case_studie_oberflachliceh_nerven_beckens

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Erfahrungsbericht zu Kinesio Taping:
Die Verwendung der Kinesiotaping-Methode bei oberflächlichen NervenStörungen des Beckens und der unteren Extremitäten: Analyse der
Krankengeschichte
Dargestellt von: John Hanks DC, MHS
Einleitung
Schmerzen, die entlang der Beckenleiste oder in den hinteren Schenkel ausstrahlen, sind
ungewöhnlich, wurden jedoch regelmäßig untersucht. Die Ursache für solche Schmerzen
wird oft als unbekannt bezeichnet, obwohl die Anatomie der involvierten Nerven gut bekannt
ist. Die möglichen Ursachen reichen von einer Verletzung bis zu direktem Druck auf den
Nerv. Die medizinische Behandlung besteht normalerweise aus schmerzstillenden
Medikamenten, Injektionen oder einem operativen Eingriff zur Durchtrennung des
schmerzenden Nervs. Alternative Behandlungen umfassen Akupunktur, Massage,
Manipulation und Streckung. Keine dieser Behandlungsformen ist immer erfolgreich, da die
Stelle der Irritation bei einem spezifischen Patienten variabel und schwer zu lokalisieren ist.
Patienten sind häufig frustriert oder deprimiert, da Ärzte die genaue Ursache des Problems
normalerweise nicht erklären können.
Es werden acht Fälle von oberflächlichen Nervenschmerzen, die in das Becken oder das
obere Bein ausstrahlen, vorgestellt. Jeder Fall war chronisch und hatte auf vorherige
Behandlungen nicht gut angesprochen. Alle acht Patienten wurden mit der Kinesiotaping
Methode behandelt und dem von Dr. Kenzo Kase entwickelten Tape. Das Ergebnis dieser
Methode war eine beträchtliche Reduzierung der Schmerzen bei der Mehrzahl der
behandelten Patienten.
Anatomie und Pathologie
Die Ursache des klassischen Roth-Bernhardt’ Syndroms (MP) ist möglicherweise spezifisch
unbekannt, aber die medizinische Fachliteratur ist sich einig, dass bei diesem Zustand
normalerweise der Nerv cutaneus femoris lateralis (LFCN) involviert ist. Dieser Nerv ist ein
Zweig des größeren Oberschenkelnervs von der L2-4 Wurzel und führt der Haut des
vorderen und hinteren Schenkels Sensation zu. Wenn der Nerv gereizt ist, können Symptome
wie Taubheit, Kribbeln und Schmerzen über dem äußeren Aspekt und der Vorderseite des
Schenkels vorliegen. Die traditionelle Erklärung des Zustands ist, dass der Nerv in der Nähe
des Leistenkanals gereizt ist. Gehen und Stehen scheinen erschwert zu sein. Häufig liegen
keine Schmerzen im unteren Rücken oder der Hüftregion vor. Es wurden viele Ursachen
vorgeschlagen, einschließlich:
1. Neuritis, manchmal von einem direkten Trauma
2. Veränderung des Nervs, wenn dieser das Becken verlässt
3. Veränderung des Nervs, wenn dieser den Rückgratbereich verlässt
4. Druck im Muskelfaszienbereich
5. Degenerative Veränderungen des Rückgrats
6. Andere Gründe, wie Fettsucht, Plattfüße oder Druck von enger Kleidung
Zusätzliche Erklärungen für ähnliche Nervenreizungen
Es gibt andere kleine Nerven, die Schmerzen ähnlich dem klassischen Roth-Bernhardt’
Syndrom verursachen können. Sie strahlen in unterschiedlichen Mustern aus und können an
den unterschiedlichsten Stellen gereizt sein. Die anatomische Stelle des Schmerzes ist
normalerweise der einzige Hinweis auf den spezifischen Nerv, der gereizt ist.
1) Der Oberschenkelnerv hat einen Zweig, der als Nerv cutaneus femoris
lateralisbezeichnet wird. Er geht zum inneren oder medialen Teil des oberen Beins oder
Schenkels. Der Obturator-Nerv ist ein weiterer größerer Nerv mit einem kleinen Zweig, der
zu einem sehr kleinen Teil dieses Innenschenkelbereichs geht. Er kommt ebenfalls von den
Wurzeln der Rückgratnerven L2-4. Jeder dieser großen Nervenzweige kann Schmerzen oder
Paresthesie im Innenschenkel verursachen.
2) Ein weiterer kleiner Nerv, der gereizt sein kann, ist der Darmbein-/Unterbauch-Nerv, der
von den Nervenwurzeln T12 bis L1 kommt und die Haut in der Nähe des oberen, seitlichen
Teils des Schenkels und ebenfalls in der Nähe der unteren Leiste versorgt. Dieser Nerv kann
gereizt sein, wenn er entlang der Beckenleiste verläuft oder zwischen den transversen und
internen schrägen Muskeln. Andere kleine Nerven, die von den T12 bis L2 Wurzeln
kommen, umfassen den Darmbein-/Oberschenkel-Nerv und den Geschlechtsteile-/SchenkelNerv, die beide den oberen mittleren Schenkel sowie der Haut der äußeren
Geschlechtsorgane Sensation zuführen.
3) Ein dritter Bereich der Reizung kann von Gelenkrestriktionen oder Verrenkungen
derWirbelsäule T12 bis L2 stammen, die eine direkte Reizung der Nervenwurzeln am
Rückgrat verursachen. Der übliche Schmerzbereich strahlt entlang der Beckenleiste aus. Dies
wurde zum ersten Mal von Dr. Maigne in Frankreich beschrieben und wird manchmal als
„Maigne’s“-Syndrom bezeichnet. Es wird häufig von Chiropraktikern und Therapeuten, die
in der Manipulation geschult sind, festgestellt.
Fallstudien
Drei der acht Patienten (gekennzeichnet als A, B und C) hatten das klassische RothBernhardt’ Syndrom, mit Schmerzen im vorderen und seitlichen Bereich des oberen Beins.
Alle waren männlich. Zwei hatten eine Vorgeschichte als Fußballspieler im College und
Wrestling-Sportler.
Jeder der anderen fünf Patienten hatte unterschiedliche Schmerzpräsentationen:
Wahrscheinlich
Schmerzbereich
involvierter Nerv
Patient D: Schmerzen im inneren Schenkel
Obturator / Ant. Cutaneus
Patient E: Schmerzen im oberen seitlichen Schenkel
Darmbein / Unterbauch
Patient F: Schmerzen entlang der Beckenleiste
Maigne’s Syndrom
Patient G: Schmerzen in beiden vorderen Schenkeln
unbekannt
Patient H: Schmerzen im unteren Bauch und in der Leiste unbekannt
Messung der Schmerzen und Besserung
Eine analoge Skala wurde für die Messung der Schmerzen verwendet. Der Patient wurde
gebeten, eine Zahl zwischen 1 und 10 anzugeben, die die Stärke der Schmerzen an einem
durchschnittlichen Tag beschreibt. Alle Zustände waren chronisch und dauerten seit mehr als
6 Monaten an. Eine Zahl 1 bedeutete, dass der Schmerz nur gering war. Eine Zahl 10
bedeutete, dass der Schmerz der am schlimmsten vorstellbare war. Die durchschnittlichen
täglichen Schmerzen bei den acht Patienten betrugen 5.
Messung der Aktivitäten des täglichen Lebens
Der Oswestry-Schmerz-Fragebogen wurde zu Beginn der Behandlung verwendet. Die
durchschnittliche Beurteilung bei den Patienten wurde vor der Behandlung als „mittelmäßige
Behinderung“ eingestuft.
Behandlung und Taping-Methoden
Alle Patienten wurden mit einer Kombination von Manipulation, Massage oder Akupunktur
behandelt. Nach 2 bis 3 Behandlungen war der Fortschritt bei 7 der 8 Patienten entweder
„schlecht“ oder „leidlich“. An diesem Punkt wurden die Kinesiotaping-Methoden eingesetzt.
Eine Vielzahl von Techniken wurde versucht. (Diese werden demonstriert oder Bilder
werden gezeigt.)
Das Protokoll der Patientenbehandlung umfasste folgendes:
1. Die Stelle des Schmerzes und die Stelle der Nervenirritation wurden auf die üblicheWeise
mit Tape behandelt.
2. Es wurden Taping-Techniken gewählt, die kein „Festbinden“ oder schmerzhafte Faltendes
Tapes, besonders entlang der Beckenleiste, verursachen würden.
3. Die Patienten wurden unterwiesen, wie sie das Tape selbst anwenden können,
wennmöglich, oder wie eine andere Person dies für sie tun kann.
4. Den Patienten war bewusst, dass Taping keine Heilung ist, sondern dass damitbeabsichtigt
ist, die Schmerzen zu reduzieren und die funktionelle Fähigkeit bei Tätigkeiten des täglichen
Lebens zu erhöhen.
Ergebnisse
Als Resultat der Taping-Methoden, wurden folgende Ergebnisse erzielt:
·
Das Schmerzausmaß, von dem die Patienten berichteten, wurde um ungefähr 40%
reduziert.
·
Patienten berichteten von einem Rückgang der Schmerzen um 33% bei der
Verwendung von Medikamenten. Folglich scheinen die Kinesiotaping-Methoden eine
geringfügig höhere Schmerzlinderung als die Verwendung von Medikamenten zu bieten.
·
Die Verwendung der Taping-Methode verbesserte die Beurteilung der Behinderung
auf dem Oswestry-Fragebogen von „mittelmäßiger Behinderung“ zu „minimaler
Behinderung“.
Schlussfolgerungen
Die acht Patienten dieser Studie sind eine zu geringe Anzahl, um wesentliche
Schlussfolgerungen zu ziehen. Sie hatten unterschiedliche Arten oberflächlicher
Nervenerkrankungen und sie nahmen unterschiedliche Arten von Medikamenten. Die
Ursachen für die Erkrankungen waren unterschiedlich. Aber alle Patienten hatten sehr
ähnliche Arten von Schmerz aufgrund offensichtlich gereizter oberflächlicher Nerven. Die
körperliche Behandlung, besonders die spinale Manipulation, war nur im Fall von Patient F
mit Maigne’s Synndrom von beträchtlicher Wirkung. Ansonsten war die Taping-Technik die
wirkungsvollste Behandlung.
Diese Studie ermutigt möglicherweise die Durchführung zusätzlicher Studien zur
Behandlung oberflächlicher Nervenschmerzen.
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