Wolf – Canis lupus

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Wolf – Canis lupus
©WWF Canon / CF. Bahr
Sma ragd-Gebiete, in denen diese Art vorkommt
Diese Art kommt in keinem Smaragdgebiet vor.
Beschreibung
Steckbrief: Annik Steiner
Lektorat: Simon Capt
Der Wolf ist der Stammvater unserer Haushunde. Seine Körpermasse und Färbung sind sehr variabel, aus
diesem Grund unters cheidet man in Europa, Nordamerika und Eurasien eine grosse Zahl von Unterarten. In
Mitteleuropa wiegt ein Wolf zwischen 28 und 40 kg (ein kanadischer Wolf kann aber auch 90 kg wiegen).
Die Kopf-Rumpf-Länge misst 100 bis 150 cm, die Schulterhöhe beträgt ungefähr 60 bis 80 cm, wobei die
Männchen in der Regel etwas grösser sind als die Weibchen. Wölfe haben einen 30 bis 50 cm langen
buschigen Schwanz. Die Fellfarbe variiert von beige-rötlich bis grau-braun und die Augen sind gelb bis
bernsteinfarben. In der freien Wildbahn werden die Tiere 5-10 Jahre alt.
Nase und Ohren sind die wichtigsten Sinnesorgane; Wölfe können eine Beute oder einen Kadaver auf
mehrere Kilometer Distanz wittern. Ausserdem haben sie ein ausgezeichnetes Sehvermögen.
Lebensraum:
Wölfe sind sehr anpass ungs fähig und können deshalb in vers chiedenen Lebensräumen vorkommen. Wichtig
für die Bes iedlung eines Gebietes sind vor allem das Vorhandensein von Wasser und die
Nahrungsgrundlage. Für das Anlegen von Höhlen werden abgelegene Plätze ausgewählt. Heute besiedeln
die Wölfe in Europa vor allem Wälder, da sie aus anderen Lebens räumen weitgehend vertrieben wurden.
Bedrohungen
Mögliche Schutzmassnahmen
Wilderei.
Überwachungssystem der Wolfssbes tände,
Sanktionen.
Mangelnde Akzeptanz.
Oeffentlichkeitsarbeit, Bildung.
Schutzstatus
Seit etwa 30 Jahren gibt es in Europa Schutzbemühungen um den Wolf. In der Berner Konvention über die
Erhaltung der europäis chen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume von 1979
ist der Wolf als streng geschützte Tierart aufgelistet. Auch im s chweizeris chen Jagdgesetz is t der Wolf als
geschützte Tierart aufgeführt, zusätzlich gibt es aber noch eine Reihe weiterer Bestimmungen. Darin wird
unter anderem das Erteilen von Abs chussbewilligungen geregelt.
Geografische Verbreitung
Der Wolf war u rs prünglich das am weitesten verbreitete Säugetier auf der ganzen Welt und besiedelte
einen grossen Teil der nördlichen Hemisphäre. Durch die gezielte Verfolgung und Ausrottung der Wölfe sind
die Bestände vor allem in den Vereinigten Staaten und Europa stark geschrumpft. In Europa konnten s ie
nur im Osten und im Süden überleben. In der Schweiz wurde der Wolf in der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts ausgerottet.
1976 s tellte Italien die Wölfe unter Schutz. In der Folge erholte s ich der italienis che Wolfbestand und die
Wölfe breiteten sich über Frankreich in Richtung Schweiz aus . Aus Italien und Frankreich werden auch in
Zukunft immer wieder Wölfe in die Schweiz einwandern.
Biologie
Fortpflanzung:
Wölfe erreichen die Geschlechts reife mit ungefähr zwei Jahren. Meist pflanzt sich in einem Rudel nur das
Alpha-Paar (ranghöchstes Weibchen und Männchen) fort. Dieses vers ucht, die anderen Tiere an der
Fortpflanzung zu hindern. Die Paarungszeit der Wölfe dauert von Januar bis März. Nach einer Tragzeit von
ungefähr 60 Tagen werden in einer Wurfhöhle drei bis sechs Welpen geboren. Nach 4 bis 6 Wochen wird
von Milchnahrung auf Fleisch umgestellt. An der Aufzucht der Jungtiere beteiligt s ich das gesamte Rudel.
Mit ein bis eineinhalb Jahren lösen s ich die Jungwölfe oft aus dem Familienverband. Sie führen dann ein
einzelgängerisches Leben, bis s ie einen Partner finden und mit ihm ein neues Rudel gründen.
Nahrung:
Das Angebot der Beutetiere bestimmt weitgehend die Grösse der Wolfs rudel. Fehlen die grossen
Beutetiere, leben Wölfe meist in kleinen Familienverbänden. Sie jagen bei uns vor allem Hirs che, Rehe,
Gemsen und Wilds chweine. Daneben fressen s ie aber auch Kleinsäuger wie Hasen und Murmeltiere und
gelegentlich Insekten und Vögel. Auch Früchte, Aas oder Abfälle aus menschlichen Haus halten ergänzen
den Speisezettel. Das Nahrungsspektrum ist also sehr breit. Ein Wolf benötigt durchschnittlich etwa vier kg
Fleis ch pro Tag. Dies entspricht ungefähr 25 Hirs chen pro Jahr.
Neben den Wildtieren reissen Wölfe aber auch Haustiere. Das oft fehlende Fluchtverhalten von Schafen im
Vergleich zu Wildtieren führt dazu, dass beim Wolf wiederholt das Jagd- und Tötungsverhalten ausgelöst
wird. Dies führt zu Konflikten mit den Menschen.
Bibliographie
Okarma H. 1997. Der Wolf: Ökologie, Verhalten, Schutz. Parey, Berlin.
Promberger B, Promberger Ch, Roché JC. 2002. Faszination Wolf: Mythos , Gefährdung, Rückkehr. Kosmos,
Stuttgart.
Zimen E. 2003. Der Wolf – Verhalten, Ökologie und Mythos. Kosmos, Stuttgart.
Links
www.umwelt-s chweiz.ch
www.kora.ch
www.wild.unizh.ch
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Lebensweise:
Wölfe leben im Familienverband, dem sogenannten Rudel, wo eine klar definierte Hierarchie herrscht. Ein
Rudel besteht aus einem dominanten Paar, dem Alpha-Männchen und dem Alpha-Weibchen, s owie aus
einzelnen Nachkommen der früheren Jahre. Das Zusammenleben im Rudel wird durch ein komplexes
System an Kommunikationsmitteln ermöglicht. Mittels Körperhaltung, Gesichtsausdruck, Lautäusserungen
und Geruchs wahrnehmung werden Informationen von Tier zu Tier oder zwischen vers chiedenen Rudeln
übertragen. Ein Rudel besitzt ein exklus ives Revier. In Italien beträgt die Reviergrösse ungefähr 80 bis 200
km2.
Das Heulen ist für ein Wolfs rudel ein sehr wirkungsvolles Mittel zur Verständigung auf grosse Dis tanz und
zum Markieren eines Reviers. Gleichzeitig dient es auch als Orientierungs hilfe, damit sich die Tiere wieder
finden können, wenn sie sich beispiels weise bei einer Jagd getrennt haben.
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