Kognition - Neurobiologie, FU Berlin

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Kognition
http://www.gfs-ebs.de/index.htm
PD Dr. Bernd Grünewald
Institut für Biologie – Neurobiologie
www.ionenkanal.de
Was ist Kognition?
Mögliche Definitionen:
„Kognition bezieht sich auf die Mechanismen, durch die Tiere
Informationen aus ihrer Umwelt aufnehmen, verarbeiten, speichern und
entsprechend handeln.“
Sara J. Shettleworth,
Cognition, Evolution and Behavior. Oxford University Press, 1998
„Kognition ist ein Prozeß, bzw. eine Fähigkeit, interne neuronale (mentale)
Repräsentationen der Umwelt zu bilden, zu speichern und abzurufen.
Kognitive Neurowissenschaft beschäftigt sich mit den neuronalen
Korrelaten von Kognition."
Was ist Kognition?
„...the process involved in knowing, or the act of knowing, which in its
completeness includes perception and judgment. Cognition includes every
mental process that can be described as an experience of knowing as
distinguished from an experience of feeling or of willing. It includes, in
short, all processes of consciousness by which knowledge is built up,
including perceiving, recognizing, conceiving, and reasoning.
Encyclopedia Britannica 2000
Kognitive Leistungen des menschlichen
Gehirns: Kann sich das Gehirn selbst erkennen?
Wahrnehmen, Handeln
Lernen, Gedächtnis bilden
Planen, Erwarten
Regeln extrahieren, Abstraktion
Sprachliche Kommunikation
Denken, Vorstellen, Erinnern
Ich Wahrnehmung, Meinigkeit des eigenen Körpers
Realitätscharakter von Erlebtem, Unterscheidung von
Realität und Vorstellung
Bewußtsein
Kognition
•
•
•
•
•
Lokalisation kognitiver Leistungen
Aufbau des Neokortex
Neuroimaging
Gehirnentwicklung
Bewußtsein
Das menschliche Gehirn
Großhirn
(Cerebrum)
Hirnstamm
Kleinhirn (Cerebellum)
Lokalisation kognitiver Leistungen im
menschlichen Gehirn
www.wik ipedia.org
Die Phrenologie: ein sehr
früher Versuch, mentale
Eigenschaften Gehirnregionen
zuzuordnen
Franz Joseph Gall
(1758-1828)
Lokalisation kognitiver Leistungen im
menschlichen Gehirn
•Läsionen
•Ischämien
•elektrische Stimulationen
•invasive und nicht•invasive Messmethoden
H. Damasio et al. Sc ience 1994
http://www.math.tu-dresden.de/~belov /brain/
Der Neocortex
Karten im Gehirn
für Bewegungen
Karte der Motorik
für Körpergefühl
Karte der Körperoberfläche
Kortexareale im Säugergehirn
Sensorischer Kortex
Motorischer Kortex
auditorisch
Dudel, Menzel Schmidt, 2000
Kortexareale im Säugergehirn
Sensorischer Kortex
Motorischer Kortex
auditorisch
Assoziativer Kortex
Dudel, Menzel Schmidt, 2000
Der Aufbau des visuellen Kortex
Die Schichten des Kortex
IV: Eingänge vom CGL
VI: Ausgang der Pyramidenzellen
II-III: intrakortikale Projektionen
Der Aufbau des visuellen Kortex
Die Schichten des Kortex
Die Augendominanzbänder
Die unterschiedlichen Rollen der beiden Hirnhemisphären
Rechtes Sehfeld
Linkes Sehfeld
Primärer visueller
Cortex
Seitenspezifität der beiden
Gehirnhemisphären
für bewußtwerdende
und nicht bewußte
Handlungen
Natrium Amytal:
ein Narkotikum
Die Asymmetrie der Gehirnhemisphären
Meist linke Hemisphäre
Sprachzentren
Verständnis von Sprache
Produktion von Sprache
Bewußtsein von deklarativem Wissen
(Wissen von Fakten, Orten, Begebenheiten)
Meist rechte Hemisphäre
Erkennen ohne Bewußtsein
Emotionale Aspekte von Sprache und Musik
Raumvorstellung
Wie können wir die Aktivität des Gehirns messen?
Kernspintomographie (= MRI, MRT)
MRI – Scan: Anatomie
Kandel, Schwartz, Jessel (2000)
fMRI – Prinzip: BOLD-fMRI
BOLD = blood oxygen level dependent.
deoxy-Hb: effizientes Dephasing - schnelle Signalabnahme
oxygeniertes Hb: langsameres Dephasing - stärkeres MRI Signal
Kandel, Schwartz, Jessel (2000)
Aktivitätsverteilung bei realer und vorgestellter
Bewegung
rot: wahrgenommene
Bewegung
grün:
vorgestellte
Bewegung
gelb: überlappende
Bereiche
Positronen-Emissions Tomography - PET
11C-Alpha-Methyl-Tryptophan
PET Image
zeigt die Verteilung des Neuromodulators
Serotonin im Gehirn eines Kindes mit
Epilepsie
PET - Prinzip
ƒ Injektion eines radioaktiven
Kontrastmittels in die Blutbahn
ƒ Kontrastmittel erreicht das Hirn
(Radionuklide: Positronenstrahler)
ƒ Messung lokalen Blutflusses oder
regionaler Metabolismus
(Gammastrahlung)
ƒ instabile Isoptopen (1 Proton zu viel)
ƒ 1 Proton - 1 Neutron = 1 Positron
ƒ 1 Positron + 1 Elektron - Auslöschung +
Gammastrahlung (Energie)
ƒ PET scan = Gamma Detektor array
ƒ Substanzen, die injiziert werden:
Glukose: 18F-fluorodeoxyglucose
Blutfluß: H215O
Liganden für Rezeptoren: 18F-DOPA
Kandel, Schwartz, Jessel (2000)
PET Messungen
vorn
Hören von Wörtern
Sprechen von Wörtern
Sehen von Wörtern
Denken von Wörtern
hinten
Hirnentwicklung
Limbisches System
ab 6. Woche der
Embryonalentwicklung
Hippokampus
ab 22. Woche der
Embryonalentwicklung,
(Verknüpfung mit den
Korttexarealen später)
Assoziativer Kortex
nach der Geburt
bis zum Erwachsenenalter
(nach Spektrum der Wissenschaft)
Die Dichte der Synapsen im frontalen Kortex nimmt in den ersten
fünf bis acht Lebensjahren zu und dann langsam ab, aber ein
Hinweis darauf, wann man was lernt oder lernen sollte, ist das nicht
Dichte von Synapsen
im frontalen Kortex
des Menschen
(Synapsen/ mm3 . 103)
Lebensjahr
Gibt es eine beste Zeit im Leben zum Lernen?
NACHGEBURTLICHE HIRNENTWICKLUNG
Dendritenentwicklung und Synapsendichte
Visueller Cortex: Höhepunkt der Dendritenentwicklung und
Synapsendichte mit einem Jahr, dann Reduktion bis zum
11. Jahr.
Broca-Areal: Ausreifung ab Ende des dritten Jahres.
Frontallobus: Höhepunkt der Dendritenentwicklung und
Synapsendichte mit 1 Jahr (doppelt so hoch wie im
visuellen Cortex). Reduktion ab 5-7 Jahren, Ende mit ca.
16 Jahren.
Es mehrere und verschiedene Formen des Bewußtseins,
die sich bestimmten Hirnarealen zuordnen lassen
AUTORSCHAFTS-B.
KÖRPER-B.
VERORTUNGS-B.
AUFMERKSAMKEITS
-B.
HANDLUNGSPLANUNGS-B
SPRACHLICHES
ICH
ETHISCHMORALISCHES B.
SENSORISCHES
ERLEBNIS-B.
AUTOBIOGRAPHISCHES ICH
Bewusstseinszustände als Funktionen der Großhirnrinde: Vortrag Gerhard Roth
Wer lernen will, muss vor allem reden und begreifen
Anteil des Behaltenen
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