Beethoven Orchester Bonn - Stadttheater Aschaffenburg

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Stadthalle am Schloss
MI 08. Juni 2016 19.30 Uhr
ORCHESTERKONZERT
© Veerle Vercauteren
Beethoven
Orchester Bonn
ORCHESTERKONZERT
Beethoven
Orchester Bonn
PROGRAMM
ASCHAFFENBURGER ORCHESTERKONZERTE
Beethoven
Orchester Bonn
Baiba Skride, Violine
Daniel Müller-Schott, Violoncello
Lauma Skride, Klavier
Stefan Blunier, musikalische Leitung
Einführungsvortrag im kleinen Saal | 18.45 Uhr
Referent: Dr. Andreas Bomba
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Ouvertüre zum Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“
C-Dur op. 43 (1800-1801)
Adagio - Allegro molto e con brio
Konzert für Violine, Violoncello und Klavier
C-Dur op. 56 „Tripelkonzert“ (1804)
Allegro
Largo
Rondo alla Polacca
•••••• P A U S E ••••••
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 (1811-1812)
Poco sostenuto – Vivace
Allegretto
Presto
Allegro con brio
EINFÜHRUNG
EINFÜHRUNG
Tanzgötter im Götterreigen
Ouvertüre zum Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“
Denkt man heute an Beethovens Aufstieg zurück, ist dieser
meist geknüpft an seine Klaviersonaten, Streichquartette
und Sinfonien. Mit seinen Kompositionen jenseits der absoluten Musik, also im Bereich der
Bühnen- und Kirchenmusik,
vermochte er allerdings seinerzeit weitaus größere Massen zu
bewegen: Die Verbindung von
Handlung, Text, Gesang, Tanz
und Ritus erfreute sich beim
breiten Publikum großer Beliebtheit und verlangte dem
Hörer nicht das hohe Maß an
Abstraktion ab, das der Genuss
der reinen Instrumentalmusik
erfordert. So kam es auch, dass
die Vorstellungen mit seiner
einzigen abendfüllenden Ballettmusik dem Komponisten
weit mehr Aufmerksamkeit
einbrachten als die Aufführungen seiner Sinfonien.
Choreographen Viganò. Dieser hatte eine steile Karriere
hingelegt, war von seinem Onkel, dem Cellisten und
Komponisten Luigi Boccherini, in Komposition unterwiesen
worden und stand für fortschrittliches Tanztheater. Aus der
Tradition des französischen Tanz-Reformers Jean George
Noverre kommend – der den erzählenden, leidenschaft­
lichen, eng an die Musik gekoppelten Bühnentanz (ballet
d’action) als eine von der Oper unabhängige Kunstform
propagierte – entwickelte Viganò bald seinen eigenen Stil.
Umstritten waren in Wien jene gut besuchten Vor­stellungen,
bei denen der Choreograph seine Tänzerinnen in engen,
hautfarbenen Trikots auf die Bühne schickte.
Prometheus, Gemälde von
Gustave Moreau (1868)
Nachdem der 29-jährige Beethoven mit der Uraufführung
der 1. Sinfonie im April 1800 als Orchesterkomponist einiges Aufsehen erregt hatte, dürfte er freudig überrascht
gewesen sein, als ihn im Winter der Auftrag ereilte, die
Musik zu Salvatore Viganòs zwei­aktigem Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“ zu schreiben. Es war Beet­hovens
erste Arbeit für das Wiener Theater. Ballett war im Wien der
Jahrhundertwende hochpopulär und Beethoven selbst – bis
auf ein frühes „Ritterballett“ – in dieser Gattung ein unbeschriebenes Blatt. Gereizt haben dürfte ihn auch die Zusammenarbeit mit dem berühmten italienischen Tänzer und
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Beethovens Interesse dürfte außerdem der ungewöhnlich
ernste, heroisch-allegorische Stoff geweckt haben, den
Viganò für sein zu Ehren der Kaiserin ersonnenes Ballett
gewählt hatte. Dieser ist von ideengeschichtlicher Trag­
weite und zu Beethovens Zeit von einiger politischer Brisanz. Die Figur des Lichtbringers und Menschenbefreiers
Prometheus wurde von der Aufklärung als Idol verehrt
und mit Napoleon Bonaparte in Verbindung gebracht.
Das zweiaktige Ballett schildert in einer Ouvertüre und
16 Nummern, wie der Künstler Prometheus aus Ton ein
Menschenpaar erschafft, ihm mit dem gestohlenen gött­
lichen Feuer das Leben schenkt und es im Musenkreis
des Parnass zu geistiger Raffinesse bringt. Das Werk
endet in einem rauschenden Finale zu Ehren des Tanzes
und der Musik.
Während das Ballett heute weitgehend von den Theaterspielplänen verschwunden ist, hat sich die Ouvertüre
im Konzertbereich als Repertoirewerk etabliert. Verwiesen wird oft auf deren thematische Nähe zu Beethovens
1. Sinfonie. Nach dem einleitenden Adagio, das – gleich
der 1. Sinfonie – mit einem scharfen Sekundakkord die
Ouvertüre eröffnet und ein durch die Oboen vorgetragenes
Gesangsmotiv umfasst, setzt das sprudelnd-energiegelade-
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EINFÜHRUNG
EINFÜHRUNG
Dreifache Aufforderung zum Tanz
Beethovens Tripelkonzert op. 56
ne Allegro ein, das oft als Prometheus Flucht vor dem zürnenden Götterhimmel nach dem Feuerraub interpretiert wird.
Die Uraufführung im März 1801 im Wiener Hofburgtheater sowie
die über 20 Folgeaufführungen trugen wesentlich zu Beethovens
Bekanntheit in der Wiener Öffentlichkeit bei. Den großen Erfolg
vermochten auch die kritischen Stimmen nicht zu schmälern, die
insbesondere den in der Dramatik abfallenden Schlussteil des Balletts
bemängelten. Als „mystischen Nonsens der Allegorie“ beschrieb
diesen das „Journal des Luxus und der Mode“, und ein Kritiker der
„Zeitung für die elegante Welt“ befand, dass der Komponist „für ein
Ballett zu gelehrt und mit zu wenig Rücksicht auf den Tanz schrieb“.
Weitgehend Einigkeit herrscht heute darüber, dass dieses nach der
1. Sinfonie nächste größere Orchesterwerk einen richtungsweisenden
Vorgriff auf Beethovens weiteres Schaffen darstellt.
Michaela Möller
Das Konzert für Violine, Violoncello und Klavier op. 56 ist
heute wie damals nur spärlich
auf den Konzertplänen zu finden und fristet ein Schattendasein innerhalb der Aufführungsgeschichte Beethovens
Kompositionen. Über die
Umstände seiner Entstehung
bleibt bis auf wenige Details
nach wie vor vieles unklar.
Gewidmet ist das Tripelkonzert dem Fürsten Lobkowitz.
Beethoven komponierte es
1804, die Drucklegung erfolgte drei Jahre später. Die erste
Beethoven, gemalt ca. 1803
öffentliche Aufführung fand
1808 im Leipziger Gewandhaus mit August Matthäi (Geige), Justus Johann Friedrich
Dotzauer (Cello) und der Frau des Organisten August Eberhard Müller (Klavier) statt.
Beethoven empfahl seinem Verlag das Werk mit dem
Vermerk, dass „ein Konzertant mit solchen drej konzertirenden Stimmen doch auch etwas Neues“ sei. Damit sprach er
sicherlich eine Tatsache an, die auch heute den gewissen
Reiz des Stücks ausmacht: die Besonderheit, ein Tasten­
instrument zu den Streichern zu stellen. Begreift man das
Werk gattungsgeschichtlich nun als einen Rückgriff auf die
Tradition der französischen Sinfonia concertante, war eine
solche Instrumentenpaarung wenn auch ungewöhnlich, so
doch durchaus denkbar. Johann Christian Bach, aber auch
Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart widmeten
sich noch dieser Form der Sinfonie mit konzertierenden
Soloinstrumenten, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahr­
hunderts ein Auslaufmodell war. Beethoven platzierte somit gewissermaßen einen Spätling. Bereits die formale
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EINFÜHRUNG
EINFÜHRUNG
Zeit des Triumphs
Sinfonie Nr. 7
Anlage des Tripelkonzerts – unter anderem die Wiederkehr
kantabler Motive, die Dreisätzigkeit mit kurz gehaltenem
Mittelteil, die Verwendung einer frühen Form des Sonatenrondos im Schlusssatz oder der handschriftliche Vermerk
„Konzertant Konzert“ des Komponisten auf einer Kopie
des Klavierparts – weisen auf die Nähe zur Sinfonia con­
certante hin.
Bei der Ausgestaltung setzte Beethoven nicht auf Kontraste,
sondern vielmehr auf majestätische Themen und Variationsfolgen. Im Kopfsatz stimmt das Orchester das feierliche
erste Thema an und fügt sich während des daran eng an­
gelehnten zweiten Themas der Sologruppe in die Rolle
des einfachen Begleiters. Nach einem kurzen, poetischausdruckstarken Largo, in dem ein sangliches Motiv changierend durch die Soloinstrumente wandert, folgt unmittelbar das tänzerisch-schwungvolle Rondo alla Polacca. Eine
rauschende Coda beendet den feurigen, charakterlich an
die volkstümliche Polonaise angelehnten Schlusssatz.
Michaela Möller
Beethovens 7. Sinfonie ist
als musikalisches Meisterwerk in die Geschichte eingegangen. Der Komponist,
dessen Gehör sich zunehmend verschlechterte, feierte mit ihr zu Lebzeiten
einen seiner größten Triumphe. Die Ur­
aufführung
1813 im Universitätssaal
der Stadt Wien war in vieIn der Defensive. Napoleon auf einem Gemälde
lerlei Hinsicht ein Erfolg. Im
von Paul Delaroche aus dem Jahr 1814.
Rahmen eines Wohltätigkeitskonzerts, gegeben für
die Invaliden aus den Napoleonischen Kriegen, stellte Beethoven erstmals das Schlachtengemälde „Wellingtons Sieg“
op. 91 sowie seine 7. Sinfonie vor. Zu dieser Zeit der großen,
völkerverbindenden Euphorie über die Niederlage Napoleons war auch Wien von einer rauschhaften Aufbruchsstimmung erfasst. Etwas von diesem anti-napoleonischen Freudentaumel scheinen die über 5000 Zuhörer der Uraufführung
im musikalischen Ausdruck der 7. Sinfonie wiedererkannt zu
haben – was Beethoven die Sympathie der Wiener einbrachte. Der zweite Satz, ein Trauermarsch in a-Moll, musste
in diesem Kontext außerdem wie eine Anspielung auf die
preußisch-österreichischen Niederlagen von Austerlitz und
Jena im Jahr 1806 gewirkt haben.
Hinzu kam, dass die musikalische Elite der Stadt fast voll­
ständig im Orchester vertreten war: Unter Beethovens Leitung spielten führende Künstler wie Antonio Salieri, Joseph
Weigl, Louis Spohr, Giacomo Meyerbeer, Johann Nepomuk
Hummel, Ignaz Moscheles und Ignaz Schuppanzigh. Die
„Wiener allgemeine musikalische Zeitung“ schrieb über den
vier Tage später wiederholten Erfolg: „Der 8. und 12. Dezember d. J. gehören zu den denkwürdigsten Tagen der Kunst­
geschichte Oesterreichs. […] Herrn von Beethovens Ruhm
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EINFÜHRUNG
KÜNSTLERPORTRAIT
Baiba Skride
Violine
Tatsächlich wagte Beethoven mit seiner Siebten etwas bis
dahin Neues: Nicht das Melodische, Harmonische, Tonale,
sondern das Tänzerische, den Rhythmus, erhob er zum
Hauptakteur der Sinfonie, in deren vier Sätzen jeweils ein
auffälliges rhythmisches Grundmuster dominiert. Im ersten
Satz leitet die mit 62 Takten längste Introduktion Beethovens
mit allmählicher Beschleunigung in den gelösten VivaceHauptteil mit seiner tonangebenden punktierten Figur im
6/8-Takt und dem tänzerischen Hauptthema in den Flöten
über. Es folgt der Trauermarsch, der bei der Uraufführung auf
Wunsch des Publikums wiederholt werden musste. Diesen
zweiten mit Allegretto überschriebenen Satz beherrscht ein
ruhiger Schreitrhythmus, der zunächst in den tiefen Streichern erklingt und über den sich Melodie und Gegenmelodie
zu einer gewaltigen Steigerung erheben. Eine prägnante
Viertelbewegung liegt dem lospolternden Presto-Scherzo
zugrunde, dessen bedächtiges Trio altes Volksliedgut zitiert.
Zwei Tutti-Fanfaren leiten schließlich den energiegeladenen
Finalsatz ein, der durch eine kreisende Drehfigur – bestehend
aus einem Achtel und sechs Sechzehnteln – geprägt wird. In
einem explodierenden Sturmlauf peitscht nun alles auf das
Ende zu. Die obsessive Steigerung, die die Musiker zwingt,
ihre physischen Grenzen weit hinter sich zu lassen, mag auch
den ein oder anderen Zeitgenossen Beethovens irritiert
haben – so weit gehend, das Carl Maria von Weber, als er die
7. Sinfonie hörte, Beethoven für das „Irrenhaus“ vorschlug.
Michaela Möller
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Beethoven Orchester Bonn
Die in Lettland geborene Geigerin Baiba Skride zählt zu
den profilierten Geigerinnen
unserer Zeit und wird weltweit
für inspirierende Interpretationen und ihren unverwechselbaren Geigenton geschätzt.
Sie wuchs in einer Musikerfamilie in Riga auf, wo sie auch
ihr Musikstudium begann.
1995 wechselte sie an die
Hochschule für Musik und
Theater Rostock zu Professor
Petru Munteanu. Im Jahr 2001
gewann sie den 1. Preis des
Queen Elisabeth Wettbewerbs
in Brüssel.
© Marco Borggreve
hat sich dadurch aufs neue gegründet“. Während die Begeisterung für die 7. Sinfonie ungebrochen anhielt, verlor sich die
politische Dimension im Laufe der Aufführungsgeschichte. Dafür häuften sich meist einseitige Interpretationen und allegorischen Deutungen, die vom antiken Rebenfest über Szenen
aus Goethes „Wilhelm Meister“ bis hin zu Richard Wagners
Auslegung der Sinfonie als „Apotheose des Tanzes“ reichten.
Baiba Skride spielt mit Orchestern von Weltrang wie den
Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks oder dem Gewandhausorchester
Leipzig. Zu den Dirigenten, mit denen sie zusammenarbeitet,
zählen zum Beispiel Paavo Järvi, Kirill und Vasily Petrenko,
Simone Young sowie Thierry Fischer.
Baiba Skride ist in der Spielzeit 2015/2016 Artist in Residence
beim City of Birmingham Symphony Orchestra. Auch in den
USA konnte sich Baiba Skride als eine der führenden Violinistinnen etablieren. Sie spielt regelmäßig mit dem Boston
Symphony Orchestra und gibt in 2015/16 Debüts mit der
New York Philharmonic und dem National Symphony Orchestra Washington. Kammerkonzerte gemeinsam mit Künstlern
wie Alban Gerhardt, Brett Dean, Daniel Müller-Schott, Sol
Gabetta, Xavier de Maistre und ihrer Schwester Lauma führen Baiba Skride in renommierte Spielstätten wie das Concertgebouw Amsterdam und die Wigmore Hall London. Im
August 2015 erschien Baiba Skrides fünfte Solo-Einspielung.
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KÜNSTLERPORTRAIT
KÜNSTLERPORTRAIT
Daniel Müller-Schott
Violoncello
© Uwe Arens
Bei internationalen Musikfestivals ist Müller-Schott regelmäßig zu Gast. Ihm ist es ein Anliegen, junge Menschen für
die klassische Musik zu begeistern. Deshalb engagiert er
sich ehrenamtlich für das Projekt „Rhapsody in School“.
Der in München geboren Cellist studierte bei Walter
Nothas, Heinrich Schiff und Steven Isserlis und Mstislaw
Rostropowitsch. Bereits im Alter von 15 Jahren machte
Müller-Schott international Furore durch den Gewinn des
1. Preises beim Internationalen Tschaikowski-Wettbewerb
für junge Musiker 1992 in Moskau. Neben der Musik
hat Daniel Müller-Schott für die Bildende Kunst, ins­
besondere für die französische Malerei des 19. Jahr­
hunderts, eine große Affinität entwickelt. Auf seinen Reisen
plant er immer wieder Museumsbesuche, um die großen
Meister im Original zu sehen.
Daniel Müller-Schott zählt heute zu den weltbesten Cellisten
und ist auf allen wichtigen internationalen Konzertpodien
zu hören. Er gastiert bei international wegweisenden
Orchestern u. a. in den USA mit den Orchestern in New York,
Chicago und Philadelphia, in Europa beim London Philharmonic, beim City of Birmingham Symphony Orchestra, bei
den Berliner Philharmonikern, beim Gewandhausorchester
Leipzig, den Deutschen Rundfunkorchestern, beim Orchestre National de Radio France, beim Spanischen National
Orchester sowie in Asien mit Tokios NHK Symphony Orchestra und Taiwans National Symphony Orchestra.
Sir André Previn und Peter Ruzicka haben Daniel MüllerSchott Cellokonzerte gewidmet, die unter der Leitung der
Komponisten uraufgeführt wurden. Olli Mustonens Sonate
für Cello und Klavier kam durch ihn in der Laeiszhalle in
Hamburg zur Uraufführung. 2013 verlieh die Anne-Sophie
Mutter-Stiftung den Aida Stucki Preis an Daniel MüllerSchott. Mit der Preisvergabe würdigte die Stiftung „Daniel
Müller-Schott für seinen herausragenden Beitrag für das
Cello-Repertoire“.
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Beethoven Orchester Bonn
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KÜNSTLERPORTRAIT
KÜNSTLERPORTRAIT
Stefan Blunier
Lauma Skride
Musikalische Leitung
© Marco Borggreve
Lauma Skride gelingt es als Solistin wie als Kammermusikerin
gleichermaßen auf den wichtigsten nationalen und internationalen Podien zu begeistern.
Insbesondere für ihre Interpretationen des deutschen klassischen und romantischen Repertoires wird die Wahl-Berlinerin,
seit 2008 Trägerin des Beethoven-Ringes, geschätzt: Sie gastierte bei Orchestern wie dem
hr-Sinfonieorchester Frankfurt,
den Hamburger Symphonikern
oder der Dresdner Philharmonie.
Regelmäßig ist Lauma Skride zudem mit ihrer Schwester, der
Geigerin Baiba Skride, in bedeutenden Konzertsälen zu
erleben. Zu ihren weiteren Kammermusikpartnern zählen
Daniel Müller-Schott, Sol Gabetta und Julian Steckel sowie
Jörg Widmann, Christian Tetzlaff und das Armida Quartett.
© Veerle Vercauteren
Klavier
2007 spielte Lauma Skride den Klavierzyklus „Das Jahr“ von
Fanny Hensel ein und wurde für diese Aufnahme mit dem
ECHO Klassik-Preis als beste Nachwuchskünstlerin geehrt.
2011 erschien die Einspielung der Ungarischen Tänze von
Johannes Brahms in einer Bearbeitung für Violine und Klavier
von Joseph Joachim mit ihrer Schwester Baiba. Im Sommer
2015 ist eine CD mit einem rein skandinavischen Programm
mit den beiden Schwestern aufgenommen worden.
1982 in Riga als jüngste von drei Schwestern einer lettischen
Musikerfamilie geboren, begann Lauma Skride im Alter von
fünf Jahren Klavier zu spielen und wurde wenig später Schülerin von Anita Paze an der Musikhochschule in Riga.
Abschließend studierte sie in der Klasse von Prof. Volker
Banfield an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
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Beethoven Orchester Bonn
Der 1964 in Bern geborene Dirigent Stefan Blunier studierte
in seiner Heimatstadt und in Essen Klavier, Horn, Kompo­
sition und Dirigieren. Nach Stationen in Mainz, Augsburg
und Mannheim war er bis 2008 Generalmusikdirektor
(GMD) in Darmstadt. 2008 übernahm Stefan Blunier die
Position des GMDs der Beethovenstadt Bonn. Er gastierte
bei über 90 Sinfonieorchestern in Europa und Asien. Gast­
dirigate übernahm er an den Opernhäusern in London,
München, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Stuttgart und Berlin
sowie in Montpellier, Oslo, Zürich und Bern.
Unter seiner charismatischen Führung in Bonn zog ein neues
musikalisches Bewusstsein in Orchester und Publikum ein.
Der Erfolg mit dem Beethoven Orchester Bonn hat überregionales Interesse an der Musik aus Bonn geweckt. Seine
CD-Einspielungen mit dem Beethoven Orchester Bonn
werden von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt. Für
die CD-Einspielungen der Opern „Der Golem“ von Eugen
d‘Albert, „Irrelohe“ von Franz Schreker und die Live-Auf­
nahme von „Daphnis et Chloé“ von Maurice Ravel wurde
er jeweils mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet. 2015
eröffnete Stefan Blunier an der Komischen Oper Berlin die
Spielzeit mit einer Premiere von „Hoffmann`s Erzählung“ in
der Regie von Barry Kosky.
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KÜNSTLERPORTRAIT
© Thilo-Beu
Beethoven Orchester Bonn
Den Ruf der Stadt Bonn im Geiste Beethovens in die Welt
zu tragen gehört zum Leitbild des Beethoven Orchester
Bonn. Ein Hauptgedanke der künstlerischen Arbeit ist die
Präsentation ausgefallener Programme.
Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten
des Orchesters begann, setzten später Max Reger, Sergiu
Celibidache, Dennis Russell Davies und Kurt Masur fort: Sie
etablierten das Orchester in der Spitzenklasse in Deutschland. Seit der Saison 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf der musikalischen Reise. Neben
der Opern- und Konzerttätigkeit – ca. 40 Konzerte und ca. 100
Opernaufführungen pro Saison – bildet die Kinder- und Jugendarbeit unter dem Titel „Bobbys Klassik“ einen wichtigen
Schwerpunkt. 2009 und 2011 wurde das erfolgreiche Education-Programm mit dem ECHO Klassik-Preis ausgezeichnet.
Neben Tourneen durch Europa, Nordamerika und Japan war
das Orchester über das Neujahrsfest 2012 mit sechs ausverkauften Konzerten auf seiner ersten China-Tournee unterwegs. Im März 2013 standen auf einer USA-Tournee elf Konzerte in Städten an der Ostküste und in Florida auf dem
Programm. Auch hier konnte das Beethoven Orchester Bonn
seinen Ruf als exzellenter Klangkörper bestätigen.
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