Vorlesung 17 - Physik (Uni Würzburg)

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Einführung in die Physik II
für Studierende der Naturwissenschaften
und Zahnheilkunde
Sommersemester 2007
VL #17 am 24.05.2007
Vladimir Dyakonov
Erklärung
1
Spezifischer Widerstand (ρ in Ωm)
Silber
Kupfer
Konstantan
Leiter
Leiter
Leiter
1.47 10-8
1.7 10-8
4.9 10-7
Kohle
Germanium
Silizium
Halbleiter
Halbleiter
Halbleiter
3.5 10-5
6 10-1
2.3 10-3
Isolator
Isolator
Isolator
Isolator
5 1014
> 10-13
>108 ... 1011
>1010 ...1015
Ionenleiter
Ionenleiter
Ionenleiter
1.6
2
33
Bernstein
Teflon
Holz
Glas
Blut
Muskeln
Fettgewebe
Spezifischer Widerstand ändert sich über 23 Größenordnungen!
Hautwiderstandmessungen
Von verschiedenen Studenten wird durch berühren der Kontakte, der
Hautwiderstand an den Händen gemessen.
2
Mensch als Widerstand
•Die Größe der Stromstärke im Körper hängt von der Spannung zwischen
den Berührstellen und dem Körperwiderstand ab.
•Der Körperwiderstand sinkt mit steigender Spannung.
•Der Körperwiderstand hängt davon ab über welche Strecken der Strom
•
fließen kann
Stromweg
Körperwiderstand (minimal)
Hand - Hand
ca. 650 Ω
Hand - Fuß
ca. 1300 Ω
Hand - Füße
ca. 975 Ω
Hände - Füße
ca. 650 Ω
•Der Hautwiderstand beträgt einige Tausend Ohm, kann bei
hohen Spannungen aber bis auf Null absinken.
Beispiel: Gefährdung I > 10mA, Rmensch 650Ω
⇒ Maximale „sichere“ Spannung ca 60 V
I-V Charakteristik von Widerständen
Metallfadenlampe versus Kohlefadenlampe
3
I)
Die Lichterzeugung durch den elektrischen Strom
wird in den Glühlampen (Metallfadenlampen)
angewendet. In ihnen wird ein dünner Draht aus einer
Legierung von Wolfram mit Osmium vom Strom zum
Weißglühen gebracht. Damit der Draht nicht
verbrennt, befindet er sich in einem Glaskolben, aus
dem die Luft mit ihrem Sauerstoff entfernt würde und
der dafür mit Stickstoff, Argon oder Krypton gefüllt ist.
II)
Die Kohlefadenlampe ist gleich wie die Glühlampe
aufgebaut. Sie hat als Glühdraht einen Kohlefaden.
Die Kohlefadenlampe ist die Glühlampe, wie sie in
der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts
von Edison oder Goebel erfunden wurde. Sie blieb
bis etwa 1910 in Gebrauch. Der Glühfaden im
Inneren besteht aus gepresster Kohle.
4
Strom I
Strom I
Who is who?
Spannung U
Spannung U
Metallfadenlampe
Kohlefadenlampe
Elektrische Netzwerke
R1
R3
U2
R5
U1
R7
R2
R6
R4
Wie berechnet man Ströme, Spannungen bzw
Widerstände in einem verzweigten Netzwerk?
5
Serienschaltung von Widerständen
R1
I
I
U0
U0
R2
R
R3
Masche
U0 = I R1 + I R2 + I R3
Masche
U0 = I R
Forderung: Es soll in beiden Kreisen der gleiche Strom fließen
⇒ R = R1 + R2 + R3
Serienschaltung: Gesamtwiderstand = Summe der Teilwiderstände
Parallelschaltung
I
I
R2
U0
R3
R
U0
R
1
I1
I2
I3
Knotenregel: I = I1 + I2 + I3
Maschen
U = I1R1 = I2R2 =I3R3
Masche
U0 = I R
Daraus folgt I = U0/R1 + U0/R2 + U0/R3
Forderung: gleicher Strom in beiden
Kreisen
1/R = 1/R1 + 1/R2 + 1/R3
Parallelschaltung: Kehrwert des Gesamtwiderstandes ist
Summe der Kehrwerte der Teilwiderstände
6
Verzweigte Stromkreise
Berechnungen in verzweigten Stromkreisen: Vorbereitungen
Festlegung von Knoten
I1
I2
R1
U02
R4
U01
+
I4
I5
R2
Masche festlegen
Richtung der Quellspannung
von + nach -
U03
Ströme einzeichnen
Richtung willkürlich
R3
Umlaufsinn der Masche festlegen
Spannungen in Umlaufrichtung werden positiv
gezählt gegen Umlaufrichtung negativ
1. Regel von Kirchhoff: Knotenregel
In einem Verzweigungspunkt ist die Summe der zufließenden Ströme
gleich der Summe der abfließenden Ströme
I1
I2
I3
I4
I1 + I2 = I3 + I4 + I5
I5
Bzw. zählt man zufließende Ströme positiv und abfließende negativ,
so ist im Knoten die Summe aller Ströme gleich null
I1 + I2 - I3 - I4 - I5 = 0
Satz über die Ladungserhaltung: Ladung Q = I t, zufließende Ladungsmenge
muss abfließen. Man kann auch sagen:
"Im Stromkreis gibt es keine Quellen und Senken für die elektrische Ladung".
7
2. Regel von Kirchhoff: Maschenregel
Längs einer geschlossenen Schleife ist die Summe aller
Quellspannungen plus der Summe aller Spannungsbfälle gleich Null
Σ U0i + Σ Ii Ri = 0
I1
I2
R1
U02
U01
R4
U03
I5
I2R1 - U02 + I4R4 + U03 -I5R3 - I5R2 - U01 = 0
I4
R2
R3
Maschenregel ist Erhaltungssatz: Multipliziert man Spannung U mit Ladung Q, die
durch den Kreis transportiert wird, so erhält man Arbeit: z.B. Q×U = Q×U1 + Q×U2
Interpretation: Die Energie, welche die Ladung Q in der Spannungsquelle erhält, ist
gleich den Energien, welche sie auf einem Weg zum anderen Pol bei den
Widerständen verliert.
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