ServicePraxis Saftfutter ersetzt kein Kraftfutter Lieber getrocknete

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Foto: Helene13 | pixelio.de
ServicePraxis
Thymian ist nicht nur schmackhaft, es ist auch
gut für die Bronchien.
das Futter gegeben lässt das Haarkleid gesund glänzen.
Saftfutter ersetzt kein Kraftfutter
Vor allem in Kombination mit vitaminhaltigem Gemüse (Möhren oder Rote Beete) oder
Obst (Äpfel oder Bananen) kommt das Öl
auch beim Pferd gut an. Doch auch hier sollten die Rationen von Obst und Gemüse ganz
klein gehalten werden. „Um im Winter ohne
frisches Weidegras allein über Gemüse den
Tagesbedarf an Vitamin-A zu decken, müsste
man einem Pferd zwischen acht und zehn Kilo Möhren täglich füttern“, erklärt Dr. Markus
Walta. Doch das wäre schädlich für die Tiere.
„Vor allem Wurzelgemüse wie Möhren oder
Rote Beete ist stark nitrat- und nitrithaltig.
Mehr als zwei Kilogramm pro Tag würden
die Darmflora angreifen“, weiß der Experte.
Ähnlich ist es beim Obst: Vor allem Birnen
sollten auf keinen Fall in größeren Mengen verfüttert werden: sie gären in Magen und Darm und sorgen deshalb schnell
für eine Kolik. Himbeeren oder Johannisbeeren werden dagegen von vielen Pferden gerne angenommen und sind weniger
verdauungsproblematisch.
Das Vitamin C im Obst liefert gerade in der
kühlen Jahreszeit wichtige Ballaststoffe wie
Pektin, das den Darm schützt. Der Glaube,
dass Vitamin C-Obst Vierbeiner auch wirksam vor Husten und Schnupfen schützt,
kann wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Im Fall einer Winter-Erkältung wird für
ein Großpferd nämlich eine tägliche Dosis
von 20 Gramm Vitamin-C-Pulver empfohlen. Müsste man dieses Vitamin C allein über
Obst abdecken, müsste das Pferd mindestens 150 Kilogramm Äpfel verspeisen.
Werden die gezielten Dosen im Winter eingehalten, bewirkt Gemüse ebenfalls wahre Wunder: Haut, Schleimhäute und das Immunsystem profitieren von der Vitamin-AZufuhr ebenso wie von den enthaltenen Spurenelementen wie Eisen und Zink.
Lieber getrocknete Kräuter als frische
Eine gute Alternative zu frischem Weidegras
bietet im Winter übrigens auch Salat. Rucola
zum Beispiel weist im Vergleich mit frischem
Gras nicht nur einen ähnlichen Vitamingehalt, sondern auch einen ähnlichen Eiweiß-
gehalt auf. „Wenn ein Pferd Salat in Lebensmittelqualität bekommt, ist das alles andere als schädlich. Und Rucola wird sogar sehr
gerne gefressen“, erklärt Dr. Markus Walta.
Selbst Kräuter werden gerne angenommen.
Besonders Thymian ist dabei gut für die
Bronchien und zählt sogar zu den sogenannten Superfoods. Das sind Nahrungsmittel,
die in einer überdurchschnittlichen Menge
bestimmte Vitamine, Mineralien oder Spurenelemente enthalten, die wichtig für den
Körper und dessen Prozesse sind. Dazu zählen beispielsweise Kräuter wie Kamille, Petersilie und Brennessel, Trockenfrüchte, Hagebutte und Ingwer. Doch Vorsicht: Diese
Superfoods sollten aufgrund ihrer Inhaltsstoffe nicht durchgängig gegeben werden.
Auch sind Kräuter in getrockneter Form bekömmlicher als frisch, denn Pferde reagieren
auf Kräuter sensibler als Menschen. Das gilt
besonders für den gern verfütterten Knoblauch und die Artischocke.
In getrockneter Form können Kräuter auch
gut unters Mash gemengt werden. Und damit schließt sich auch für Maren Sommerfeld
wieder der Kreis. Sie kocht ihr Mash in Kräutertee auf. Dass sich ihr Wallach auch weiterhin aufs warme Mash stürzen wird, liegt
nicht an der Temperatur des Futters. Es wird
ihm vermutlich kalt genauso gut schmecken
und eine aufwärmende Wirkung ist nicht
zu erwarten, aber schaden kann es ja auch
nicht. Wohl bekomm’s!
Text: Mario Zittrich
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24.2016 |
PferdeSport International
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