkeit
Sarkopenie
• altersbedingter Muskelschwund
Sarkopenie:Mechanismus
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•
•
Histologie:
Muskelfaseratrophie
Verringerung der Anzhl der motorischen Endplatten
Metabolisch:
Missverhältnis zwischen Muskel-Abbau und -aufbau
Abnahme der Muskelzellerneuerung mit zunehmenden Alter
Funktionnell:
Verschlechterung der Muskelkoordination
Zunahme der Muskelsehnensteifigkeit
Ernährung:
Senkung des Eiweissverzehrs, Appetitsenkung
Senkung der Aminosäureaufnahme: Insulinresistenz, Abnahme des Blutflusses
(Abbau des Kapillarnetzes), Verringerung der körperlichen Aktivität.
Geringere Hormonsynthese:
Wachstumshormon, Testosteron, Oestrogene, DHEAs
Sarkopenie: Behandlung
• Eiweiss-Zufuhr:
• Oft im Alter unausgeglichene Ernährung
• Leucinreiche Ernährung
• Zeitpunkt: mittags bessere Eiweissaufnahme
• Bewegung:
• Muskelkontraktion stimuliert die Proteinsynthese
• Therapie:
• wenn vorhanden: Hormonmangel behandeln
• Vitamin D: eher Wirkung auf Koordination, weniger auf Muskelkraft
Kraftrainingseffekte bei
Älteren (>60 Jahren)
• Zunahme der Muskelkraft
• Zunahme des
Muskelvolumens
• Besserung der
neuromuskulären
Verbindungen
Krafttraining zur Reduktion
der Sarkopenie und zum
Erhalt der motorischen
Kompetenz sinnvoll und
notwendig
Wirkung des Stretchings
• Vorbereitung der Belastung
• Verschlechterung der Muskelleistung (sogar in manchen Studien
Verlust der Geschwindigkeit, der Kraft, der Ausdauerkraft)
• Verbesserung der Muskelelastizität (Senkung des myostatischen
Reflexes): geeignet für extreme Bewegungsamplituden (Turnen,
Eiskunstlauf)
• In der Ruhephase
• Nur mit intermittierendem, dynamischem Stretching
• Neuorientierung der Netzbindegewebsstruktur, vorsichtig nach
dem Wettkampf wegen Mikroläsionen der Muskelzellen
• keine Wirkung auf die Funktionseigenschaften der Myofibrillen,
der Stoffwechselregeneration
Wann stretchen ?
• Vorbereitung der Belastung
• Im Allgemeinen abzuraten
• Nach der Belastung
• Zur Verbesserung der Muskel-Entspannung (Wirkung
auch auf die neurologische Steuerung der Muskulatur)
• Nach dem Training und nach dem Wettkampf + /• Stretching zur Regeneration nach größeren
Belastungen nicht geeignet: besser ist kühlen !
Gentherapie
Myopathien:
Satellitenzellen
• Intrazelluläre Produktion von
Wachstumsfaktoren
• Forschung
Muskelverletzungen
•
Forschung
Herzinsufisienz
Thalassaemie
Myostatin
• Belgian Blues: Ende des 19. Jahrhunderts:
Gène culard
• 1997: Entdeckung des Myostatins
• 2004: Charité in Berlin
• 2005: Liam Hoekstra
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