Geißelspinne - SWR Kindernetz

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Geißelspinne | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Geißelspinne
Dam on variegatus
Mit ihren großen, zu einem Fangapparat umgebildeten
Mundwerkzeugen und den langen Antennen ist diese Spinnen
einzigartig.
Aussehen
Geißelspinnen haben den typischen Grundbauplan der Spinnentiere: Sie
besitzen einen relativ großen Körper, der in einen rundlichen Vorder- und
einen ovalen, flachen Hinterleib gegliedert ist.
Wie alle Spinnen haben sie vier Beinpaare.
Auffällig ist das vorderste Beinpaar: Es ist zu sehr langen, fühlerartigen
Antennen umgebildet.
Ihr Kopf ist sehr klein. Ein Teil der Mundwerkzeuge, die Pedipalpen, sind
stark verlängert, mit spitzen Dornen besetzt und können wie ein
Taschenmesser eingeklappt werden.
Diesen Fangapparat, der ein wenig den Klauen eines Skorpions gleicht,
nutzen die Tiere zum Beutefang.
Zum Sehen haben sie acht Augen, die in drei Gruppen auf dem Kopf
angeordnet sind.
Geißelspinnen sind in verschiedenen Brauntönen von Dunkelbraun bis
Gelbbraun gefärbt und besitzen zahlreiche dunkle Flecken auf dem Körper
und den Beinen.
Sie können beeindruckend groß werden. Ausgewachsene Tiere haben mit
ausgestreckten Beinen eine Spannweite von 17 bis 19 Zentimetern,
manchmal sogar bis zu 25 Zentimeter.
Heimat
Geißelspinnen sind ausschließlich in den subtropischen und tropischen Regionen Afrikas, Asiens und
Amerikas zu Hause. Die Geißelspinne Damon variegatus kommt im südlichen Afrika von Tansania und
Kenia über Südafrika bis Namibia vor. Einige wenige Arten der Geißelspinnen findet man nördlich bis
nach Kreta und Israel.
Lebensraum
Geißelspinnen leben auf dem Boden und auf Sträuchern und Bäumen.
Man findet sie in Grasländern ebenso wie in Savannen und Wäldern.
Sie halten sich oft in kleinen Löchern und Höhlen oder unter der Rinde von
Bäumen oder in der Blätterschicht auf dem Boden auf
Rassen und Arten
Es sind rund 60 verschiedene Arten von Geißelspinnen bekannt.
Lebenserwartung
Leider weiß man noch nicht genau, wie alt Geißelspinnen werden können. Man weiß nur, dass sie
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mehrere Jahre lang leben.
Alltag
Trotz ihres furchterregend aussehenden Fangapparats sind
Geißelspinnen harmlose Tiere: Sie besitzen keine Giftdrüsen und können
deshalb keine schmerzhaften Bisse verursachen.
Geißelspinnen sind nachtaktive Tiere und meistens sehr scheu.
Weil ihr Körper sehr flach ist, können sie sich auch in den engsten Ritzen
verstecken.
Nur in der Dämmerung und wenn es dunkel ist kommen sie aus ihren Höhlen und Verstecken hervor
und machen Jagd auf Beutetiere.
Dabei dienen ihnen die Sinnesorgane auf ihren zu Fühlern
umgewandelten Beinen als wichtige Orientierungsmittel und als Hilfe zum
Aufspüren der Beute.
Diese ergreifen sie blitzschnell mit ihrem Fangapparat, der wie eine Falle
zuklappt und Insekten mit den spitzen Dornen festhält.
Geißelspinnen bewegen sich nicht vor- oder rückwärts, sondern laufen
seitlich wie eine Krabbe. Anders als die meisten Spinnen können
Geißelspinnen keine Spinnfäden produzieren und bauen auch keine Netze zum Beutefang oder
Kokons für ihren Nachwuchs.
Geißelspinnen sind ziemlich zähe Tiere: Sie können lange Zeit ohne Futter und Wasser auskommen.
Freunde und Feinde
Wie andere Spinnen und Insekten werden Geißelspinnen von Vögeln oder Reptilien gefressen.
Nachwuchs
Mit etwa zwei Jahren werden Geißelspinnen geschlechtsreif. Zur
Paarungszeit betrillert das Männchen das Weibchen mit seinen langen
Tastfühlern und leitet es so zu dem Platz, an dem es ein Päckchen mit
Samen, eine so genannte Spermatophore - abgelegt hat. Dort nimmt das
Weibchen die Spermatophore in ihrem Körper auf.
Nach der Befruchtung legt sie etwa 36 Eier ab und trägt sie an ihren
Bauch geheftet mit sich herum. Schlüpfen schließlich die jungen Spinnen,
werden sie ähnlich wie junge Skorpione sicher auf dem Rücken der Mutter
herumgetragen, bis sie schließlich selbstständig sind.
Ernährung
Junge Geißelspinnen fressen kleine Insekten, erwachsene
Geißelspinnen große Insekten.
Besonders mögen sie Grillen. Ansonsten sind sie nicht wählerisch: Jedes
Insekt, das sie überwältigen können, wird verzehrt.
Sie packen die Beute mit ihrem Fangapparat und schneiden mit den
Mundwerkzeugen Stücke heraus. Diese werden zerkaut und dann
gefressen.
Haltung
Geißelspinnen werden manchmal von Spinnenliebhabern in Terrarien
gehalten. Sie sind sehr beliebt, weil sie gefährlich und wild aussehen,
aber trotzdem harmlos und sanftmütig sind.
Sie können bestenfalls mit ihrem Fangapparat in die Haut ihrer Besitzer
kneifen und zwicken.
Allerdings sollte man sie nie aus dem Terrarium nehmen, da sie sich sehr
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schnell bewegen können und im Nu entkommen. Geißelspinnen pflanzen sich auch in
Gefangenschaft fort.
Sie brauchen ein Terrarium, das relativ hoch ist, weil sie gerne in die Höhe klettern. Der Boden wird mit
Torf oder Blumenerde ausgestreut und das Gehege mit Ästen sowie Holz- und Korkstücken
eingerichtet. Die Luftfeuchtigkeit muss bei 75 bis 80 Prozent liegen und es sollte zwischen 25 und 30
°C warm sein.
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© Südw estrundfunk 2016
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