Poster 1

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InterSim: Modellierung von Interventionen
für Infektionskrankheiten
Markus Schwehm und Martin Eichner
InterSim
version 1.2
Institut für Medizinische Biometrie, Universität Tübingen
Individual and
Network-Based
Simulation of
Outbreaks and
Interventions
© 2004 by University of Tübingen
Markus Schwehm & Martin Eichner
Infektionskrankheiten stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesellschaft dar.
So können jederzeit gefährliche Varianten bekannter Krankheitserreger auftauchen
(Influenza), mutwillig freigesetzt werden (Bioterrorismus) oder neu entstehen (SARS).
Zur Unterstützung der Entscheidungsträger in den Gesundheitsämtern bei der Konzeption von Überwachungs-, Prognose- und Interventionsstrategien ist ein tieferes
Verständnis für die Dynamik der Ausbreitung von Infektionskrankheiten erforderlich.
InterSim implementiert und erweitert Modelle der quantitativen Infektionsepidemiologie.
Modellierung
Ausgehend von einem Standardmodell der Epidemiologie, dem SEIRS-Modell, werden die dynamischen Ereignisse während einer Epidemie durch
ein System von elementaren Zustandsänderungen
modelliert. Die Ausbreitung der Infektion erfolgt
über Kontaktnetzwerke, die durch Parameter an
soziale Gegebenheiten einer zu modellierenden
Bevölkerung angepasst werden. Das Modell wird
stochastisch und individuenbasiert simuliert, so
dass das Verhalten einzelner Personen modelliert
und unterschiedlichen Interventionen unterzogen
werden kann. Auf diese Weise liefert das Modell
nicht nur die durchschnittlich zu erwartende Dynamik eines Ausbruchs sondern ermöglicht auch die
Analyse von Risiken und "worst-case"-Szenarien.
Infection State
Interventionen
FI
Symptom state
Intervention state
Local
Random
Scalefree
Social
unobserved
FIT,Q
susceptible
none
infected
Symptome
DO ON
ND
observed
detectable
contagious
detected
obvious
Infektionsverlauf
SE
Suszeptibel
traced
EI
Infiziert
IR
secluded
immune
Ansteckend
dead
isolated
Zeitachse
SEIRS-Modell
Ereignisgraph
Kontaktnetzwerk Parameterwahl
Simulation
Das Modell wird durch einen stochastischen Discrete-Event-Algorithmus simuliert. Zuerst wird eine Population zufällig erzeugt und in einen geeigneten Anfangszustand gesetzt. Dann werden alle
durch das Modell vorgegebenen Ereignisse in der
richtigen zeitlichen Reihenfolge ausgeführt, wobei
zumeist weitere zukünftige Ereignisse erzeugt
werden. Das Modell enthält mehrere Module mit
Interventionen (z.B. Isolation, Quarantäne, Überwachung von Kontaktpersonen, verschiedene
Impfstrategien), die in beliebiger Kombination in
ihren Auswirkungen auf die Ausbreitung einer
Infektionskrankheit untersucht werden können. Zu
jedem Zeitpunkt kann für jedes Individuum der Infektionszustand, die sichtbaren Symptome sowie
die Interventionen grafisch dargestellt werden.
Infektionsverlauf Symptome
Interventionen
Risikogruppen
Ausbruch
Statistik
Webseite
Anwendungen
InterSim ist die eingeschränkte Version eines
Simulators, der als Auftragsarbeit für das Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung
(BMGS) entwickelt wurde und derzeit am RobertKoch Institut in Berlin für die Planung von Interventionsstrategien eingesetzt wird. Im Rahmen von
mehreren EU-Projekten soll der Simulator in den
nächsten drei Jahren weiterentwickelt und unter
anderem zur Modellierung von Masern, Influenza,
SARS, Polio und Ebola eingesetzt werden. Im Zuge dieser Erweiterungen ist auch ein Neuentwurf
als Plug-in der Eclipse-Plattform und die Offenlegung des Quellcodes von einigen wiederverwendbaren Komponenten des Simulators vorgesehen.
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Persistenz
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www.uni-tuebingen.de/modeling
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